Gleißendes Golä. Roman von Marie LeSiot. (5. Fortsetzung.) .Haben Frau Gräfin in der „Fan diesem Wurstblatt?" „Oh, Frau Gräfin, es wäre mir nicht eingefallen, auch nur einen Blick große Isidor darum gebeten hätte. Al lem Anschein nach hat er selbst den Artikel geschrieben, und als ich in fti iaufen, steckte er mir die Nummer in bie Tasche und sagte, die Frau Gräfin müßte sie lesen; sie werd« sich freuen, man sich auch in Nenny-im-Bufch stehe. Ich bin überzeugt, daß die Frau Gräfin, die hier so selten zum Lachen kommt, ihre Freude daran ha „Nun, so bringen Sir mir Ihr« Fanfare!" rief die Gräfin. Kaum hatte sie mit den Fingerspi tzen nach dem Blatte gegriffen, als sie in lauter H«iterkeit ausbrach. „Da der gute Isidor mir seine wun derbar« Prosa geschickt hat", sagte sie dann, als sie sich mit Lachen genug ge than hatte, „so will ich sie auch auf bewahren und neben die Nummer des Kirchlichen Anzeigers legen, die gestern die Notiz unseres hochwürdigen Herrn delt, sozusagen seine Familiendoku mente. Mager genug sind sie, da die Blätter, an die ich mich gewandt hab«, die Sach« mit Stillschweigen übergin g />. All« Tage lese ich die Zeitungen sorgfältig durch, hab« aber noch nichts, Zwei Stunden später, als das Frühstück sich dem Ende näherte, fand «ine Berathung zwischen der Gräfin umsichtiger Herr, dessen Klugheit und scharfen Verstand alle Welt rühmte. Er hatte einen Abscheu vor solchen Ge schichten, guten wie schlechten, und pflegte dergleichen systematisch von sich fern zu halten; durch und durch Egoist, deutlich zu lesen, daß wir unserem Nächsten helfen, daß wir so gegen ihn verfahren sollen, wie wir wünschen, den mit verschrankten Armen ruhig zu wieder brächte? Bist Du nicht viel mehr sicher, daß wir die ganze Polizei i,Was weiß ich? Vielleicht sind sie häufig genug in Dramen und Roma nen, ja selbst in der Geschichte vorkom men. Erinnere Dich der „Eisernen Maske!" „Oh, Herbert, ich kann es nicht glauben, dag es so unnatürliche, so grausame Eltern gibt." „Weil Tu «in« einfach«, und, schwinden litß? Wer sagt DK, ob Du erklärst Du Dir das?" ich wollte Dich gerad« um Deine An sicht fragen." geben mußte, od«r es ist der Sprößling eines reichen Hauses, das «in Interesse an seinem Verschwinden hat. Wie ich Dir vcn allem Anfange an sagte, würde 'ch mich an D«iner Stelle im Jnteressc des kleinen Wesens, das Du liebst, und auch im Interesse Deines Gatten, den Du in eine recht unan genehme Geschichte hineinziehen kannst, möglichst still verhalten. Laß doch die führt, behalte es ich »verde nicht hindern, so freigebig dafür zu sorgen, wie es Dir beliebt." die ihn gut versorgen werden und desto besser, je tiefer Du in die Tasche greifst." „Wie gut Du bist, Herbert!" rief die Mie? "s'o bald!" „Das sagst Du? Wenn ich von der wer das Wunder vollbracht hat? Ist ist das kleine Wesen, das ich liebe, und ist's der mich bekehrt hat! Darf ich Hause keine Kinderstube machen! Ich bes Kind, aber das läßt Du gefälligst Gräfin Bertha von Nenny gefiel sich in der Mutterroll« so, wie ein kleines itind mit der Puppe spielt, und belu gehen und sprechen, nannte die Gräfin „Pathin", und noch nie hatten Pathen lind und Pathin sich besser vertragen, als die beiden. Die hübsche Bertha, selbst noch