Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, January 28, 1904, Page 2, Image 2

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    2 Die Rettung.
D°n
Einer der ersten Tage im Winter;
Sturm, Regen und Kälte d«r letzten
Wochen waren über Nacht verschwun
den, eine milde Wärme hatte wieder
Einkehr gehaUen. Fast schien es, als
wollte die Natur, ehe sie mit dem star
ren Winter einsetzte, sich noch einmal
in ihrer Sonnenlieblichkeit zeigen.
Unter ihrem Lächeln lag die Siadt
verschönt da. Die Sonne huschte durch
das goldbraune Laub des Thiergar
tens, in welchem da und dort ein ein
samer Sänzer saß, der leise zwit
schernd sich des Lebens freute. Die
fluthendrn Sonnenstrahlen kletterten
in engen Gassen und weiten Straßen
vierstöckige Häuser hinan und blitzten
durch geöffnete Fenster in's Zimmer
hinein.
So grell schien die Sonne auf das
Irauenbildniß, welches der Haupt
mann von Köppen betrachtete, daß
ihm die Augen schmerzten und er die
Photographie wieder auf den Schreib
tisch stellte. Ties in Gedanken saß er
da, mit gefurchter Stirn, grübelnd,
daß ihn der Kopf schmerzte, geistesab
wesend. Der Bursche, welcher noch
Befehle wartete, hüstelte. Hastig
Willst wissen hm wie spät ists?"
„Sechs Uhr, zu Befehl."
xen?"
„Zu Befehl, Herr Hauptmann."
„Gut, gut. Ja, was ich Dir noch
sagen wollte: Niemand vorlassen, aus-
Below. Verstanden?"
„Zu Befehl, Herr Hauptmann."
Der Bursche klappte die Hacken gegen-
Als der Hauptmann wieder allein
war, sank seine kräftige Gestalt zu
sammen. Hastig strich er mit der Lin
weil sie den Werth des Geldes nicht
Wunsch versagen. Er hatte sie alle er
füllt, alle. Und sie hatte das hinge
nommen dankbar, aber doch, als ob
jich's von selbst verstünde.
hatte, Gott hab' sie selig! Und nun
erst später, wo ihm für die kostspieli
drin in ihin. Wer kann aus seine:
Haut!
Ein scharfes Klingeln. Der Bur
sche meldete den General und den As
sessor von Below. Der Hauptmann
schlanke Gestalt, etwas gebückt. Diese
deckte Gesicht stets moltkehast unbeweg
lich blieb.
sich fast kokett.
Aber, bitte, wollt Ihr nicht Platz neh-
Der Assessor griff zu; der,!Äneral re
füsirte, >
„Wo ist Hella?" fragte d» Excellenz.
Köppen zuckte Kit Achseln. „Wahr
scheinlich bei irgend eiaer Freundin zu
Besuch." Zll l
Schnurrbart. „Teufelsmädel! Nie
für die Häuslichkeit gewesen. Läßt sich
keine Kandare anlegen." Er lachte
Der Assessor hatte den Schwager
prüfend beobachtet. Es gefiel ihm et
was nicht an ihm. Deshalb lenkte er
iiber. „Kurt, nun möcht' ich aber wirk
lich wissen, weshalb Du uns beide so
dringend zu fprecken wünschtest. Raus
mit der wilden Katze, erleichtere Dein
Herz. Bl'ck ,
der ihn voll Mitleid erfüllte, so diel
Schmerz, Trauer, Wehmuth lag da
rin. Es war der Blick eines, der mit
dem Leben abgeschlossen hat und bereit
ist, in den Tod zu gehen. Aber das
war nur ein Moment; plötzlich brach
ein Strahl wilden Trotzes aus seinen
Augen. „Ich bin in Verzweiflung,"
schrie er. „in furchtbare; Verzweif-
den; unwillkürlich faßte er nach dem
Degen. Gewaltig zwang er seine Auf
regung nieder, und mit heiserer, aber
fester Stimme sagte er: „Willst Du
Dich Willst Du Dich nicht gefälligst
ich habe —! Doch das hat Zeit. Das
Euch."
dernißrennen. ließ er ein Töchterchen
zurück, Lucie. In seiner letzten Stunde
bat er mich flehentlich, mich des Kin
was hat denn das alles
„Wirst Dn sofort erfahren, Papa,"
erwidert Koppen, „das Mädchen hat
„Feudales Weib! Famose Partie!"
