Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, May 05, 1904, Page 7, Image 7

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    lkiirWische ZiunWan.
an d«m Aufkommt» d«s Druck wird
gezweifelt.
Groß - Licht«rf«lde. Selbst
mord v«riibte hier der 31jährige Bank
beamte Otto Prütz, der bis vor Kur
zem bei d«r Berliner Subdirectivn der
gestellt war und dort Unterschlagungen
im Betrage von 29,000 Mark began
gen haben soll. Als der Amtsdiener
gerettet w«rd«n.
Rixdorf. Einer Gasvergiftung
zum Opfer gefallen ist der 30jährige
Drogist Max Fischer aus der Boddien
uü> getödtet. T sche
Sch Wiebus. Das selten« Fest
der eisernen Hochzeit feierte das Ehe
paar Rendler. Der Jubilar, Begrün
der der Firma Gottfried R«ndler -8:
Söhne, ist 89 Jahre alt und noch ziem
lich rüstig. Die Jubilarin zählt 85
Jahre.
Königsb« rg. In d«r Altroß
gärter Predigerstraße wurde kürzlich
der 60 Jahr« alt« «h«malig« Gutsbe
sitzer Gottlieb Rahlke durch den Maler
ermordet. Die Leiche des Rahlk« war
fürchterlich zugerichtet. Allem An
schein nach hatte zwischen dem Mörder
und seinem Opfer «in verzweifelter
Kampf stattgefunden. Bei dem Tod
-2000 Mark in Banknoten. Der Mör
der muß offensichtlich nicht mehr die
Zeit oder auch nicht den Muth gehabt
haben, fein Opfer zu berauben. Der
geradezu «rdrück«nd belastet ist?
Angerburg. Auf dem Gute
Gr.-Sunkeln des Generals Schmidt-
Altenstadt auf Gr. - Meduntschken
brach Feuer aus. Bei dem starken
Winde standen im Nu fünf Wirth
schaftsgebäude in Flammen und wur
Neum a r k. Der ehemalige Pro
vinzial des Franziskaner - Ordens,
Minkowski, verschied im Alter von 71
Soßn o w. Der Oberinspector des
Kammerherrn v. Müllern hatte ein
Pferd angespannt, um es einzufahren.
Bei dieser Gelegenheit schlug das
Pferd aus und traf den Inspektor
Zircke so schwer vor die Stirn, daß die
Hirnschale gespalten wurde. Zircke
wurde sogleich nach Zempelburg in
ärztliche Behandlung gebracht und
Tho r n. Rittergutsbesitzer Hertel!
Greifs w a l d. Bei dem Ab-
Neusteltin. Eine Selhstmord-
Die Todten stehen im Alter von 30 bis
35 Jahren.
Nord st d. B2jährige
Arbeiter Lorenz Danielsen verschied
Knochenbrüche in Verbindung mit
starkem Blutverlust erlitten hatte.
Sanitätsrath Dr. Kabierske, dessen
thatkräftiger Initiative die Stadt das
25jähriges Amtsjubiläum.
Bisk u p i tz. Arbeiter Konstantin
Benedikt stieg bei dem hiesigen Hausbe
sitzer August Orlik ein und versetzte
lich verletzt. Der Thäter ist fluchtig.
Als Motiv zur That wird Rachsucht
herbeigeholter ärztlicher Hilfe nicht «nt^
Kostsch i n. Wirth Grüger aus
Neklahauland, der mit seiner Ehefrau
gelischen Lehrerseminars Hierselbst, in
dessen Wirkungskreis der Unterricht
nach Jnowrazlaw versetzt worden.
?fvc>r>inz Sachsen.
Magdeburg. Auf Bahnhof
kunft daselbst.
Aschersleben. Der frühere
Ortsschulze im benachbarten Dorfe
Welbsleben, Ludolf Schröder und sei
stigkeit,
Bitterseld. Ein recht betriiben-
Selbstmörder ein gewisser Kemptens
«us Hamburg zu sein.
Lamspringe. Im benachbar
ten Orte Graste erschoß sich vor der
Thür des Kotsaß Oppermann der aus
Heilbronn gebürtige ca. 27 Jahre alte
Friseurgehilfe Albert Glaser. Der
selbe war zuletzt in Braunschweig in
Stellung und hatte dort in einem Fri
seurgeschäft die Tochter des Opper
mann kennen gelernt. Um sich das
Jawort zu diesem Liebesverhältniß zu
holen, war derselbe eigens zu diesem
Zwecke hierher gekommen, wurde jedoch
abgewiesen. Als Glaser auch auf
mehrmalige Bitten dieses nicht erhielt,
schoß sich der junge Mann in die linke
Papenburg. Letztens fand man
den Clark Bernh. Meyer von der
Firma Schulte >K Bruns hier bei sei
ner am Hampoel gelegenen Wohnung
litten. ssch g
Ste de rdo r f. In der Dresche
.Uslar. Im Nachbarorte Wien
geäsch«rt.
