Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, March 10, 1904, Page 7, Image 7

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    EnroMche kim Wall.
Berlin. Ingenieur Dr. Frie
drich v. Hefner - Alteneck, Mitglied der
Alademie der Wissenschaften, erlag
hier einem Schlaganfall. Dr. v. Hef
lich in hohem Greisenalter verstorbenen
bayerischen Kunsthistorilers Jalob
Heinrich v. Hefner - Alteneck und er
besitzer Adolph Feltzin, Reinickendorf
West, Berlinerstraße 68 wohnhaft,
seit über 30 Jahren als „selbstständi
ler ist der frühere städtische Wächter
Julius Zander, einMann von 62 Jah
der Wilhelmstraß« 22 im Ruhestande
ftrieller feierte unter Theilnahme der
der Wissenschaft, des Gewerbes und
ter Industrie sein 25. Stiftungsfest.
stadtbekannte Persönlichkeit unter den
Gastwirthen, ist gestorben. Der Kö
nigliche Ober - Bibliothekar Professor
ist gestorben. 91 Jahre alt, starb
hier der Landgerichts - Präsident a.D.
Wirklicher Geheimer Ober-Justizraty
70er Jahren Präsident des hiesigen
in den Ruhestand.
Britz (Berlin). Das fünfjährige
Töchterchen des Arbeiters Karl Hecht
spielte hier mit brennenden Streich
daß es an den Folgen der Verletzungen
starb.
Ebersbach. Bei dem Besitzer
Künstler bekannt und angesehen, feierte
Arnsfelde (Deutsch Krone).
nichi belannten Gründen.
Graudenz. Das Fest der dia
mantenen Hochzeit begingen die hier
seit 30 Jahren ansässigen Rentier An
die Ehefrau 82 Jahre alt. Eine große
ten sich um das Jubelpaar versammelt.
Greifenberg. Arbeiter Frei
marck, der beim Holzschlagen beschäs-
Ledertasche. Man nimmt an, daß der
Mann ertrunlen ist. Er hinterläßt
«ine Frau mit 4 unmündigen Kindern.
Cigarrenfabrilanten Simon, Schlief
fenstraße 51. stürzte die Frau Razetti
beim Tt>batverladen ab. Die Verun
glückte wurde sofort nach dem neuen
Neust«itin. DaS Wohnhaus
des Essig- und Selterwasser-Fabri-
einiger Zeit hier zugezogene Drogist
Willi Springer verhaftet. Die Oeff
sichert.
??»or>inz Schleswig Lbolstein.
Altona. Ein entsetzlicher Un
glücksfall ereignete sich auf dem Ran
haus« gebracht.
Barmstedt. Die hiesige Spar-
und Leihlasse lonnte auf ein 25jähri-
Balkum. Die Kinder der Witt
größeren Mergelgrube zu weit hinaus.
Die 12jährige Tochter der Wittwe
brach ein und vermochte sich nicht wie
der auf die dünne Eisdecke hinaufzu
arbeiten. Es gelang den Geschwistern,
sie zu ersassen und aus dem kalten Ele-
Bock Hierselbst ist anläßlich seiner 40-
jährigen treuen Dienstzeit das Allge
meine Ehrenzeichen verliehen worden.
Iar plunfeld. Feuer zerstörte
hier das Wohnhaus des Hölers Car
sten.
Fellhammer. Berghauer Ro
bert Winller in Hinter-Fellhammer,
welcher vor einiger Zeit von seinem
den war, ist seinen Verletzungen erle
gen. Der Messerheld, Vater einer
zahlreichen Familie, befindet sich in
Glogau. Arbeiter der Stärke
fabrik sahen in der Vorstadt einen
Mann in der Oder mildem Tode rin
gen versank er in den Fluthen und
gerieth unter das Eis. Da der Tisch
ler Lachmann von der Großen Oder-
Groß-Deutschen. Die kranke
Ehefrau des Stellenbesitzers Jaro
schitzli lies, ohne daß es der Ehemann
nach einiger Zeit in der Nähe des
Fischteiches todt aufgefunden.
Karnitz bei Reichenstein. Stein
brucharbeiter Heinrich Werner war im
Kleinbetriebe der Ziegelei des Wirth
schaftsbesitzers Johann Laufer beschäf
tigt. Beim Abschachten von Lehm
wurde Werner durch herabfallend«
Masse verschüttet und erlitt so schwere
Verletzungen des Rückgrats, daß der
Gromatzli im benachbarten Glowno,
das seit sieben Jahren verheirathet ist
und drei Kinder besitzt, gerieth in
Streit, in dessen Verlauf der Mann
seine Frau so schwer mißhandelte, daß
sie sofort den Geist ausgab. Gromatz
li wurde verhaftet.