Lippen. „Das eine. ja. das trifft zu.
Der Alte schnellte in die Höhe.
tuirt sprach er die Zahl aus „hin
terlassen. Hast es selbst gesagt; ver
waltest ihr Vermögen,"
Köppen senkte den Kopf. „Das
ist's ja eben."
„Kurt!" Der alt« General rief es
drohend; seine kalten Augen blitzten
„Soll heiß«-.,
ständlich. ja. Begreift Ihr
Welt unter? Und das Zimmer da
der mit der Welt fertig ist.
den Schwager zustürzen. Der sah ihm
„Was beliebt!" Da blieb er unschlüs
sig stehen.
Die Excellenz faßt« sich zuerst.
„Kurt die volle Wahrheit keine
halben Andeutungen. Also, bitte!"
Schneidend und hart klang seine
feine Schwäche. „Also, Vater, kurz
wir haben viel mehr gebraucht, als
„Wie Du willst, Vater: hat ja auch
kinen Zweck, Hella in die Sache mit
nenartig vergrößert hatte, bis er vor
der Katastrophe stand. Was ahn
ten sie davon, wie innerlich zertrüm-
von Below fanden keine mildernden
Umstände für ihn. Ein Poltern
schmeckte ihn auf. Der General schlug
Was ist nun? Was willst Du? Was
sollen wir? Weshalb hast Du gerade
heute uns das erzählt?"
„Vater, weil heute der letzte Termin
ist. So lange konnte ich de!? Defekt
vertuschen; fragt mich nicht, durch
welche Manipulationen. Aber mor
gen wird Lucie mündig, muß ich das
Geld beim Vormundschaftsgericht de
poniren. Ich habe nichts, gar nichts.
Was soll ich thun?"
Assessor.
„Bin ich schon gewesen. Einem ar
men Officier wird nicht? geborgt; die
höchsten Zinsen verfangen nicht."
„Und ich habe nichts ich habe
nichts rein gar nichts!" Die Ex
cellenz stieß es in ohnmächtigem Zorn
hervor. „Alles würd' ich hingeben,
um die Schmach nicht publik zu ma
wetter! Wo die herschaffen? Von
meinem lumpigen Gehalt vielleicht?
Und zum Wucherer laufen? Pfui Dei
bel! Hab' ich nicht mal als junger
Leutnant gethan. Würde mir auch
nichts nützen. Die Sorte sieht ihre
Leute an." Er machte einen langen
Paradeschritt. Jäh blieb er vor Köp
pen stehen. „Wissen Sie auch, Herr
Hauptmann, was Ihnen die Chose
tostet! Das Genick bricht sie Ihnen,
tig, mit schneidendem Ton.
Koppen trat der Angstschweiß auf
die Stirn. Was ihm der Alte sagte,
seit Monaten stand's ihm vor Au
gen. Infam kafsirt! Er, der an
seinem Beruf hing mit seinem ganzen
Leben; für den es kein anderes Inte
resse gab, als den Dienst. Nur das
nicht das nicht! Kafsirt! Mit
„Vater, was soll ich thun? Was
soll ich thun, Vater?" Er rief es wild
verzweifelt thränenden Auges.
