Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, January 26, 1905, Page 6, Image 6

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    6 EiaHeuchler.
Boshafte Parallel«.
.Weshalb soviel Geschrei? Alle W^t
Frech. Madame: „Ihre Zeug
nisse sind zwar sehr schlecht..." Stel
lesuchendes Dienstmädchen (fortsah-
Reisender: ~ . .Nehmen Sie die Beleidigung zurück, die Sie gegen mich
ausgestoßen haben?"
Kaufmann: .Ich nehme prinzipiell nichts zurück aber umtauschen
will ich sie!"
Verdächtig« Erfah
rung. Frau Dir«ktor: „Diese ganz
billigen Schreibmaschinen haben doch
yar keinen praktischen Werth." Frau
Maier: .Nein, höchstens für anonym«
Briefe."
Z u g u t.
„Die Gute! Seit sie weiß, daß ich
schlecht bei Kasse bin, zerschlägt sie
möglichst viel — nur damit ich dies an
<di« selbst locht): Ach, Edgar, ich glau-
Pslichtgefühl.
Guter Ersatz.
„Wo haben S' denn heut' Ihren
„Pst, seh'n S' denn net mei' Al
te neben mir? Die ist der beste Bier-
süh): „Der Wirth hat hier im Gast-!
— Gemüt hl i .Jih
Bettler: „O mei', ich find' keine Ar
gleich welche finden!" Bettler: „Wirk
lohn!"
r t.
Schauspieler: Das wiederholte Ver
sagen meines Gewehres beeinträchtigte
den Erfolg meiner Rolle nicht wenig.
Direktor: Es war die beste Kritik
Ihrer heutigen Leistung —: sie war
leinen Schuß Pulver werth.
Verbessertes Citat.
Privatier Mayer (für sich, als seine
Ehehälfte seine Lieblingsspeise auf
tischt): „Von Zeit zu Zeit seh' ich die
Alte gern."
Gute Erklärung.
„Daß sich Arthur noch nicht erklär!
hat, ist mir unerklärlich!"
Berichterstatter-La
tein. . . „Einmal habe ich in so dich
tem Kugelregen einen Bericht für mein
Blatt aufgesetzt, daß mir der Federhal
ter zweimal aus der Hand geschossen
wurde."
l
Du hier, lieber Freund! In Geschäften
oder zum Vergnügen?" „Ja. wi«
man's nimmt, mein Lieber: Mache ich
Geschäft!, so ist's ein« Vergnügungs
reise, mach« ich keine, so ist's eben ein«
Geschäftsreise."
Unheimliche Wirkung
eines modernen HeftumschlageZ.
Höhere Botanik.
liche Blumen, Herr Gärtner?"
„Das sind Tabakspflanzen sie
blühen gerade jetzt."
Wink.
l Hochstapler: „Mir passen weder
diese englischen,noch diese französischen
und belgischen Gardinen, haben Sie
nichts Solideres?"
Kaufmann: „Nein, schwedische sllh«
, ren wir nicht."
j Ahnungsvoll.
Er: „Na, wenn wir uns jetzt, nach
kaum drei Wochen Verheirathung, so
arg streiten, da frage ich mich, wenn es
so weiter geht, wie werden wir uns
dann erst später zanken?"
wenn es so weiter geht, sind wir dann
schon lange geschieden."
Schadet '
Polizist (die Strolche mit dem Sig
nalement eines Steckbriefes verglei-
». . . Der ein« hat die krum-
Nase d«S gesuchten Raubmörd«rs. . .
schad«, daß ei zwei sind!"
Sonderdare Spende.
Dem verstorbenen Serenissimus soll «in Denkmal gesetzt werden. Unier
den Zeichnern Spenden bernerN der auch den HiaSl, der
antwortete dieser:
,No waaßt, Bürgermeister, dös Geld sitz' i halt o!"
Weißfisch in's Schwarze Meer!"
was leise in's Ohr flüstert): „Müller,
NachschwtrerSitzung.
Heimkehr vom Viehmarkt.
Rücksichtsvolle
„Du, Else, laß ja nichts merken, daß,
Du iveißt, wer das Christkind ist, sonst
Der Grund. .Mensch,
gen?" „Ich rasn« mich jetzt selbst,
Avila vivace.
.Sie müssen doch eine wunderbare Fahrt durch die herrliche Gegend ge
habt haben. . .
„Ach Quatsch, ich habe auf meinen Motor aufzupassen; die Gegend
kauf' ich mir höchstens hinterher auf Postkarten."
AufdemLande. Die höhere
Tochter: Mama, die Käse sind wiede
rum furchtbar klein? ich glaube, die!
Kühe der Bäuerin legen überhaupt
kein« größeren!
Erster Gedanke. Straßen
passant: „Mein Herr, Ihr Dackel hat
mich in die Wade gebissen!" Redakteur:
AufopferungSfreudig.
.Aber Tante, das ist das dritte Mal, daß Du Dich so hinsetzst!"
