Das alte Nied. »«man von Marie Tiert. IS. Fortsetzung.) Iveiß doch wohl immer am besten, waS noth thut. Wenn das groß« stürmisch« Glück an mir vorüberging, es war wohl gut so. Ich hätt's neben dem andern vielleicht gar nicht ertragen können, er hätte mich ja zerbrochen. Und jetzt und Leben! O Else, wenn ich dir je etwas zu nahe thue aber ich thue dir sei doch Mit halbem La das erhitzte Gesicht. In «iner Tagelöhnerlathe von Holz- Hag«», so früh schon, daß noch Licht Er hatt« «b«n «in kleines, an Croup leidendes Kind durch eine Operation vor dem Ersticken gerettet. Jetzt stand ,r und wusch sich in «iner zerbrochenen Schüssel die Hände, während die Mut lischte. nicht? Na, so was! Und is doch der leiblich- Bruder." «Wenn ihr mich in der Nacht holt!" sagte Wols unwirsch. „Guckt doch, Ulrich waren ja schon längst auf. Aber wozu? Es dünkt ihm so überflüs sig, was hatte er denn noch zu fragen? men? eine B.'ichte ablegen? Oder nichts Es Er sah sich nach seinem Wagen um. den Feldern. Der Kutscher hatte die Latern-n gelöscht, jetzt hielt er. daWols Trittbrett. IS. Acht Tage später, da wohl die Zu stimmung der Mutter vo.i der Riviera ein, um die geschäftlichen Angelegen heiten zwischen seinen Söhnen zu erle dabei wehmüthig und bedrückt. Man stellt sich das nicht vor, was eS heißt, sein Lebenswerk zu verlassen, bis es so weit ist. Dann steht solch al- Mit solchen Augen sah der alte Eg gleichen Abend passirte gar «in übles Ding. Otto Wedel hing sich an Ulrich. „Komm heute Abend mit in unseren selbstveriaßte Gedichte, hielt hochtö statten. Ulrich hatte keine Lust, aber aus Es kitzelt: ihn, daß der Bruder seines len." hat!" „Was—" tet, erblaßt. „Otto W?dc! weißt du denn „Jch hoffe das —" sagte Ulrich be über zur Rede stellen. Gute Nacht!" .Gute Nacht, Herr Eggers. Es thut Ulrich stand draußen. Es war eine kalt«, mondhelle Nacht. In Schweigen lagen die Straßen, nur aus den Fen stern rechts und links blickte Licht. Mit schweren Schritten, bebend vor Zorn, ging er Wolfs Behausung zu. Also so weit war es herum bis den vergessend Aber all' der dunkle, unterdrückte Neid und Haß und Zorn auf feinen Bruder, der da gespielt hat- Wuth und Verachtung in's Gesicht gen, dich an ihm rächen daß ihm dies ruchlose, leichtfertige Spiel ver gehen joll einmal will ich seine bö- fe'nen harten' Schritten klan die Hausschelle erklang. In ser offenen Thür des Wohnzim mers stand Marianne. „Ach, du bist's, Ulrich. Ich glaubte, Wolf käme „Was? Ist er nicht zu Haus?" „Ist Vcter drin b«i dir?" „Ach ii«in." Sie lächelt«. „Vater seine neue Wohnung treibt ihn herum wie im Kreise. Wer weiß, in welchem Stadttheil er jetzt auf der Such« ist." „Aber zu dieser Stunde! Es ist ja Es war wohl sehr heiß. Ist Otto strich sich über das brennende Gesicht. „Kommt Wols bald zurück?" „Ich w«iß es nicht. Man kann das d" pst sL cht' d' Plötzlich, wie aus weiter Fern« klan gen Ottos berauschte Worte Ulrich im Ohr: Geh und tröste meine Schwester, die hat's auch nöthig, du Aushilfs mann in allen Nöthen! Er sah sie stutzend an. tetwerden. Hastig, nach irgend einem Gesprächstoff greisend, sagte sie: „Ul rich, denke doch wir werden fort ziehen." „Fortziehen?!" „Ja. Wolf sagte es mir vor einer Erbtheil Vater verzinsen, dies selbst „So. Das halt« ich für Wahn- Geld ist auch fort. Ist er denn noch Ihr Erstaunen machte ihn nur noch wilder. Recht so! Ihr armen Frauen, euch darf man nicht einmal tippen an ter noch Kläger! „Ja, laß mich reden!" rief er heftig. „Denke du doch nicht, daß du ihn kennst. Du kennst ihn nicht zur Hälfte. Wenn er geliebt sein will, da zeigt er natürlich nur seine best« Seite. Ich Mariannens zerschlag«»« Seele nach. Langsam, aus ihrer ausgerichteten Stillung, sank sie wieder in den Stuhl l er würde Ihn ausschütten, hier, vor ihr, sie mußte alles hören Ach, was konnte sie denn noch hören? Was gab es überhaupt, das sie noch treffen konnte nach di«f«r einen Er kenntniß daß er si« gar nicht lieb hatte und niemals lieb gehabt hatte. Ulrich sah sie an. Da war