Die Mi-Mit. Noman von Ernst Zahlt. (11. Fortsetzung.) Hintergrund, der wie ein Schlupfwinkel war. Dort ließen sie sich auf den Strohsack nieder, der in d-rWärine des Herdes lag, hockten ein paar Minuten nahe beieinander und schnauften nicht recht frei. Endlich legte der Bub den Arm um die Schulter der Claudi. „Komm, kannst da schlafen." So zog er sie «n sich, daß ihr Kopf an sein« Brust zu liege» kam. Sie sperrte sich ein wenig, aber weil sie in seinen Ar- Hansi. Der Werner Jacki lag seit Wochen begraben. Unten im Thal saßen der len lastete eine dumpfe Schwere. Jeder stehen? Der Nachbar traute der Mei eckigen Lidern sie angeblitzt und ge herrscht hatte: „Hätten wir das erste Mal den Muth gehabt, zu sagen, daß Roththal, die Mordthat, so lebte er nen an, der sie überholt«, während sie schwerfällig des Weges stieg, trug das schwarz« Tuch überm Arm und den wurde, tuschelten ein paar Jsengrunder zusammen: „Die hilft ihnen heraus, denen vom Roththal, auch diesmal, di« Clari - Marie!" Allein, wie sie gegangen war, kam die Clari - Marie zurück. Jetzt hatte sie ihr Tuch umgenommen -, denn es war funden." Da stand d«r Jacki still, der inmit ten eines Haufens von Männern ging. holten Grolls. Mit den schweren Ar- R»um, sein ganzes knochiges Gesicht Manroth vor Entrüstung. „Und wenn Den Jacki sahen sie jetzt plötzlich just schmerzhaft stechen. .Weißt," schuld, daß er tod! ist, der Bub." Roththal, Clari-Marie." ganz. über dem Jfengrund, daß die zwei Morde ungefühnt blieben. .Auf den Dorfgass- fegender Windstoß das Ge das ihr mir anthut?" Die Clari - Marie sah aus der Thür ihrer Werkstatt, als er vorbei ging. Ihre Blicke trafen sich flüchtig; dann feste Gesicht. Sie wußte, daß der fast Kehle - GiSler. Entschädigt hatten sie Die Clari - Marie, während der Kehle - GiSler vorUberstieg, hatte kei nen Gedanken, dah si« ihm Unrecht ge- Wie eine Wolke hing es über dem Jfengrund. Zwei Morde waren ge- Es schien so. So plötzlich, wie sie das neu entdeckt« Bergthal bevölkert hatten, blieben die Fremden w«g. Mitten im Sommer stand der große Gasthof plötzlich leer. .Wißt ihr? Jetzt ist keiner mehr da, Aerdienst hatten, fuhren auf. „Was? Schweigen soll sie, die Clari - Marie! hat sie, dem Löwenwirth TöÄ, der Schreiner, eines frühen Mor gens in der Wohnstube der Clari-Ma rie, hielt sich an einem Stuhle fest und war fahl im zusammengefchnurrten Gesicht. „Beim Eid, Frau," sagte er mit unsicherer Stimme zur Clari-Ma rie, die mit ihm beim Morgenbrod ge sessen hatte, „heute lann ich nicht hin über in die Werlstatt, in den Knien habe ich es so und im Koos, ganz wirr ist mir." Dabei schob den uralten Filz vom Kopfe, als ob ihm h«iß s«j. „Es wird der Uebergang sein," sagte die Clari« - Marie, .weil es Winter wird jetzt. Setz dich an den Ofen oder geh wieder in's Bett. ES wird schon besser werden bis morgen." Aber als ihr Blick bei den Worten zufällig den Alten streifte, wunderte sie sich schier. Sie hatte noch nie beobachtet, daß dem leuchtete. Der Alte saß nachher den ganzen Tag fröstelich am Lsen. Am Abend er war immer ein Frommer gewesen meinte er zur Clari - Marie: „Mit