Bromberg. Das hiesige Schwur
gericht verurtkeilte den Arbeiter Ce
gielski weacn Raubmordes, begangen
an e rur alten Frau, zum Tode. Die
Mitangeklagte Frau Janusch wurde
wegen Diebstahls zu drei Monaten
Gefängniß verurth ilt.
Czarnikau. In Pruzinowo
verließ die Arbeiterfrau Soloch, um
Wasser zu holen, ihre Stube und ließ
ihr drei Jahre altes Töchterchcn allein
zurück. Am Brunnen traf sie zufällig
eine Bekannte, mit der sie eine Unter
haltung anknüpfte. Als sie in ihre
Wohnung zurückkehrte, bot sich ihr ein
schrecklicher Anblick dar. Das Mäd
chen lag vor dem Herd am ganzen
Körper brennend. Nach kurzer Zeit
starb das Kind.
fen.
Brücken. In der Nähe desMarlt
fleckens hier wurde die Leiche des 88-
jährigen hiesigen Wittwers Johann
empfing bei d«r Einsegnung durch den
Ortsgeistlichen die Ehejubiläumsm«-
daille.
Halberstadt. Die Sjährtge
Tochter des Bierkutschers Großmann
in der Schmiedeftraße wurde von ci
sich ein bedauerlicher Unfall. Der 34
Jahre alte Maurer Karl Erbe aus
Möritzsch, welcher bei der Jagd als
Treiber beschäftigt war, wurde von ei
nem Schützen, dessen Gewehr sich ent
lud, angeschossen. Der Mann, der die
volle Schrotladung in den Körper er
hielt, wurde in schwerverlitztem Zu
stande in das Leipziger Stadtkranken
haus zu St. Jakob gebracht.
Hannover. Maurer KarlSchasf
stürzte von dem Schutzdach eines Neu
baues an der Ecke der Königs- und
Hinüberstraße fünf Meter herab und
erlitt einen Schädelbruch. Schaff
wurde in's Krankenhaus gebracht.
Goslar. Bergrath Siegemann
fiel im Clubgarten zur Erde und war
todt. Ein Schlagfluß hatte feinem
Leben ein plötzliches Ende gemacht.
Fulkum. Der 23 Jahre alte Bä
der Mergelkuhle begeben, wo er ein
Loch in das Eis schlug und sich dann
ertränkte. Helmers zeigte in letzter
Gesicht nach unten zu liegen kam. In
Provinz Weltforen.
zustellen, daß Batschit Selbstmord be
noch mehrere andere Personen verletzt.
Sechs Theilpehmer an der Messerste
cherei wurden verhaftet.
Aachen. In der Wirthschaft Leh-
der Flammen.
Kror>inz Kesien?lcr,rsc,u.
fchaft und Vorsitzender des Aufsichts
raths dieser Gesellschaft seit deren Be-
ältere Knabe wurde durch herbeieilen
de Leute gerettet.
Mitteldeutsche Staaten.
Meister Geheimen Rath Oßwald im
Beisein des StadtrathS- und Bürger-
Vorsteher - Kollegiums feierlich in sein
Albersdorf. Aufseher Rhode
der Verunglückte.
Braunschweig. Schuhmacher
Karl Kretfchmer wurde von dem
Stich in den Unterleib schwer verwun
det und erlag im herzoglichen Kranken
hause seinen Verletzungen. Gasar
mit dem Kopfe nach unten und die
Füße ragten aus dem Wasser heraus.
Der Knabe ist b-iin Schlittschuhlaufen
bemerkt hätte.
Frankenberg. Stadtrat!)
Oskar Schiebler ließ der hiesigen Han
delsschule anläßlich seines 25jährigen
Schieblers Witte >5: Sohn 3000 Mark
gen Stadtverordnetensitzung wurde
Jusiizrath Priber, der dem Stadtver
ordnetencollegium 40 Jahre angehört,
a. D. Traugott Heine
Leipzig. In einer Rathsple
sitzcnde, Oberbürgermeister Justizrath
Dr. Tröndlin, den Stadtrath Pfeiffer,
der das 25jährigeJubiläum als Stadt-
L o schwitz. Oberloschwitz ist
Altenbufeck Giesen.
Vechen h e i m (Alzey). Der Ge
wurde die silberne Medaille des Lud
wigs - Ordens mit der Inschrift „Für
fünfzigjährige treue Dienste" verliehen.