ein rechtes Kind, mit ganzer Seele fröhliches Lachen aus, wenn er sie fand, und küßte den »einen Jungen nach Herzenslust. Sie nahm ihn mit in den Park, sch«nkt« ihm Spielzeug und kaufte das Beste an Nafchwerk, was das Geschäft des großen Isidor aufzuweisen hatte. Male. schlief ein. Bertha von Nenny ließ sich jedoch nicht so leicht entniuthigen, und als sie an den Buchstaben „E" gekommen war, gelang es ihr, den ersten Erfolg einzu heimsen. „Chateau Chalons", las sie langsam. Der Kleine schien in ihren Armen zu schlummern; plötzlich aber richtete er her Stimme: „Tato - Mama; Tintin -Tato!" „Ah, ich wußte ja, daß er cin Schloß bewohnt hat!" sagt« sie sich. „Nun heißt es, doppelt vorsichtig sein/' ihrem Gatten, wie er die Absicht äu ries: „So bald?" „Was die ReinlichleU betrifft, Frau sioii Einsprache. .Das ist viel zu viel, Frau Gräfin; wir behalten ja den Rleincn, weil wir ob. Nein, Frau Gräfin, Ihr Geld an- Durch diese Worte fühlte sich Ma huret mehr erfreut, als durch eine» Sack voll Geld. Nun wandte sich die junge Frau an Frau Mahuret, die als sie sich ihr Ehegespöns vorband. „Konntest Du das Maul nicht hal ten? Hast Du so viel Geld in der Ta sche, daß kein Platz siir zwei schöne Louis d'or mehr darin ist? Vierzig Franken hatte sie mir für den Monat versprochen. Vierzig Franken monat lich, das wäre der Mühe werth gewe das ganz« Jahr! Einen größeren Ein faltspinsel als Dich gibt es auf der ganzen Welt nicht." Sie bemühte sich, die Zahl auf d«m Schein, den sie in Händen hielt, zu siinf, Mein Gott, fünfzig noch zwanzig dazu als Benefiz." „Ist das wahr? Flunkerst Du mir nichts vor? Dann wechsle die Bank wobei sie ihrem Manne einen miß trauischen Blick zuwarf. Als sie Abends den Kleinen m das Bett Monat spricht. Wie in aller Welt Antwort, daß Marietta selbst, als sie niemand die Garderobe. Die Möglich keit, daß die Frau Gräfin sich selbst darin zu schaffen gemacht hätte, kam „In's Feuer damit!" flüsterte sie VII. Gräfin Bertha war nach Paris zu rückgekehrt, und die Zerstreuungen, die sich ihr dort boten, .ließen sie gar bald des Schmerzes vergessen, der ihre Seele beivegt hatte, als sie Nenny ver rcn, dachte sie doch weniger an ihn und hörte auf, sein Fernsein unaufhörlich zu bedauern. hinderte, Tintin mitzunehmen; ich hätte wirklich keine Minute für ihn übrig, so viele Verpflichtungen und Besorgungen liegen auf mir." An Beschäftigung und Aufregung fehlte «s Gräfin Bertha wahrlich nicht. Besuchen bei den Lieferanten folgten tagsüber nicht enden wollende Besprechungen mit der Modistin uud dem Herrenschneider. Während der mehrmonatlichen Abwesenheit der schönen Frau hatte eine förmliche Um wälzung in der Mode stattgefunden, und es war doch unmöglich, noch in den Toiletten d«S Vorjahres zu erschei nen! Ah, Philister und Leute aus der will nicht passen! Schon zum sechsten Mal bin ich bei Gueldrn zur Anprobe gewesen, und sie sitzt mch immer nicht. „Nur ruhig Blut, nach dem zwölften Mal wird sie Dir vortrefflich passen! Verlaß Dich darauf, «s ist immer so! Was für eine Farbe hast Du denn aus gesucht?" Ohr: erfunden und gedenkst Du ein Patent Sie zuckte di« Achseln. „Du bist immer der Gleiche, H?r „Jst das Dein Ernst? Findest Du heftiger, fast leidenschaftlicher Auftritt. dern! Und da soll man nicht rasend D«r Graf lächelte belustigt und nachsichtig.