„Das fragst Du noch?" keine
Muskel seines Gesichts zuckte. „Ich
gefragt haben. Für einen Edelmann
—einen preußischen Officier giebt's
da nur eins. Wenn Du das Ehr
gefühl nicht mehr hast, und den Muth
dann hänge Deinen Adel getrost an
den Nagel oder verkaufe ihn meistbie
tend. Wenn wir uns jetzt nicht als
Edelleute zeigen, in dieser ordinären
herfallen, wo die Witzblätter den Adel
kiren, wenn wir uns jetzt hal
ten dann heißt es, ruhig einpacken!
Welch' ein Fressen für die hungrigen
Zeitungsschreiber: ein Edelmann
Schwiegersohn des Generals von Be
low wegen Unterschlagung in's
Zuchthaus! Und da fragst Du, was
Du thun sollst? Du, ein preußischer
Officier!"
Der Hauptmann sank schlaff in sich
zusammen. „Rettung!" stöhnte er mit
flehender Stimme. „Rette mich!"
Doch unerbittlich fuhr der Alt: fort:
„Rettung? Dir bleibt nur eine!"
Der Assessor, der sich so lange ruhig
verhalten hatte, war sehr bleich gewor
daß es sich um Leben und Tod han
delte. „Vater," bat er leise, „Vater,
nicht so —! Es muß doch einen Mit
telweg geben; es muß."
„Das sagst Du? Du, ein Below?!"
Der Bater sah ihn erstaunt an, wie
wenn er nicht recht gehört hätte.
„Teufel, ist denn die ganze Welt um
gekrempelt! Oder seid Ihr alte Wei
der geworden? Ein Officier stiehlt
Geld —"
„Bater!" Koppen packte ihn so fest
ans Handgelenk, daß der General un-
Arme fielen ihm schlaff herunter, doch
inmitten seiner großen Verzweiflung
begann er nachzudenken.
Ein Dieb! Es überlief ihn kalt.
Er ein Dieb. Aber der Alte hatte
Ein ganz gemeiner Dieb. Daß er gar
nicht das Gefühl des Diebstahls ge
— Zuchthaus! Mit dem Abschaum
der Menschheit zusammengeworfen!
Ein Gefühl des Ekels überkam ihn.
Ihm wurde übel.
Oder fliehen? Nach Amerika ge
hen? Als Kellner oder Holzhauer
oder Tagelöhner? Devin gelernt hatte
zeitig rehabilitirte in den Augen der
Gesellschaft. Der General, dieser
Krampfhaft zuckten die geballie.i
Fäuste hin und her. Sein Gesicht ver
zerrte sich. Ein starkes Zittern schüt
telte seinen Körper. Rothe Flecke»
tanzten vor seinen Augen.
Da fielen seine Blicke auf das Bild
seiner Frau, seiner lächelnden Frau.
Das gab ihm die Fassung wieder.
Vor ihr als ein Verbrecher stehen, vor
ihr, die er liebte; deren Verachtung für
ihn schlimmer war als der Tod. Und
aber der General packt ihn an den
Arm. Er ist stärler als der Junge.
Die knochigen Hände halten fest, daß
Assessor eilt dem Schwager nach und
lehrt verstört, blaß bis an die Lippen,
wieder zurück. Die Kniee schlottern
„Mitten in's Herz!"
Über das Antlitz des alten Generals,
sein faltiges Gesicht. Es durchglüht
rettet." -
Todten Antlitz.
Des Lebens letzter Gruß.
Durch die Wüste.
Es war im Januar 1868... Ein
halbes Jahr vorher hatte ich noch der
preußischen Armee als Officier ange
hört und als solcher auch bereits den
Feldzug 1866 mitgemacht. Nach dem
Durchlosten des bunten, wechselvollen
Kriegslebens wollte mir der eintönige
Friedensdienst nicht mehr recht be
hagen. Jugendlicher Leichtsinn und
Jugendübermuth lamen hinzu
lurzum, im Januar 1868 stand ich, in
meinem Drange nach Abenteuern,
vor dem französischen Werbebureau in
Metz, um mich aus sllnf Jahre für das
lassen. „Welche Thorheit!"... wer
den viele meiner Leser sagen, und
heute stimme ich ihnen darin vollkom
men bei, aber damals!... Wer konnte
damals auch nur ahnen, in wie kurzer
Zeit meine Kriegs- und Abenteuerge
lllste in ganz anderer Weise hätten ge
stillt werden können! Wer glaubte in
jenen Tagen an einen nahe bevor
stehenden Krieg!
