Die Mi-Mm. Roman von Ernst Zahn. (4. Fortsetzung.) I Die Cille redete und erzählte. Die zwei Alten hatten längst die Arme fühl, als verlasse sie just jetzt erst die aus. Indessen stand die andere ini offenen Flügel. Die Nacht der Tbal driiben, Kirche stand, leuchteten rothe Fenster in die Finsterniß. Ueber den Bergen standen die Sterne. Die Cille stand gerade auf und schnaufte; es war ein befreiender Seufzer; Jesses, wie war es eng in der Stadt! Dann schlug ihr plötzlich das Herz schneller, heiß überlief es sie. In der engen, fremden Stadt saß jetzt der Jaun, allein, weit weg! für den Bub!" Das sagte die Clari-Marie, die aus einmal hinter ihr stand, sagte es klar „Warum?" fragte die Cille scheu. Dabei war es, als verlören die Mus keln ihrer Gestalt an Spannkraft, der Kops bog sich wieder vornüber; die alte Last drückte ihr die Schultern. „Er das ist ja ganz anders in der Stadt —, wenn er wieder heim kommt, wird er sich hier nicht mehr zu rechtfinden und vielleicht wir uns in ihm nicht!" Fenster. „Denk nur," sagte die Clari-Marie, „wie es jetzt in der Stadt zugeht, das rasselt und lärmt und treibt jetzt noch im Gewühl durch die Straßen und hier ist es ganz still." „Und die Städter sind anders," fuhr die Clari - Marie fort, „und wer den ihn anders machen, weiß Gott, trat jetzt in die Stube zurück und auf dem Tisch lag. Dann ging sie hinaus. „Ich gehe schlafen," sagte sie im Davongehen. Die Cille sah über die Kirche mit den rothen Fenstern hinaus nach dem Berg und noch vielen lag die Stadt. Dort war der Bub. der Jaun! In dem Augenblick fragte sie nicht, ob es gut für ihn war, dort zu sein oder nicht. Nur die endlose Weite, die er weg war, siel ihr ein. Es zuckte um ihren Mund, kurz, wild, als ob sie hastig etwas hinunterkaute. Dann schloß sie mit rascher Hand das Fen ster. In ihren Augen war eine Rothe, als ob sie darin gerieben hätte oder als hätte sie aber bah, die weinen doch nicht, die herben Weiber vom Jfen grund. Als sie nachher in die Kam mer trat, die sie mit der Clari-Marie theilte, lag diese im Bett; aber sie wachte noch und hob den dunkeln der Kinder." „Ja, geh," sagte die Cille. Fast wäre es ihr aus die Zunge gesprungen: Marie nach der Roththalhütte. Der saß der Furrer. Wie zwei Wächter verschalten Wänden, aus denen die kahlen Fenster lugten. Zwischen Haus und Gaden fuhr im Winter die Laue nieder. Wenn sie lag, bis tief in's Frühjahr hinein, hatte der Noththal bauer eine Brücke nach seinem Heustall den und sah jenseits der Schrunde den Nothlhalbauern und sein Weib mit schweren Tragkörben aus dem Walde herab- und dem Haus zu steigen. Es war Herbst, die Hänge gelbten, die vom Jfengrund trugen Brennholz ein; die Hablichen lausten sich ihren Borrath zusammen, die Armen bogen die Rü- cken krumm und lasen Heizung im Walde zusammen. Der Furrer und sein Weib zählten sich zu den Armen. Der lange hagere Mensch war mit sei nem hoch mit Hclz bepackten Korb wie lächelte innerlich und heimlich, daß die Sparsamkeit der Schwester gleichsam aus allen Poren lugte. Tisch, der in einer Ecke unweit der Fenster stand; sie selber ließ sich neben ihr nieder und konnte ein zufriedenes Aufseufzen nicht unterdrücken, als sie den korbmüden Rücken an die Holz „Jhr seid im Wald gewesen," sagte „Wäre es nicht du —eine Sünde, meine ich," sagte sie, „das Holz alles liegen zu lassen?" Zeit. „So kommt ihr billiger zu Holz, als Marie halb spöttisch, halb zornig zu len. ken.