Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, November 10, 1904, Page 6, Image 6

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    6 NeuesW agniß.
Fremder: „Nicht wahr, dies hier ist der kürzeste Weg nach der Ram
sau?"
Einheimischer: „Ja, der is 's, den andern Hamm s° neuerdings um
zwoa Wirthshäuser verlängert."
i Ursache und Wirkung.
Frau (zur Köchin) wie
kam es, daß gestern ein Soldaten der
Naiv.
Bettlerin (die den Rest eines Mit
inir nicht das Rezept aufschreiben,
gnädige Frau?!"
Moderne Köchin.
Hausfrau: „Die Sauce, die Sie bereitet haben, hat einen ganz neuarti
g»> Geschmack."
Köchin: „Ja, gnä' Frau, auf dem Gebiete der Saucen wandle ich auf
unausgetretenen Pfaden."
ch« niemand umfahren?"
- FolgfamerGatt«.
Frau: .Min Gott, bleib
Noch iiber. A.: „Denken Sie,
ich sah gestern in einem Ballet eine
Tänzerin, die konnte drei Minuten auf
einem Beine stehen." B.: „Das ist!
noch gar nichts, wenn ich Abends nach
Liebesheirat h.
A.: „Wie können Sie sagen, daß
Herr Meier seine reiche häßliche Frau
aus Liebe geheirathet hat!"
B.: „Nun ja, aus Liebe zum
Gelde."
i Der Gipfel.
Hausknecht (morgens die Schuhe
und Kleider der Fremden einsam
melnd): „Die Leute werden immer an
spruchsvoller? jetzt legt der alte Herr
sogar sein Gebiß zum Putzen vor die
Thür!"
Ber schnappt. Patient:
einfach nicht, Doktors Arztt
Sie werden ja sehen... wenn ich Sie
secire!"
Ausnutzung.
„Moritzchen, mein Sohn, zieh' heute
an Deinen Winterrock und Ueberzieher
und nimm Deinen Stock und Schirm,
wir gehen ins Theater."
„Aber, Papachen, zu was soll ich
mitnehmen all die Sachen ins Theater,
wo es is draußen so warm und es
auch nix regnen wird?"
„Haißt e' Frag'! Di« Garderob'
kost' ja nix."
Aus der Instruktion s
stunde, Unterosfizier: „Eine Salve
muß sein wie ein einziger Knall
selbst wenn sie von 1000 Leuten abge
geben wird. Aber das, was ich heute
Zwei Rats ch'n*).
„Halt, Burq l, icho'?
Hätt's bald vergess'n, denk Dir's no'!
G'rad' hab' i' 's g'hört, mir hat fcho'
g'raüst
schaust'!
Dös is an Elend! Pass' nur auf,
Dö Sach, dö nimmt an böf'n Lauf!"
„No ja, da ham ma' 's, schau di' o'!
Dös Erschti, was i' hör' davo'!
Is dös was, na, Du liabi Frau!
I' hält's net glaabt! Merwiirdi',
schau!
Was kann ma' macha? Mir is's
recht!
I' sag' 's ja, Kath'l, d' Welt is
schlecht!
Guat' Nacht! Pfüa' Gott! Jetz' woaß
i' 's do'!"
„Pfüa' Gott! Guat' Nacht! Pres
sirt's denn so?"
Im Gegentheil.
Mama (zu Franz, der mit seinen
Fremden „Indianer" gespielt hat):
„Aber Kind, Du siehst ja ganz bleich
und angegriffen aus; Ihr habt Euch
gewiß wieder recht tüchtig herumge
schlagen!"
Franz: „O, im Gegentheil wir
haben die Friedenspfeife geraucht!"
Contraste.
Der Materialist.
LMM!
Der Idealist.
Höchste Zerstreutheit.
Der Herr Professor Müller ist so
Wege sitzenden Bettler sein Portemon-
Weg hinsetzt und weiterbettelt.
Ein Kellner eomms it laut.
