Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, November 03, 1904, Image 4

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    Scranton Wochenblatt.
Fred. A, Wagner, Herausgeber,
Sil Avenue,
Zweiter Stock. Scranton, Pa,
Nach Teutschland, portofeei 2.d(
deuischen Zeitung. Es bietet tesdalb die b>k>
Gelegenbeit, Anzeiaen in tiisem Theile d«
stur licioner—Li. I. F. Salti».
Für Vnmissir—M. P. Milch«».
Legislatur.
Zwtilll Lismki—steitrrick^>diMpS.
Wotben-Rundschau.
Inland.
Der bereit? vor einiger Zeit in der
Ruhestand getretene sriihere Oberbe
sehlshaber der BundcStrnppen Gen
Nelson A. MileS hat in einem an Col
Finlch Anderson gerichteten Schreibet
seine Gründe angegeben, weshalb di
Mitglieder der Grand Army of the Re
public nicht sür Rooscvelt als Präsiden
der Pcrcinigtcn Staaten stimmen sollen
Der vor sieben Wochen begonnen
Streik der Eisen- und Stahlblecharbeite
in Philadelphia und anderen Städtel
ist jetzt aus Grund einer Verständign»!
mit den Arbeitgebern, derzusolge Streik!
und ArbeitSsperren in Zuknnst aushörei
sollen, beigelegt worden. Den Arbei
tern wird eine Lohnerhöhung von 3?!
Cents auf 4N Cents die Stunde, Halb
seiertag an Samstagen während de
Gen. George F. Clliott, der Bcsehlsha
Truppen uud die Bewillignng voi
s!i!>»,u<x> sür den Bau von Baracken i>
Marc Inseln.
!'.»>> nicht ganz U Busheli
l'.'M, !1K Millionen in I und 13i
NNttionen in IWI.
Emigranten-Heim gelegt. Der Mis
sionär des Hauses, Pastor Gustav Dör-'
iiig, leitete die Feier, bei der Pastor A.
hielt.
Das neueste Baumwoll-Bulleti» un
sagt, daß bis zum lii.
Balle« Baumwolle in den EgrciiirungS-
daß er dic Ansicht des ganzen Couiite»
ausdrucke, wenn cr behaupte, daß Rich
ter Parker mit einer überwiegenden Ma
jorität zum Präsidenten gewählt wird.
Räch seinem Dafürhalten werden alle
zweifelhafte» Staaten demokratisch sein.
Den Demokraten werden die Staaten
New Uort, New Jersey, Connecticut,
Indiana, Maryland, West Virginien,
Idaho, Colorado, Utah und Nevada zu
fallen. Illinois ist nach '.Woodson'S
Ansicht zweiselhast; ebenso Ohio, wo,
wie er sagt, die Männer, die den Staat
kontrollirt haben, todt sind.
Ausland.
Die „Berliner Klinische Wochen
schrift" veröffentlicht allgemeines Aus
sehen erregende Mittheilungen des Ge
heiniraths Küster über eine Erfindung
eines Apothekers Namens Giese. Es
handelt sich um ein von Herrn Giese er
fundenes neues Jodpräparat, welches
Bakterien tödtend wirkt, ohne den Or
ganismus irgendwie zu schädigen. An
gestellte zahlreiche Versuche bei Perso
nen, welche an Schwindsucht und Krebs
leiden, haben, wie Geheimrath Küster
constatirt, günstige Resultate ergeben.
Die Veröffentlichung in der „Berliner
Klinischen Wochenschrift" nimmt das
allgemeine Interesse für die neue Erfin
dung in um so höherem Maße in An
spruch. als die Wochenschrift als höchst
vorsichtiges Fachblatt bekannt und ange
sehen ist.
In französischen Regierungskreisen
zeigt sich eine immer stärkere Strömung
zugunsten des amerikanische» Lorschla
ges betreffs Einberufung eines neuen
Weltfriedens - CongresseS, wenn man
auch den augenblicklichen Zeitpunkt nicht
für einen gelegenen zum Tagen eines
solchen halt.
Der londoner „Telegraph" läßt sich
von seinem Corrcspondenten in Schang
hai melden, daß die politische» Verhält
nisse in China jetzt schlimmer seien, al»
vor dem „Boxer"-Aufstand von lS»v!
