Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, October 20, 1904, Page 3, Image 3

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    In! stampfe
init dem Schicksal.
(3. Fortsetzung.)
de ich mitfahren."
„Das nächste Mal?" fragte «r zö
fährst?"
„Wohin d«nn?"
„Nach dem Armenhaus natürlich."
„Meinst du —"
Heide, als mein« Augen sie suchten,
ich si« behalten wollt«. Gott hat sie
„Es ist ein liebes Kindchen," sprach
„Und sie ist mutterlos," sagte Jasper
mit umflortem Blick. „Wahrscheinlich
davon hören?"
"den Henker!" stieß Jasper hervor. Und
da hielt das Gespann schon am Gar
tenthor von Crantock.
„Da, Charley! Reibe den Nero gut
ab!" rief er und sprang vom Wagen.
Bette lag und schlief.
Antlitz.
Bem Gebet.
Glücksgefühl hatte in seinem Herzen
s > PH
Dann begab er sich in den Stall zu
Charley.
Eva «rwachte erst, als der kurze No-
Mädel?"
„Nicht? Was bist du denn, Herz
chen?"
„Ich bin «in kleines Mädchen."
„Na, gewiß doch, ganz recht. Aber
»J°. «s hört sich so spaßig an, wi«
du sprichst."
„Ei, du findest m«in« Sprache nicht
um zärtlichen Empfindungen AuSdniil
zu leihen.
Von diesem Tage an war Jasper
ein anderer. Er träumte weniger und
Jubel, Pantoffeln Holle
fragte st« eifrig.^
„Nicht so schnell; du wirst doch nicht
ch«n?"
„Ich könnt« ja zu «uch zuLückkom
„Und Mama ist di« auch dort
glücklich?"
hast und «ines TageS zu ihr kommen
wirst."
„Ach, ja, und recht bald möcht' ich zu
Munde.
ch«n lieb?"
Jahre alt!"
„Was? Ein so großer Junge? Wer
ihn bitte her. Willst du?"
Hierauf schwieg sie eine Weile und
sah träumerisch in das Feuer auf dem
großen Kaminherd. Sich unglücklich
zu fühlen, war sie noch zu jung. Gram
und Kummer konnten noch nicht in
ihrer Seele Wurzel fassen. S!«
schmiegte sich fest an Jaspers Brust,
machen zu können, stand sie unter dem
Einfluß des Heimathglückes. Wohl
sehnt« si« sich noch nach ihrer Mama
to/fort. Wenn sie Hans und ihr«
Mutter dort gehabt hätte, wäre sie
vollkommen glücklich gewesen.
Wohlgefallen auf ihrem Goldhaar und
dem zarten Roth ihrer Wangen. Er
fand, daß sie alle Tage schöner wurde,
und wenn sie sprach, entdeckt« er in
ihrer Stimme immer wieder neue me-
Sie begriff das weichmüthige Wesen
ihres Mannes nicht.
„Der Herr ist rein vernarrt in das
Schooß nehmen konnt«, um ihr G«-
schichten zu erzählen.
um sich nach ihr zu erlundigen. Di«
Zeitungen brachten auch keinen Auf
ruf nach einem vermißten Kinde. In
Jasper! Hoffnung, «twai über
Evas Bruder zu erfahren, erfüllte sich
nicht. Er dachte oft, was aus dem
Knaben geworden s«in tönn«, von dem
die Kleine immer mit so viel Stolz
sprach. Allmählich erwähnte sie ihn
jedoch seltener. Die Erinnerung an
die, früh«r«n Verhältniss« verblaßte,
nur die Gegenwart war licht und klar,
di« Vergangenheit hüllte sich in traum
hafte Dämmerung.
Sechstes Kapitel.
Fahrend« Leute.
Hans war inzwifch«n schwer krank
genxsen; so schwer, daß es ein« Zeit
lang schien, als sei der Zustand ein
hoffnungsloser. Wohl hundertmal
hatte Sam Lazarus darüber geflucht,
daß er sich den Jungen aufgehalst hat
te, anstatt ihn sofort dem Armenhaus«
zu üb«rgeb«n. In d«n «rsten beiden
Tagen nach ihr«m Wegzug von der
Pentarnum « Heid« hatte Hans sich
merkwürdig rasch erholt, und Ogla
Lazarus glaubte schon, er würd« näch
stens munt«r herumlaufen. Dann
aber bekam «r einen plötzlichen Rück
fall, der sie aus dieser Hoffnungsfr«u
digkeit in tief« Muthlosigkeit stürzte
und die noch schmerzende Wunde wie
der aufriß, welch« der Tod ihres klei
nen Benjamin ihr unlängst geschlagen
hatte.