„Ihr Kaffee ist aber fürchterlich
„Schwäche ist ein Zeichen von Güte,
-«ein Herr!"
Merlwürdiget Ansinnen.
„Herr Rath, ich bitte ergebendst um drei Tage Urlaub, ich Heirathe."
„Na, erlauben erst im vorigen Monat sind Sie drei
Schlau. Bauer (zu seiner
Frau): .Heut' hab' ich aber unseren
geizigen Bader fein 'reingelegt; ich
wollte mir einen Zahn ziehen lassen
und er hat zwei erwischt hab' aber
nur einen gezahlt!"
Erkannt.
„Herr Kommerzienrath, ich erlaube mir, um die Hand Ihrer Tochter
anzuhalten."
„Ich pumpe Ihnen lieber."
Versprochen. Tänzer: „Ich
habe Ihnen doch nicht auf den Fuß ge
treten, mein Fräulein?" Dame:^„O
Modern. Frau A.: „Wird es
kann ich nicht sagen, ich habe in den
letzten 14 Tagen 5 gehabt!"
M a l i z ö s.
Richter: „Ihr Alter?"
Zeugin: „35 Jahre."
Richter: „Konfession?"
Eheliche Liebenswür
digkeiten. Er: „Hat Dir vielleicht
ein Schafskopf den Hos gemacht, ehe
ich Dich heirathete?" Sie: „Ja, ei
ner!" Er: „Na, es thut mir sehr leid,
Korb gegeben, im Gegentheil, ich habe
ihn sogar geheirathet."
5 Uebertrumpft.
Frau A.: Wir haben auf die Reise den Lehrer unserer Kinder mit
genommen. Sk t" A ick sk ich 'b
—A llesumsonst. „Aber Sepp,
müßt Ihr denn alleweil im Wirths
haus sitzen!? Wißt Ihr denn nicht,
daß man nur dann trinken soll, wenn
man Durst hat!?" —„O je, Herr
Landrath da saufet i' ja no' viel
mehr!"
Abgelehnt. Bettler: „Schen
ein blutarmer Mensch." Herr: „Wenn
Sie blutarm sind, lieber Mann, dann
kann Ihnen Nickel auch nichts nützen,
da müssen Sic Eisen nehmen."
Enfant terrible. Häns
chen: „Aber Tante Anna, fürchtest Du
Dich denn nicht sehr vor dem Dra-
Richter: „Ihr Stand?"
Richter: „Also ledig."
— Faule Ausrede. Professor
Wirthshaus treten): Aber, Lehmann,
wissen Sie denn nicht, daß Schülern
der Besuch des Wirthshauses verboten
ist? Schüler (verwirrt): Ich besuche
Ein geplagter Mann.
„No, Frau Beisele, wie geht's
ka'. und esse', daß er trinke' la', und
trinke', daß er schlafe' ka' und so
hat er au' nix Gut'S, der Ma'!"
Eine praktische Nase.
„. . . Und nehmen Herr Guckerl nie
tien?"
„Fernrohr? Hab' ich nicht nö
thig; da setz' ich einfach zwei Linsen
Die kluge Mutter.
Junge Frau: „Diesen Morgen habe
ich Klavier gespielt, dann selbst ge
nem Mann etwas vorgesungen!"
Mutter (vorwurfsvoll): „Aber Kin
der, vertragt Euch doch!"
Training.
Herr: Was machen Sie denn mi!
dem schweren Kartoffelsack hier im
Zimmer, Jean?
Bei einem Londoner Schönheits
dottor.