Jedenfalls nahmen die Herren
Franzosen mich sofort an. Sie fragen
beim Anwerben für die Fremdenlegion
überhaupt nicht lange nach dem Woher
und Weshalb, denn altgediente Sol
daten sind sür sie ein Material, dos sie
ganz prächtig in Algier als Kanonen
futter verwenden können.
Das Werbedepot in Metz gehörte
damals dem 13. Chasseurbataillon an.
Schön war der Aufenthalt auf diesem
Werbeplatze gerade nicht. Wir muß
ten voll« vier Wochen in Metz zubrin
gen, ehe der übliche Transport von 2S
Mann Neuangeworbene vollzählig
war. Dann wurden wir per Bahn
nach Marseille geschafft, erreichten von
dort nach einer stürmischen Ueber
fahrt, die wir Tag und Nacht trotz
häufigen Regens ständig aus Deck zu
leicht auch heute noch) mußte der fran
zösisch« Soldat dem Staate sein«
Uniform, Wäsche und Fußbekleidung
bezahlen, d. h. es wurde hierfür von
Wüstenei ein Ereigniß. Sonst ließen
sich nur noch gefräßige Aasgeier sel>en,
ncn Wasserplätzen, und dies« lagen in
sehr verschiedenen Entfernungen von
einander. Hin und wieder waren es
nur M, oft aber auch 4t) selbst SV Ki
zulegen hatten.
Der späteren großen Tageshitze we
gen wurde bereits um 3 Uhr früh auf
abgtbrochcn, gerollt und aufgeschnallt
werden. Dann hieß es flugs sich selbst
fertig machen und noch in Eile das
die Länge. Doch darauf achteten die
Officiere wenig. Wirkliche Marsch
schweren Gepäck-Ueberlastung zusam
menbrach! Ward's ihm doch schon
schwer, allein, ohne eine hlllsreich«
Hand wieder auf die Füße zu kommen.
War der Grund des Ausspannens
wesen und übernahmen gutmüthige,
selbst schwer bepackte Kameraden für
eine Weile einen Theil seiner Aus
rüstung, dann ging's noch. Hielten
aber die Kräfte des Mannes nicht
bald wieder Stand, brach er von
Neuem zusammen, so verfiel er un
rettbar der gesürchteten Arrieregarde,
und diese kannte kein Mitleid. Für sie
galt nur eins als Richtschnur: der
Befehl, alle noch irgend marschirfähi
gen Nachzügler mitzubringen, und
wenn sie darum selbst auch noch so
spät Abends die Etapp« erreichen
sollte. Diesem Befehl kam sie in oft
geradezu empörender Art nach, zumal,
ter der Erschöpfung des Zurückgeblie
benen zum Theil böser Wille zu suchen
sei. Das Gepäck wurde dem Un
glücklichen allerdings abgenommen,
ihm zugleich aber die Schlinge einer
Futterleine um den Hals gelegt, und
diese am Tragsattel eines der weit
ausschreit«nden Maulthi«re befestigt,
die die comfortable Kücheneinrichtung
der Officiere trugen. So blieb dem
Gemarterten nur die Wahl, entweder
mit äußerster Energie seine Schwäch«
zu bekämpfen, oder aber elend stran
gulirt zu werden. Konnte der Un
glückliche absolut nicht mehr fort, dann
ward er einfach seinem Schicksal über
lassen, nachdem ihm zuvor Waffen
und Monitur bis auf die Kopsbe
deckung und die Schuhe fortgenommen
waren. Diese Stücke mußten für den
französischen Staat gerettet werden.