In Stonehouse, ihrem Winterauf
enthalt, wurden di« b«iden Nachzügler
von «inig«n schon daselbst häuslich ein
gerichteten Zigeunerfamilien mit lär
menden Begrüßungen und Theil
nahmskundgebungen empfangen.
Nach vielen Berathungen und
Schwierigkeiten denn diese Leute
miethen nicht mehr Raum, als durch
aus nöthig würd« «s bewerkstelligt,
für Hans eine klein« Schlafkammer
neben einer größeren Stube frei zu
machen, die das Ehepaar bezog.
HanS nahm keinen Antheil an dem,
was um ihn vorging. Er fragt« auch
nicht, wo «r sich befand. Er hatte nur
den einen Wunsch, allein gelass«n eu
werden. Oesters dachte er wohl an
seine Mutter und Eva und die Frag«,
ob sie das Zi«l der Wanderung erreicht
haben mochten, beschäftigte ihn noch,
aber sich um sie zu sorgen, dazu war er
zu krank.
Man ließ es ihm an nichts fehlen.
Ein tüchtiger Arzt sah täglich zweimal
nach ihm. Unter der Behandlung d«s
Dr. Jonas nahm sein Befinden endlich
eine Wendung zum Besseren. Es
währte indessen noch sehr lang«, bis
der nahezu versiegte Quell des Lebens
sich wieder frisch zu regen begann.
Dies geschah erst, als die Tag« länger
wurden, dann aber hoben sich di«
Kräfte so rasch, daß Hans Ende März
ein so gesundes Burschchen wie nur j«
vorher war und zwei Zoll mehr maß,
als im Herbst.
- Nun sollt« «r aber auch anfangen,
für feinen Unterhalt etwas zu thun.
Die kleine Zigeunerbande war wäh
rend d«s ganz«» Wint«rs thätig gewe
sen. Di« Frauen machten Pantoffeln,
Matten und Stühle! di« Männer be
schäftigten sich mit Bürsienbinixn,
Kesselslick«n und dann und wann et
was Pferdehandel. Was sie sonst noch
für Ding« tritben, besprachen st- in
Gegenwart von Hans in einem Jar
gon, von dem er kein Wort verstehen
Er fühlte sich nicht unglücklich bei
diesen Leut«n. Ogla Lazarus war
li«breich wie eine Mutter gegen ihn,
und selbst Sam sprach freundlich mit
ihm, seit er an ihm einen flinkn, auf
geleckten Gehilfen zu gewinnen hoffte.
Auch die übrigen Zig«un«r erwiesen sich
als Leute, mit denen sich's recht gut le
ben ließ. Es ging «in Zug von Kam«-
radschastlichkeit und Hilfsbereitschaft
Hans, so jung er auch noch war, doch
einen bedeutenden Eindruck empfing.
Sein ganzes Herz hing bei alledem
Er war dankbar für das Wohlwollen,
welches man ihm bezeigte, aber nichts
tröstet« ihn über die Trennung von de
nen, die «r liebte und nun schon so
lange «ntbehrt«, und die wiederzufin
den er immer noch hofft«.
sert/ die zum Verkauf hergestelUen
Waaren fortirt, gezählt, verpackt.
Fröhliche Erregtheit überall! In zwei
sich auf die Abende im Freien, das Um
herschlendern zwischen H«cken und Wie
sen in lauschiger Dämmerung, das
hiimliche Geflüster b«im rö!hlich«n
Schein des verglimmenden Lager
fein« Hoffnung, draußen der Mutter
und Eva zu begegnen, sich steigerte, j«
näher der Tag des Aufbruchs heran
rückte. Um die Mitt« des April zog
Pinsel und Bürsten zusamm«nschnll
r«nz auS Binsen oder Stroh klein«
Aufträgen wußte Ogla Lazarus ihm
stets durch irgend eine Erklärung
auszureden. Sie war klug genug, um
wordenen Lehren nicht möglich war,
doch bezweifelt« sie nicht, daß er sich
mit der Zeit ganz von selbst und ohn«
Es hielt sich im Gegentheil «in Jeder
leS für erlaubt. Da gab'S keine Ge
bote der Moral, nur solche der
heit, und das olxrst« G«setz war:
„Nimm, was du irgend bekommen
kannst." Auf welchen Wegen und mit
welchen Mitteln dies zu bewerkstelligen
sei. war nur «ine Frag« der Zweckmä-
M tt
leitet worden, b«i s«in«n Handlungen
stets der Allgegenwart GotteS «inge
denk zu sein, nur das zu thun, was
richten, was di« Mutter ihn von Got
tes Wort g«lehrt hatte. Man hindert«
ihn nicht am Beten, aber ei interessirle
sich auch Niemand dafür. Wie so ganz
anders war «S a«wesen, wenn er sein
Gebet an d«r Mutter Knie gesprochen
hatte, als nun für sich allein und im
Dunkeln. Oft war er auch zu müde,
sich darauf zu besinnen, und so kam er
aus der Gewohnheit. Schließlich wur
de daS Beten ihm zu einer nebelhaften
Während der nun schon Monate
dauernden Wanderschaft hielt Hans
immer noch an der Hoffnung fest, der
sterbüschen, aber er z>veif«lte nicht im
Geringsten, daß er es auf den ersten
Blick wieder erkennen würde. Lebhaft
hätte, würde er auch nicht mehr lange
nach der Mutt«r und Eva zu suchen
hab«n.