^ mehr heim zu Mittag?" begann die Clari-Marie wieder. „Nicht, seit Ganztagschule ist," gab „Jh?solltet sie in Kost geben," sagte die Clari-Marie. Aber der Bauer würgte blitzschnell gas das Zornigwerden. „Wißt ihr was," sagte die Clari- Marie, „gebt die Kinder uns in's seit der Jaun fort ist," sprach die Clari-Marie weiter. Der Furrer legte sein Messer weg. Clari-Marie. Stärke brach. Mit gefalteten Händen Wandwerk. Aber die drei Gestalten umrissen lang, daß der gebeugte, eckige, schwarze Kopf fast die Holzdiel« streifte, der Bauer; klein, unscheinbar, Mutter Gottes," während sie schon Kircheneifrigleit und ihrerGottfreund schast willen sah die Clari-Marie Schwager und Schwester den Geiz am Rücken, und er stieg gemachlich braunen Gesicht; als er die Blicke der „Tag, Wipfli/ gab die Clari qen. Das Sonnenlicht lag auf ihrer schweren Gestalt und stach fast heiß aus den dünnen schwarzen Scheitel. Ihr Kopf war leicht gesenkt, und sie sann. Der Geiz der Verwandten ging ihr im Kops herum, einen Augen blick grollte sie ihnen, den nächsten lächelte sie fast ob der Slbrullenbastig keit, mit der die zwei auf bessere Zage hin sparten und sich mühten. Dann wieder wärnne sich ihr das Herz Schwester und Schwager gegenüber, um des Eifers willen, mit dem diese die Gebote der Kirche erfüllün. Der Kirche! Der Blick der Clari-Marie suchte und fand das Gotteshaus am Thalende. Das Kreuz auf dem Thurm warf Blitze und blinkte. In das Ge sicht des Weibes trat ein fast verklär im Abwärtsschreiten. Und das war . Clari-Marie: mit Beten und Gottdie- Mittagbrot, sie hatten auch Wohnstatt rechte Lust für das Kindervolk bei den „Lasse sie da," sagte die herbe Cille, „Wo ist Base Clari-Marie?" Marie hatte ihn eben geöffnet,gelesen den Worten: „Da lies! Vom Jaun!" Die Cille trat an das kleine Fenster vor, hatte unsichere Hände, als sie den lich ächzendes: „Mein Gott!" Dann „Schön ist es hier in St. Felix, Base! Und gern bin ich hier! Sie der Apotheke Helsen, weil ich Freude Ihr, Base Clari-Marie, aber von Euch lerne ich es nicht, aber hier kann er ein Gescheiter ist. Und und so einer möchte ich sein, Base Clari- Marie!" Die Cille sah auf und in der Kammer sich um und hatte Herzklopfen. Jesses. was dem Bub durch den Kops ging! gehöre nicht mehr in den Berg. Du hättest ihn nicht gehen lasten sollen, fuhr es ihr durch den Sinn, ukid im rer und mißgünstiger Gedanke: .Jetzt räumst du den Schwesterlindern die Kammer ein und der Jaun ist fort. Warum ist der nicht hier statt des Hansi und der Severins!" Sie rutschte aus dem Stuhl, beugte sich jetzt nieder, richtete sich wied-.c auf und drehte die steife Gestalt, als winde sie sich unter etwas. Dann stand sie Das Leben ist nicht leicht, Cille Zieg- Jhr werdet wohl einverstanden sein, daß er etwas lernt. Wissen ist heut zutage mehr als Geld." Die Cille stand und ließ den Brief sinken. Wieder schlug ihr das Herz, Jesses, was ist das für einer, der Bub! Der Cille Gesicht zuckte, sie verbiß sagk >, "h ' sagte sie trocken. „Wird er ein Pfarrer, der Jaun?" Doktor wird er am Ende!" sagte sie. „Jesses, du Clari-Marie," wandte sie Doktor —" Die Rede blieb ihr im