es ihm plötzlich, als ziehe man ihm ein Brett vom Kopf« hinw«g. Er Unhold, er Tölpel, was stellt« er da eigentlich an? War er denn schon eben so unzurechnungsfähig wie der be trunkene Otto? Statt Mann gegen Mann seinen Zorn auszulassen, be- „Ach, ich bin ja solch «in Esel —" murmelte «r in ganz verändertem Ton. sollst du damit?" und plötzlich wußte si« Bescheid. Wie kommt solche Helligkeit dem be fangenen, in seine eng« Bahn gesperr ten Menschenkind? Solch «inVerstehen, Wolf und Elfe den dieser Bruder ging? zähle mir doch nicht, wer Wolf ist! Ich kenne ihn und habe ihn in dem ihn an. Sie fragte nichts und sagte nichts. Nur das Stehen wurde ihr so schwer, sie ging und setzte wäre Ir nur erst hier —" „Was sollte das nützen?" fragt« die schwache Stimme vom Ofen her. Und nach einer kleinen Pause dumpfen Nachdenkens: „Das nützt ja gar nichts, Ulrich." Er blieb stehen. „Nützen? Nein. Aber er soll es ein mal einmal nur anhören müssen, mit dem Gesicht soll er darauf gestoßen werden, was er gethan hat —" „Was er gethan hat?" sprach sie drei wir sind nicht einmal die beru fenen Richter darüber, was er gethan hat. Weil wir weil wir ihn alle noch nicht einmal kennen." Ulrich lachte hart auf. „Die alte Geschichte. So sind die Frauen! Lie ber unterdrücken sie ihr Urtheil, schla gen den «ig«nen Verstand todt, ehe sie über ihren Götzen di« Wahrheit hören Da kein inmitten ihrer Herzensangst ein Lacken in Mariannens Gemüth. Welch Menschenkenner dieser Ulrich war! Nicht einmal sie, die Frau, deren Seele so einfach war, konnte er ver ein allerzartestes Geheimniß rührt, aber so voll Ruhe, daß es sie selbst wie „Lieb gehabt! Ach, ivende dies Wort Liebesliid. vorgestellt. Eine Mitleidsthat? Aber handelt ein Mensch wie Wolf Eggers aus Mitleid so planlos? Er hatte sich hier keinem erklärt, vor „Ach, ihr Leute!" rief sie mit ausge- doch nicht so billig fort! Weil „Ach so," sagt« Ulrich finster und Wolf Eggers! Frauenlogit, liebe Ma merdar eine Art Selbsthilfe!" tung von Wolf. Auch der Alte wollte zurückkam, ein wüster Kampf losbre chen würde. Aber seltsamer Weis« fürchtete sie sich nicht davor, weder um Wolf, noch um Ulrich. Ihr kam das Ganze nur wie ein buntes Schemgefecht bist stolz und un/ich liebe Nein! Mit Bitterkeit, mit Verkleine kannst leiden warum sollte ich da „Wie eS spät wird!" sagte Ulrich. Und in dem gleichen Athem: „Da In der Thür erschien Wolf, sein Ge mit seinem Taschentuch den Schweiß von der Stirn. „Ich muh wieder fort, Marianne. Bitte, lege dich zu Bett, es kann die ganze Nacht dauern. Ich muß mir noch einige Instrumente holen. Wenn „Wer ist es denn, Wolf?" und» ist mir dort auch lieb, er ist der einzig Vernünftige im ganzen Hous. Ich hoffe, den Mann für seine Familie zu retten, aber es ist Gefahr. Ulrich, nicht wahr, du fährst allein, damrt Er sah seinen Bruder an. D'::Z heute war freilich nicht der geeignete Moment. Würde der aber je wieder« Ach, wider Willen fühlte er, wie sein zornbr-nnendes (Lefühl langsam nach- Wolf," sagte er ernst. „Ich wünsche, rief Wie er in diesem Augen blick aussah: kühn und ehrlich, ganz und gar selbst sich vergessend in seiner hatte. wandte sich ab. Ach, weil er «in guter Arzt ist, dar um wird es doch nun und nimmermehr ausgelöscht, daß er ein schlechter Kerl ist und ein haltloser Egoist. 16. selbst schwer herzleidend. Als alle freit. in der That nicht. Was Wissenschaft geleistet und konnte sich f«lbst freispre chen. Doch den Blick seines Baters, als sie beide miteinander von dem Tod- Raum mit dem Lampenschein mischt«. Was hatte es ihn gekostet, diesen Kampf aufzugeben! nem Gesicht stand! Der stolze Mensch Meister alles Aber das erste Gefühl leisen Unbe- So blickt keine Zärtlichkeit, kein spielerisches Kosen. In ihren großen, ernsten Augen war «in Blick, d«r ihm wohl that der ihn ehrte. Aber er war zu müde, darüber nachzudenken. N«ch dem Kaffee legte er sich auf eine kleine Stunde nieder. Aber als eben der erste ti«s« Schlaf seine schwere Anspannung gelöst hatt«, siel Ma- Wolf