So forderte es die Vorschrift. Ich
übertreibe nicht, sondern erzähle die
volle Wahrheit!
Ein schon halb Verlorener, blieb der
Marode mutterseelenallein in der
Wüste zurück. Mit welchen Gefühlen
solche Unglücklichen den letzten sichtba
ren Punkt der abmarschirenden Co
lonne verschwinden sahen, dos ver
mochte später kaum einer von ihnen zu
berichten, denn nur sehr wenige kehr
ten wieder. An alle waren nur zu
bald die Schrecknisse der Wüste heran
getreten: die sengende Sonnengluth
und der entsetzliche Durst, und wenn
endlich die hereinbrechende kühle Nacht
so barg sie dafür andere, noch furcht
barere Schrecken in sich. Rings um
den Verschmachtenden bildet« sich all
mählich ein immer enger werdender
Kreis beutegieriger Schakals. Auf
den Hinterbeinen hockend, glotzten sie
mit blutunterlaufenen Augen gierig
zu ihm hinüber zu feige, um anzu
greifen, solange ihr Opfer noch einer
einzigen Bewegung fähig ist. Jetzt
aber umfängt diesen eine wohlthätige
Ohnmacht. Mit markerschütterndem
Kreischen wirft sich die lüsterne Meute
ebenso schnell wieder auseinander.
Ein Stärkerer ist zwischen sie gefah
ren, eiitt Hyäne, der bekanntlich der
Ohnmächtigen von all' seiner Qual.
Ich selbst stieß einst bei der Suche nach
eignem Verwundeten in buschigeni Ge
erreicht hat. Jetzt heißt's, die Zelte
sckies Wasser zur Mischung ihres Ab
bar. Für ersteres müßten dann die
getrockneten Exkremente der Kameel«
halten. ein Brennmaterial, bei dessen
Verwendung sich das Garkochen der
stereotypen „nmi,«-" noch mehr in die
gentlich nie, weil die Thiere, von denen
es stammte, stets erst auf dem Biwal
platz geschlachtet und das oft noch
zuckende Fleisch sofort in den Kessel
geworfen wurde. Dazu kam noch, daß
Schießpulver als Würze des Mahls
hinzugethan werden mußte. Aber ge
gessen wurde es doch. „Der Hunger
treibt's euch schon 'nein," belehrte uns
um 1 Uhr Mittags aufgesetzte Suppe
mer sah es aus den Märschen mit der
Stillung des Durstes aus. Posten
und den zur Bedeckung commandirten
Mannschaften manchen Aerge« verur
sachen. Im Verhältniß zu ihrer Größe
und Stärke tragen sie nur geringe
Lasten. Scheint nun einem der Thiere
auch diese noch zu schwer, so plärrt es
mißmuthig, schnappt mit schläfrigen
Augen tückisch um sich und springt
schließlich aus seiner knieenden Stel
lung, in der es beladen wurde, auf.
In das sonst so ungeschlachte, schwer
fällige Thier ist plötzlich Leben gekom
men. Nur wenige tolle Sprünge auf
drei Beinen, denn ein Vorderbein ist
ihnen gekrümmt gefesselt, und die Last
ist unter den Bauch gerutscht. Dann
geht's mit einem mißtönenden, bos
haften Geschrei querfeldein. Hinter
her stürmen fluchend die arabischen
Treiber, geleitet von dem Halloh der
schadenfrohen Soldateska. Nur müh
sam werden in solchen Fällen die
steuerlos gewordenen „Wüstenschiffe"
wieder in den richtigen Kurs gebracht.
Ja. ein Kameelist durchaus nicht
solch' Muster von Geduld und Füg
samkeit, wofür es gewöhnlich gehalten
gedehnte Schildwachen-Achtung! der
Lagerposten. Und diese einsam stehen
den Schildwachen hatten auch alle Ur
sache, Acht auf sich und das Borterrain
zu geben, sonst wurden sie das Opfer
ten die Posten und hielten deshalb die
großen Steine und Alfabüfchel im
Vorgelände scharf unter Obacht.
so sehr sich auch das Auge in die Dun
kelheit bohrt, erkennen läßt sich nichts.
