6 Der Hafen Port Arthur. Di« unt«nst«hcnde Abbildung giebt ein naturgetreues Bild von dem Hafen Port Arthur, dem Haupt-Stützpunkt der russischen Kriegsmarine, vor dessen Rheede die ersten Seegefechte zwischen den russischen und japanischen Kriegsschiffen stattfanden. Er wurde am 22. November 1894 von den Japa- die diplomatische Intervention Rußlands, Deutschlands und Frankreichs. Port Arthur wurde im Jahre 1898 von China an Rußmnd auf fünfundzwan zig Jahre durch Pachtvertrag abgetreten und später zum Endpunkt der sibiri schen bezw. mandschurischen Bahn bestimmt. Port Arthur liegt am südlichen Ende der Halbinsel Liautung und ist durch starke, auf den Hügeln gelegene Forts befestigt. BilZer auZ Kirea. Die erste unserer Abbildungen zeigt stischen Symbolen geschmückte Säule, die auf einer riesigen Schildkröte ruht; «s ist eine Art Heiligenbild der Korea uer, und die Schildkröte, ein bevor zugtes Symbolthier des Buddhismus, kann für Korea ganz besonders als Wahrzeichen gelten, das seit der im 2. Jahrhundert vorChristi erfolgten Ein wanderung des chinesischen Stammes Wicklung stationär geblieben ist und endlich zur plumpen Wehr- und Hülf losigkeit der Schildkröte erstarrte. In dieser mehr als 2volljährigen Epoche Koreanisches Heiligen hende Barre das Gelbe Meer vom Ja ihrer geographischen Lage zwischen dem 34. bis 42. Grade nördlicher Brei te dem wärmeren Klima angehören; Gebiete von Mittel- und Ostasien, hat Norden schützenden Äebirgsstockes stark K ea nerin > e n' unter dem Einflüsse der kalten Zone und der Polarstürme zu kiden. Sein Klima ist in der Bergkette, die das Land von Nord nach Süd durchquert, rauh mit strengen Wintern, seine Ge birgswälder sind von der Esche, und Eiche und Fichte bestanden, und nur in den südlichen Niederungen gedeihen Reis und Baumwolle. Das koreani sche Gebirge, das sich im Norden mit dem Winnhsung bis zu 8000 Fuß erhebt, sendet nur kleine und nur in ihrem Unterlauf schiffbare Flüsse ins Meer, und in diesem rauhen Klima der Mongolen in eben jener Zeit, da sich in China dieselbe Kultur zu ihrer höchsten Blüthe entwickelte und in Japan ganz selbstständig und unter sem stetig belebenden Einfluß der in sularen Lage ein reich begabtes Volk der Beamte» und Gelehrtcn heraus bildete. das Regime d:» Mandarinen, blieb in Korea vie alte Kasteneinthei lung des Nolles in Adlige, zu denen such die Beamten zählen, sowie Freie >nd Leibeigene bestehen, eine Eintei lung, die sich in Japan'zu den sublim sten Formen des Feijdalstaates gestal tete und sozial auch heute noch die ja panische Gesellschaft gliedert, in Ko rea aber ohne Fortentwicklung blieb. Alle alten Einrichtungen Korea's sind verfallen. Das Heer weist etwa 3000 nach europäischem Muster be waffnete Soldaten auf, die in Seoul die Leibgarde des Kaisers Li Hui bil den. In den Provinzen gilt das chine sische Bannersystem, doch bestehen die wenig geachteten Truppen auch nur in den Residenzen der Statthalter und in den verfallenen Festungen, sie bringen sich meist ihre alten Waffen, Lunten fl'nten, Pfeile und Bogen, Spieße, Beile selbst mit. Die Beamten bezie hen kein Gehalt, sondern haben An theil an den in »iii»l'!> geleisteten Ab auch wirklich nicht ganz zwei Millio nen Dollars jährlich. Ebenso unbe deutend ist der Handel, und die ganze einst blühende Industrie in Metall und Porzellan, welche die Japaner som Mutterlande übernahmen und Stadtthor der Hauptstadt Seoul. bis zur edelsten Kunst fortentwickelten, ist in Korea so gut wie ausgestorben. Die Frauen Korea's sind bei »oller Abgeschlossenheit nach altorientalischer Sitte in ihrer sklavischen Abhängig keit vom Manne geblieben, wie eben das ganze Culturleben des Landes ei nen Stillstand und alle Wahrzeichen des Verfalles aufweist, wie die Um fassungsmauer und das Thor von Söul auf unserem Bilde. Wenn heute Russen und Japaner um die Herrschaft in diesem Lande streiten, so ist es also gewiß nicht der Reichthum des auch an Metallschätzen «rinen Landes, sondern nur die geo- Der Page. In der Rothen Adlerkammer ver sammelten sich die Gelad«nen. Leise Unterhaltungen wurden geführt, Be grüßungen ausgetauscht. Jetzt trat der General von Ärben an eine Gruppe Herren heran, die augenscheinlich sich von ihm unterhalten hatte, ein ordenbesternter, weißhaariger Civilist sagte händeschüttelnd: „Na, da lönnen wir ja gleich von Ihnen authentisch« Auskunft haben. Page" Ueber die markirten Züge des Ge nerals glitt ein Lächeln. „Meinen Sie Fritz?" „Natürlich. Er und der Vetter Ser ben aus Neuhof sind doch Pagen. ?!un den —" ' „Fritz ist Page Sr. Majestät." Wie stolz der Vater das sagte. In seiner goldgestickten Uniform, der man schon stark die zeitweilige Ruhe im Schranke ansah, machte er einen ge bietenden Eindruck, war er doch eine jener kraftvollen Gestalten aus einer glorreichen Vergangenheit. „Gratulire, gratulire," tönt es von allen Seiten, und der erste Sprecher schmunzelte: „Da steht ja sicher dem Jungen die „Wollen's hoffen," sagte der Gene ral zurückhaltend. „Was, Fritz darf doch nicht in die Linie? Mit der Figur? Nee, alter Freund, wer selbst in der Garde ge dient hat, weiß, was das bedeutet. Das ist die einzige Existenz heutzu „Keine Ihrer Damen heute hier, Serben?" mischte sich ein höherer akti ver Offizier in die Unterhaltung. „Meine Frau war nicht wohl aber meine Tochter ist hier. Richtig, dort steht sie bei der spanischen Bot schafterin. Mit deren Tochter spielt sie häusig Tennis." Der General schritt nach der Seite, wo seine Tochter stand. Neben feiner hohen Gestalt verschwand sie fast in ih schlichten weißen Ballkleid. Die klugen dunklen Augen in dem bräunlichen Gesichtchen hielt sie erwartungsvoll auf die Thür gerichtet, durch die die Majestäten eintreten sollten. „Wie ich mich auf Fritz freue," flü sterte sie strahlend dem Vater zu. Eine Bewegung entstand. Die Thü ren flogen auf, die Marschälle traten vor, dreimal mit ihren Stäben auf klopfend, und d«r große Vortritt er schien. Als All« ihre tiefen Verbeu gungen machten, wagte Helene von Serben heimlich aufzusehen. Hinter jedem Paar kamen die schlanken Pa gen in ihren goldbetreßten rothen Rö cken, den Dreispitz aus der Zopf Perücke. Aber ihre Augen folgten dem Kaiser; denn dicht dahinter die schlanke, große Gestalt kannte sie. das war Fritz, der wie ein junger Appoll in ihren Augen aussah, und der sein junges Gesicht in feierliche Falt«n gelegt hatte. „Sieht er nicht entzückend aus?" flüsterte sie dem Vater zu, an dessen Arm sie nach dem weißen Saal schritt. Er sah hinunter aus ihre kleine Gestalt und lächelte mitleidig. Wid unähnlich doch sein« Kinder einander waren! Dort der Sohn, sein heranreifendes