Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, March 16, 1905, Image 6

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    „Hier stehen sie schon wieder diese drei unzertrennlichen Schwestern!"
„Ja, merken Sie denn nicht die Absicht, meine Gnädigst«?! . . Einzeln
finden sie nur wenig Beachtungi sobald man sie aber so feierlich beieinander
sieht, fragt man unwillkürlich: w«r sind denn diese drei Grazien?"
Hotelier hu einem stets nör
gelnden Geschäftsreisenden, d«r Hau
ben!"
„A'
Lenüljle Gelegenheit.
E r (nach drm verpfuschten Mittag
essen): „Gott sei Dank, einen Magen
hab' ich wie der Vogel Strauß!"
Rommen!"
Bedingung. „Ja, Sie ha
ben ja auch nicht das geringste beson-
Lkassirer anstellen soll, müssen Sie sich
mindestens zwei Vorderzähne ziehen
lassen."
Hausfrau: „Herr Süffel, Sie
wollten um 10 Uhr aufstehen, und
jetzt ist «s schon 6 Uhr Nachmittags."
Süffel: „Was, schon so spät?
Pr e i swert h. Bekannter:
Mutter: „Aber ich bitte Sie! Mein
Mädel hat bloß 300 Mark Vermögen,
und für 30l) Mark ist der Bräutigam
Bei der Versicherungs
gesellschaft. Herr Heymann:
„Ich möchte den Direktor sprechen, um
meine Diamanten zu versichern." Lehr
ling: „Glas-Versicherung, letzte Thüre
rechts."
„Na nu, Ed«! Wo hast De denn die
Alarmlasse her?"
iken lassen, damit ich weiß, wie sie
Der kleine Astronom.
Das Familienhaupt (liest in der Zei
tung): „Am Jupiter ist jetzt der sechste
Mond entdeckt worden." Willy: „Va
ter, haben die auf dem Jupiter nun
sechs Montage In der Woche?"
Betrunkener: „Da reden si
alleweil von affenartiger Gewandt
heit. und i'. wenn an' Affen hab',
I kann net amal g'rad' st«h'n."
Train - Unteroffizier:
„Einjähriger, erdrosseln Sie mir um
Gottes willen den Gaul nicht, Sie
Boa Constrictor!"
seinem Rücken schon ein großes Kapi
tal geschlagen!" „Das ist wohl ein
„Nein, aber ein Kam
„Sie würden mir ein« unendliche
Freud« machen, wollten Sie mir
zwanzig Mark leihen!"
„Eine unendliche Freude? Dann
kann ich si« Ihnen nicht leihen!"
Unmöglich. Der Herr Diä
tar (bei der Zeitungs - Lektüre):
„Die Geschichte da ist aber wirtlich
köstlich! ich möchte mir den Bauch hal
hätte°"
Musikalisch.
Mißtrauisch. Ein Tourist
brenn'??"
„Du. Schorschl, heut' sind'S grad
auS dreißig Jahr', daß wir den reichen
Variante. (Aus dem Bar-
Reiche Erbl».
Reiche Erbin: „Ehe ich Ihnen mein Jawort gebe, .Herr Baron,
muß ich Si« darauf aufmerksam machen, daß ich einen H-rzklappenfehler
habe."
„Aber, Gnädigste wenn nur sonst alles klappt!"
Schlagfertig. Wirth
Aufschnitt zurückzieht): „Was fehlt
denn dem kalten Aufschnitt?" Gast:
„Das K!"
Kühne Wendung. Rich
ter: „Sie sind in die Apotheke einge
brochen! Haben Sie etwas als mil
dernden Umstand anzuführen?" Ange
klagter: „Ich hatte furchtbare Zahn-
Nach der Rauferei. Bau
ernbursche (nach der Tanzmusik, zu
mei' Messer sticken lassen?"
gen zum Herrn Grafen geholt worden
und tritt eben ein.) Graf: „Nehmen
Sie Platz, mein lieber Herr Geldbor
ger —" Goldberger: „Wie heißt
Gildborger, Herr Graf? . . . Haben
Sie nichts mehr zu versetzen, als mei
ne zwei Buchstaben?"
T» klassische «»»in.
Maoame: „Um Gottes willen, jetzt ist mir die gebratene Gans in dt«
Asche gefallen!"
Köchin: „Na, da nehmen Sie sie halt wieder 'raus. (Pathetisch):
Aus der Äsche steigt der Phönix!"
Der Elefantenjäger.
A.: „Wollen Sie uns nicht etwas vor
spielen, Herr Major?" Major (Afri
kareisender): „Vedaure! Spiele nur
aus selbsterlegten Klavieren!"
Beweisführung. „Ich
fürchte mein Fräulein, daß Sie mich
Blockkalender steht Ihr Name schon
ausgeschrieben."
Au. Was ist der Unterschied
zwischen der Stadt Essen und St. Pe
tersburg? Antwort: Essen liegt im
Ruhr - Gebiet, St. Petersburg jedoch
„. . . Wenn Sie darauf bestehen, mein
Fräulein, unser Verhältniß abzubre
chen, so werde ich die Briefe veröffent
lichen, die Sie an mich geschrieben!"