Unter eindrucksvollen Feierlichkeiten
ward die Bronzestatne Albrecht v.RoonS,
Kriegsminister unter dem alte» Kaiser
Wilhelm, aus dem KönigSplatz in Ber
lin enthüllt. Der Kaiser wohnte mit
glänzendem Gefolge der Ceremonie bei.
In der Weiherede wurde besonders be
tont, daß das Baterland, nächst den«
Kriegsherrn selbst, dem Generalscldmar
schall Grafen von Roon und seiner nie
rastenden Thätigkeit das gewaltige Rüst
zeug zu verdanken gehabt habe, welches
das Mittel zur Begründung deutscher
Einheit und nationaler Selbstständigkeit
geworden sei.
Die russischen Grenzorte sind andau
ernd von jungen Auswanderern über
schwemmt, welche sich der militärischen
Dienstpflicht entziehen wollen. Viele
werden von Gendarmen zurückgeschafft,
aber einer erklecklichen Anzahl gelingt es
doch, durchzuschlüpfen. Die russischen
Behörden bieten Alles auf,-um den
zahlreichen Desertionen zu steuern. So
llcberschrcilen der österreichischen Grenze
aller uuter sllnzig Jahre alten Russen
verboten.
gerichtet war, zurückgezogen und die
Schule schließen lassen. Diese Hand
lung der Regierung ist insofern uner
klärlich, weil die Anstalt bereit» zehn
Jahre besteht und stets für eine der be
chinesische» Arsenale arbeite» fleißig und
unausgesetzt, China ist bestrebt, alle
Kriegsmaterialien selbst herzustellen, um
Zwischendecksraten, was augenblicklich
als das Wichtigste gilt.
Aus einem Bankett, welches die „Pil>
Admiral Jewell : „Ich danke Gott,
Z Achtet darauf, daß
//
kauften Hüte vvr-
< stcheudc Handels-^
d/ //,«'/ marke haben, da
/ eine Garantie
M /l/ des rechten Preises
lind der herrschen-
j !
vv V w w ww ww V w V V vv
GeschäftS-AnSvcrkauf.
Die Scranton Carpet und Furuiturc Compauie, Registrirt, gibt
das Geschäft auf und offerirt ihr feines Lager von Fuhteppichen, Mö
beln, etc,, zu
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fen versehen sein Verkauf jekt im Gange. Alle Artikel werden ge
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LSZ Nord Siebente Ttraße. 12
n>k?. I-.
O LZ.
W Erinnert —»>
G beim nächsten Vedars, daß dic Arcidenz-
/ Abtheilung des „Semnton Wvcheiit'latt"
eine der besten in der Stadt ist.
<5 b a «. D. R e u ff e r.
>AB Lackawanna Avenue k!it>
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F. Lmdner.
>«d K»chr«^Bäckerei
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Clins. Sltiadt K Leo.,
Keucr, Unfälle und L,bene
Vru«k-Nrbette» I«d«r
Wich str im p
smiilleMWhW!
Tausend Menschenleben
geopfert.
»der aie s»«>üigen tnMMlgt.
Die „Tlorum" Katastrophe.
Der Weißbrennbericht.
Seine Folgen.
Werden die Deutsch-Amerikaner
den Schlag in's Gesicht
ruhig dulden!
Nein!!!
- Ihre natürliche Pslickit.
Unglück, welches sich am Vormittag des
Juni d. Js. ereignete, frisch in Aller
Erinnerung, da wurden durch ein un
geheuer freches Lügenstück, durch einen
Meißbrenn-Bericht", wie er unverfro
rener kaum je zuvor versucht wurde,
die Gemüther wiederum aus's Tiesjte
trregt.
, Die New Aorker Dampfschiffs-Jn
fpektions-Behörde hat in der Zeit vom
S. Juli bis zum 8. August, eine Unier
suchung betreffs der „Slvcum"-Kata
strsphe abgehalten. Der über diese Un
tersuchung erstattete Bericht, der der zu
ständigen Bundesbehörde in Washing
ton eingesandt worden war, wurde am
LZ. September auch dem Publikum be
kannt gegeben.
Nächst den direkt betheiligten Perso
nen, den Offizieren und Mannschaften
des Dampfers, wie den Beamten der
Kntckerbocker Co., waren natürlich die
!l!ew Dorker Beamten des Jnspekiicms
biensteS daran schuld, daß
festgelegten Vorschriften zur Sicherung
ver Passagiere gegen Lebensgefahr völ
lig unbeachtet blieben. Wenn daher die
jenigen Beamten, die durch die Mög
lichkeit allein, daß eine solche Kata
strophe sich in solchem Umfang erei
lten konnte, auf's Schwerste kompromit
jirt waren, eine Untersuchung vorneh
men dursten, so war es auch klar, Zaß
sie Alles thun würden, Iva' in i n
Kräften stand, um sich von
Wurfe zu reinigen.
