2 Er soll drin Herr sein. 1. S«ngend«s Sonnenlicht, versengt« Mesa; seit vielen Stunden kein Laut «iiißer dem Wind, der vo« fernen Ge birge durch die Cottonwood - Bäume an dem kleinen Strom entlang und durch die welken Cactus - Stengel suhr; und kein Zeichen menschlichen Lebens außer ihren eigenen Schrit ten, Elaine schauderte. Sie war eine Tochter des Berg bauer - Lagers und hatte ihr ganzes junges Leben an solchen entlegenen Plätzen verbracht. Aber dort war es doch noch ein Bischen anders: Huf schlag, Räderrollen, Burro - Geschrei und die Besuche von Nachbarn den Tag über: Abends das Geklimper der Banjos, Singen und Johlen von ei nem Zelt oder Blockhaus zum andern; vielleicht auch das Getöse von Berg bau - Maschinen. Doch hier auf der Ranch? Es konnte nicht einsamer und öder auf dem Meere sein. Elaine haderte mit sich selbst, daß sie so thöricht gewesen, die Einladung von Hester Tvmson, ihrer ehemalig«» Schulfreundin in Silver, anzuneh men. ein paar Wochen bei ihr an die ser Stätte zn verbringen. Jetzt war Hester auch fort; frühmorgens war «in Reiter in rasendem Galopp ange langt und hatte sie benachrichtigt, daß ihre verheirathete Schwester, dreißig Meilen weiter in der Wildniß, plötz lich schwer erlrankt sei, rind sie war hastig zu ihr gefahren. Und der alte Tomson selber, der war mit seinen Mexicanern und dem Vieh irgendwo weit weg, schon den ganzen Vormittag. unter Larven die einzig fühlend« Brust, und die' Zeit schlich träge wie rine Schnecke dahin, während Elaine nach der Veranda und wieder zurück War dies« Nervosität nur ein Auf bäumen ihres inneren Wesens gegen die Einsamkeit, oder entsprang sie auch «iner dunklen Ahnung dessen, sten Stunden geschrieben war? Plötzlich ein anderes Bild. Eine große Staubwolke verdunkelt den Landweg. Polterndes Getrampel ei ner Masse Hornvieh, rascherer Huf schlag von Pferden hinter ihm drein. Peitschen- oder Lasso - Zischen durch die Lust und Männergeschrei. Näher wälzt« sich das Getöse. Einzelne stieß die groß« Pforte, welche in das eingehegte Tomfon'fche Feld führte, weit auf, und im nächsten Augenblick ergoß sich die tosende Masse herein. Elaine klatschte entzückt in die Händ chen. Das war doch «in anderes Le i>«gt hatt«. es ' 'b s d« ' , Wildrosen - Gesicht des Mädchens gen. Maine das Mahl und übertraf sich selbst. Mit zitternden Fingern band sie Sim, als er nachher um die Ei nen, eine von Hester's Schürzen um, und als er zwei Teller zerbrach, lach ten sie Beide blos darüber. «Ich komme bald wieder," sagte er, als er sich auf den struppigen Zienner schwang, „ich lomme auch oft nach Silver, und es wird mir das größte Vergnügen machen..„O ja, bitte." Und er verehrte ihr noch einen großen Türkis, den er kürzlich unfern der Bergwerke von Santa Anita gefun den. 2. Gott Amor hatte zwei Meister schüsse gethan, und die tiefverwunde ten Herzen konnten nur durch einen gemeinsamen Verband geheilt werden. Elaine hatte schon ihr Ja - Wort gegeben. In ihren gelegentlichen Mädchenträumen von dem Künftigen Ideal. Was aber irdische Güter an- lylphenhaste Wesen als sein Weibchen zen, mochten andere Mädchen Der Tag der Glückseligkeit kam. Ihr Wunsch war Befehl. Paso das vollste Maß der Freude. Dich, Kleine?" Platz gehabt, wo ich Gesellschaft halten Kinder. Jetzt kann ich aber die Mäd- Meilen."