Der «Bene LDg. Nomin von Hanns von Zabeltitz. Hagelitz. In solchen Stunden ich weiß es hat jeder mit sich selbst zu thun." Hans schob sich den Helm tiefer in den Nacken. „Selbstverständlich lasse ich dich zur Bahn fahren. Und du tommst jetzt zunächst 'mal mit uns, einen Happen nehmen." „Gern, Hans. Es ist sehr freund lich von dir. Aber mit dem Fünf- Ilhr - Zug muß ich fahren. Ich bin überhaupt ohne Urlaub hier." z d ch d' hin. Am Fenster saß die Mutter, In seinem Halbschlaf sah Hans das alles. Er spürte den leisen Duft des Kaffees und des Gebäcks? er sing ein- Milliarden nach 1870. zurück^^'^ Aber niemand im Haufe hätte die Uhr Die Mutter lugte herüber. Er sah «s ganz deutlich, aber er verstellte sich. Nur noch zehn Minuten. Nun stand sie aber doch auf, ganz leise und vor sichtig, Wich zum Tisch, fühlte mit räusperte sich, nach einer Minute neuen „Schläfst du, lieber Junge?" „Bewahre, Mama. Ich döse nur so denk' ich." Sie zog sich einen Stuhl heran, setzte sich dicht neben ihn, legte ihre Hand auf die seine: „Mein alter Junge! Du hast gewiß an Ruth ge dacht. Was mag sie wohl jetzt ma chen?" Er mußte auslachen. Ganz kurz, und dann sagte er: „Nichts!" „Aber... Hans..." Mutti, das ist doch ganz na türlich. Ruth ist jetzt vor dem Diner, hat es sich ein wenig bequem gemacht, nichts! Wie ich es sagte!" „Du, Hans... deiner Mutter kannst du's doch verrathen: Habt ihr euch schon 'mal gezankt?" „tiein Bein, Mama! Zum Zanken ist Ruth viel zu verständig." „Und du, HanS? Alter Brause- „Na ob! Versteht sich. Ein Mn drücke hast. Manchmal gar nicht hübsch, lieber Junge." Sie wußte nicht recht, sollte sie lachen, sollte sie schelten. So stand sie ans, ein wenig inttäuscht: „Ich will doch jetzt Licht chen." ihm die Großmutter in der Nacht nach seiner Verlobung bereitete. Jetzt brach sich die alte Zuneigung und Ver ehrung wieder in ihm Bahn. Er nahm impulsiv ihre Hand, küßte sie respektvoll. Mit einem langen, fragenden Blick er auch nicht drein. Aber sie sagte Tassen Kaffee. Auch auf die Fragen der Mutter, wie es im Trauerhaus stünde, ob die Mädchen nicht her kommen würden? gab sie nur kurze Antwort: Tina sei, gottlob, gefaßt; Malwine bliebe bei ihr, und sie selbst wolle nachher noch einmal hinüberge- Miihfäm, mit langen Pausen schleppte sich das Gespräch hin. Plötzlich richtete sich die Großmutter Satzes that, mit dem Zeigefinger auf die Tischplatte. Und dann sagte sie unvermittelt: „Hör mal, Hans, deine ich will es nicht." Das Blut stieg Hans in die Stirn. Die Großmutter hatte durchaus nicht Ton ihrer Einmischung, ihrer Ableh nung klang ihm aber doch etwas Ver letzendes entgegen. Herzen. Aber schüttelte den „lch verdeckt, geschweige heilt, in denen es die Wunden nur beizt wie Höllenstein. Das sind all die tue Li^be Mama," sagte Frau von Hagetttz eiid „Daran zweifle ich nicht. Jetzt am allerwenigsten, liebe Minna." sie ist, ihre Zukunft gestalten schon weiter helfen." Der Krückstock raschelte auf dem Fußboden: sie stand auf: „Ich will „Einem armen Mann, Hans?" Er seufzte leise: „Ja, Großmama! Sieh Mama darf ich's, kann ich's anch nicht welter darauf eingehen. Es nützt ja doch nichts. Bielleicht viel besser. Frag' nicht weiter, bitte! Nur eins versprich mir: solltest du einmal erfahren, daß Tina in Noth ist Gott verhüte es —, dann laß mich der Sie sagte nicht ja, sie sagte nicht nein. Aber ihm war's, als nickte sie ihm leicht zu. Wieder gingen sie wortlos ein Stück weiter. Plötzlich fragte Hans, wie aus einem Gedankenkreise heraus, in dem er schon lange gesponnen: „Groß mama, was führte Gallweg her?" Da blieb sie stehen und sagte sehr entschieden und sehr ernst, mit erhobe ner Hand: „Das geht dich nichts an, Hans! Du hast kein Recht zu fragen!" „Aber du selbst hast mir ja schon die Antwort gegeben!" Er lachte bit- Sie schüttelte den Kopf: „Nein, Hans! Denn ich könnte nur von Ver muthungen sprechen, höchstens von Hoffnungen. Und das möchte ich nicht angesichts des frischen Hügels da drüben." „Du weißt doch, Gallweg ist ganz mittellos. Er hat sich mit einer küm merlichen Zulage mühselig durchge schlagen. Er ist ein lieber, braver Kerl, der lange Spatz aber, bei Gott, Großmama, es wäre ein namen loses Unglück für beide, wenn —" Die Greisin ließ ihn diesmal nich! ausreden. Sie beugte sich noch näher zu ihm hin: „Und das sagst du, Hans? Heute noch? Du der arme Mann!" Sie schöpfte tief Athem, und dann fuhr sie, mit blitzenden Au gen und fast jugendlich leidenschaftli cher Stimme fort: „Namenloses Un glück, Hans, kann in der Hütte und im Palast wohnen. Aber wo die Liebe ist, die wahre Liebe, da gibt es kein namenloses Unglück. Sorgen lann es geben, Entbehrungen. Noth o ge wiß, gewiß! aber das alles trägt sich leicht, wenn zwei Menschen daran tra gen, die sich so recht lieb haben. Sei nur still, Hans, ich weiß alles, was du sagen könntest von den landläufigen Reden über die Misere! Oja der Weg der Armen ist nicht mit Rosen bestreut, und die häU oft nicht Wieder schöpfte sie tief Athem. Da- und h°ör, du! mach deiner Mutter das Herz nicht schwer... Gute Nacht, Hans!" IX. Billardzimmer. Aber nach ein Paar Stößen stellten sie, fast wie auf Ver abredung, die Queues gleichzeitig bei phlegnitische und unüberlegte Art hinderte sie und ihn, festen Fuß zu fassen. Daheim nun, daheim war „Na, Hans, Schwager, schmeckt der „Der Tobat ist exquisit, lieber Pe hätt' ich denn sonst noch? Aber nach Karlsbad soll ich. Der Doctor sagt's loses Lachen. „Ach Unsinn! Die die Welt." „Mit oder ohne Ruth?" „Ohne selbstverständlich!" mei^Gelre/' die Mitte der Zähne. Sie stand jetzt Gott. . Obschon..." Hans blickte auf. Die letzten Worte Wurm? War Woldegg eifersüchtig? oft litt, nicht ganz für voll angeselicn Aber sie setzte sich nicht, und Ruth mahnte zum Ausbruch. Sie schiel, ihn, aber er kam über die Empfindung nicht hinaus: gilt diese Liebenswiir digteit mehr dem Schwager des Für- Gelde Pas? