2 Der Flüchtling. nen b«i jedem Glas Wasser belauert, das man in die Kehle gießt. Ach, du lieber Gott, was habe ich mich in den «rwacht mein armes, alt«s Herz und singt aufs Neue di« große Hymne des Lebensmorgens: gleichzeitig aber fährt Guillotine. Es war an einem Abend wie heute, wo es ebenfalls regnete. Seit drei Stadt zu begießen, und überall roch es nach alten Cisternen und Raubthier täfigen. Ich hatte eben ein jämmerli ches Diner, bestehend aus blutigem Kalbfleisch, sandigem Spinat und nach Vitriol schmeckendem Wein beendet, «ls es an der Thür klingelt«. Di« Aufwärttrin, die mir als »öchin dien te, war unter irgend einem Vorwand« selbst öffnen. In der Thür erschien Gestatt. Ich hatte keine Zeit zwei Worte zu sprechen, die Frau war in d«n Korridor gestürzt und sagte mit flehender Stimme: „Schützen Sie mich!" Gleichzeitig hatte sie die Thür geschlossen. Ich war bestürzt und ver dutzt. Von Natur bin ich vertrauens voll, sogar naiv, .aber das berufsmä ßige Mißtrauen hatte bereits sein« Spuren in meiner Seele zurückgelas sen. Meine erste Bewegung war wohl wollend, meine zweite, die seltsame Be sucherin vor die Thür zu setzen. Doch als sie mit jugendlicher Stimm«, mit schroffe Stimme an wenigstens be mühte ich mich und fragte: „Wer sind Sie, und was wollen Sie hier?" „Ich bin eine Unglückliche," seufzte retten." —„Man bedroht also Ihr Le ben?" „Ja." — „Das wachte wieder für diese Welt der Liebe Gewissen zu entlasten: „Aber, Ma- Pflichien verletzt hatte. „Warum," nicht!" Es war «in seltsamer Abend. Ich Wer nicht in 1..... gewohnt, weiß pickt, was dies« Stund«» bedeutete»! viel steht jedenfalls fest, daß sie sich im fest an. Oh, dieser Blick! Wenn er Sie das wollen, haben Sie mir viel leicht doppelt das Leben gerettet." Ich zögerte keine Sekunde. Fünf Mi leben Sie wohl .... Ich werde Ihre Güte nie vergessen ...." Ich fühlte mich vor Traurigkeit und Bedauern stehen. besonders gräßlichen Umständen er mordet. Das Motiv des Mordes war nicht ganz aufgeklärt, man wußte nur, schließen. müssen." Ber«ch»igt« Vtfersu««. Wie die „Aug-burger Postzeitung" Devot. Kanzleirath (in's Bureau tretend): .Aber Schnüpferl, erlauben, es nach Ihnen zu riechen!" schung. „Mit was wirst Du Dei — Verbrecher stolz. Verthei diger: «Sehen Sie sich den Angeklag ten an. meine Herren, dieses gutmü thig« Gesicht, di«se «hrlich«n Züge!" Angeklagt«!: „Sö, dö« nehmen's zu rück!" «aet«. Der Winter schwand, aus lendtbcschwiiig» Und Weiße Blüthen flatterten zum Ten stille Blume» >s zum Eeligcr Stünden cmst im bliih'nden Und mehr als je erllann des HerzcnS »läge, Als sie die Zügel ergriff. g - ch ch Elißarrows war sehr zufrieden mit sich. Das war er allerdings meistens gewesen, so langt «r schon auf s«in«r Missourier Farm und mit seiner besse ren Hälfte M'lindy Ann hauste. Aber in diesen Stunden war er es ganz be sonders: Denn er hatte einen Hügel seines Gutes vortheilhaft verkauft und stand im Begriff, die ganze Kaufsum me, dreitausend Dollars, nach der Stadt zur Bank zu bringen. „Ja, ich gehe in die Stadt," sagt« er, so ganz von oben her, zu seinem Ehe gespons, als «r sich schon reisefertig machte; „für dreitausend Dollars kannst Du Dir so einen Haufen Geld vorstellen? habe ich den Hügelrücken verhandelt, und dort in meiner Hand tasche habe ich schon den ganzen Mam mon. Ich muß den Achtuhr - Zug er wischen: denn ich habe keine Ruhe, bis AM im sicheren Gewölb« liegt." „Kann ich nicht mitgehen?" fragte das kleine Weibchen bescheiden mit ih „Nein," antwortete er mit dem vol len Brustton des Bewußtseins, der Herr zu sein: „das ist einfach eine Ge schäftssache, und wenn Zweie gehen, kostel's gleich mehr. Und überhaupt. M'lindy Ann." wollte. Dieser spannte inzwischen ein. Dann folgte der Abschied. .lch «verde jedenfalls mit dem ersten ..Kauf ein Rundfahrt - Bill«t," sag- fühls davon. Als er das nächste Städtchen er reicht hatt«, brachte er Pferd und Wa- Rundfahrt - Billet. Das hätte er na- ES stellte sich schließlich heraus, daß er ein Mitglied der Staatslegislatur war, und Eli gab ihm mit Vergnügen besser, als Im Waldorf - Astoria!" kehr auch «inmal zu mir: wir haben uns schön heraufgearbeitet, potztau send, und soeben bring« ich dreitau send Dollars in die Stadt zur Bank." „Bscht!" versetzt« der Staats - Ge flüsternd fügt« «r hinzu: „Lassen Sie das nicht Jed«n wiss«n! Hab«n Sie