^ Kamm beklemmende war kalt, die Nähmaschine war be deckt, und Alles sah so ungastlich wie Schweren Herzens ging Elm auf das Feld hinaus. Dort traf er den Mexicaner. „Ach," klagte dieser, „die Senora ist nach Silver zum Besuch ge gangen, am Tag nachdem Sie wegge- Erzürnt war Sim nicht. Und doch lastete es schwer auf ihm. Er mußte irgend etwas thun, um Elaine's Loos zu verbessern, die ein Opfer für ihn gebracht, das war klar. ES gelang ihm, seine Geschäft« so einzurichten, daß er am nächsten Tag «ine Besorgung in Silver zu machen hatte, und nach drei Tagen hatte er sein Weibch«n glücklich wieder daheim. Einig« Zeit darauf, bei «wem gro ßen Vieh - Auftrieb, wiederholt« sich dasselbe Stückchen. Diesmal hatte Sim dafür gesorgt, daß Elaine nicht ohne Gesellschaft sein sollte. Er hatt« ihre älteste Schwester und ihre Cousine eingeladen, sie zu besuchen, und für ihre Reise in dem Omnibus bezahlt, der zwischen Silver und den fernsten Punlten des Weideftldes verkehrte. Doch Elaine wollte lieber besuchen, als besucht werden, und als Sim voll Ungeduld heimgeritten kam, sand er wieder ein leeres Haus vor. Am Küchen - Vorhang steckt« ein Zettel: Elaine's Schwester sei unwohl geworden stand darauf und alle Drei seien nach Silver zurückgekehrt, damit si« ordentliche ärztliche Pflege habe. Das war schon vor beinahe ei- Schwarze Schatten huschten über Sim's Gemüth. Würde er im Stande sein, Elaine's Liebe zu behalten? Dies war das einzige groß« Fragezeichen, das vor ihm stand, als er am nächsten Tage nach Silver sprengte. Nach Einbruch der Dunkelheit lang te er dort an. Elaine, ihre wunderbar genesene Schwester und ihre Cousine waren zur Zeit sehr geschäftig auf ei nem Bazar, der zum Besten eines neuen Hospitals abgehalten wurde und Musik schallte durch den Raum. Mit einigem Murren lehrte Elaine mit ihm zurück. Er hatte eine Ueber raschung für sie. Einen bedeutenden gespart hatte, händigte er ihr ein, da mit sie sich ein Klavier anschaffe. Sie umschlang ihn mit aufrichtiger Zärt lichl«it. „Das wird Dir Gesellschaft leisten, wenn ich weg sein muß," sagte er. „O, ich werde Dir die lustigsten Stückchen spielen," jubelte sie. „Ich habe zwei Jahre im Kloster Klavier- Unterricht gehabt. Und o, Sim, wir werden die Einzigen auf dem Weide den Wallers." Die neue Saite, welche Sim in Elaine's Herz angeschlagen hatte, klang wirklich lebhast genug. Einen Monat lang zeigte sie großes Interesse an ihrer Häuslichleit. Sie bearbeitete Nach vier oder fünf Monaten aber begann sie wieder, sich zu „mopsen." Das Klavier blieb oft mehrere Tage hinter einander ungeöffnet. Schließ- Sim blickte sie ernst an. Ihr die Verlörperung seiner Ideale. Einen Augenblick wollten sich seine Hände ballen, aber sie sanken wieder schlaff si "ckk ht t 112 ' der Ranch um hier Farm- Zweifelvoll blickte sie ihn einen Mo len wirklich lebhaften Platz?" Als sie aber das Innere des Hauses musterte, war sie ganz entzückt. „Ta- Du bist ein Juwel!" Und sie küßte ihn 4. Gesellschaft den Ruf zu einer Conse Abendbrot, das er sich selbst bereitete, -HS'lv El 's Elaine's Mutt«r seinen Gesichts-Aus- „Bah!" versetzte die älteste Schwe scholl, plötzlich um, da blickte sie un mittelbar ui das Gesicht ihres Gatten, aber s o hatte sie es noch niemals gese llber seine linke Schulter aus das Po ny, sprang selbst auf und galoppirte im Vorstadt - Gebiet. Sim," flüsterte sie, seinen Arm fassend, „Du glaubst doch nicht, daß daß ich etwas Unrechtes zu Dir gethan habe?" ten. aber noch nie war sie so stolz auf ihn „Ich war bis jetzt Dein Sklave, nicht wahr?" hub er in tiefem Brust- Blockhaus der C-C. Ich habe wieder weit es nicht verkauft ist. Dort wirst Du bleiben und Deine Pflichten als meine Gattin thun. Du wirst Dich