Provinz Westfalen.
Blanken st ein (Hattingen).
MaurerHeiler fiel an der Eichholzmühle
Dortmund. Auf Schacht IV
der Gewerkschaft Friedrich der Große
fielen beim Abspringen von der zutage
Gondorf an der Mosel.
Gutsbesitzer Karl Gail wurde unweit
seines Hofes erschossen aufgefunden.
nissen.
Her k« nsi es en. Die Eheleute
Salomon Eckstein und Frau feierten
Hochzeit. E fhrbd l'
Sohn des Gastwirths Glebe häntirte
O st e r s p a i a. R Auf demßahn-
verstorben« sehr vermögend« Justiz
rath Diyffing, dessen Gattin vor Kur
zem starb, hat in seinem Testament,
hiesigen Stadt für ihre Armen 100,-
000 Mark vermacht.
Lesse. Bei d«m Brinksitzer Heinr.
d«r. Das Feuer ist zweifellos angelegt
Schaden wird auf 300,000 Mark ge
schätzt.
Weimar. Der 16jährige Tisch
lerlehrling Schwarz, ein eifriger An
hänger des Fußballsportes, erhielt
kürzlich bei Ausübung dieses Spieles
einen Tritt gegen den Unterleib. Bald
darauf wurde der junge Mensch krank
und starb schließlich unter qualvollen
Schmerzen.
Sachsen.
Dresden. In seiner Wohnung
Zöllnerplatz No. 10, 1. Etage, wurde
sicherungs - Gesellschaft, Haupt, todt
tödt!ich traf. Der seit dem 20. De
gau) als Leiche aus der Elbe gezogen.
Adorf. Schristenhändler Kretzsch
mar wurde kürzlich ermordet aufge
funden. Seine Mörder sind drei Bur
schen von 17 Jahren, die aus der Lan
des - Besserungsanstalt zu Bräuer
dorf ausgebrochen sind. Sie haben
den Raub und Mord eingestanden.
Chemnitz. In einer hiesigen Ma
schinenfabrik zersprang plötzlich ein
durch Dampfkraft getriebener größerer
Schleifstein. Von einem Stück des
42 Jahre alte Schleifer Weißflog zu
hruch so daß er alsbald verstarb!
Ehrenfriedersdorf. Von
recht harten Schicksalsschlägen wird
Das 25jährige Dienstjubiläum feierte
Oscar Biederstädt, Geldbriesträger
Ernst Robert Hillig, am IV.Juni 1856
wurde das Allgemeine Ehrenzeichen
mit der „Für langjährige
12 Jahre 8 Monate Zuchthaus, für
Ludwig Heil auf 2 Jahre Zuchthaus,
für dessen Vater Jakob auf 1 Jahr 1
Monat Zuchthaus, für die Ehefrau
Jakob Heil auf Jahre Zuchthaus,
für die Wittwe Fiedler auf 1 Jahr
tritU auf einer Leiter von einem Bau
gerüste abgestürzt ist.ist im Chirurgi
schen Spital seinen Verletzungen er
legen. Der Chef der Sicherheitspo
beging sein 25jähriges Dienstjubi
läum. Der 26jährige Scheeren
schleiserssohn und Tagelöhner Ludwig
Wirsing von Stephanskirchen wurde
wegen Vergewaltigung vom Schwur
gericht zu Zuchthausstrafe von 5 Jah
ren und 1 Monat verurtheilt.
" Hausmeister Zink feierte im neuen
Rathhaus in dieser Eigenschaft sein
25jähriges Dienstjubiläum.,
Augsburg. Im Restaurations
lokal des Bahnhofes zu Aschau wurde
die Leiche eines Mannes aufgefunden,
der wahrscheinlich vom Schlag gerührt
worden war. Derselbe wurde als der
Privatier Franz Kohmann von hier
agnoszirt.
Amberg. Das oberpsälzifche
Schwurgericht verurtheilte den Lust
mörder Jakob Stadi. verheiratheten
Spengler von Heilinghausen bei Re
genstaus, zum Tode. Derselbe hatte im
Herbste vorigen Jahres einen fünfjäh
rigen Knaben in den Wald gelockt und
dort einen Lustmord an ihn verübt.