Ha i n (A fch a 112 fe n b u r g). In
der 64 Jahre alte Kürschner August
Hos. Im 72. Lebensjahre ver-
Mann.
Er war erst 36 Jahre alt.
Kempten. Gelegentlich eines
Gerllsteinsturzes eines Neubaues der
Dienstlnccht Gg. Nil. Schott aus
sich im Main. Der Selbstmörder
Reistenhausen(Markthei
schon zu Bette liegenden älteren Schw
ester in Streit. Im Zorne schoß er mit
einem Zimmerslutzen seiner Schwester
serstich in den Kops: daraus schoß er
sich eine Kugel in den Kopf. Bald
nach der That starb er.
Tännesberg (V o h e n -
slrau ß). Eine Feuersbrunst zer
störte hier 14 Städel.
MUrtteinberg.
Blaubeuren. Auf der Straße
Von den Insassen, zwei Frauen, lam
die Wittwe Walz, welche das Rückgrat
sitzerin des Fuhrwerls, dieWittwe All
letzungen davontrug.
Crailsheim. Im Mühlcanal
der Kuppelismühle ertrank der sieben
jährige Knabe Kurr; er brach beim
Spielen mit anderen Kameraden ein,
gerieth unter die Eisdecke und tonnte
nur als Leiche geborgen werden.
Dürr Wangen. Hier hat sich
der in den 30er Jahren stehende Fa<
brilarbeiter Karl Hetlinger, der seit
längerer Zeit kranl darniederlag, er
schossen. Er hinterläßt eine Wittwe
mit acht Kindern in den dürftigsten
Verhältnissen.
Eßlingen. RathSschreiberLam
parter beging sein 25jähriges Dienst-
Geislingen a. St. Unlängst
wurde in der hiesigen Maschinenfabrik
durch umstürzende große und schwere
maier getroffen und an Hüfte und Un
terleib so schwer verletzt, daß er starb.
Mechaniker I. Kümmerer wurde vom
ledigen Arbeiter H. Schirrmaier ohne
jede Provokation durch einen Schlag
tödtlich verletzt. Kümmerer, der das
Bewußtsein nicht mehr erlangte, erlag
der Unthat. Der Thäter wollte Ein
laß in's Haus und als er keinen er
hielt, schlug er in blinder Wuth den
nächsten Besten mit einer Gastöhre
nieder; er wurde in Basel verhaftet.
Mannheim. Das sieben Jahre
alte Söhnchen des in der Neckar - Vor
stadt wohnenden Bierkutschers Karl
Barth versuchte heimlich die Kerzen des
Christbaumes anzuzünden. Dabei fin
gen die Kleider Feuer und der Knabe
erlitt derartige Brandwunden, daß er
bald darauf starb.
Oberentersbach. Das An
wesen des HosbauerS I. Riehle brannte
völlig nieder. Fast der ganze Viehbe
stand im Werth von 3000 Mark wurde
ein Raub der Flammen. Den Brand
stiftete das 15jährige Dienstmädchen,
weil es nicht gern dient und es ihr
nicht im Hause gefiel. Ihre Zurech
nugssähigleit soll zu wünschen übrig
lassen.
Rheinfelden. Im Turbinen
haus des Krastübertragungswerles
fiel der ledige 27jährige Arbeiter
Steinegger in einen Turbinenschacht!
er wurde von der im Laus befindlichen
Turbine am Kopf schwer verletzt und
ertranl.
Salem. Im nahen Altenbeuren
sollte ein 24jähriger Bursche Namens
Kohllöffel während des Gottesdienstes
die „Dorfwache" (Feuerwache) halten.
Statt dessen ging er in's elterliche
Haus zurück und betrank sich derart
mit Schnaps, daß er, ohne wieder zum
Bewußtsein zu kommen, starb.
KHeinpsalz.
Speyer. Fischer landeten vor
Kurzem aus dem Rhein die Leichen ei
nes Ehepaares, dem Hände und Füße
zusammengebunden waren. Die Er
mittelungen ergaben, daß es die Ehe
leute Thomas aus Mußbach seien.
Diedesfeld. Der 56 Jahre
mann hat sich in seinem Stalle erhängt.
Obermann wurde von seinem 17Jahre
alten Sohn derart geschlagen, daß er
schon erhängt.
Erbach. Privat - Jagdausseher
Karl Leiner von Jägersburg und sein
derer wurden verhaftet.
Elsaß-Lothringen.