Besuch dort haben, thust Du es, so Dein letztes Stündlein hat geschlagen! Ich werde jetzt meine Pflicht zu Dir thun, ich bin Dein Gatte und" er stehst Du?"' „ hol' Deine Sachen zusammen und sende sie nach Wilson'! Pferch, wo der Wagen für uns bereit steht. Dann komme wieder hierher. Halte Dich Ablauf der halben Stunde zurück. „Ich bin fertig, wenn Du es bist," sagte sie. Ein leiser Seufzer stahl sich von sei nen Lippen, —um das ätherisch gleich umbringen." Er blickte auf seine Sllavin, strah lend in Rosa, Weiß und Gold, wie an an sich und küßte ibr die Furcht aus den Augen. Eine Göttin hatte er nicht mehr, aber ein liebendes Weib hatte noch besser in diesem Erdenthal. „Wir werden eine kleine Ferienzeit haben, ehe es zur Arbeit zurückgeht," Vnkcl Tipple» «acht. Philipp Tipple in Timbretown hatt« nicht etwa einen Spleen. Nur ein« Leidenschaft, die ihn völlig beherrschte, die ihn abstumpfte für alle anderen Genüsse des Lebens: das Rauchen. Er schlief mit d«r Cigarre zwischen den Zähnen ein und lutschte noch wollüstig daran, wenn er erwachte. Die Cigarre steckte in seinem Munde bei jeder seiner spärlichen Beschäftigungen. Wenn er aß, würzte er sich jeden Happen, wenn e: trank, jeden Schluck durch einen kräftigen Zug. Er lebte in stetem Qualm, und'jeden, der diese stickige Atmosphäre durch irgend welche Vor haltungen über die Schädlichkeit dieses Zustandes zu klären versuchte und die Cigarre schmähte, betrachtete «r als seinen persönlichen Feind. Philipp Tipple hatte nur eine ein zige Verwandte. Seine Nichte Edith, die bereits bis dicht an den Abgrund der Vierzig herangereiste wirkliche Jungfrau. Er hätte sie geliebt, diese Edith, geliebt wie man eine Tochter liebt, wenn sie sich nicht unglücklicher weise in die Reihen seiner Widersacher gestellt haben würde... Edith Smith war nämlich eine enragirte Gegnerin des Rauchens und zudem eine sehr kampfeslustige Jungfrau, die es sich zur Ausgabe gemacht hatte, ihren Haß wider das Rauchen in alle Welt hinaus zu predigen. Da kam es denn, so oft Onkel Tipple bei seiner Nichte, die in kärglichen Verhältnissen lebte und stch mübselig durch Handdrbeitsunterricht ernährte, einmal vorsprach, zu lebhaf ten Zusammenstößen. Sie wollte ihn bekehren, sie erlahmt« nicht in ihrem Bestreben, ihn von der Schädlichkeit und Absch-ulichkit seines „Lasters" zu überzeugen, und er vertheidigt« sich mit gleich«? Leidenschaft. So endete jedes Beisammensein mit einem furchtbaren Krach und dem gegenseitigen Schwur, niemals wieder Gemeinschaft mitein ander zu haben ein Schwur, der sich zwar hinterher regelmäßig als Mein eid entpuppte, aber doch immer wieder ließÄnlel Tipple sich einmal zu der schrecklichen Drohung hinreißen: „Höre, Edith! Wenn du dich nicht von dei nem verbohrten Rauchhaß betehrst, bleibt mir nichts anderes übrig als Sie erschrak heftig. Aber bekehren ließ sie sich aus schnödem Eigennutz nicht. War si- doch eine stolze Britin! Sie blieb auch unter den also erschwe renden Umständen ihrer Ueberzeugung treu. Ja. sie nahm sogar mit doppel tem Eiser ihre Belehrungsversuche an dem armen Alten auf. Er tobte, er raste. Das Leben wurde ihm unerträg lich. Indessen —er qualmte weiter, so wie sie sortsuhr, gegen das Qualmen mit Wort und That zu kämpfen. Eines Tages erlag Philipp Tipple seiner Nikotinvergiftung. Edith war tief bekümmert und sah mit Herz klopfen der Eröffnung des Testamentes entgegen. Sollte der verblendete Greis seine Drohung wahr gemacht haben? Der verhängnißvolle Tag, der diese bange Zulunstssrage