Ebenbild, hier die Tochter, die ihrer kleinen zierlichen Mutter glich und ge nau so unpraktische Ansichten wie diese vom Leben hatte. „Bist Du «ngagirt zum Tanzen?" fragte er unvermittelt. „Ja verschiedentlich —' „Mit wem hast Du den Cotillon, und wer siihrt Dich zum Souper?" „Der Leutnant Behn" sie er schien plötzlich wie mit Gluth Übergos sen „Du kennst ihn ja, Papa er ist hier auf der Turnschule. Wir tra fen ihn verschiedene Male bei Sen- Sie erhielt keine Antwort. Sie wa ren in den lichtdurchslutheten Weißen Saal eingetreten, und der erst« Walzer begann. Ein junger Offizier kam auf Helene zu. „Gnädiges Fräulein versprachen mir diesen Tanz gehorsamst guten Abend, Excellenz —" „Guten Abend," erwiderte der Ge neral zerstreut und sah die beiden da voneilen mitten in das Tanzgewühl hinein. War das nicht Leutnant Behn? Das unterbrach den General in seinem Gedankengang. Was beabsichtigte He lene? Etwa eine Habenichtsheirath? Fritz mußte in die Garde. Das stand fest. Niemals hatte er solchen stichelten, um das Ansehen zu erhalten, und er seufzte. Ja, es war hart, mit tellos zu sein. Aber der Junge der mußte Carriere machen. Von allen Seiten wurde ihm das gesagt. Jetzt kam der Commandeur eine? der Gar- cken und einmal ihm sogar zunicken. Wo nur Helene steckte? Er sah sich un muthig um. Da tauchte ihr glückliches „Mit dem Leutnant Behn," sagte Unsinn aus dem Kopf." Das Mädchen senkte d«n Kopf tief. „Es ist kein Unsinn —" Bedenke, daß Du selber nichts hast, Isländische Frauentrachten. Bekanntlich ist in Nordeuropa JZ trifft in dieser Hinsicht sogar Hoch schottland. Lehrreiche, kulturhistori sche Ausschlüsse in dieser Richtung er geben sich aus einer Ausstellung des isländischen Kunsthandwerks, die un längst in Kopenhagen stattfand. Den Ehrenplatz in dieser Ausstellung nah men Frauentracht und Frauenschmuck ein. In der isländischen Adelsrepu blik des früheren Mittelalters waren die Frauen ganz ungemein selbststän dig gestellt und von entsprechendem Selbstgefühl. Man hat eine Geschich te, wie einem von den Feinden auf fei nem Hof belagerten Häuptling die junge Gemahlin eine Locke ihres lan gensehne gesprungen war und er sich zur Vertheidigung seines Lebens eine neue Sehne flechten wollte. Er hatte ihr einmal im Zorn einen Backenstreich gegeben, und ihre Weigerung war jetzt dafür die Rache. Er bestand dann nicht weiter auf dem Verlangen, son dern trat zum Haus hinaus und ließ sich von den Feinden erstechen. Diese ungemein mächtige Stellung der altisländischen Frauenwelt tritt auch in der Kostbarkeit der Gewänder und Schmucksachen zu tage. Man hat besonders prächtige Gürtel und Dia deme, alles von gediegenstem Silber, zum Theil in feinster Ornamentik nach romanischen und gothischen Motiven oder mit hinaufgefchmiedetemFiligran, vergoldet oder mit farbigen Steinen ausgeschmückt. Sehr schön sind auch die Kragen und Leibchen, diese beson ders häufig mit Arabesken von Sil berdraht versehen. Der Kunststil in diesen Arbeiten erstreckt sich von der isländischen oder keltischen Ornamen tik hinweg bis zur Gothik und jüngsten Monocl« sieht Dame: Hm optische Täu schung Ihrerseits! Führer: 42M Meter hoch ist der Berg, den wir besteigen!" Kaufmann: „Nu, lönnen Se da nix nachlassen?" Belohnung. In der Näh des Bahnhofs ist ein Besteck mit In strumenten verloren worden. Der