Halse stecken. Die Clari-Marie sah auf. Sie nahm sie zur Schwester. Dabei wurde ihr Gesicht hart, Kopf stand steis im Nacken, sie hatte ei>ias von dem Klotz, kann! „Ein Doktor, der Bub!" stieß sie kurz hervor, so als sehle ihr der Athem. „Was weiß so ein Doktor! Was ist so einer? Im Wald stehen will! Alles andere ist Lua und Trug! Und der Bub soll ein Doktor den Aerzten," sagte die Cille still, stör risch. „Gelernt?" sagte Clari-Marie. werk den Boden der Dorfgasse, der vom ersten Frost hart und spröde war, „Jetzt stoß, wenn du kannst!" Der darüber. Die Tannen über dem Dorfe rauschten, ss-ss, es tönte wie fliegende Athemzüge eines Riesen. Der Wind wirbelte auch die kleine Severina durch die Dorfgasse einher von denen die Fetzen hingen, einen lan gen Rock voller Flicken und Risse, an den Aermeln hing ihm das Futter über Schuhe waren fest und schwer beschla gen. Der Kehle - Gisler stieg in di« Dorfgasse, hielt die bucklige Claudi an gen, nach der die Straße dorsaus lief. Der Gisler aber hatte den Blick an den Gesichtern zweier Buben hängen, es war, als hätte der Wind das Wort gefaßt und wirbelte es herum. (Fortsetzung folgt.) -Bettler-Rache. Bettler: (barsch): „Ich schenle Bettlern nichts Bettler: „O, ich glaube, Ihre Schuht würden mir auch passen." Entsprechendes Ge s ch e n k. „Ich möchte meinem Manne .^-lmani.s Bat« rstolz. „Ich sag' Ih nen, mein Moritzche ist äzu Kind. Neulich hab' ich Geburtstag und geb' ihm ä Thaler. baß er mii kann machen L Geschenk. Was macht das Bübche? Kauft ä große Torte, wo er selbst ißt von das Meiste, und läßt se anschreiben." Für die Küche. Mitte der Pfanne. Zu 1 Pint von der Theelöffel Tafclsenf, vermischt dies Fleisch und läßt nun das Gericht fest Schweinerippen, wäscht und trocknet sie, bestreut sie mit Salz und Pfeffer. Man schneidet 6 große geschälte Aepsel in feine Scheiben. In einer Kasserole läßt man 1. Eßlöffel Butter schmelzen, giebt die Aepfel mit 1 Eßlöffel Johan nimmt es vom Feuer und wenn kalt, giebt man 1 Ei und 2 Tassen Brod krumen hinzu, legt diese Aepfelfülle zwischen di- Rippenstücke, näht sie fest zu und legt sie in eine Bratpfanne. Be gießt das Fleisch mit ein ivenig ge schmolzener Butter oder Schmalz, setzt läßt sie etwas anbraten, giebt dann >/zi Pint kochendes Wasser hinzu und läßt die Rippen unter häufigem Begießen braun wird, giebt man nach und nach etwas Wasser hinzu. Kurz vor dem Anrichten legt man die Rippen auf ein« Wasser klar gerührtes Mehl, rührt sie 3 Minuten über dem Feuer, giebt noch etwas Wasser hinzu und kocht sie zu einer sämigen Sauce, passirt sie durch Pflaumenspeise. Man schneidet Milchbrot in Scheiben und röstet sie in Butter gelb. Getrocknete Pflaumen werden in warmem Wasser, mit Zucker bestreut. Gebacken« Kalbsleber. Di« Leber wird von der Haut befreit und Speckwürfeln, legt auf diese die Leber, giebt dazu 1 Gelbrübe, 2 Zwiebeln und k Stangen Sellerie, alles feix ge feln Mehl in 2 Löffeln Rahm ange richt in Muscheln, dressirt es bergartig, vertheilt etwas Kopfsalat, Eierspalten, Citronenrädchen und Sardellenstreif- und gehäutet ist, mit seinstistig ge schnittenen Schalotten, Pfesfergiirk chen und leicht gewässerten Sardellen den in eine Beize gelegt, die man von gutem Essig, einigen Löffeln Speise öl, Zwiebel- und Citronenscheiben,