Bad Reichenhall. Der erst
vor Kurzem von der japanischen Re
gierung mit dem Verdienstorden „der
aufgehenden Sonne" ausgezeichnete
Forstmeister Dr. Karl Hefele ist im
hiesigen Krankenhause gestorben.
Burghaslach. Hier verun
glückte der BierbrauerSchlei, indem er
in den Braukessel fiel und sofort starb.
MUrtteniberg.
Ravensburg. Der kürzlich
verstorben« unverheirathete Privatier
Gottfried Haydenhoser, der letzte
Sprosse eines alten hiesigenGeschlechls.
machte folgende Stiftungen: 40,000
Mark als Grundkapital, aus dessen
Zinsen arme Bürgersöhn« bei Ausbil
den sollen; 10,000 Mark für die Armen
beider Confefsionen! 30,000 Mark zur
kenhauses; 5000 Mark für die letztes
Seine Alterthümersammlung bekam
die hiesige/Stadtgemeinde.
Tuttlingen. Der hier verstor
bene Privatier Chr. Al. Weiß hatte in
mindesten 200 Mitglieder zählt, aber
10,000 Mark zufallen soll. In jüng-
Karlsruhe. Rath v. Nida ge
waltung an, in der er sich durch Tüch
tigkeit, Fleiß und Pflichttreue zu feiner
jetzigen Stellung emporgearbeitet hat.
Im Verkehr mit der Geschäftswelt er
freut sich von Nida durch sein sreundli
mit Stroh gedeckten Gebäulichkeiten
schaden beträgt etwa 10,000 Mark, der
„Pfälzer Boten". Im September
berg«r Tageblatt" hervorgegangen ist.
Zur Zeit des Kulturkampfes hat
Schweiß neben Jakob Lindau und Re
spielt.
Konstanz. Das 26jährige Be
rufsjubiläum feierte Polizeicommissär
Glückwünsche aussprachen.
Ludwigs Hafen. In der Lud
wigsstraße wurde das drn Jahre alte
tirt werden mußte.
Mölsheim. Hier erschoß sich
der 17jährige Bäckerlehrling August
Mühlhäußer in seiner elterlichen Woh
nung mit einem Revolver. Was den
jungen Burschen zu diesem Schritt ge
trieben hat, ist nicht aufgeklärt. Er
stand bei Bäckermeister Uebel in Lan
dau in der Lehre.
Zweikirchen. Im Nachbarorte
Rieschweiler wurde der dortige Schwe
inehirt Jakob Wagner in seiner Woh
nung erhängt aufgefunden.
Mah-Lotbringen.
Straßburg. Schatzmeister Tho
mas, welcher beim Bau der in der Nä
he von Chatel St. Germain gelegenen
Feste „Kaiserin" angestellt war, wurde
von einem italienischen Arbeiter durch
einen Revolverschuß schwer verletzt
und ist an den Folg«n der Verletzun
gen gestorben. Die That geschah aus
Rackx darübtr, daß Thomas d«n ita
lienischen Arbeit«? aus d«m Dienst
entlassen hatte. D«r Mörder ist ent
kommen.
Güstr o w. Auf dem Suckower
Wege wurde von einem hiesigen Froh
ncreifuhrwerk der 68 Jahre alte Mau
rer Johann Höft aus Mühl - Rosin
todt aufgefunden. Höft hatte sich auf
dem Heimwege befunden, als er von
einem Schlaganfall betroffen wurde,
so daß er hilflos am Wege liegen blieb.
Klinken. Di« Häusler Wilhelm
Rüß'schen Eheleute begingen bei guter
Gesundheit und geistiger Frische das
Fest der goldenen Hochzeit, bei welcher
Gelegenbeit dem Jubelvaar mancherlei
Aufmerksamkeiten erwiesen wurden.
Ludwigslust. Arbeiter Puls
aus Altona bei Eldena kam unter sei
nen Wagen und starb auf dem Trans
port nach dem hiesigen Stift Beth
lehem.
Zarentin. Ein ländliches Fuhr-
werk wurde hier an einer Straßenvie
gung umgeworfen. Die darauf befind
liche, Erbpächterswittwe Boldt aus
Gallm erlitt lebensgefährliche Rück
gratsverletzungen.