Freund« in der Stadt? Mss«n Si«, wohin Sie das G«ld bringen sollen?" „Noch nicht," «rwiderte Eli, förm lich anschwellend im Bewußtsein seiner Wichtigkit, „aber in ein«m der großen Hotels werde ich schon Anhc tspunkte finden. Und mir kann kein nennt, dem werde ich schon «in Licht aufsticken!" Damit faßte «r seinen Regenschirm fester. „Na, das glaub« ich gern, daß Si« mit Ein«m fertig werden," sagte d«r behalten aus d«r Ban? haben? Ich Schon von Weitem hatte M'lindy Ann das dumpfe Rasseln des Morgen zuges gehört: das Frühstück war schon bis nach der nächsten Biegung des Landweges. Ihr Gesicht zeigt« aber große Unruhe, und nervös zupften ihre Finger an den Enden ihrer Halsschki fe. Ihre schwarze Capuze. die schon etwas sehr abgeschossen war, hing ge ging sogleich in die Stube und setzte das Frühstück aus den Tisch. Nach ei- niHen Augenblicken erschien Eli in der Thür. M'lindy Ann bemerkte nicht — wenigstens that sie nicht darnach „Armer Eli," sagte sie. „Du bist te, er sei ein Mitglied der Staats-Ge setzgebung wie konnt' ich wissen, daß er log? Und das Spiel, das sie mir zeigten, o, so plump 'reinzu iN'lindy! So hart, wie ich, hast Du ist — aber'was hast denn vor, M'lindy Ann? Wohin willst Du denn, und warum so aufge putzt?" Sie schlürfte ruhig den Rest ihres Kaffees aus und erwiderte ganz ge „Was —in die Stadt?" keuchte gerührt. Er hatte sich noch nicht völ lig «rholt, als das Weibchen reisefertig vor ihn stand und ihm entschlossen in das zerknirschte Gesicht blickte. M'lin dy Ann," schrie er, „ist's wirtlich wahr hast Du das Geld, und der Staatsmann Hat'S nicht?" „Eli Barrows," erwidert« si«, „Du jetzt, Eli, versiehst Du das Haus, bis ch Allmählich fand Eli seine Sprach« „Nichts da." versetzt« si«, »D> »leibst hier. Ich will nichts mit den Nchk ' I h 112" El' s Blasen. Und dabei sah Alles gar cher zu Muth, als unmittelbar nach der Rückkehr von der Stadt. Endlich war der siebente Tag heran gekommen. Eli saß wieder in seinem leichten Schritt eines Mädchens aus wöhnlich energischen Stimme, „wohl Alles drunter und drüber? Na, ich werde schon wieder Ordnung schaf fen." Auf der ganzen Heimfahrt im Bug gy sagte sie aber'kein Wort von ihren auf wartete. Endlich, als Beide im Kiichenzim mer daheim saßen, fragte er milde: hatte. stig"sein, denn ich denke, die Hälfte des Geldes gehört doch Dir, Eli." „Und ich habe auch noch vierhundert Dollars in der Peoples Bank hinter legt; dieses Geld habe ich nämlich. der davon drücken können. So kri«aen wir mit dem, was wir bereits in Wan den haben, unsere Kirch« ohne einen Dollar Schulden." Bei jeder neuen Mittheilung entfuhr Eli «in neuer Erstaunensausbruch, los. So still hatt« ihm d«r Verstand frohen Plaudereien über ihre Erleb nisse gemischt waren. Allerlei Man schen hatte sie getroffen, aber „Ich bin bei Bäschen Laura's An nicht: sie haben auch Leute gemiethet, Waldbrand." gendivö unterwegs steckt. „Und darauf." fuhr sie fort, ihm fest in's Gesicht schauend, „ging ich hin Ueber die Blässe von Eli'S Gesicht breitete sich «in« dunkle Röthe. „M'- lindy Ann!" rief er in strengem Ton« aus, „so verschwenderisch bist Du mit dem schönen Gelde gewesen?" Küchenstühl. nem Monat zu Si Groves sagen hö-- ren, daß Du dieses Geld J«d«m schen ken würdest, der es eintreiben könnte, ich Dir einen ganzen Anzugs von Kopf bis zu Fuß, gekauft: denn ich dachte schon, als Du in die Stadt brauchen könntest: nicht einmal die Kühe haben mehr Respekt vor Dir ge habt. So, jetzt weißt Du Alles." M'lindy Ann erhob sich und packte fältig zusammen. Eli war noch im Begriff, etwas zu sagen; aber sie hielt so ganz nebenbei die alte Ledertasche v»r seinen Augen in die Höhe, dreht« sie um und schüttelte sie, damit feststel lend, daß sie ganz leer war. Einen langen Augenblick stand er still da, und das einzige Gefühl, das ihm noch ge blieben, war das Gefühl tiefer Beschä- Du mußt doch ziemlich hart ge „Wir haben Beide hart geschafft, Stadt hast gehen lassen." Sir William Draggs ist selbst im Lande des Spleens als sehr excentrisch die Welt zu fahren. Und der Kutscher zum Schutz für fein Pferd aufzurich ten. Das Jahr verstrich. Der Kut scher wartete: er saß auf der Thür ihm noch zwei Schilling. uou s Lakonisch. Junger Rechts anwalt: „War ein Client hier?" muß ein«r hier getvesrn s«in Ihr Ein g«wiss«nh»ft«r Z«u g e. Stoffel: »Die Sach' ist so ch ha g