— ral heftig in's Wort, „in Ihrem Alter redete ich nicht so; da gab es für mich ernstere Dinge, als Geld!" „Von was für Aussichten sprechen Vermögen, jetzt wie in alle Zukunft!' Voller Freude erwiderte die Haus rons von Rochedure und denen seiner Schwester. Die ErbschastSauSsichten sind entschieden übertrieben, denn ent- Haft gewesen sein!" „Ich kenne die Herkunft der Geld:r Geschichte besser, als Sie, Herr Gene- Staat mit ihm machen, so mußt« man sich schließlich seiner schämen; der Mensch konnte vom Spiele nicht lassen, und sobald er wieder «in paar LouiS- Spielhöllen. Als Baron Karl sich nicht dulden und hat ganz recht d>?ran gethan, mit ihm zu brechen. Ich ätaube, meine Damen, Sie an ihrer verkehrte Welt! die Verlierende war der zufriedenere Theil." Aiir ste »ruqt. Meerrettich fleisch. Wäh rend man eine halbe Stange Meerret tich recht fein reibt, kocht man — 2 Pfund in Scheiben geschnittenes Rindfleisch in wenig Wasser mit etwas etwas zerlassener Butter 4 Würfel Zucker und 1 Löffel voll Mehl, giebt den geriebenen Meerrettich dazu, läßt ihn mit durchrösten, füllt von der Brühe, in der die Fleischscheiben ge kocht wurden, soviel zu, wie man Sauce braucht, und gießt ein Glas Weißwein hinzu, läßt das Fleisch ein mal darin auskochen, schmeckt ad und richtet an. Sollte das Ragout nicht sauer sein, kann ein wenig seiner Essig oder noch cin Löffel voll Wein hinein gethan werden. kocht sie mit Zucker und Wein unter fleißigem Schwenken bis zu dem Zeit punkt, wo sie dick und rund sich auf etwas Entsetzliches. Das kommt aber nur auf die Bereitung an. Verfährt man, wie hier angegeben, so wird ge wärmtes Fleisch in Nagoutsauce eine Delikatesse am Familientische sein. / Man läßt nämlich 2 Unzen frische Butter, 2 feingehackte Zwiebeln unw feingehackten Schinken nach Gutdün- Vouillon an, als man zur Sauce braucht und läßt diese Masse eine Stunde lang ganz langsam kochen. mer dieses seine Gericht. Mit dreiecki dieses feine Gericht zur Tafel. Jede Pichelsteiner Fleisch. Man nimmt Pfund gutes Rindfleisch silie und Porree. Man legt das dann Fleisch, Rüben, Petersilie, Zwie- Ma/k, Salz und Pfeffer nach Belie damit sich eine kräftige Sauce ent wickelt. Saures Kalbfleisch. Zwei Pfund derbeSKalbfleisch wird in kleine Scheiben geschnitten. Dann läßt man 2 3 Unzen Butter heiß werden, röstet geriebene Zwiebel darin man 1 2 Löffel voll Mehl darüber, läßt alles gut durchziehen, fügt einen Schöpflöffel voll heißes Wasser, ein halbes Lorbeerblatt, einige Gewürz nelken und Essig nach Belieben hinzu, läßt das Fleisch langsam gar däm pfen, schmeckt ab und richtet mit Brat kartoffeln an. Wässerige Kartoffeln mehlig zu machen. Um diesem besonders in nassen Jahren häufig vorkommenden Mißstande abzuhelfen, Kartoffeln mehlig unv gewinnen merklich an Wohlgeschmack. Dasselbe kann übrigens auch unmittelbar vor dem Kocher, dadurch erreicht werden, daß man an jeder einzelnen Kartoffel rund herum einen schmalen Streifen abschält. Die so vorbereiteten Kartof feln brauchen nicht so lange zu lochen, DasPortralt. ..Wie finden —Z ustiinm u n g. Junge Dame: „Die Sitte des Handkusses hat für mich immer etwas Gezwungenes, Con sent" 3