Jahre stehender Kaufmann, der sich
bisher des besten Rufes erfreute, feu
erte in seiner Wohnung auf die im
Hause wohnende Frau des Artisten
Viletil fünf Revolverfchüsse ab und
erschoß sich dann selbst. Die Frau ist
Frau vergewaltigen wollen und als
ihm dies mißlang, den Mordversuch
gemacht. Frau Viletil brach zusam
— Der 26jährige Postassistent Schu
mann, der eine größere Anzahl von
Diebstählen auf dem Diedenhofener
Postamt verübt hatte, wurde von der
hiesigen Strafkammer zu einem Jahr
Gefängniß verurtheilt.
Mecklenburg.
Schwerin. Der Geheime Kam
merrath Birtenstaed trat in den Ru
hestand.
Bützow. Der zehnjährige Knabe
H. Grammann von hier, welcher bei
den Großeltern in dem nahegelegenen
Steinhag«n w«ilte, ging mit mehreren
Knaben des Dorfes nach dem Rühner
See, um Schlitschuh zu laufen. Er
und der zehnjährige Sohn des Statt
halters Grambkow gerieihen auf eine
dünne Eisschicht, brachen ein und er-
Buschmiihlen. Hofgänger
Krohn lam, trotzdem er gewarnt wur
de, beim Schmieren der Häckerlings
mafchine, als man diese in Betrieb
setzte, dem Schwungrade zu nahe und
wurde so schwer am Kopfe verletzt, daß
er verstarb.
Hatten. Schäfer Gorath, welcher
beim Landwirth Grashorn diente,
wurde todt aus der Diele gefunden.
Gorath, der vorher angetrunlen nach
Hause gekommen, hatte den Heuboden
als Lagerstätte aufgesucht und war
durch die offene Bodenluke auf die
Diele gestürzt.
Löja. Wohn- und Wirthschafts
gebäude der Bähnl'schen Hufenstelle
wurden durch Feuer zerstört. Das
Vieh und ein großer Theil des Mo
biliars tonnten gerettet werden. Die
Entstehungsursach« ist nicht ermittelt.
Ovelgönne. Postverwalter
Wragge wird zum 1. April nach Di«-
Postassistent Güldener bestimmt.
Großhandlung in Firma G. Michaelis
ck Co., deren jetzige Inhaber Ferdi
nand Gowa und Jacob Kaufmann
r°nfab"r'ik L.^W°?ff"^sti"->e" 12NM0
seiner Arbeite».
Bremen. An Stelle des zum Se
nator gewählten Richters Dr. Lür
in Bremerhaven Regierungsassessor
Dr. Fricke daselbst zum Richter er
wählt. Als Nachfolger von Profef
in Berlin berufen.
Hckivei».
LePout. Beim Schlittschuhlau
fen auf dem Jouxfee brach der junge
Louis Beley, Sohn des Piloten des
Salondampfers „Caprice" ein und er-
Vevey. Beim Schütteln am Col
wurde in seiner Wohnung Landstraße,
Salmgasse No. 10 an der Thür mit
einer Spagatschnur erhängt aufgefun
hier der in Olmütz geborene GM.
Max Edler v. Hirsch, der an der Ver
theidigung von Ofen unter Hentzi we
sentlichen Antheil hatte. Er hat die
Fortification von Legmgo eingerich
tet, die Kadetteninstitute von Straß
und Marburg gebaut und war zuletzt
Geniechef in Graz. Mehner der
Schottenkirche Ant. Schwarz feierte
das Jubiläum seines vollendenten 40.
Dienstjahres an dieser Kirche. Schwarz
ist auch seit Errichtung des Pensions
vereines katholischer Mehner und Ki
rchendiener dieses Vereines und erfreut
sich allseitiger Beliebtheit.
Lenningen. Der 14jährige
Sohn des Winzers N. Graf führte
das Pferd seines Oheims, des Ackerers
Fr. Steinmetz, zur Tränke. Das Pferd
riß denKnaben um und traf ihn mehr
mals mit dem Fuße so heftig auf den
Kopf und an die Brust, daß er einen
Schädelbruch erlitt, an dessen Folgen
er starb.
