Der Elch. „Ja, meine Herren," sagte derForst meisterßudow mit jener bitter-ernsten Miene, die er immer aufsetzte, wenn er eine seiner lustigen Geschichten in Be ttitschaft hatte. „Sie haben ganz «cht mit Ihrem Bedauern, daß wir Jäg«rsl«ute in Deutschland heutzutage so viel schlechter daran sind als unsere Vorsahr«n vor so und so viel hundert leicht gar in Ihrem Revier?" „Gott bewahre! Da gibt es längst leine Elche mehr. Es war auf Klein „Auf Klein -Perkallen? Wo es ab bitten. räth." nichts unversucht ließ, um zu seinem Ziele zu gelangen. Wenn ich Ihnen nun erzählen soll, nung thun, die sich nun einmal nicht mit Stillschweigen übergehen läßt. Aber ich bin kein Romandichter, und Sache war im Grunde auch gar nicht sehr romantisch. Wilhelm Kollandt hatte ein Töchterchen Lissy, das eines sich als Bewerber kaum etwas Ernst haftes einwenden ließ. Aber Wilhelm Kollandt hotte eine unüberwindliche Zufall wollte, daß Wilhelm Kollandt rede, der Doktor habe nur wegen des so eifrig von Wilhelm Kollandt ge suchten Elches eine Annäherung an lich, wo sich noch eines dieser seltenen Geschöpfe leibhaftig und lebendig in einem deutschen Walde befinde, und versprochen hatte, sich bei seinem Fr«unde für die Bewilligung des Ab schlusses zu verwenden, beeilte er sich, ten. ' Elch der Herrn Wilhelm Kollandt gewohnten Tränte hinüberwechselte, das große Ereigniß des Abschusses folgen sollte, herrschte eine eigenthüm lich schwüle Stimmung. Lissy und der Doktor, die so etwas wie eine Ka tastrophe ahnten, sahen mit Bangen den kommenden Dingen entgegen, und Herr Wilhelm Kollandt befand sich merlwürdigerweise durchaus nicht i.r der fröhlichen und hoffnungsvollen G«müthsverfassung eines Mannes, der sich der Erfüllung eines sehnlichen Herzenswunsches nahe sieht... Er atz Leidenschaft für die Bearbeitung von Blasinstrumenten besessen, und wenn nicht in der glücklichen La- Spaniiung, die drinnen im Herren haus« alle Gemüther erfüllte, vollstän dig vergessen, und er konnte blasen, daß ihm die Backen zu springen droh ten, ohne von irgend jemandem gestört zu nxrden. Von dem Elch war bei Tische an fangs gar nicht die Rede gewesen, bis Sant«n unter dem gespannten Auf horchen Lissy's und des Doktors in seiner verbindlichen Weise sagt«: „Ich hoffe, mein lieber Herr Kol landt, Si« haben inzwischen Ihre Zeit nicht verloren und sich «in wenig im Schießen nach der beweglichen Scheibe geübt. Denn es bleibt buchstäblich bei zigen Schuß auf den Elch nicht mehr! Gelingt es Ihnen nicht, ihn da mit zu erlegen, so haben Sie eben Ihr Champagnerfrühstiick verloren." Der Rentier nickt« verlegen. Dann platzte «r plötzlich heraus: „Sagen Sie mir doch aufrichtig, Herr von Santen: Ist die Geschichte gefährlich?" ches Gesicht. „Nicht so gefährlich wie eine Tiger jagd, aber immerhin etwas weniger harmlos wi« die Pürsche auf einen Rehboä. Wenn Sie ihm nicht einen Blattschuß beibringen, und wenn er dann in seiner Wuth auf Sie losgeht, so gibt es kaum eine andere Rettung als schleunige Flucht. Denn er hat nicht nur die Größe, sondern auch die Stärke, eines Pferdes, und sein Ge weih kann unter Umständen zu einer furchtbaren Waffe werden." Wilhelm Kollandt trockn«te sich „Ein Battschuß also müßte es sein? Potz Wetter, so was ist doch leine Kleinigkeit. Noch dazu in der Däm merung. Könnte die Sache denn nicht hen?" „Aber ich habeJhnen doch auseinan dergesetzt, lieber Freund, daß Sie den stand stehen?" Mit geradezu flehentlichem Gesichts- Plätze an. legt wird, hat Herr Kollandt seine Wette ja doch verloren. Ich lasse Euch jetzt allein, denn er kann jeden Augen- Man hörte daS schwache Geräusch seiner sich rasch entf«rnend«n Schritte. Dann war alles still. Nur die sehr vern«hmlichen