Oldenburg. Bei den hiesigen
Gerichtsbehörden besteht die Ueberzeu
gung, daß der in Holland ertappte
Einbrecher Philipp Jmmick. der sich
Gottwald nannte, der Oestermannsch«
Einbr«ch«r sowohl, als auch der Möl
lersche Mörder ist. Jmmick ist in Al
melo wegen d«s in Hengelo verübten
Einbruches zu vier Jahren Gefängniß
verurtheilt worden. Die von den hie
sigen Gerichten eingeleiteten Ausliefe
rungsverhandlungen haben den Erfolg
gehabt, daß Jmmick in Bälde hierher
übergeführt wird. Er ahnt zur Zeit
noch 'nicht, wessen man ihn hier ver
dächtigt. Sein eigener Bruder, d«r
sein Bild im Fahndungsblatte sah,
brachte die Polizei auf den richtigen
Namen des „Gottwald", und dabei
stellte es sich denn heraus, daß er im
Herbst vorigen Jahres «in« Zuchthaus
strafe von 15 Jahren in Aurich wegen
einer Reihe von Einbrüchen beendet
hatte. Bor d«r Zeit hatte er bereits
Schwindeleien hier getrieben und da
bei Terrainkunde gewonnen. Die Be
weise für sein« letzten hiesigen Thaten
mehren sich derart, daß dem abgefeim
ten Berbrecher sein Leugnen nichts
helfen wird.
Brem « n. Der 27 Jahre alte Ar
beiter Nietfeld aus der Rasing Straße
war als Maurerarbeit«! an derWacht
mann Straße beschäftigt. Dort ist er
beim Abnehmen von Mörtel bei einem
Neubau von einer Winde aus einer
Höh« von 12 Meter abgestürzt und be
wußtlos liegen geblieben. Mittelst
Sanitätswagens sollte er nach dem
Krankenhause gebracht werden, starb
aber während des Transports. Der
Verunglückte hinterläßt Frau und
Kind.
Ke>terr«ich-Ztngarr>.
Boskowitz. Die in dem hiesigen
Armenhause befindlichen Pfriindner
Josef Smejkal und Anton Novotny,
Ersterer 78, Letzterer 07 Jahre alt, ge
riethen in einen Streit, der in «ine
Rauferei ausartete. Hierbei bearbei
tete Novotny den Kopf des Gegners
mit solcher Wucht, daß dieser mehrere
schwere Verletzungen davontrug, de
nen er erlag.
Brünn. Statthalter« - Biceprä
sident a. D. Josef Ritter v. Janufchka
feierte mit seiner Gemahlin Frau Ka
roline geb. Filkeni im engsten Fami
lienkreise die Feier der goldenen Hoch
zeit.
Schweiz.
Montreux. Die hiesige Deut
sche Kirche feierte ihr 25jähriges Stif
tungsfest.
Rorschach. Gasthaus und Con
certhall« Schaefle gingen in Flammen
auf.
Vallorbe. Ein« Feuersbrunst,
die man böswilliger Brandstiftung zu
schreibt, das Feuer an mehreren
dachlos. Ein Theil des Mobiliars
ist beträchtlich. Verletzt wurde Nie-
Winterthur. Das hiesige Mu
sikcollegium feierte mit drei Concerten
sein 275 jähriges Bestehen.
nes und wurde überfahren. Infolge
Kind.
Durch eine Berkettung
eigenartiger Umstände gelang es der
Pariser Polizei,, eine Frau Kaniska,
die in der Rue Pigalle ein Pfandleihe
geschäft betreibt, zu verhaften. Bei
der Pfandleiherin erschienen unlängst
zwei Individuen, um eine goldene
Taschenuhr bei ihr zu versetzen. Wäh
rend Frau Kauiska die Uhr auf ihren
Werth prüfte, bemächtigten sich die
Besucher einer auf dem Tische stehen
den Kassette, die Schmucksachen und
Edelsteine im Werthe von 10,000
laut schreiend hinter den Gaunern her
auf die Strohe, ohne ihrer habhaft
werden zu können. Ein Schutzmann
wurde schließlich aus die Aufgeregte
aufmerksam und fragte sie nach der
Ursache ihrer Verzweiflung. Zuerst
wollte sie nicht mit der Sprache her
ausrücken, dann erklärte sie aber, daß
sie von einem gewissen Lafond, dessen
Wohnung sie gleichfalls angab, bestoh
len worden sei. Der Schutzmann be
nachrichtigte sofort die Kriminalpoli
eine Wache stationirt, die Lafond ab
faßte. Dieser gab auf der Polizei
wache an, daß di« Pfandleiherin Ka
nista die Hehlerin und Anstifterin der
Diebstähle gewesen ist, daß sie ihm und
mehreren anderen College» stets die
Aufträge zu den Raubzügen gegeben
und dann di« «rbtuteten Gegenstände
verschärft habe. Bei der sofort bei der
Angeschuldigten vorgenommenen Hau
ssuchung crfah man aus den genau und
gewissenhaft geführten Büchern, die in
einem Verstecke unter dem Fußboden
gefunden wurden, daß die Händlerin
im letzten Jahr« für 50,000 Francs
gestohlen; Goldsachen bei den Pariser
Goldarbeitern verkauft und daß sie
dem inhaftirten Lafond durchschnitt
lich 1500 Francs „Honorar" für einen
Diebstahl großen Stiles bezahlt hatte.