griff nach dem Blatt. „Ss (Schluß folgt.) deinen Mann?" „Ach, denk dir: Al» Für die Küche. La minfleisch gebacken auf »sterreichische Art. Das Brust- oder Rückenstück wird in gleich mäßige, nicht zu große Stücke zer schnitten, abgehäutet, mit der Messer flache geklopft, mit Salz bestreut und andere feine Gemüse, sowie auch Salat dazu. Hühnerknochensuppe. Der Kops, Hals, die Beine und das Ge rippe, hartgekochte Eigelb werden etwas Hühnerfleisch angerichtet. Rhabarber - Flammerie (Pieplant). Eine Portion Rhabarber fer Flüssigst wird mit etwa -/z Pfund Zucker und einem Stückchen Vanille oder statt dessen einem Päck- Nun rührt man 4 Unzen Kornstärke in ein klein wenig Wasser klar und läßt es unter beständigem Umrühren zum Sieden kommen und 3 Minuten lang durchkochen. Dann» schüttet man die Masse in eine mit kaltem Wasser ausgespülte Form, läßt den Flammeri erstarren und servirt ihn mit rohem Rahm, den man sich reichlich selbst zu gießt. Um dieser Speise ein schönes Aeußeres zu verleihen, färbt man di« Flüssigkeit mit ein wenig Speiseroth, in guten Drogerien giftfrei zu haben. Gespickter Kalbsrücken. Der Rücken, oder ein Stück davon, wird leicht gewaschen, enthäutet, alle lappigen, sehnigen Theile unterwärts abgeschnitten und der Rücken schön mit recht egal geschnittenen Speckstreifen gespickt und mit Salz bestreut. In die Pfanne giebt man etwas wiirslich geschnittenes Niexenfett, eine gelbe Rübe, etwas rohen Schinken, legt den Rücken hinein, übergießt ihn mit brau ner Butter, stellt ihn 12 Minuten in den ziemlich heißen Osen, begießt ihn dabei recht oft, gießt daraus etwas ko chendes Wasser in die Pfanne und läßt den Rücken unter Begießen letzten Viertelstunde gießt man nach und nach Quart süßen Rahm oder Milch darüber. Beim Anrichten ver ziert man den Braten mit Brunnen kresse, die Sauce wird entfettet, unter Abrühren des Bratensatzes von Rand und Boden der Psanne. mit etwas Braunmehl oder Kornstärke und eini gen Tropsen kalten Wassers verrührt. " r tosfel - Schnee. Meh lige Kartoffeln werden gewa schen, mit Wasser und euvas Satz zu gesetzt und langsam ziemlich weich ge kocht; dann gießt man das Wasser a» und läßt die Partosfeln noch lo lange im Ofen stehen, bis sie in Stücke zer sallen. Man reibt sie nun durch ein Drahtsieb in eine gewärmte Schüssel, so daß sie eine ganz leichte, slockige Masse bilden, berührt sie nicht weiter, sondern bringt sie - sogleich zu Tisch; als Beigabe zu Braten und allerlei Saucengerichten sind sie vortresflich. Gefüllte Kohlblätter. Ein Kohlkopf wird abgebrüht und kaltge stellt! hierauf werden abgekocht« Pilze fein gehackt, ebenso Bratenr«ste. Dann bereit«! man aus denselb«» mit der ent sprechenden Menge Butter und saurer Sahne. Salz und etwas Pfeffer eine wohlschmeckend« Farce, zu der man auch etwas weichgekochten Reis legen kann; diese Füllung wird nun in Kohl blätter gelegt, recht sorgfältig einge wickelt und fest verbunden und dann in Salzwasser abgekocht. Zur Sauce nimmt man saure Sahne, Butter, et was Mehl und einen tleinenZusatz von Frauenseite Epigramm von Hühnern. Von lungen, gut gereinigten Hühnern werden die Brüste abgelöst, enthäutet und sauber gespickt. Dann bratet man sie in Butter mit einigen TrüsseWck räucherte Rindszunge ab. Bon der Zunge schneidet manScheiben, die man richtet dann beides im Kranz« an, in dem man immer eine Zung«nscheib« und eine Hühnerbrust abwechseln läßt. In die l«r« Mitt« füllt man Tomaten^ tröpfelt über alles die Bratenjus der Hühnerbrüste. Oben in die Mitt« auf den Reis oder das Ragout legt man noch eine blanchirte, schön gespickt« und in steigender Butter gar gebraten« Kalbsmilch, die gleichsam wie «ine Krone oder ein Thurmknopf auf d«m Berg aus dick gehaltenem Ragout oder Reis liegen muß. Die Keulen der Hühner werden wie Kotelette panirt und geben als Hühnerkotelette mit jun gen Gemüsen, um einen Berg von Sar dellenbutter angerichtet, ein« zweite, äußerst schmackhafte und beliebt« Schüssel. Aus den Gerippen wird eine gute Suppe gelocht.