,!), Lala! Wir sind da,
Pflegemutter Lala zu nennen, wußte
Niemand, auch er selbst nicht. Ihr
Name mochte ihm anfänglich so ge
klungen haben, und dann hotte er sich
Wagen gehenden Fraiu
„Ich glaub'S nit," entgegnete sie zö
gernd. „Dazumal werden wir wohl
„Hier grade war es. Nur die Bäum«
kann ich noch nicht sehen."
„Nach Bäum' hast noch g'nug Zeit
zu suckln, derweil wir hier bleiben."
zu sehen ist?" ll' dsh he
dekraut? Das best', was wir finden
können zu Besen."
„Weißt du, was ich finden möchte,
Lala?" sagt« Hans. „Ich wollte, ich
hätte „Gideons Ruh" erst gefunden."
Si« zuckte die Achseln. „Glaubst'
sitzen?"
weggegangen sein vielleicht hundert
Meilen weit."
„O nein," sagt« er mit einem Blick
in die Ferne. „Weit ist sie nicht von
d«r Stelle gegangen. Sicher ist sie noch
„Vielleicht kommst noch mal Widder
ihr lebhaft in s Wort. „Ach. wenn's
Leb«n naturgemäß von der heiteren
Seite auf. Auch b«gann der Schmerz
über seinen Verlust sich allmählich ab
zustumpfen. Er konnte nicht fortwäh
rend an seine Mutter und Eva denken.
Ueberhaupt ließ ihm das wechselvolle,
thätige L«b«n, das «r führte, nur wenig
Zeit zum Grübeln.
Zudem, wenn die kleine Famili« sich
irg«ndwo für längere Zeit einrichtete,
trafen alsbald fast j«d«smal noch einige
andere Zigeunerfamilien daselbst «in.
Oft kamen dr«t oder vier Wagen zu
gleich an, und es gab dann Zerstreuun
gen und Unterhaltung aller Art. Und
von Kindern wimmelte ei in den Zel
der H«ide von Dartmoor nahm Hans
jede G«legenheit wahr, die Gegend zu
durchstreifen, in der Hoffnung, „Gi
die Such«, «in «twa vitrjähriges kleines
Mädchen, welches er schon vom Winter
her kannte, war öfters sein« Begleit«-
von ihr entschieden bevorzugt, kein
Jung« stand so b«i ihr in Gunst wi« «r,
worauf er nicht wenig stolz war.
Die übrigen Mitglieder der Familie
Banfyld gefielen ihm ganz und gar
ält«r als Gemma, die hatten ebenso
listig funkelnde kleine schwarze Augen,
wie der Vater, und niedrig« Stirnen
der sprechen, wo der aber lebte, daS
konnt« er nicht erfahren. Er hatte ein
mal danach gefragt, doch keine Aus
kunft erhalten.
Zwischen Semma und ihren Schwe
stern bemerkte er kein sonderlich lieb«-
voll«s Benehmen. Sie zankten nicht
miteinander, doch kam es auch selten
vor, daß sie zusammen spielten. Der
Eltern Liebling mußte die kleine Gem.
ma wohl sein, das sah Hans, wenn ihr
im G«ringst«n etwas fehlte. Waren
die anderen Mädchen krank, so wurde
kaum darauf geachtet, Gemma jedoch
bei j«d«r Unpäßlichkeit mit einer Sorg
falt gepflegt, als zitterten die Eltern
gleich für ihr Leben. Und es möcht«
auch so sein, denn nicht nur war sie
das Nestkllchl«in, sondern auch ein zar
tes, seines Ding im Vergleich mit den
grobknochigen Schwestern. Sie schien
indessen weder kränklich, noch schwäch
lich zu sein, war immer fröhlich und
gut in der Welt haben.