Daraufhin schritt man dann auch zur
Verhaftung der bestohlenen Pfandlei'
hm».
Zug von Fremden zu längerem oder
kürzerem Aufenthalt an diesen Orten
gefördert werden soll. Die Begründer
Nach den Schilderun
gen, die der jüngst in Brisbane en
den Fidschi - Inseln bringt, sind die
Verwüstungen durch die letzten Stür
me wahrhaft grausig. Die Stadt Le
knickt. Auf den Tonga - Inseln hat
der Orkan die Hälfte der Kopra-Ernte
vernichtet. Zahlreiche Menschenleben
einem bösen Geschick ereilt worden zu
sein. Vor vier Monaten segelte der
tollkühne Seefahrer von Thursday-
Jsland an der Nordspitze Australiens
ab, um die Kokosinseln, südlich von
Die schöne Mlle. Sacha
rin, die von der Jeunesse der
Stadt Perm angebetet wird, hat so
eben zum russischen Kriegsfonds ihre
erste Rate von 800 Rubeln öeigesteu
zusammengebracht hat. Mlle. Sacha
rin ist eine der hübschesten Chansonet
ten Rußlands. Sie ist erst 19 Jahre
alt und ist berühmt durch ihr bezau-
Heindes Lächeln und ihren schönem
Teint. Vor einigen Tagen sang die
Dame das neue patriotische Lie>>
„Slawnaja Rossija". Als sie schloß,
bereitete sie ihrer Zuhörerschaft eine
Sensation, indem sie die Ankündigung,
machte, daß sie jeden küssen würde, der
ihr zehn Rubel für den Kriegsfonds
gäbe. Die Versammelten sprangen so
fort auf, schwenkten Banknoten unt>
stürmten auf die Bühne. Die Verwir
rung war so groß, daß die Schauspie
lerin sich in ihr Ankleidezimmer flüch
ten mußte. Als der Tumult sich ge
legt hatte, kam sie hervor und „ver
kaufte" unter ungeheurer Begeisterung
ihren Verehrern über 150 Kusse.
' Es ist bekannt, daß die
Pariser Bettler im Winter die ge
heizten Säle des Louvre-MuseumS
und anderer öffentlicher Bauten, de»
sich auf einfach« und billige Weife zu-
Wärmen oder vor des Wetters Unbill
zu schützen. In letzterer Zeit hat mal»
jedoch diesen armen Leuten jene Wär
megelegenheit sehr erschwert. Das
hat dem Einbrecher Martin Senmayer
die famose Idee eingegeben, die Bar
bierstuben als Wärmelokale zu be
nutzen. Er betrat mit Vorliebe die
sehr gut besuchten Barbierstuben,
that, als warte er darauf, an die
Reihe zu kommen, und machte sich,
schnell aus dem Staube, sobald der
Vormann höflichst eingeladen würd«»
Platz zu nehm«». Zuletzt war er aber
von den Barbieren seines Viertels gc»
konnt, und das war sein Verderben.
Als er dieser Tage wieder eine wär
mende Stube aufsuchte, wurde er sl>-
und so wurde er aus die
Polizei gebracht. Dort gestand er
schnell sein Strategem ein und gleich
einige Einbrüche obendrein, um, wenn
es doch einmal sein müsse, wenigstens
für einige Zeit in's Gefängniß zu
Als im Jahre 1860 die
bestand aus 20,000 Joch Ackerland
glücklicher Zufall fügte es, daß gleich
im ersten Jahre der Pacht, 1861, der
Jahre über 100,000 Joch nai^zu
len des Landes große Güter. Ein
solches Gut erstand er in einer Verstei
gerung um 2,400,000 Kronen, welche
Summt er sofort nach dem Zuschlag
baar erlegte. Sein Vermögen wird
zur Zeit auf 40 bis 50 Millionen ge»
schätzt. 7