Professor Riley, einer der hervorra
gendsten Sachverständigen auf dem
Gebiete der Tättvwirungskunst, ist der
Ansicht, daß es in London zum min
desten IlX>,<XX> Personen gibt, die auf
ihrer Haut farbige Zeichnungen als
Körperschmuck tragen. Nicht wenige
davon gehören dem „schönen Ge
schlecht" an und von einer berühmten
Schauspielerin erzählt man sich, daß
sie aus ihrer Schulter einen hübschen
Schmtterling als Emblem und die
Initialen E. W. trage. Mit den bei
den Buchstaben hat es übrigens eine
eigenartige Bewandtniß: Die Dame
war mit einem Herrn Namens F. B.
verlobt, da jedoch das Verhältniß aus
einander ging, mußte sie sich zu dem
„Professor" begben, um die Buchstaben
verändern zu lassen. Glücklicherweise
war dieses nicht schwer, da, wie gesagt,
ein Herr E. W. den Platz des srllhe
te" sind. '
Ein anderer berühmter Tättowi
rungskiinstler ist „Professor" G. Bur
chelt, der ein größeres Institut in der
Waterloo Road besitzt. In England
ist der Professorentitel wohlfeil und
Mr. Burchett, der „auf der Haut ar
beitet", glaubt ihn mit nicht minder
te Mr. Burchett, als ich ihn eines Ta-
.m Einfluß von Wind und Wetter
weichen." Nach diesen Erklärungen
Flüssigkeit gefüllte Flasche und fuhr
rat. Es ist das letzte Berschöne
brauchten. „Drei oder vier", sagte der
Professor, und ergriff einen kleinen
Apparat, der einem Federhalter nicht
unähnlich sah und an eine kleine elek
trische Batterie angeschlossen war.
„Das ist mein Werkzeug", erklärte
Mr. Burchett weiter und setzte den
Apparat in Bewegung. „Diese Nadel
ruft keine Schmerzen hervor, wenn sie
wird. Sie vermag in der Minute
2,B<X) Punkte herzustellen und wird in
derselbe» Weise benutzt, wie der Blei-
Die kleinste Unaufmerksamkeit kann
den Ausdruck des Gesichtes verunzie
ren, anstatt Ihn zu verbessern." Nach
den weiteren Ausführungen des Pro
fessors sind seine Klientinnen sehr
mißtrauisch, und er muß seine ganze
bewegen. Dabei hilft ihm auch seine
Gattin, die er als Muster und Schau
stück vorführt. Sie wird von ihm alle
drei oder vier Jahre „um 10 Jahre
verjüngt", und ihr Antlitz bestimmt
Fragestellerinnen fast ausnahmslos,
sich furchtlos der Operation zu unter
ziehen. Diese soll in der That schmerz
los sein, und das anfänglich beängsti-
Theil gleiten läßt, auf dem die Ge
sichtsfarbe verstärkt werden soll. So
bald die Arbeit verrichtet ist, wird mit
einer antiseptischen Essenz nachgew^
stellen.
es nach der Ansicht des Professors sei
ne guten Wege. Die Mehrzahl altert
sehr früh, da sie ein ungesundes und
bleiben, die Aufregungen beim Kar
tenspiel, und der Genuß aller Art von
medizinischen Geheimmitteln lassen die
Damen der oberen Kreise schnell
als einfache „Frau". Ihre Wünsche
sind sehr verschieden: nicht nur legen
ausgesassene Augenbrauen werden
durch die Kunst des Professors wieder
täuschend ähnlich hervorgezaubert und
Mr, Burchett erhebt, schwanken zwi
schen 20 und 50V Dollars, aber er
terzieA.
Boshaft. „Mein neuer Hut
geschickt!"^
Maliciös. Beamter: „Wie
alt, Fräulein?" Fräulein (zögernd):
„Ich habe achtzehn Mal meinen Ge
burtstag gefeiert!" Beamter: „Da
sind Sie wohl am 29. Februar gebo
ren?"
Angepatzt. Bekannter: „Dir
ist ein Stein auf den Fuß gefallen,
hast Du dich nicht verletzt?" „Nein,
ich bin gerade noch mit einem blauen
Auch ein Erfolg. „Nun,
hatte das Erstlingsdrama des jungen
Meier Erfolg?" „O ja! Das Pu
blikum hat bereits nach dem ersten Akt
glänzend bewiesen, daß es, für den
Fall einer Feuersgefahr, im Stande
ist. in wenigen Minuten das Theater
»u verlassen!"