der Jungfrau lö sen "sollte, brachte ihr eine unerwartete Ueberraschung. Enterbt hatte sie On kel Tipple nicht, aber seine Bestim mung, sie zur Universalerbin seines beträchtlichen Vermögens zu mack>en, enthielt eine furchtbare Bedingung, eine Klausel, die man nur als boshaf ten Racheakt des dahingeschiedenen al ten Rauchers bezeichnen konnte. Onkel Tipple vermachte seiner nicme zunächst nichts anderes als ein Ci garrengeschäft. Es war bereits ge kauft' und stand fix und fertig zur Verfügung. Und das Testament be stimmie in sorgfältig detaillirten Pa ragraphen, daß Edith das Geschäft allein und selbständig zu führen habe Unterstützung. Nur eine „Bedienung" für Küche und Haushalt durfte sie nehmen, im Laden hatte sie persönlich zu amtiren, vom frühen Morgen bis und Tabalvertäuserin. Ein volles Jahr hindurch. Onkel Tipple hatte angenommen, daß dann das Geschäft Einflüsse und Rathschläge machten sich geltend. Und dann —so hielt Rechts anwalt Snobb ihr vor wenn sie Verhalten zum Laden ytnauszugrau len und jedem Käufer den Genuß des Rauchens nach Möglichkeit zu ver- Piinltlich am festgesetzten Termin übernahm Edith den Cigarrenladen, und am Mittag des fünfzehnten D»- cember sah man sie in d«r Thür ihr«s Geschäfts stehen. Lang ausgeschossen, dürr, mit strohgelbem Haar, in ein ab sichtlich aschgrau gewähltes Costüin ge kleidet. eine tiksschwarz« Schürze vor gebunden und mit finsteren Blicken die enge Straße musternd, als wollte si« jedem Passanten zurufen: „Wage nicht, hier einzutreten und Cigarren von mir zu verlangen!" Die ersten Tage Verliese» still und regungslos. Wenige Käufer kamen, und jedem hielt Edith mit hinreißender Eindringlichkeit eine Rede gegen den Tabalgenuß. Aber die Herren lachten und lauften. Ja, noch mehr sie ka men wieder. Denn erstens hatte der schlaue Onkel Tipple für ein Lager wahrhaft mustergültiger Cigarren ge sorgt und zweitens machte den Einige verstiegen sich sogar dazu, der merkwürdigen Geschäftsinhaberin Komplimente zu sagen, daß sie er röthete bis unter die Haarwurzeln. Und es wurde ihr dieser Liebenswür digkeit und guten Laune gegenüber oft genug schwer, ihrem Borsatz treu zu bleiben und den Käufern ihre Waare gehörig zu verleiden... Eines Tages kam ein findiger Re porter zu der lustigen Geschichte und erzählte sie in seinem Blatt den braven Mitbürgern. So wurde Miß Edith der Gesprächsstoff des an Unterhal tung so armen Timbretown. Von die sem Tage an hob sich die Frequenz des Cigarrenzeschästes in unerhörter Weise, und seine Kundschaft wuchs von Tag zu Tag, von Woche zu Woche. Alle männlichen Einwohner der Stadt wollten das seltsame und interessante Weib kennen lernen, das unter Hinten ansetzung des eigenen Vortheils Ideale verfocht. So etwas war im ganzen Königreich noch nicht vorgekommen, so gar in Irland oder bei den Schotten kaum!... Ja, es ereignete sich häufig, daß Nichtraucher sich in das Lokal ein schlichen und einen Einkauf machten, nur um Miß Edith zu sehen und einige ihrer Argumente wider das scheußliche Kraut, das sie mit bitterem Lächeln feilbot, zu hören oder die Plakate zu bewundern, die am Eingang und an verfchiedrnen Stellen des Cigarren ladens prangten und in Lapidarschrift „Rauchen höflichst verbeten!" Aber je mehr die Kundschaft des Ge schäftes wuchs, desto weniger kamen die Neugierigen auf ihre Rechnung. Miß Edith wurde immer stiller, immer zu rückhaltender, ihre Reden wurden im mer kürzer und einige Käufer behaup teten sogar, daß die strenge Dame gelächelt habe. Und es kam der