Da plötzlich erdröhnt ein Schuß.
Dumpf verhallende Detonationen
längs der ganzen Postenkette geben
sofort Antwort, und wenige Sekunden
bilden sollte.
Fest
„Warum hältst Du's nicht fest?" frug
die holde Schöne. Und sie war nicht so
schwer, daß er ihrem Rath nicht mit
Leichtigkeit folgen konnte.
—Zu arg! Hausfrau: „Was ko-
DaS ist wohl Ihre Lieblingsspeise?"
Köchin (schwärmerisch): „Ach nein.
Frauenurtyrtie über den «tan«.
fallen, darüber haben kürzlich be
rühmte schwedische Frauen Aussprüche
gethan. Die Schriftstellerin Ellen
Key schreibt: „Des Weibes Vorstellung
von einem wirklichen Mann ist von al
len Vorstellungen die schwankendste:
sie wechselt erstens nach der Indivi
dualität des jeweiligen Weibes, zwei
tens nach ihrem Alker, Vaterland und
Lebensverhaltnissen, So ist z. B, der
Mittelding zwischen Chamberlain und
Alfred Tennyson; in den Augen eines
deutschen Mädchens aus der Provinz
denken."
Die Schriftstellerin Helene Nyholm
wirklicher Mann, der sich Zeit läßt,
traben alle Herren während des größ
ten Theils ihres Lebens als „wirkliche
Männer" umher, und das ist ein herr-
Was mich anbetrifft, so ertheile ich
Stelle niemals von Evas Apfel gebis
sen hätte."
Das chinesische Portemonnaie.
Eine reizende Modeneuheit wies der
Weihnachtsmarkt in Paris auf. Es
ist ein neues, praktisches Portemon
mals den Halt verlieren und verloren
gehen kann. Auf diese Weise bleibt
das Portemonnaie leicht pendelnd in
der Handfläche. Man hat es stets zu
Hand, braucht es nicht zu holten und
bei Einkäufen nicht auf den Ladentisch
zu legen, um eZ schließlich zu verges
sen. Der Elsenbemknops kann außer
dem als Puderschachtel <>i> minintni-e
mit einer kleinen Puderquaste in der
selben Verwendung finden.
lich ebenfalls seit längerer Zeit die
Frage, wie und wo am besten und
sichersten das Portemonnaie zu tra
gen ist, ventilirt und schließlich den
Ausweg des Pompadours gefunden,
in dem man den Geldbehälter bequem
bergen kann. Allerdings ist dieses
Mittel der Abhülfe kein absolut siche
res und radikales, da es ja schon häu
fig vorgekommen ist, daß man den
Pompadour mit sammt dem Porte
monnaie verliert, oder daß der Pom
padour von böswilliger Hand gewalt
sam vom Arm gerissen wird.
Frmienhände.
Ein französischer Physiologe hat
eine Schönheitsrangliste der Frauen
hände entworfen, in welcher die Extre
mitäten des schönen Geschlechts der ver
schiedenen Kulturnationen folgender
maßen classificirt sind und erscheinen:
Die Palme der Formenreinheit wird
der Jrländerin zuerkannt? nach dieser
gebührt der Polin der Preis. Die
Engländerin besitzt eine zu volle und
fleischige, die Amerikanerin eine »u
schmale und lange, die Teutsche eine
zu kurze und breite Hand. Bei den
romanischen Völkern marschirt natür
lich die Französin an der Spitze, ihr
solat die Spanierin, während die Ita
lienerin im Hintertreffen schreitet.
D e'r Vielfraß. Ede: Also
een Verbrechen? Lude: Nee. ist wohl
.JnderGasofsice. Be
schwerdc-Clerk: „Aber Ihre Beleuch-