Athemzüge des Rentiers unterbrachen das ti«se, feierliche Schweigen des abendlichen Waldes. Die Dämmerung nahm unterdessen so rasch zu, daß man die Stämme auf der gegenüberliegenden Seite der Lichtung, wo der Elch zum Vorschein kommen sollte, nur noch mit Mühe unterfchei reits alles in einem ungewissen Nebel. ,O mein Gott," seufzt« er nach ei ner Weile. .Doktor, sind Sie auch noch da?" „Jawohl, Herr Kollandt, aber wir dürfen doch nicht sprechen." „Ach was, ich halte es nicht mehr aus. Doktor, wenn Sie mich im Stich ließen " „Was denken Sie von mir! Auf anwälten gibt, hab« ich noch gar nicht gewußt!" „Ihre Erklärung macht mich glück „Ach, der vermaledeit« Elch! Ich „Pst! Da kommt er!" Und er kam wirklich. Selbst d«r kurzsichtige Rentier konnte deutlich „Feuer!" Ein dröhnender, lang nachhallender Knall, Wilhelm Kollandt wurde zu seinem Erstaunen inne, daß er wirklich „Allmächtiger Gott!" ächzte er. tM?" g-ttoffen? Ist Die Antwort des Rechtsanwalts Signal „Zur Attacke!" kannte. Und g S 112 Ig „Herr im Himmel! Er nimmt uns an!" schrie Wilhelm Kollandt. „Hel fen Sie mir, Doktor! Rotten Sie Stich!" davonaestürmt, bis eine tückisch« Baumwurzel diesem beschleunigten Rückzug «in jähes Ende bereitete. „Gnade! Gnade!" jammerte er. Mit diesem letzten Stoßseufzer fiel der Elchjäger der Läng« nach zu Bo d«n. Doktor Harrius aber, der ihm auf dem Fuße gefolgt war. in feinen Sturz hineingezogen und lag teuflisches Gewieher an ihr Ohr. Wohl zivei Minuten lang lagen sie b«ide ganz regungslos, dann rappelte E- st "b "st Q' „Ast sie fort die Bestie? Ha ben Sie das schrecklich: Gebrüll gehört, Doktor? Ich werd« es bis an das Ende meines Lebens nicht vergessen!" „Es klang fast wi« ein Gewieher," meint« der Rechtsanwalt. Aber Wil helm Kollandt wies ihn beinahe ent „Was? Gewieher? Ein Gebrüll Löwen! Aber Sie haben mir das Leben gerettet, Doktor! Sie Halen sich nickt bedacht, mich mit eigenen Sie mir Ihre Hand! Wir sind der Diiige. Als sie Arm in Arm aus d-m Walde „Das hast Du dafür, daß Du uns mit Deinem verdammten Getute den Elch auf den Hals gehetzt hast!" erst sagt« er: „Ich wünsch« Ihnen Glück zur Er rettung, Herr Kollandt; ab«r ich be klag« Ihr Mißgeschick als Waidmann. Denn mit der Aussicht aus den Elch ist nug!" liichter aus, daß Doktor Harrius allen Ernstes meint«, der sonst so sattelfeste Gutsherr möchte diesmal von seinen «ndlich heraus. „Dieser Spaß ist wahrhaftig der köstlichste seit Erschaf fung der Welt. Daß der Teufelsjunge gerade im geeigneten Moment zur At tacke blasen mußte und daß Du „Was? Du hast wirklich an die Geschichte geglaubt? Wart' einen Au genblick. Ich werde Dir Deinen Elch holen." „Da ist er!" rief er lachend. „Bist brüllt —" mein Lieber!" Da verstand der Rechtsanwalt alles heute das Arb-itszimmer des Herrn Wilhelm Kollandt. Herbert von Tan ten veichrte es ihm an Fräulein Lissys schießen sieht." In der Schweiz. „Kellner, gestern rechneten Sie doch für dieselbe werther Herr, heut' essen Sie ihn auch Mi'. Alpenglühen.' Chopins Nocturne ES-T«r. Die Kerze ist verlöscht. Das Kla vier ist verstummt. Durch die dunkle Stille treibt der süße Dust der Thee rose, die im Gürtel der Klavierspiele rin hängt. Die Rose ist überreif und Flecken am Boden. Und Stille. Von der Wand her saust ein summender Saitenton ei ne Saite meiner Geige hat nachgelas sen. Und wieder Stelle. Fragend beginnt am Klavier ein halber Akkord. lch noch. . .? „Die Es-Dur?" „J°." Chopins Nocturne Es-Dur be ginnt. Das Zimmer verwandelt sich. Die Wände entfernen sich nach allen Seiten, die Fenster wölben hohe Bo gefüllt. Die Wipfel neigen sich alle gegen mich her und jeder fragt: Kennst du mich noch? und das Mondlicht fragt: Weißt du noch? so