Die Mi-Ulme. Roman von Ernst Zahn. , (2. Fortsetzung.) Friedrich Kirchhofer, der Städter, stand unter der-Thür des Gasthauses zum Löwen. Das letztere war an die Straße, halbwegs zwischen den Roth hornweg und der am Thalrande ra genden Kirche gestellt; von dem massi gen Bau, dem neuen Gotteshaus, lei tete es mit seinen weißgctünchten Mauern Wohl zu den Holzhütten vom Jsengrund über. Kirchhofer stützte sich aus einen Stock. „Ihr hättet Euch doch wohl besser tragen lassen," sagte Trachsel, der Wirth, der neben ihm stand. Weile hatte er das Gefühl, als käme wärts, es war, als trüge er hofe! mit sich. Das Herz schwoll ihm in der Brust; er schritt freier, obwohl ihr Gesicht reglos und blech „Der Jaun. der Bub," stieß sie nun hervor und hob einen Augenblick die keit. „Der Ihr," stotterte sie wei ter. „Ihr habt gemeint —in der Stadt käme der Jaun eher sort. Wüß tet Ihr jetzt nicht etwas für ihn, etwas, wo wo er etwas lernen könnte?" de sie kosteten. „Ja," sagte er sinnend, „so so schnell läßt sich das nicht sa- Aber überlegen will ich mir's von." „Gut," gab er Bescheid. „Frau Clari-Marie Truttmann," sagte er vor sich hin, den Namen in ein Notiz buch zeichnend. „Schreibet nur: An die Clari-Ma rie im Jsengrund," fiel ihm die Cille in's Wort. Auch jetzt wieder hörte er au- ihrer kurzen Rede mehr als sie sagte: der Clari-Marie mußte der Na me ibres verstorbenen Mannes nicht lieb sein. Sie gingen jetzt mit kurzem Gruß voneinander. Kirchhofer erreichte die Männer, den Jacki, den Führer, und feinen Buben, einen weißblonden mit starken Gliedern und glattem Gesicht. „Wie aebt das Gehen?" fragte Jacki Dann faßten sie die Bahre und stie gen mi! ihm die steile Felsstraße hinab >um See. Der Städter sah in die Tiefe. Kirchhofer aber wurde das Bild der Cille nicht los, wie die zähe, eckige Gestalt dahergekommen war, in dem Feuer versteckt irgendwo in der Seele loderte. Das Bild des bleichen Buben trat hinzu, der in der Bergrau- und Weiber, ein seltsames Geschlecht. ner- und Weiberseite schied; ein Chor bub trug ihm das Weihwasser; die schweren Schuhe, auf denen der Bub Pfarrherr hatte das Meßkleid abge gänger; in einen Knäuel geballt kamen sie aus der Thür gestolpert, der Knäuel zerriß, bald liefen die schwar zen Menschenreihen wie Faden der ge- Weibern blieb zur Rechten des Kir sel waren seine Linien, Kinn und Nase liefen seltsam spitz zu; ihre Augen waren schwarz und glänzend, sie theilten sich auf der Straße; zwei Rand. Die Clari-Marie und die Bik hen, fetzten sie ihren Weg fort. Die Clari-Marie und die Cille herseits So aber gingen die vier immer vom Kirchgang heim. Im Jfengrund wußte es keiner anders. Wo sie einem andern kürzer und duckten sich ihre Hälse; vielleicht aber schien es nur so. Nach einer Weile kam der Pfarr herr von hinten über sie. Sie drehten seines Weibes hinaus; er hatte eine drollige Art, den langen Oberkörper zurückzuziehen und vorzustoßen, so daß hatte. „Hast jetzt Holz gekauft?" fragte die Frau, als sie nebeneinander bergan stiegen. „Nichts ist zu machen, alles zu theuer," knurrte er und stieß einen Fluch durch die Zähne; dabei war sein Gesicht gelb wie das seines Weibes. ab:r es mochte immer so sein; denn ei auch fügten die schwarzen dichten Bartstoppeln, daß der nackte Theil des Gesichtes fahler schien. Schwelle ihres Hauses stehen geblie- „Was ist?" munterte sie auf, als sie den Aerger in seinen Zügen sitzen sah. Statt seiner gab sein Weib Be so ziehen sie." , 't sagte: „Meinst, ich will