Trotz seiner verfehlten Bemühungen,
„Gideons Ruh" zu finden, gefiel es
Hans auf den Höhen von Dartmoor.
Die reine, frische Luft behagte ihm und
stählte seine Kräfte. Am wohlsten
fühlt« er sich, wenn er, auf d«n Boden
hingestreckt, dem Fluge der Wollen
nachblickte, dem Säuseln des Windes
lauschte »nd dabei den Duft des Heide
krauts einsog.
Eines Tages gerieth er beim Her
umstreifen bis zu den Mauern der
großen Strafanstalt von Princetown.
Erschreckt machte er kehrt, obwohl er
di« Bedeutung des düsteren BauwerkeZ
nicht kannte, und trat, wieder einmal
enttäuscht, den Rückweg lllxr die Heid«
Ermüdet von dem ungewöhnlich wei
ten W«g hockt« «r an diesem Abend ne
ben dem Eingang d«s Zeltes, wo ein
Stapel Besenreiser aufgeschichtet war,
an den er den Kopf gedrückt hatte.
„Widder mal umsonst!" hörte «r
Bob Bansyld sagen. „Hab' aufgepaßt
iir de Früh, wo sie sind rausgebracht
worden, und 's Abends, wann di« Ar
beitszeit um is. ihn hab' ich ab«r nit in
d«m Zug gesehen. Und w«nn ich auch
gar nit mit ihm hätt' sprechen gelonnt,
so wollt' ich ihn doch gern mit Zeichen,
die «r versteht, ein biss«l g«trösten, daß
er nit ganz den Muth verlieren soll."
„So einer is doch dein Willy nit,"
ließ sich Sam Lazarus vernehmen.
„Behalt' mal einer dabei Muth und
siebzehn lange Jahr, so «in mächtig
Stück von ein Menschenleben!"
„Hast schon recht, alxr di« Zeit geht
rum, ob so oder anders. Drei Jahr
sein bald« vorbei von de siebzehn."
„Hm." knurrte Bansyld, „den Ver
stand könnt' man drüber verlieren,
ist «ines BansyldS Racbe!"
Lachen. „Noch lein halb Jahr war die
Geschichte her, da hattst' ihn schon ge
„Ha, und fühlen thut er's noch. Aber
das ist bloß der Anfang gewesen, der
erste Schlag. Bleibt^ das Midel nur
wahr? Und das Schicksal hat
ihn besiegelt. Sie ist gezeichntt, und
so, daß l«in Irrthum oder Zweifel
möglich ist. Ihr Platz ist auch nimmer
besetzt worden, kinderlos sind di«
Schloßherrschasten geblieben."
„Laß dir aber nur die Z«it nit lang
w«rden," erwiderte Sam.
lohnt das Warten. Wir Bansqlds
setzen durch, was wir uns vvrn«hm«n,
di« B«harrlichk«it liegt bei uns in de,
Familie. Wenn wir auch ein herun
tergekommenes G«schl«cht sind, dies«
neue Verbindung wird uns Widder zu
Sam Lazarus brach in «in heiseres
Lachen aus. „Den Teufel fragst du
nach Ehren!" rief er.
„Lach' du nur, die Zeit zum Lachen
kommt auch noch an mich!" rief Van
fyld triumphirend. „Denk' dir doch,
Mann! Di« Erbin d«r altadligen
Sippe von Trehern« ein Zigeunerw«ib,
mit Zigeunersprößlingen gesegnet!"
„Erst laß es geschehen sein, nachher
will ich's mir denken," antwortete La
„Oho, ei ist so gut wie geschehen!
uns günstig. Wird der Willy erlöst
sein, so kriegt er ein feines Bräutchen,
ein Mädel mit Augen so hell und blau
wie der Himmel."
„Wird sie ihn aber auch wollen,
Bob? So «in hübsches Mäixl hat's
Aussuch«n zwischen d« und
„Wenn sie kan n, Lazarus. Sie
wird den Willy eben nehmen müssen.
Und ein Trotzkopf ist sie grad' nit.
Sträuben würd' ihr auch nir helfen."
„Es könnt' aber doch sein," ent
gegnete Sam, „daß sie um die Zeit
schon einen anderen Schatz hat."
„Ach was! Mit dem würden wir
schon fertig!" grunzte Bansyld und
klopft« seine Pfeif« aus. „Unsereins
braucht ja nit erst in den Katechismus
Glaubst du etwa, daß «in Bansyld sich
betrügen läßt? Da k«nnst du uns
schlecht. Und-w«nn'S mal so gewesen
ist, sind nit wir dabei am schwersten
spräch nach, aus dem er nicht klug wer
den konnte. So sehr er sich auch an
strengte, aus einzelnen der gehörten
Siebentes Kapitel.