zag, leise und immer trauriger. Und jetzt ist sie zu Ende oder nein, sie beginnt schon wieder verändert, te Musik. Mir schmerzt der Kopf, ich schließe die Augen. Diese Musik! Ich ' i ' ' mit meiner braunen Geige. Wir spie len. Wir spielen rasch im schnellsten Takt und spielen «ine fiebernde Tanz melodie. Die Dame ist schön! Ihr Gesicht ist vom Spielen geröthet, ihr Mund ist ein wenia geösknet, in ihren Ende ist. Das Spiel ist zu Ende. Die meinen, und ich küsse sie langsam, die rechte, die linke, die zarten Gelente und die biegsamen Finger. Darüber ginnt wieder zu spielen. Brillant, küh^ re ist. Ihr Blick fragt kühl und son derbar herauf. Ich flüstere lang. Sie schüttelt das Haupt. „Sag' Ja!" Sie schüttelt das Haupt. „Du lügst. Sag' Ja!" Sie schüttelt das Haupt. . . Ich ich todtmlld« bin und raste. Indem ich raste und nicht weiß, wo ich bin, erklingt Musik. Ein fa risch, von wunderbar zarten und ge lenken Finger meisterhaft gespielt. Ich schlage meine müden Augen auf, das rofenduft ist in der Luft. Der letzte tiefe Ton der Nocturne zerrinnt. Die Dame steht vom Flügel auf. „Nun:" „Danke! Danke!" Ich strecke ihr die Hand entgegen. Sie macht die Rose von ihrem Gürtel Sie lacht da,u. Dann schlägt die Thür ins Schloß, ein kurzer Zugwind geht durch das Zimmer. Ich halte einen nackten Rosensten gel in der Hand. Der ganze Boden ist scheidenh-it, Marie, gefällt mir: Sie freuen sich über das einfachste Ge schenk. Dienstmlidchen: Nu sollten Versalzen. Junger Ehe chin, wollen wir uns nicht doch lieber eine Köchin anschaffen? Ich glaube nämlich, daß Deine zarten Hände von Billiger Psianzenschmnik im Winter. Gemüsewurzeln aller Art Sellerie, Petersiliewurzeln, Möhren, Pastinaken, Topinambur, allerhand Kohlsorten, Kohlrabi und rothe Rü ben („Beta romana") liefern. Man besorgt sich eine Anzahl Wurzeln, von denen das Kraut oben glatt abzu spritzt diesen ab und zu mit Wasser. Es darf dies jedoch nicht zu oft gesche hen, da die Wurzeln sonst faulen der Sand soll eben nur ganz schwach angefeuchtet sein. Nach kurzer Zeit beginnen die Wurzeln zu treiben; selt gleichen einander. Auch die Farben sind stets verschieden. An demselben Kohlrabikopf können z. B. grünliche, wunderbar zarten und schönen Farben und Formen. Mit den Kohlsorten pflegt man allerdings nur selten Glück sitzen und diese meist absterben, rothe Rüben, Möhren, Sellerie, Petersilien- Mit Hilfe dieser Gemüseblättchen fchoßte, roth- und lilaschattirte Blätt- Blumenspenden des Beifalls sicher ist. Sträußen die Stiele unten ein ganzes Stück zu seh-n sein. Das schönst« Bouquet verliert feinen Reiz, wenn zusammengebunden, einem hübschen Effekt ergiebt, sofern die Stengel ein paar Centime!» vor den unteren En den mit einem Bindfaden vereinigt sind. Zu Seiten der zierlichen Schleife müssen die Quasten ziemlich lang her unterhängen. Zwischen den Zweigen der Sträußchen finden die Tischkarten ihren Platz. In ähnlicher Weise können die Menukarten arrangirt werden: Ein- Paar sehr niedrige Gläser sind mit Laub und Gemüfeblättchen lose zu füllen, die Karten stellt man dazwi schen, so daß die Pflanzen einen Nah men um sie bilden. Laub und farbig: Blättchen wirken auch als Füllung einer Jardiniere sehr gut. Für klein gesellige Zusammenkünfte, namentlich kür Kränzchen und Tanzstunden, für welche oft Tischläufer aus weißen: oder sehr Hellem, mattfarbig gemuster tem Kreppapier gewählt werden, kann eine schmal« Borte aus Eeinüfeblätt chen und Grünem als Verzierung die nen. Die Zweige und Blättchen sind nur mit flüchtigen Stichen anzuheften. Am besten sieht es aus, wenn die De koration in wenigen zarten Schatti rungen gehalten ist. VvneinemAcreinAustra lien sind schon 2240 Pfund Kaff«