Einem Verbrechen zum
Opfer gefallen ist der 28jährige Rei
sende Theodor Pötter aus Hamme bei
dort nicht ein; vielmehr fanden Bahn
beamte seine Leiche auf dem Bahnkör
per zwischen Heubruch und Wichling
hausen. Durch die ärztliche Untersu
chung wurde festgestellt, daß Pötter
durch einen Hannnerschlag auf den
aufgeklärt. Es angenomn'en,
daß Pötter während der Fahrt nach
Barmen beim Passiren eines Tunnels
von einem Mitreisenden im Wagenab
theil überfallen und dann aus dem
Zuge geworfen wurde. Der Getödtete
trug 40 —6O Mark bei sich! dieses
In Flensburg erhielt
dieser Tage der Höler H. Hansen einen
vom 6. November 1886 datirten Ge
burtstagsbrief seiner Mutter. Die
Absenderin des Briefes, die vor etwa
drei Jahren gestorben ist, wohnte da
mals in Stive (Jütland), während sich
der Adressat (ihr Sohn) in Buenos
Aires aushielt. Der Brief blieb auf
dem dänischen Consulat liegen, da der
Empfänger wieder nach Flensburg
verzogen sein sollte. Inzwischen ist
der Brief mehrere Male hin- und Her-
Jahren endlich in die Hände des Adres
saten gelangt. Eine noch längere Zeit,
nämlich genau 22 Jahre, hat ein Brief
gebraucht, um von Hannover nach Sil
ber Sparlasse in Eilsen gerichteteßries
ist am 28. Januar 1882 geschrieben
und vom Absender zum Postbrieftasten
gebracht worden. Zufällig wurde der
Brief am 28. Januar d. I. in einer
Mauerspalte neben dem Brieflasten
gefunden, sofort abgestempelt, obwohl
mindestens zehn Jahren g«-
Endlich ist HaFp t -
Jahren hatte das Deutsche Volksthea
stattit hat.
Weg und fand seine verschwundene
Tochter thatsächlich in dem bezeichneten
Hause, in das ihr Verführer sie an
geblich für 350 Rubel verlauft haben
sollte. Der tief erschütterte Vater
suchte seine Tochter herauszunehmen,
aber die Wirthin des Lolals verlangte
für die Auslieferung 1,500 Rubel, eine
Summe, die das Mädchen ihr angeb
wirder in die Heimath zurückgebracht»
Eine Versuchs -Brand
stiftung aus der Bühne hat dieser Tage
Zuschauer sahen mit angehaltenem
Athem diesen Versuchen zu, nachdem
sie sich vorher davon überzeugt hatten,
dere Dinge spotteten jeden Versuches,
sie in Brand zu setzen. So z. B. d?«
Papierrollen. Schließlich erschien der
Theaterleiter selber in einem langen
weißen Gewand, wie es die Operfän
gerinnen tragen, und legte sich in die
Flammen. Als er nicht brennen woll
te, rief eine Stimme von der Galerie:
„Er ist zu grün zum Brennen!" Die
Bemerlung erregte große Heiterkeit,
und die Zuschauer zeigten sich über die
Vorstellungen außerordentlich befrie
digt.
Von einem eigenthüm
lichen Mißgeschick wurde dieser Tage
in Paris ein junges Ehepaar betrof
fen. Nach der lirchlichen Trauung be
gab man sich mit der Hochzeitsgesell
schaft in ein Restaurant, wo die Be
deutung des Tages bei festlicher Tafel
gebührend gefeiert wurde. Als sich
das junge Paar von den Gästen verab
schiedete, erschien der Wirth und prä
sentirte dem Ehemann die Rechnung
in Höhe von 250 Francs. Dieser er
llärte, daß sein Schwager von>-> ihm
damit beauftragt worden sei, die Rech
nung zu begleichen, und rief nach dem
Bruder seiner Frau. Zu seinem
Schrecken mußte er bald sehen, daß der
Gesuchte nicht zu finden war. Da der
Wirth sich auf Weiterungenxnicht ein
lassen wollte und auf seinen Schein be
stand, versuchte die Hochzeitsgesell
schaft durch eine rasch veranstaltete
Sammlung den Gläubiger zu befriedi
gen und das Ehepaar aus der peinli
chen Situation zu befreien. Leider
ergab die Eollelte nur 77 Francs, und
der Restaurateur holte infolgedessen
kurzerhand einen Schutzmann herbei
und ließ die Neuvermählten mit einem
Theile der Hochzeitsgesellschaft festneh
men. Als der Polizeicommissär aus
der Wache gerade die Aussagen der
Arrestanten zu Protokoll nahm, er
schien plötzlich der schmerzlich gesuchte
Schwager auf der Wache mit allen
Zeichen des Schreckens und erzählte,
daß er während der Hochzeitsfeier aus
Luft zu schöpfen; draußen setzte er sich
auf eine Banl, schlief ei» und wurde
bestohlen. Da der Commissär diesen
Bericht bestätigt fand und der junge
Ehemann glaubhaft machen lonnte,
daß er dem Wirthe die schuldige Sum
me bezahlen werde, wurde das Paar,
nach zwei bösen Stunden, von der
Wache entlassen. 7