Eine folcke ,7" '
!ine Farce fein. T:r > '? de
»mtiseiretär, -» "e:: -
' '
>
vere aber lckulr',
hat die Farce rn!ik'll, Lc-'.'r .
und nebenher eine andere, v,-
delssekretär veranlaßt Untersuv ~v
Bihen lassen, deren Resultat zur Zeit
Die Dampfschisfs-Jn
lpeltionS-Behörde ist eine
BundeSbehörde.
Alle Bundesbebörden
sind gegenwärtig von Re-
Die republikanische Ad -
sninistration ist daher für
diese Behörden voll ver
antwortlich.
Sie ist auch für die un
glaubliche Frechheit, mit
her die lokale Jnspek
iionsbeHörde ihren ver
logenen Bericht abfaßte,
verantwortlich.
Dieser Bericht ist nicht
nur ein Schlag in das Ge
sicht all Derer, deren Lie
hen bei dem Unglück ver
brannt, ertrunken ,erstickt
oder in anderer schreckli
cher Weise umgekommen
sind, nicht nur ein Schlag
in das Gesicht des gesam in
ten Deutsch-Amerikaner
thums, denn die Opfer
waren meistens D e,
in" das Gesicht des g
sammten ebrenwerthen
Biirgerthunis, das da ver
langt, daß dieAesetze und
gesetzlichen Vorschriften
geführt werden, und daß,
wenn die Durchführung
Perselben i n Folge der
Unfähigkeit oder Bum
melei der betressendenße-
Letztere unnachsichtlich zu«
Rechenschaft gezogen wer
den und daß nicht etwa auS
politischen Gründen ei >j
aller Vernunft Hohn spre,
chender Weißbrenn-Ver
suck verübt wird.
Die republikanische Ad,
ministration kann sickdi«
Verüber dieses freches
Versuches nicht mehr vor
de« Rockschößen schütteln,
Selbst wenn Präsident
Roosevelt jetzt, nach Mo
naten, die Schuldigen au«
dem Amte jagen sollte,
so wäre es doch zu spät.
Die beleidigte, aufge,
Lachelte Wählerschaft wird
selben, für Parker und
Davis die Stimmzettel
a b g i e b t.
samm^enP^-we^ot.
Sämmtlicheßlätter NewAorks, ohne
Unterschied der Parteirichtung, verur
hin auch die Eigenthümer des Schiffes,
tesp. die Direktoren der Gesellschaft, zu
mtlasten.
Diejenigen Blätter, welche der repu,
lion setzten, aber, was kann diese „be
stellte Arbeit", selbst wenn si« dem all
zemeinen Gesühl der Empörung Rech-
! Ist dit republikanische
Administration etwa, weil
>ie sich schließlich aus
Zlngsivor dem Ausfall der
tLahlen veranlaßt sieht,
!ine thatsächliche Unter
suchung vorzunehmen, we
lliger für die schmachvol
len mörderischen Zustän
de, die sie geschaffen, ver
antwortlich?
Ist ein Schlag in's Ge
sicht, wie ihn der Wähler
durch denWeißbrenn-Be
richt erhalten, deshalb
weniger empsi ndlich, wenn
nan sich schließlich zu der
Erklärung herbeiläßt,
im Unrecht war?"
Für jeden denkenden
Wähler müssen sich alle
oerartigen nachträglichen
Rettungsversuche als er
folglos erweisen. Es
ziebt nur eine Antwort:
Eine gründliche Nieder
lage der gegenwärtigen
ildmini st ratio n, dadurch
herbeigeführt, daß alle
Deutsch-Amerikaner für
Parker und Davis stim
tn e n.
> Au» Tum«nt's Vergangenheit.
§Z o r 24 Jahren unzuver
lässig, wurde er von
Roosevelt doch wie»
derernannt.