Tag, da plötzlich die Plakate mit dem Rauchverbot aus dem Laden und über dem Eingang spurlos verschwunden waren. Und als einer der Kunden, verblüfft und überrascht, die Sache auf die Spitze treiben wollte, eine Ziind holzschachtel herausnahm, ein Zünd hölzchen in Brand setzte, die Spitze sei ner Cigarre abbiß und erwartungsvoll fragte: „Gestatten Sie?" —da ant wortete Edith still und ohne Groll: „Bitte sehr wie's beliebt." ... Am darauffolgenden Tage aber prangte ein zierlicher Apparat zur Entzündung der Cigarren auf dem Ladentisch und daneben alles, was dazu gehört... Diese Thatsache brachte dem Ge schäft einen neuen Aufschwung. Von dieser Wandlung wollte sich jeder selbst überzeugen und alle Welt rühmt« die stille Liebenswürdigkeit, die gemessene Zuvorkommenheit der Besitzerin... Nach einigen Monaten interviewte sie der Reporter. Er fühlte sich seinen Lesern gegenüber verpflichtet, das Wunder aufzuklären. Anfangs sträub te sich Edith, dann aber kam sie muthiz mit der Erklärung heraus. „Ich habe mich überzeugt," sagte sie, „welch' ein Schatz in einem Geschäfte steckt. Man darf heutzutage doch das Geld nicht unterschätzen und eine Ein richtung, die so reichen Segen bringt, darf einiger schädlicher Nebenwirkun den. Geschäft ist Geschäft! Außer dem hat mich die Praxis überzeugt und meine Kunden beweisen mir, daß weg liebenswürdige, angenehme Leute, erstaunlich viel gesunde, lebenskräftige Naturen gibt, die beweisen, daß die schädlichen Wirkungen des Tabaks nur in Ausnahmefällen zu constatiren sind, Führer (im Mu- Jahre im Meerwasser gelegen denken Sie sich, wie gesalzen die ge worden ist!" Gewitzigt. Frau (zum Dienstmädchen): „Anna, der Doktor kommt! Ziehen Sie rasch die Jalousie in die Höhe, sonst bringt er wieder ei nen Nachtbesuch in Anrechnung!" Eine vornehme englische Hochzeit. schen Gesellschaft fand kürzlich in Mar wick statt. Alle Kirchenglocken von Marwick läuteten, und alle Leute auf der Straße ri«fen Hurrah, als zu Mit tag Lady Marjori« Greville, Lord Warwick's Tochter, nach der Kirche fuhr, um dort mit Discount Helmsley getraut zu werden. Die Kirche war ge drängt voll von Hochzeitsgästen. Der kam. Sie sah sehr gut aus in dem wei ßen duftigen Kleid aus Chiffon und Spitze, das eine Pariser „Schöpfung" Zoll breite Falbel aus Mechelner schleppten. Darüber lag eine ent zückende Hofschleppe aus Mechelner Spitzen, die schon die alte Frau War gearbeitet und nicht mit Blumen be setzt. Von der linken Seit« des Leib chens dagegen fielen Blumen herab, zum Theil bis auf den Gürtel, der in «iner Spitz« wi« zu Louis XV. Z«iten auslief. Die Taille war nicht ausge schnitten, war ab«r durch die eingesetzte klare Spitz« sehr duftig. Die weiten Aermel waren bis zum Ellbogen meh rere Male gezogen, und von dort gin unter das Volk. Nach dem Frühstück tigen Schirme gemacht werden, ist ein Geheimniß des Erfinders. Die Schirme sehen wie Glas aus. sind jedoch nicht ganz so durchsichtig. Sie ähneln in der Farbe dem Elfenbein Kurz« Hoffnung. „Max, pump' mir nochmal zehn Marl!" „Ist mir heute leider unmöglich: mit Vergnügen!" „Kann ich mich d'rauf verlassen?" „Gewiß! Du hast ja verfprochen, mir morgen die zugeben!" Gerechte Entrüstun g,— Zahnarzt (beim Glatteis zu seinem Hausherrn): „Verllagen werde ich Sie ausgefallen, den er sich gerade bei mir ziehen lassen wollte!" Notarielle Bestäti gung. Tourist: „Sind die Eier auch frisch?" Wirth (bei dem ein Notar aus der Stadt als Sommerfrischler wohnt): „Jawohl! Der Herr' Notar war persönlich zugegen!"