Dame: „Ganz nach Belieben. In die
sen Briefen steht nichts, dessen ich mich
zu schämen hätte die Adresse aus
genommen!"
vertessert.
„Bitt', gnä' Herr, schenken S' mir
'was!"
„Haben Sie nicht früher den blin
den Mann geführt, der hier iinm«r
bettelte?"
„Jawohl, aber ich bin jetzt selbst
ständig geworden!"
Verschnappt. Hausfrau:
»Wie hübsch die Lippenpomade riecht,
die meine Tochter gebraucht!" Vetter
(der eben das hübsche Cousinchen ge
küßt hat): „Ja, aber schmecken thut sie
scheußlich."
tel betteln."
Aus der guten alten
Zeit. Hauptmann: „Aber Kratzhu
ber, warum grüßt Er mich denn
nit?" Bürgergardist (Bader): „Fällt
mer nit ein, Du läßt Dich ja auch nit
bei mir rasire!"
Berufsfreudig. „Der
Heirathsvermittler Müller scheint mit
L«ib und S««le an seinem Beruf zu
hängen." „Das will ich meinen
im vorigen Jahr hat er sogar aus
Versehen seine eigene Frau mit abge
setzt!"
ist Akrobat?"
Braut (stolz): „Und was für ei'
n«r: hier oben auf der Sofalehne hat
sagen, daß der Gaul froinm sei?"
Pserdeverleiher: „Na, gewiß ist er
fromm Sonntags will er nicht ar-
Berblümt.
Sie (entrüstet): „Du scheinst Dich
noch zu freuen, daß mein s«in
sind!"
Win k. Dilettant (singt, nach-
Lied!" Ein Gast: „Dann sollten Sie
aber etwas sparsamer damit umge
hen!"
Zur Psychologie der Mode.
Zwei gegensätzliche Triebe der Men
.schennatur bedingen Entstehung, Her
schaft und Vergehen der Mode: erstlich
der Trieb, sich zu individualisiren, und
Zur Entstehun der Mode ist also je
ses, des Kreises d«r Oberen. Wer
ser Mode folgt, unterscheidet sich da-
Mode ist doch immer nur das, was al
lerletzte Mode ist. Es liegt darin eine
gewisse Tragödie d«r Mode gerade
durch ihren Sieg muß sie jedesmal un
tergehen. Und gerade in dieser Kurz
lebigkeit der Mode liegt ihr eigentlicher
Reiz. Und wiederum je nervöser eine
Zeit ist und je reizbarer, desto schneller
wird sich der Wechsel der Mode voll
ziehen. Denn auch die Massen kom
men in einer nervösen Zeit der Mode
viel schneller als sonst näher, erreichen
sie früher als sonst, und so hört dann
die Mode desto schneller aus, Mode zu
Der Modepsychologie Unterthan ist
jedoch auch derjenige, der ihr bewußt
widerstrebt, der also absichtlich und be
wußt unmodisch geht. Ihm ist gewis
sermaßen der herrschende kleine Mode
kreis noch zu groß, er will sich noch
mehr individualisiren und tritt zu je
ner Mode in Gegensatz. Er kleidet sich
nicht unmodern wie die Masse, sondern
bewußt unmodisch, nicht aus Vernach
lässigung der Mode, sondern in ge
wollten Gegensatz zu ihr. Im Gegen
satz hierzu stehen Modeheld und Mode
heldin ist hoher Stehkragen Mod«,
so trägt der Modeheld sie bis zu den-
Ohreni ist es Mode, wissenschaftlich«
Vorlesungen zu besuchen, so ist die
Modeheldin nur noch dort überhaupt
zu finden. Das sind die thörichten
Uebertreibungen der Diode durchLeute,
die nur das Aeußerliche der Mode se
hen. nicht das Individuelle.
Warum nun aber auch starke Indi
vidualitäten sich der Mode des kleinen
Kreises unterwerfen, versucht man da
mit ,u erklären: die starke Individua
lität nimmt die Modi willig an, um
dadurch ihr eigenartiges Wesen, ihre
Individualität nicht sichtbar werden
zu lassen. Das scheint jedoch nur für
wenige Einzelfälle zuzutreffen die
starke Individualität nimmt die Mode
an. giebt ihr aber doch gleichzeitig et.
was Individuelles, ordnet die Mode
den Bedingungen ihrer ganzen Persön
lichkeit unter. Und darin liegt wohl
zumeist der Reiz der gegenwärtigen
Mode: sie läßt auch innerhalb des
herrschenden kleinen Modekreises das
Individuelle mehr zur Geltung kom
men und erschwert dadurch der Masse
das schneFe Nachrücken.
Schlechtes Gewissen.
Arzt: „Gnädige Frau, Ihr Mann
braucht vor allen Dingen Ruhe"
Frau: „So, hat er mich bei Ihnen
vielleicht verklatscht?"
Unter Brüdern. A.: Im
„Löwen" ist mir gestern mein guter
gestohlen worden.
ihn gekauft! B.: In demselben'
ftaurant?