Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, February 25, 1904, Page 6, Image 6

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    6 Ein Blick in die Münze.
Ehe das blinkende Gold-, Silber-,
Nickel- und Kupfer - Geld die Münze
verläßt, um seine Thätigkeit als Um
satzmittel anzutreten, hat es einen
her betrachten wollen.
Die Herstellung der Münzen zer
fällt in zwei Aufgaben: in die Herstel
lung der Leitung von festgestelltem
Gehalt, und die Herstellung der Plat
ten von festgestelltem Gewicht in vor
geschriebener Größe und Prägung.
Aus dem Münzmetall, das in Gestalt
von Barren, alten Münzen etc. in die
Münzwerkstätten gelangt, stellt man
durch Einschmelzen in Graphiltiegeln
unter gleichzeitigem Zusatz der fehlen
derlichen Legirungen her und schreitet
dann zum Gießen, um Metallstangen
(Zaine) von einer Dicke und Breite zu
erhalten, welche dem 1-, 2- oder 3fa
chen Durchmesser der daraus zu ferti
genden Münze nahe kommt. Die
Gießform besteht aus einer eisernen,
viereckigen Platte mit einem an drei
hoch wie der Zain dick ist. Das Ein-
/
Sch l hlt
bringen, zu welchem Zwecke sie der
Reihe nach erst das Streck- oder Bor
walzwerk und darauf das Schlicht-
Größe, 1000 IFOO Platten ausstll
sclgt auf das Aussillcleln das Jusii
abliesert'
erzeugt man an dem Rande der Mün
zen einen Grat und auf der Standflä
che eine Verzierung oder Schrift, um
das Gepräge der Münzen vor Abnu
tzung und die Münzen selbst gegen be
trügerische Werthverringerung durch
Beschneiden oder Bcfeilen zu schützen.
Auf geringwerthizen Münzen bleibt
die Randverziermig fort. Die Rän-
Ausstanzender Platten,
chen; dann werden sie gebeizt, um die
Oberfläche metallrein zu bekommen.
Da die Beize von den Gold- und Sil
löst, so besitzen diese Münzen neu ganz
die Farbe des reinen Edelmetalls,nach
Abnutzung der zarten Gold- und Sil-
Legirung.
Das Prägen der Münzen erfolgt
zwischen zwei gehärteten Prägstempeln
aus Stahl durch einen auf den Ober
stempel ausgeübten äußeren kräftigen
Druck oder Stoß. Die Prägstempel,
welche das Gepräge umgekehrt besitzen,
werden durch Abpressen eines recht ge
schnittenen oder gravirten und gehär
teten Stahlstempels, des sogenannten
Urstempel, mittels eines starken Prä
gwerkes hergestellt. Auf diese Weise
lassen sich eine größere Anzahl voll
kommen gleicher Prägstempel anferti
gen, die bis ie 2—4VO,(l<ZO Prägungen
aushallen, bis sie unbrauchbar werden.
II
Das Nachprüfen der Mün
die in einen rohrartigen Behälter ge
schütteten Mllnzplatten selbstthätig
einzeln mittels eines Zubringers zwi
ße der Maschine, von 2400 42<X>
ist und die Platten während des Prä
gens umschließt. Das Innere dieses
Ringes enthält mitunter Schrift oder
Tas Nheiii-Tchloss uns der
Mltliuöstcliuilg.
Der Schöpfer des unterstehenden
Entwurfes, der Architekt Carl Wisch
in Köln, ist bei seiner Arbeit von dem
Gedanken ausgegangen, sür die Aus
stellung in St, Louis ein Ausstellungs
objekt zu schaffen, das den Besuchern
der Ausstellung, insbesondere den
Deutsch-Amerikanern, den Rhein und
seine prächtigen Gefilde von Schaff-
Haufen bis Düsseldorf vor Augen führt
Gedanken an denßhein zurückruft. Un
ser Bild stellt eine Burg auf hohem
Felsen dar, die an die Zeiten des streit
räumen sowie nach einem hübsch aus
gestatteteten Personenaufzug führt.
Die Erklärung derßurg geschieht durch
Das Hauptgebäude enthält eine große
Schaffhausen bisDUsseldorf darstellen.