.Sei Du ruhig, vielleicht kann daraus eine Verlobung werden —-
Feudaler Ausweg. Gläu
biger: »Ich muß mein Geld haben,
sonst bin ich luinirt." Verschuldeter
Gras: .Geld habe ich keins, aber laufen
Sie mich in eine Haftpflichtversicherung
ein! dann pumpe ich mir ein Automo
bil und überfahre Sie."
—Ah so ! Gast: „Wie kann man
—A usflu ch t. Frau: „Ja —wo
, hast Du denn Deinen Ehering?"
Mann: „Weißt Du, ich war im Wäld
chen spazieren, es ist nicht recht geh«uer
dort!"
Sein M a ß st a b. Bekannter:
„Ihr Buberl muß doch schon hübsch
'gewachsen sein, seit ich ihn das letzte
Mal gesehen habe?" Vater: „O ja, er
Die junge Dramatik«-
r i n. „Ach Gott, Herr Direktor, füh
ren Sie doch nur endlich mein erstes
We g. Junger Förster (schalkhaft)
aber geben Sie mir einen Kuß, dann
soll die Sache erledigt sei»!" Fräulein
(verschämt): »Ist das auch nicht. ...
Bestechung?"
Die japanische Küche.
Die japanische Küche verfügt über
eine weit größere Mannigfaltigkeit
von Nahrungsmitteln aus dem
Pflanzenreich als die europäische. Es
dienen außer den meisten auch in Eu
ropa benutzten Prooukten noch viele
andere als Gemüse, so zum Beispiel
die Zwiebeln von drei verschiedenen
Lilienarten, die Knollen einer Stachys
und von Sagittaria, die Wurzeln
der Seerose, von Eolorasia, Lappa
und Disocorea, die Wedel jungen Ad
lerfarns, sechs verschiedene Arten von
Meeresalgen, die Schößlinge vom
totaenia und Oenanthe.
Die Meeresalgen werden entweder
bloß getrocknet oder schwach geröstet
mit Shoyusauce zum Reis gegessen,
manchmal auch als Salat zubereitet.
Der Geschmack ist nicht besonders aus
geprägt, der schwache Geruch erinnert
an Fische. Wie bekannt, enthalten
geringe Mengen von
len. h g mp
Von den Bohnenarten spielt die
Soyabohne eine große Rolle. Sie
wird einerseits im gekochten Zustande
genossen und dient andererseits zur
Herstellung eines vegetabilischen .Kä
ses", Miso genannt, ferner zur Ge
sauce. Miso wird hergestellt durch In
fektion von gekochten Soyabohnen
leichter verdaulich macht. Dieser Miso
ist dieses Gericht nicht besonders be
liebt, wohl aber Tosu und Shovusau
ce, welche beiden Artikel ebenfalls eine
gute Acquisition für unsere Küche wä
ren. Das sogenannte Tofu ähnelt im
fällten Kasein, es ist ein Eiweißkörper,
der aus den in Wasser aufgequollenen
kochendem Wasser extraHirt wird.
Diese Abkochung hat genau das Aus
sehen von Kuhmilch und ist ohne Zwei
fel von ziemlichem Nährwerth.
An einen Ersatz der Kuhmilch aber
kann nicht gedacht werden, weil das
Kasein der Kuhmilch für den Säug
ling werthvoller ist als der Eiweißstosf
der Soyabohne. Selbstverständlich
concentrirterem Zustande gewinnen.
Wenn diese Milch eingedampft wird,
sie, geradeso wie Ko
tier Soyabohnenmilch ausgefällte Ei
weißkörper. Das Ausfällen geschieht
entweder durch Zusatz von Gipslösung
oder von der Mutterlauge der Seesalz
bereitung. In letzterem Falle sind es
vorhandene Kalk- und Magnesiasalze,
welche die Ausfällung bedingen. Die
voluminöse Fällung wird in Tafeln
zum Verkauf, weil bei dem yoyeir
Wassergehalt leicht Fäulniß eintritt.
Mit Reis genossen, erhöht dieses leicht
des Reise., k/r von den ärmeren Be
völkerungsschichten als Hauptnahrung
benutzt wird. Feingeschnitten wird
Würze dar, enthält 12—20 Prozent
tödteten Zellen tritt der saure Saft
könnte. Es ist aber von einigem In
teresse, daß man seit alter Zeit den
Frost benukte. um aus dem conchak-
Modschi (gedämpften Klebreis) Pro
dukte von großer Porosität herzustel
len, die in dieser Beziehung unserem
Brote gleichen.
der Nahrung. Auch Hühner wurden
seit alten Zeiten gehalten. Heutzutage
wird Japan von Eisenbahnen durchzo-
Rind- und Schweinefleisch allmäliz
zu. Hammelfleisch ist dem Japaner
wegen seines Geruches zuwider.
Kaltblütig.
Tochter: „Papa, wenn ich nicht den
lieber gar nicht Heirathen!'
Papa: „Und worin besteht da der
Unterschied?"
Backsis ch-S chwärmeiti.
„Ach, Else, der neue Tenor ifl
doch entzückend Und eine Stimm« Hot