dem Pfarrer möchte ich reden einmal; es ist mir doch nicht so recht." Die Clari - Marie horchte auf, sah ihn scharf an und erschrak. Der Töni war manchmal ein Brummiger gewe sen, hatte auch «in paarmal, früher be sonders, vom Fortgehen gesprochen, aber er gehört« doch fest zum Haus; und auf einer langen, die keinen Rückweg hatte. Di« Clari - Marie sah scharf, Zeichen standen in des Tönis Gesicht! „Geh, hol den Pfarrer," befahl sie der Severina draußen im Hausflur. Der Pfarrer betrat ihr Haus sonst nicht mehr, weil er wußte, daß er nicht Als er nach einer Stunde kam, ließ sich di« Clari - Marie nicht sehen. „Für sagte sie zur Severina, als dies« zu ru fen kam. Der Töni war inzwischen vom Ofenstuhl weg und in s Bett ge buntgezogenen Kissen. .Ihr hättet das heilige Oel mitbringen sollen, Pfarr herr," stammelt« er, als der Hochwür- Stunde noch einmal zurück, im Ornat diesmal und mit dem Sigristen zusam men, der ihm das Rauchfaß trug. nis Bett gesessen hatte. Die schlanke Severina stand dem Psarrh«rrn Rede. Der Töni war schläfrig, so schläfrig, daß er unsäglich mühsam die Augen d«ck«l ausriß, als der Pfarrherr ein trat, wie im Traum »achstammelte, was der ihm vorbetete, und über dem „Nur Schlaf hat er," sagte der Pfarrherr nachher im Weggehen zur Severina, „am Sterben ist er noch Die Clari - Marie wußte es anders. Die stand in der Werkstatt und wählt« schöne iveiße Bretter aus und maß und kerbte «in und legte sich Werkzeug zu recht. Als der Pfarrherr fort war, ging sie zum Töni zurück. Der lag und schlief und athmete so leis.wie ein Neugeborenes. Als Schlafensstunde war, hieß die Clari - Marie die Severina sich legen. über Mitternacht hinaus war darin, wenn einer scharf lauschte, der Kinder athem des alten Menschen zu hören. Als der neue Tag begonnen hatte, war das klein« Auf und Ab des Ath«ms M M- t '.h d die Thür herein, gerade hin zum B«tt. Sie lauscht« nicht, si« sah nur das wei ße, spitze Alteleutegesicht an und fuhr zweimal über des Tönis Augen. Dann Was sie da that, schien ihr wie das erste Pflichtgebot, schien ihr der sürnehms!« Liebesdienst, den sie dem alten Knecht schuldet«. Sie begann den Sarg zu zimmern. Und da, während di« Säge pfeifend in's Holz schnitt, schnitt ihr selber et was in's Herz: „Der auch ist weniger, Clari - Marie, der auch noch!" Und plötzlich mußte sie die Arbeit lassen und in's Haus hinüber gehen und in die stand die hartsinnige Frau an der Thür, durch die sie leise «ingetreten war, und sah die schlafende Severina an und zwang sich, still zu sein und ste hen zu bleiben, obwohl eine Gier sie hinriß an's Bett, daß sie sich darüber werft und der dort, dem Kind, dem 23. letzte Reise that. Me Clari-Marie und dieselben Hände, die das Haus ge nau gefügt, daß Brett an Br«tt sich scharf und glatt legt«, faßten den Tod ten sicher mit knappem Griff und bet teten ihn ein. Es sielen keine Thränen in den Sarg, kein rührfameS Jammern rechte Weib, das ihm die letzten Wohl thaten that, hatt« in all' seinem lurz«n, entschlossenen Wesen eine Art Feierlich keit, so daß dem Töni Ehre geschah, wie kaum j« «inem im Jfengrund g«sch«h«n