ewig stehen blei ben, wo ich stehe! Arbeiten thue ich was sein; wenn ich alt bin, will ich etwas auf der Sparkasse haben!" „Und ein paar Gülten im Haus," fiel will Ich frei haben," fügte er wiederum hinzu. „Faulheit kann uns keiner vorwerfen," fuhr sein Weib fort; „es hätte schon lang einen Knecht leiden Mann „allein schafft." und ihre Augen ruhten mit einer Art Anhänglichkeit auf den beiden; von der Arbeitsamkeit und Svarfamkeit derer im Roththalgut erzählten sie Wunder im Dorf. „Ja, ja," wiederholte sie und grüßte: „So, ade." Damit trat sie in die Thür. . den Tisch deckte. „Die vom Roththal sind mit mir heraufgegangen," sagte sie halb mechanisch zu dem Alten. Dann schien ihr ein Gedanke aufzu- Tisch saß. „Was der Furrer schasst!" zwei Tage, die ich oben am Gaden mit geholfen habe! Wie den habe ich noch keinen werken gesehen." „Arbeiten kann er," sagte die Clari- Marie sinnend, „aber —" blick stand sie noch und, hinter ihrer Stirn schien es zu arbeiten, dann half sie den Tisch rüsten. ß si " h" Kiste bunt. Als die Clari-Marie mit aufgestülpten Aermeln, den rauhen Stoff ihres dunkeln Gewandes voll Staub, aus der Werkstatt kam, trat der Briefträger aus dem Hause. träger hatte nicht viel in ihrem Hause zu suchen. lachte mit breitem Grinsen tert. Aufschrift las. „Aus St. Felix," setzte Gesicht, jeder Muskel spannte sich selt sam; dann war es, als straffte sich die ganze Gestalt, selbst über die rollen Arme, deren Muskeln hart waren wie sagt, dem Herrn." Tie Clari-Marie sah sie gerade an, immer an. wie der Jaun gefallen ist da da im Gang," fuhr die Cille fort. Ob wohl sie sich nicht regte, war es, als Schwester. „Ob er in der Stadt nichts für ihn weiß, habe ich ihn gefragt," stieß sie endlich hervor, als die Clari- Marie noch immer schwieg. Nun las diese den Bries. „Da/ sagte sie nachher lind legte ihn der wäre nichts Neues geschehen, fing sie an, sich in der Stube zu schaffen zu Auch die Cille las; sie setzte sich an den Tisch nachher und sann nach. „Was meinst?" fragte sie nach einer Weile. „Ich?" gab die andere zurück, „ich sage lein Wort dazu. Machen kannst, wie d'i willst!" „Er paßt nicht da herauf," sagte die Cille in demselben gequälten Ton. in dem sie schon Die^ndere Freude, etwas zu lernen," hob jene wieder an; und wieder gab die Clari- der Clari-Marie schrieb: Gesellschaft." Die Cille legte die langen hageren Arme auf den Tisch. Die Finger grif fen ineinander und wanden sich. „Meinst, ich lasse ihn gern fort?" sagte Athem hätte. Die Clari-Marie wandte andere sich. Briet steckte sie ein. Dann kam die Zeit des Frühbrots. Die Clari-Marie holte die Alten aus ihren Schlasstätten; derzeit faß und feit nun seit etwas in ihrem Leben knack entzwei gegangen war. Drei-, vier-, fünfmal kamen Leute der Clari-Mari: wegen. „Jeffes, Mit ähnlichen Anliegen „Hoho," schmälte die Clari-Marie, lein Milch bereit stand; ihr Gesicht war Stümperarbeit. Die Clari-Marie aß und hieß die Kinder sich setzen. „Seid ihr recht ge „Jesses," saate die Clari-Marie; sie stand sie auf, ging hinaus und kam wieder mit einer Schüssel Milch, die setzte sie auf den Tisch und legte zwei Lössel hinein. „Jetzt esset," sagte sie. Ziegler, den Hals vorgestreckt. „Und sagt keines „Tag," schalt er halb ernsthast, halb mit gutmüthigem La- „Warum habt Ihr so kleine Augen, Großmutter?" fragte die Severina und tippte der Zieglerin in die ver die Alte sah, „Ihr seht ja nichts mehr," lispelte es ängstlich. „Jere ja," das alte Weib und