Ein kleiner Heide.
Hölle hatten seine Seele bei diesem
Unterricht erfüllt. Es war Emily
Milward'S sehnlichster Wunsch gewe
sen, ihren dermaleinst zu der
rohen Ebrenkoder die Zigeuner uiiier
sich anerkannten. Wie hätte unter sol
chen Umständen von der mütterlichen
Belehrung noch etwas in ihm haften
können? Ueberdies sagt« ihm Laza
war, ohne Umschweife, daß seine Mut
ter todt sei. Infolge seiner vergebli
hatte er den Unwillen des Zigeuners
erregt. Sam war nichts so verhaßt,
wie mürrisches Wesen und Kopfhän
es nur sagen. Wir halten dich nicht."
(Fortsetzung folgt.)
Verplappert. Bauer: Aber
Herr Doktor, Sie müssen doch wissen,
was meinem Gaul fehlt? Thierarzt:
Bedaure, ich bin mehr Rindvieh als
Roßarzt.
Für die Küche.
M o h r r üben m i Reil.
Pikante Fl e i sch klöß ch e ir.
(Borschrist aus Schottland). Mai»
nimmt 1 Pfund mageres Rindfleisch,
besser noch Wildpret und hackt es nebfl
LOÄ bis 225 Gr. Rinderseit recht fein,
zwei bis drei Eigelb, einigen Löffeln
Nothwein, Salz, Pfeffer und etwas
Muskatnuß, formt kleine, flache Klöß
chen davon, die in geriebener Semmel
GefülNe Tomaten. Die
anregend und leicht bekömmlich.
Hausfrauentrosi. Ein Rest
Kartoffelbrei und !/..< Pfund gehackte»
fleischet Dann kommt eine Lage
Kartoffelbrei, Butterstückchen und
dann wieder Farce, bis endlich Kar
toffelbrei den Schluß bildet. Diesen
bestreut man erst dick mit geriebener
sankäse, oder nur mit einer Mischung
von beiden, zerläßt Pfund Butter
auf dem Feuer, gießt diese Butter über
den Auflauf Und bäckt denselben HZ
reicht den Auflauf in der Form, dir
mit einer Serviette zierlich umsteckt ist,
und gibt einen Salat aus sauren Gur-
Äj irsing-P u o o! n g. ?!e
großen Blätter des Kohlkopfes werdeir
den Rippen befreit, gewaschen und
oder legt je eine Schicht Schinken,
Krautgehäck und Reis abwechselnd iir
die Form. Obenauf deckt man eiir
grünes Blatt, schließt . die Pudding-
Stunde im Wasserbade, worauf ma»
ihn ausstürzt und mit Sardellensauce
anrichtet. Etwas gehackte Zwiebel
kann unter die Masse gemischt werden.
Hammelkoteletten uu na»
tul'<>l mitßlumenkohl. Man
schneidet von einem Hammelrücken
zollbreite Rippchen ab und klopft diese
mit der breiten Seite des Koteleiten
messers recht weich. Man putzi der»
Fleisches stehen.' man
in Salzwasser gesotten und macht nun
in einer große» flachen Ptanne Butter
ganz hellbräunlich, legt die Rippchen
nebeneinander hinein und bratet sie
auf starkem Feuer in 5 —7 Minuten s»
Auf erwärmter flacher Schüssel dref
sirt man nun vermittels eines Mehl
kleisters in der Mitte einen mehr bohea
als breiten Brotsockel, legt den Blu
menkohl darauf und garnirt die Ham»
melkoteletten rings herum. DieSauc«,
die nur mit einigen Tropfen WassrrS
wird, reicht man apart i>»
einer Sauciere. Wer will, kann mit
den Rippchen einen Eßlöffel voll ge»
wiegte Mousserons mitbraten lassen,
da dieser Pilz sich ganz besonders für
die Verbindung mit Hammelfleisch
auf deutsche Ar t. Eine Unter
tasse g«rieben«r, fester Käsereste Wirt»
mit einem Theelöffel Butter, einer
Messerspitze englischen Senf, sowie ei
nem rohen Eigelb tüchtig verrührt unt»
die Masse auf kleine Brödchenscheib«n,
w«lch« leicht geröstet sind, hügelig diek
ausgestrichen, im heißen Ofen goldgelb
gebacken und heiß zur Tafel gebracht.
Die Brödchen können auch als Beigabe
zur Fleischbrühe in Tassen Verwea»
Unschuld, g. Arzt (der sei» 3