Die schwarze Kugel. Die Luft war schwül und schwer zum Ersticken. Ich verwünschte das Kli treter der Firma L..., M... v«rden muß. Afrika ist neben uns und Afrika ist groß, verschwinden Sie in der Wild von sich hören. Sie können in den tiefsten Tiefen des schwarzen Erdtheils leben und Sie können sterben dort, vielleicht bald schon, so oder so aber gibt's noch einen Kampf um's Da sein, das ist jedenfalls anregender und fifchfutter machen. Sinnend saß Howald mir gegen über. „Sie wären der einzige, der darum wüßte," sagte er endlich. „Der einzige, und mir müssen Sie Nachricht: » « « Nach zweijährigem Verweilen In Loando hatte ich einen Sechsmonat >rlau'> angetreten. Nur zu eilig ver flog die schöne Zeit: ich mußte Euro- mündung. Im Hause eines liebens würdigen Dänen, Chefs des Lootsen dienstes, fand ich gastfreie Aufnahme di. In Matadi hikte ich, daß der, den ich suchte, dort vor etwa Jahres frist in einem französischen Dampfer angekommen sei. Man hatte in ihm alsbald den Mann von Bildung er kannt und dem muthmaßlich daheim in mißliche Verhältnisse Gerathenen und unter angenommenem Namen Auftretenden große Sympathie ent gegengebracht. Etliche Monate war er, zur höchsten Zufriedenheit seiner Prinzipale, in einer Faktorei thätig gewesen, dann aber hatte er eines Ta ges jemand gesehen, den er daheim gekannt, und sich dadurch veranlaßt gefunden, seine Stelle aufzugeben und in's Innere des Landes zu verschwin den. Der, vor dem er geflohen, hatte ihn übrigens gar nicht beachtet, und niemandem kk Matadi war der Name Hans Howald je zu Ohren gekommen. Selbstverständlich hatte auch ich ihn nirgends verlauten lassen. Ich forschte und forschte, aber erst nachdem ich die guten Leute davon überzeugt hatte, daß ich nicht als Sendling der Justitia hinter ihm her sei, vertrauten sie mir an,- Paul Schmidt, wie er sich genannt, sei in's Land der Kassai gezogen mit der aus gend einen Handel eigene Rech nung zu eröffnen. Da feit seinem Abgang keinerlei Nachricht von ihm den Kannibalen erschlagen und auf gefressen worden. Mt einem so unbestimmten Bericht durfte ich mich nicht begnügen. Ich hatte Clara versprochen, der Sache auf den Grund zu gehen, und so trat ich denn mit Führern und Trägern den beschwerlichen Marsch in's Innere an. Fünf Wochen war ich unterwegs durch den Urwald, da endlich fand ich ihn. Mir hatte das Fieber arg mit gespielt, und als ich in meiner Hänge matte in Howald's Dorf getragen wurde, war ich mehr todt als leben dig. Dank meiner guten Constitution und d«r sorgsamen Pflegt, die mir zutheil wurde, erholte ich mich rasch, und als in meinem Kopfe wieder voll kommene Klarheit herrschte, entledigte ich mich des übernommenen Auftrages. „Der bloße Wunsch, Sie zu begrü ßen, Howald," begann ich, „hat mich nicht in diese Wildniß gebischt." „So viel habe ich schon Jhr«n im Delirium gehaltenen Reden entnom men." entgegnete er. ..Ihre Gedan ken haben sich fast ausschließlich mit Clara Kayser beschäftigt: als Abge sandter dieser Dame haben Sie mich ausgesucht, scheint's. Weiß sie um das Compromiß, das ich mit meinem Ehrgefühl geschlossen?" „Ich habe Sie nicht verrathen. Von verschiedenen Seiten bin ich gefragt worden, ob ich etwas von Ihnen gese habe ich geantwortet, Sie seien spur los in Afrika verschollen." „Und wie sind Sie denn dazu ge fprechen: Sie kannten doch, soviel kh weiß, die Kaysers gar nicht?" „Nein? damals als Sie und ich ren, kannte ich die Familie nicht, aber vor einem halben Jahre bin ich zu fällig mit ihr in der Schweiz zusam- und es ist mir gar nicht in den Sinn gekommen, diese Clara Kayser könne das Mädchen sein, das zwischen Ih nen und Hartmann gestanden. That sächlich erfuhr ich das erst, nachdem ich ihr einen Heirathsantrag gemacht hatte." Aufregung und frug in ruhigem ne: „Was hat Clara Ihnen gesagt?" ter tragischen Umständen gegebenen Thal streichenden Windhauche. Wei dem Abfallhaufen scharrten und pick ten Hühner. Aus den Waldesti^en da habe ich «inen harten Kampf ge kämpft, schließlich aber mir zugeschwo ren, das Wort, das ich dem Lebenden gegeben, auch dem Todten zu holten, wenigstens in dem Umfangt, wie ich's bis anhin gethan. Später habe ich manchmal daran gedacht, die über- Nl-mmene Ehrenpflicht einzulösen voll und ganz, aber jetzt habe ich hier ein neues Lebensinteresse gefunden: den Schwarzen, die zu mir ausschauen, Kraft widmen, bis der Schickfalslen ker mich abruft von diesem Posten. Für meine Verwandten und meine Freunde, für