Wiederbringe! bekommt einen Zahn gratis gezogen. Balthasar Reifer, Ei» Bandenkmal im Odenwald. Ein alterthllmliches Bauwerk im östlichen Odenwald, das kürzlich er neuert wurde, ist das Rathhaus in Michelstadt, ein ebenso kraftvoller wie aus dem Jahre 1484. An der Vor derseite, die dem Marktplatz zugekehrt ist. öffnet sich eine von starken Eichen pfosten getragene Halle; darüber er hebt sich das in Eichenfachwerk aufge führte, mit Schindeln verkleidete Obergeschoß, das mit seinem spitzen Dache, dem kleinen, das Rathhaus glöckchen bergenden Giebelreiter und den beiden schlanken Eckthürmchin Das erneuerte Rathhaus zu Michel st adtim Ode n w a l d. überaus malerisch wirkt. Im letzten Jahre wurde das Rathhaus unter der Leitung des Geheimen Oberbau raths Hofmann in Darmstadt ganz im ursprünglichen Stil erneuert, und so dürfte denn der einzigartige Bau weitere Jahrhunderte hindurch das Wahrzeichen Michelstadts bleiben. sollen den Kläger beleidigt und ihm eine Anzahl Bücher an den Kopf ge worfen haben." Kläger (einfallend): „Und noch da zü Brehms Thierleben." Mitgefühl. fünf Mark Strafe bezahlen!" „O Gott, und das Blumenorakel ist noch dazu schlecht ausgegangen er liebt mich nicht!" „Das thut mir aber leid dann brauchen Sie natürlich nur eine Mark Strafe zu zahlen!" Schlechter Dank. Dame: „Hier, lieber Mann!" Bettler: „Danke. Aeltere Personen haben doch mehr Herz als junge." Junger Mann (zum andern): „Oho, Fredi/Du drehst Dir die Cigaretten selbst?" „Ja, der Arzt hat mir Bewegung verordnet!" N»n li«r Qchnlire. ? le! Im zweiten Akt müssen Sie nämlich ein Paar ~' Würstchen verzehren!" Das Schreckenskind. Hausfrau (zum Besuch): O, ich sage Ihnen, beste Freundin, die Zeit vor den Feiertagen ist doch entsetzlich: Ge stern hatten wir den Tapezierer da, den Maler. d«n Bodenwichser. die Putzma cherin. die Waschfrau Kind (plötz lich einfallend)! Den Gerichtsvollzieher hast Du vergessen. Mama! Raff i n! rt. Fräulein Eulalia : Ich kann Ihnen leider mein Jawort nicht geben, Herr v. Pumke. aber bitte wiederholen Sie Ihren Antrag morgen noch ein mal! (Bei sich): Es war zu reizend! Unkollegial. Erster Ta-! schendieb (zum College»): Na, so miß muthig h«ule? Pech gehabt? Zweiler i I m G a st h a u s. A.: Aber der 5 Entenbraten ist wirklich famos. Ich j begreife gar nicht, daß sich der Redak- ! ieur Kritzler dort, der doch ein solche: > Feinschmecker ist. leinen bestellt ha!. B.: So. das ist loch leicht erklärlich ! der findet eben keinen Geschmack mehr Bewerbe: (sehr verschuldet): Erhören Sie mich, gnädige Frau, ich kann ohne Ihren Besitz nicht leben! Wittwe (Rittergutsbesitzerin): Da- glaub' ich schon aber den bisch?" „Das ist er erst seit dem Zu mufikal i 112 ch. Svort vorstelle, der letz.hin dac> Matter.'>"N unter großen Schwieriqtciten bewäl tigt hat." „O. wie sich das trifft. Herr Professor! Ich lade Sie zu meiner musikalischen Soiree ein und da brin gen Sie das Matterhorn gleich mit!" ! Leicht erklärlich. „Di« ihr eU r s ache n. Arzt: Was meinst ! vartie machten, wie in unserer Stu dienzeit? Freund: Ach. meine Frau i würde mich nichl ziehen lassen. Arzt: > —Biel« wenig machen ein ' viel. Gattin: Was, Du bringst mii > blos einen Hasenschwanz mit? Ist das l die ganze Jagdbeute? Gatte (Sonn : tagsjäger): Ja, sichst Du, Kind, wir > waren zwölf Teilnehmer und haben