Auch soll die alte Kaiserstadt Aachen
Sektkeller, die in den Felsen hineinge
baut sind. Die Sektkeller sollen künst
lerisch ausgestattet werden. In der
Malern (zumeist Glasmalern) Gold-
Dcwlläie Walsen.
Schidlof.
hcirolhet?"
sprechen.
„Es ist der ewige Kamps der Ge
schlechter." suhr er eisrig sort, „und
leider besitzt die Frau Massen, gegen
die man schwer auskommen kann.
aus seine Armee, „ich hab« jetzt das
Geheimniß entdeckt. Man muß sich
im Kampfe mit den Frauen nur ihrer
lich sind ja doch wir die Männer,"
Gegen dies letztere Argument ließ
sich zwar nichts einwenden, doch wußte
hinauswollte.
Er schien zu errathen, daß ich gerne
etwas klarer zu sehe» wünschte und
beeilte sich fortzufahren:
„Sehen Sie diese Packele, lauter
Geburtstagsgeschenke für meine Frau;
was denken Sie-wohl. was darin ist?"
Ich erlaubte mir die Bemerkung,
daß mir der Geschmack und die Wün
sche seiner verehrten Frau Gemahlin
ebenso wie sie selbst leider unbekannt
seien, doch gab ich der Vermuthung
Ausdruck, es seien Handschuhe,
Schmuck, Nippes oder Aehnliches, was
man eben einer Dame schenkt.
Mein Gegenüber schien das riesig zu
amüsiren, denn er wälzle sich schier
vor Lachen, als ich diese diversen Ar
tikel auszählte,
„Sehen Sie." sagte er nach einer
Weile und putzte seine angelaufene
Brille, „das wäre in meinem Falle un
richtig, Ich werde Ihnen jetzt sagen,
was ich sür meine Frau zum Geburts
tag kaufte: Eine Kiste echter Havana,
eine prächtige Meerschaumspitze, eine
Aktentasche und ein Paar gestickter
wollte die Hosenträger wollten mir
nicht plausibel erscheinen. Denn wenn
> auch so manche Frau die Hosen an hat,
so ist das doch blos sigürlich gemeint
j und dazu braucht sie doch keine Hosen
träger?
heitskäufe bildeten'einen weiteren
kann das Zeug nicht ausstehen. Weil
ich mich nun nicht riesig freute, gab's
einen Krach, ach. einen Heidenkrach
na, Sie werden jetzt meine Wahl be
greifen.
Ich mußt« lachen. Allerdings, die
Revanche war nicht schlecht.
„Aber sürchten Sie keine Vor
würfe?" konnte ich doch nicht umhin
„Sie kann nicht, denn seit der letz
ten Scene ist sie heiser, stockheiser. Ich
habe mir daher auch etwas erlaubt,
wa< ich sonst, ehrlich gestanden, viel
leicht nie ge tHan hätte. Ich trink«
für mein Leben gern ein gutes Glas
Wein bei uns giebt's nur fclbstqe
fülltes Vraunbier, müssen Si? wissen.
Gegen den Wein hat meine Frau aber
immer etwas einzuwenden, ich sei zu
vollblütig, er schade mir und so fort.
Weibliche Waffen, Herr, nur weibliche
Waffen, das merken Sie sich. Ich
habe ihr zum Geburtstag eine
hen?"
„Das ist das Schrecklichste, Den
Beim Wort genommen.
Mark zahlen, wenn Ihr Bartwuchs
mittel nicht Hilst?!"
„Wünschen Sie eine Flasche?"
„Allerdings! Aber ich kann Ihnen
gleich b" mir alles verge-
Tuunel. .
Der G«birgssex. „Wenn
ich alle mevi« Abstürze zusammenrech
ne, so kann ich sagen, daß ich so succes
siv« d«n ganzen Montblanc 'nunterge
purzelt bin!"
Verlockend. Münchener
Hausbesitzer (b«im Anblick eines New
Aorker Wolkenkratzers): „H«rrschaft,
Macht der Gewohnheit.