die Kulturwelt im All gemeinen bin ich gestorben und bleibe ich gestorben. Sobald Sie mit Afri ka fertig sind, reisen Sie h«im. Ma< Er reichte mir seine Rechte, wir tauschten einen warmen Händedruck formell mit der Vergangenheit bre chen. Auch über das, was sich hier vor Ihren Augen abspielen wird, mö ge» Sie Klara Mittheilung machen, «ber außer uns dreien soll niemand in Mitwissenschaft gezogen werden, solange ich lebe. Dringt früher oder daß Sie dann meine Familie inKennt- Jch habe das bestimmte Gefühl, daß mir keine allzulange Frist mehr be- Howald. „So, so! Die wievielte Ihrer afri kanischen Frauen ist das?" frug ich s h ÄbsiMuß." zu werden, erreichte ich glücklich mit meinen Leuten Matadi, und einen Monat später war ich auf meinem Posten in Loando. Ich berichtete eingehend an Klara, aber noch ehe Antwort von ihr einlief, erhielt ich die Anzeige, Paul Schmidt sei gestorben. Er hatte mit drei Eng ländern. die des Jagdsportes wegen ins Kassailand eingedrungen war«n, einen Streifzug unternommen und Jene afrikanischen Erlebnisse liegen heute schon etliche Jahre in der Ver gangenheit zurück, aber mein ältester Bube, dem wir den Rufnamen Hans gegeben haben, sorgt dafür, daß die Erinnerungen nicht verblassen: er schwärmt für den dunklen Erdtheil und will dort, wenn er groß geworden, Löwen, Elephanten und Nashörner schieben. Wohnungswechsel. Ja, gekündigt hatten sie. Herr Rib bel hatte es zwar nicht gewollt, aber Frau Ribbel wollte es doch nun einmal also geschah «s.^ Kanzleiraths neuerdings Klavierun terricht b«kam, und weil e« über Frau Ribbels Kräfte ging, sechsmal am Tage je zehn Minuten lang das kindliche hören. Das naheliegende Mittel, Kanzlei raths um ein« weniger freigebige Ver theilung der Uebungszeiten zu bitten, war ausgeschloss«n, d«nn Frau Ribbel und Frau Kanzleirath Krause „stan- F tt b s Herr Ribbel schwieg, aber er hatte seinen Plan. Mitte März kam er ein mal mit einem wehleidigen Gesicht nach „Ach, Rosel, wi« mir das l«id thut!" „Um Gotteswillen, was ist denn ge schehen? Hat sich Moppel etwa —" „Nein, nein, nichts mit Moppel. Es ist wegen d«r Wohnung." „Ja. Wir können am Ersten nicht „Warum nicht? Wieso?" . „Weil der Inhaber schwer krank b«n!'Rosel!"°"" Augenblick ster „Ster den?" stottert« Rosel, die den Tod hatte. „Was fehlt ihm denn?" „Stabiolosis höchstes Sta „Um Gotteswillen! Was ist denn das für eine neue Krankheit? Ist sie ansteckend?" „Aber das ist ja gräßlich! Wo sollen ain Fünfzehnten oder gar erst am er sten Mai hier einzieht. Ihm ist das ganz egal, denn als glücklicher Hausbe „Si«h mal, Rosel, es ist doch besser, des kindlichen Liedes: „Al —le Vö —gel Möbelwagen abbestellt, Ribbel?" »Selbstverständlich! Wird alles bo- sorgt, liebes Herz. Du brauchst Dich um nichts zu kümmern." Mißtrauisch sah Frau Ribbel ihren Krankheit mit dem kuriosen Namen bekam? Oder sie selbst? Oder gar Moppel, der Augapfel? Das war ja Das musikalisch« Kind eine Trepp« Am 1. April rollte am frühen Mor „Ribbel!" rief Frau Rof«l in athem mal, eine Oktave höher: „Ribbel!" Der Rentier Ribbel lachte in feine Kissen hinein, darauf sagte er aber wi« „Vi —m —h? Was ist denn?" Thür!" „M—m? Was geht das mich an?" „Ribbel! So wach doch endlich aus! Jetzt richtete sich Ribbel im Bett auf Frau. 'd« d' 'bl'ch „Ribbel, quassele nicht! Was hat „Na und? Mein Möbelwagen ist „Wa —as? Wessen denn sonst?" Da ward Herrn Ribbels Antlitz „Was? Und hast es mir nicht ge sagt? O, Du gräßlicher, abscheuli cher —" „Schimpfe nicht! Als ich es erfuhr, da hatten wir längst gekündigt." Gör mit seinem Klimperkasten fort ist, falls fort! Nein, so was! Hättest Du „Al —l« Vö —gel sind schon da!" „Ribbel," sagte Frau Rose schwach. Nun hatt« es Herr Ribbel leicht. Er Der rechte Vogel. Alte Männer schimpft? —Am Telephon. „Herr Meyer, unser Haus brennt." .Ist das Feuer sehr groß?" „Sehr groß, gerettet?" „Jawohl, Herr Meyer, ~. Na, also endlich haben Sie sich entschlossen, die reiche Bankierstochter „Gnä' Herr, eS war Jemand da, der Sie sprechen wollte!" „Hat er seine Karte hier gelassen?" gepappt!" Erkannt. Musikkritiker (zu »iihn. chen!" Wenig st ensetwas. Gnä dige: „Mina, wirbeln Sie beim Zim merfegen doch nicht solche Staubwol ken auf!" Mina- „Ich hab' mir ge dacht, das wär' vielleicht 'n kleiner Er satz für Sie, weil Ihnen der gnädige Herr das Automobil verweigert hat." Adkühlmi». „Hatte heute kolossalen Erfolg bei Paffender Vergleich. stieß, für «inen Rangirbahnhof zu hal len!"