James A. Dumont, zur Zeit der
furchtbaren „General Slocum"-Ka!a
stropheChef der Dampferinspeltoren, ist
schon im Jahre 1830 der Nachlässigkeit
und Unzuverlässigkeit im Dienst über
führt worden und trotzdem hat ihn Prä
sident Roosevelt im vorigen Jahre wie
der für seinen hochwichtigen Posten er
nannt.
kelcher nach der „Seawanhala"-Kata«
strophe jahrelang außer Dienst gewesen
war, ist das Civildien st ge
fetz, au s welches Roosevelt
sonst mit ganz besonders
großer Wichtigthu erei zu
pochen pflegt, schnöde um
gangen worden; denn obwohl es
vorschreibt, daßDampferinspcktoren cin<
Civildienstprüsung machen sollen, wur
de Dumont von Roosevelt ernannt, ohn«
sine Prüfung bestanden zu haben, und
die Civildienst-Kommission bestätigt!
iiie Ernennung mit einem Hinweis aus
die „langjährige Erfahrung" Dumont's
im JnspektionSdienst.
Daß Dumont nur ernannt wurde,
sveil der frühere 80ß der republikani
schen Maschin«, „Tom" Platt, G°u
vern«ur Odell und I. C. Francis, Her
ausgeber der Troy „Times", seine gu
ten Freunde waren, ist eine allgemein
als feststehend angesehene Thatsache.
Was der Schand-Bericht
besagt.
Der Bericht spricht die New Dorker
Dampfschiffs-Jnfpektionsbehörde vcn
?ller Schuld frei und sagt, daß das
Schiff, nachdem das Feuer entdeck!
war, an dem besten erreichbaren Platz?
an den Strand gesetzt wurde, daß di?
Mannschaft es an der nöthigen Di-,ü
blin kehlen ließ, und die Offiziere sich
der Nackiliissigleit schuldig machten,
Zum Schlüsse e'npsielilt er, die Patenti!
de» Kapitäns William H. Van Schai-k,
hei Lootsen Edward B"n Wart
des Obermafchinisten Benjamin F
MeS A. Dumont und Tbomas 5?. Bar^.
Ober-Inspektor Robert S. Rodie ge
richtet.
Die gründliche Untersuchung des Co,
foners hat zur Evidenz ergeben, das
weder Rettungsgürtel, noch LÄschappa
tat« in Ordnung waren. Das Depar
tement selbst hat eine Neuinspizirun«
aller Schiff» im New Uorter Hafen am
und die Herren Inspektoren
verschiff des „Slocum", aus de,
»Krand Repuh/ic". die ebenfalls kur^
voiver „unierlucht" worden war, vc
Prozent der Rettungsgürtel werthloi
ünd daß die Löschapparate außer Ord
nung waren. Der betreffende Jnfpek,
I»r wurde mit seinen Assistenten ent,
lassen.
Tai Verdikt der ssoroncrS Jury.
Hin schreienden Gegensatz
zu dem Weißbrenn- -
Bericht derße- Z
Hörde.
, DaS Verdikt der Coroners Jury steht
>n schreiendem Gegensatz zum Bericht
>er BundeS-Behörde, obgleich die
Letztere im Wesentlichen
»ieselben Zeugenaussa-!
>egennahm, und es schließt: <
, „Die Jury ist weiter der Ansicht, daß
>as im hiesigen Hafen im Schwung;
Zehende System der Jnspizirung voll
tändig ungenügend ist durch daS
jaß'der Sekretär für Handel und Ar
iel! solche Instruktionen an die Jn
'pektoren erläßt, welche eine ehiuche
'.ung am Wahltage aus -
I u st e l l e n.
Ei» .SiMlinonopot.
„Rauholt" tNuheholz) oder „Noth-
nialen Einfall durch prächtige Leistun
! gen seiner Jugend reichlich entschädigt.
Hier zwei Beispiele von jugendlichen
Verehrern des großen Mannes. Der
tommen isi, ohne daß ihm Jemand ha?f.
Einige Leute, die gegen ihn sind und
Mr. Gladstone lieber hatten, würden
es in Bier zu vertrinken." Der zweite
/informirt uns: „Mr. Chamberlain ist
der größte Staatsmann und ist in der
ganzen Welt belannt. Einige Leute
sagen, er ist ein großer Schuft, während
andere sagm, er solle der König von
, England sein. Wenn ich zu meinem
Vater über Mr. Chamberlain spreche,
sagt cr: ,Ja, er hat mir nie etwas ge-
geben.' Obwohl cr ein alter Mann ist,
' arbeitet er doch sehr streng. Ich hoffe,
er wird so lange leben wie Königin
Nittoria."
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