Trenzbeamt«r (zu einem Reisenden, der
eben seinen Paß vorgezeigt hat): „Sie
sind Vertreter der T Hierhandlung Ha
zenbeck in Hamburg! Haben Sie viel
leicht auch Musterkoifer bei sich?"
Der Parvenü beim Kla
vier h ä n d l e r.
drei oder vier zur Auswahl!"
Unvorsichtig.
„Aber Herr Gerichtsvollzieher,
müssen Sie denn gerade jetzt zum
Pfänden kommen, wo ich über meinem
knusperigen Ganserl sitze?! Sie haben
mir jetzt den ganzen Appetit verdor
be-!"
„Ganz recht da nehm' ich s
Ganserl auch mit!"
Mißverstanden« Theil
richtige Theilnahme aus!"
„Danke!... Ich hätt' mir auch nicht
so wenig erwartet!"
Neugieriger Besuch.
Lieschen: Onkel, hast Du auch eine
Nachtklingel an Deinem Hause?
Dr. Spaltig: Ich brauche ja keine
als Rechtsanwalt!
Lieschen: Wenn nun aber mal Je
mand recht schnell geschieden sein
will?
Protest.
verheirathet ist!"
Frau: „Bitte, das war schon drin,
wie Du noch Junggeselle warst!"
Seine Ansicht.
M
Bauernwirth (bei dem ein junges
Ehepaar eingekehrt ist): „Die ganzen
Knödel haben s' aufgegessen. . . na.
Die kurzsichtig« Tank»,
l.
.Poldi, bist Du da? . . Komm', gieb Deiner Tante einen schönen
Kuß!. . .
11.
So, mein liebes gutes Kind, dafür kriegst Du jetzt
IN.
-Geschäftstüchtig. A.: Ja.
sehen Sie. der Meher, der jetzt seine
zwei Millionen besitzt, hat auch ganz
klein angefangen. Ursprünglich hat er
Mostrich fabrizirt. B.: Also ein sens
Arbeitsteilung. Tante:
Was treibt Ihr denn. Kinderchen?
Nicht« Dora: Wir spielen Phonograph.
Tante: Wie macht Ihr denn das?
Nichte Dora: Ich singe und di« Toni
macht'? Nebengeräusch.
Ein Schwerenöther.
„Herr Ockonowicrath, ich hätt' c' gutes
Geschäft für Sie!" „Nu', lassen Sie
hören!" „Sie geben Ihrer Tochter
e' Million Mitgift! Ich nehm' sie mit
'ner halben Million ersparen Sie
netto fünfzig Prozent!"
dreimal: Halt'!. . , Und bleibt's net steh'n —!"
Polizeidiener: .Was, dreimal?!!. . .'s zweit' Mal siehst D's ja schon
Darum, Hausirer (zu seinem
Sohne): „March, ich weiß nicht, du
kommst mir heule so fremd vor?"
Sohn: Ich hab' mer gebadet!"
Auf dem Sekundär-
Bahn ho f. „Erlauben Sie, Herr
Stationschef, wann kommt der nächste
Zug?" „Wann er kommt?,.. Ja,
wissen denn Si«, ob er kommt?"
Erklärung. Sohn: „Papa,
was ist eigentlich klassische Musik?"
Vater: „Das weih Du nicht? Das ist
eine Musik, die Dir auf alle Fäll« ge
fallen muß, ganz gleich, ob sie Dir nun
bat wirklich so bald wieder geheira
tet?" Herr: „Aber sicher,"—Frau:
„Aber ihres verstorbenen Gatten Testa
— Zukunftsbild.
„Serenissimus wollen gnädigst geru
hen. dieses Bittgesuch zu berücksichtigen.
Schon aus der Schrift ist die große
Bedürftigkeit des Bittstellers zu erken-
Er: „, Ich betrachte es als einen
Akt der höchsten Nohheit, wenn Einer
seine Frau prügelt!"
„Sie: „Dein Glück, Taverl, daß Du
der Meinung bist!"
i Maliziös.
„Wie beneide ich den Glücklichen,
dem Sie zum Abschied so war», di«
ckent"
j Immer Geschäftsmann.
Führer (zum Kaufmann): „Dieser
Berg da ist 8000 Fuß, der dort SOOO