weichen Gliedern und Zügen wie die Elsenbeinenglein, die sie zu Einsiedel» feilhalten. Der Severina wurde zuerst die Zeit am Ofen lang; sie schoß plötzlich von der Großmutter weg und der Cille nach, die nach der Küche ging. Da stand auch der Hansi auf, steckte die Hände in die Taschen und drückte sich an den Wänden hin, in's Leere stau „Willst mit?" fragte die Clari-Ma- Es war nah an Dunkelwerden, als die Kinder mit dem Schulzeug vom Hause weg und heimschritten. Die Clari-Marie stand in der Hausthür Als sie um die Ecke verschwunden wa ren. trat sie in den Flur zurück. Die Cille stand hinter ihr. Zu der sagte sie plötzlich: „Wenn er fortgeht, der Jaun, bei Gott, ich wir nehmen die „Die im Roththal werden froh sein," sagte die Cille bitter. Dann wendete sie sich der Stube zu. sier sah sie geraume Zeit später von einer Arbei! auf, die sie zur Hand genom men. „Ich will ihn schicken, den Jaun nach St. Felix." sagte sie plötzlich zaghaft zu der Clari-Marie. „Es ist mir ich soll." Es klang noch wie eine Frage. Die Clari-Marie aber gab keine Antwort. (Fortsetzung folgt.) Ger See in der Schweiz mit Erfolg be nutzt. Die Boote sind elektrisch be leuchtet und werden durch «inen Ben- Inde n Frankfurter Braue reien sind vor Weihnachten 2>2 Mil- Million mehr, als letztes Jahr. Süße Erbse n, L i li e n, Ge - sten. In der Zeit von 1850 bis 1903 ist die Zahl der im Süden be auf 7,100,292 und der Verbrauch der 18, Prozent. Im Jahre 1904 fanden den. Mississippi steht an der Spitze der traurigen Liste mit 18; Georgia und Arkansas folgen mit je 17; sodaß diese drei Staaten drei Fünftel aller Lynchereien absorbiren. In Frankreich! st einelek trischer Ofen für Bäckereien zum ersten elektrisch« Einrichtung umfaßt 20 Ele mente von j« 700 Watt, die unter einer Spannung von 210 Bolt arbeiten. Die verlangt« Temperatur kann in 90 Minuten erzielt werden. SeifS«pt«mber ISO 4 wer den auf der sibirischen Eisenbahn östlich F»r die Küche. Gebratenes Weißsauer von Gänse- oder Enten fleisch (warm, aber auch kalt zu es sen). Man giebt in eine Pfanne 112» viel Streuzucker, daß der Boden leicht auf, ungefähr 2—3 Eßlöfstl, und Kleine Käsepast«tchen. Wenn man nicht viel Zeit hat und doch gebuttert Hut. Man stellt sie in ein Zu stößt i/t Pfund Mandeln klein, thut sie in bestem Weizenmehl verknetet wird. Rindsbraten im Topf. Ein dickes vier Pfund schweres Stuck Rindfleisch bratet man in heißem Fett in einer tiefen, offenen Pfanne auf allen Seit:n schnell braun. Dann giebt man dazu eine zerschnitten« Zwiebel, ein« Tass« gekännte Tomaten, eine Gelbrübe und eine weiße Rübe, alles in Scheiben geschnitten. Nun gießt man so viel kochendes Wasser zu, daß das Fleisch zur Hälfte da von gedeckt-ist, würzt mit Salz und Pfesf«r nun das Fl«isch fest Kar t o 112 f«l klö ß «. Mittelgroß« 2 tüchtig Eier, 2 Eßlöffel Mehl rollt und in gesalzenem Wasser 15 Minuten kochen läßt. Der Koch topf muß nicht bedeckt werden. Wenn Gefüllte Kar t o 112 112 e l n. Man hacktem Schweinefleisch, die man mit Pfeffer, Zwiebel und Salz würzt, und süllt diese in die Kartoffeln. Dann legt man sie in einen Eier kuchentiegel in steigender Butter und bratet sie kroß und braun. Erst wer den sie zugedeckt, um besser weich zu um die gefüllten Kartoff,ln gut braun zu braten. Man backt außerdem extra krausblätterige Petersilie in Schweine fett aus und servirt die Kartoffeln in einem Kranze aus dieser Petersilie. Die sich bildende Sauce der Kartoffeln schüttet man über dieselben. Sardel-