war. Zur Stunde, da der fertige Sarg aus der Werkstatt in die Stube hinüber genommen wurde, schloß die Clari- Marie die Werkstattthüre ab und ver wahrte den Schlüssel in ihrer Schlaf stube. Einen Buben, der wenig« Tag« nach des Tönis Begräbniß ihr Arbeit bracht«, wies sie an den Zurfluh-Felix, den jungen Schreiner, der seit «inem Jahre im Dorfe saß. „Ich lasse es gel ten jetzt, mit der Schreinerei." Nachher ging es wie ein Lauffeu«r durch's Dorf: „Die Clari -Marie gibt die Werkstatt auf!" Der Russi, ein achtzigjähriger Bauer, Clari-Marie?" d/si ss' > h d ch lange nicht am Tode. So blieb di« Wertstatt geschlossen, und die vom Jfengrund gewöhnten sich daran, zum Häge, Bäch« und Hütten, alles weiß, und daß alles still war, das Wasser rauschen und das Hin und Her der auf Gäste gehabt hatte. Wie di« Ab«r die Cill« hatte die Einsamkeit lieb Amtsblatt gestanden hatten! Jetzt Hau der Jaun und di« Cille hausten, gut sein. Die Base Cille wußte nicht, was alles si« ansangen sollte, dem Jaun die Gedanken, und hielt in Gedanken die Hand fest, weiß Gott wie lang! Aber viel mußte der Jaun Im Kopfe haben! Winter. .Mußt denn Hausen. Mut — weil es so still war im Haus und di« Base Clari - Marie so weit von einem weg war, selbst wenn sie in der Stube bei Vater und Mutter! Ja, die Mutter! Nicht heim durften sie! Sie Abenden lag. Die Severina hatte eine Arbeit zur Hand; anfangs stichelte sie tapfer, aber dann bedrängte sie die Stille wi«d«r, das Heimweh packte si« nach denen, die fort waren. Die Thrä nen traten ihr in die Augen; immer mehr füllten sich diese. Nun hingen groß« Tropfen an ihren Wimpern. Di« Clari - Marie sah es ganz zufällig, als sie einmal hinüberblickte. .Was hast?" fragte sie und klappte aber sie schluchzte leise auf, während sie die Thränen abwischte. Die Clari- Marie legte die festen Arme auf den Tisch und sah das Mädchen an. die Tischplatte. Jetzt sprach das Mäd chen. „Sp still ist es seit seit sie all« fort sind!" .Ja, ja, es ist still," sprach di« Clari- Marie ihr nach. .Geh halt auch zur nicht, was denkt Ihr auch?" Die Clari - Marie stand jetzt auf, Sie ging hinaus und kam wieder. Die sinns Herr. „Ihr Base," sagte sie (Fortsetzung folgt.) Mitwisserin. Freundin: .Das Dienstmädchen haben Sie noch gehorcht, wie wir unser Kaffeekränz chen hatten... deshalb muß ich si» be halten!" F»r die Kichr. Junge Gans mit Apfel sauce. Die dazu zu verwendende riebene Schalotten, etwas Salz und Pfeffer und läßt es verdeckt einig« Stunden darin liegen. Alsdann rührt Schälott«, Salz, Pfeffer und Zucker Sockel aus Aspic her. Man löst Ig Fon d u e - Paste t che n. Flache Butter- oder Blätterteig aus. Jndes reichlich Butter mit ein paar Eßlöffel voll Mehl, löst sie mit etwas Sahne Masse kalt ist, auch der Schnee des Ei scheArt. Eine schöne Kalbslun rinade über Nacht liegen. Beim Ge mit 2 oder 3 Kochlöffel Mehl eine helle gout zu Tisch. Gedünstet« Gänseleber. Mit etwa» Butter wird di« von Haut tene Fett wird abgegossen, die Leber mit wenig Mehl bestreut, eine mit Nel ken besteckte Zwiebel dazu gethan und s-ft und richtet die Leber mit der sei« Schüssel an.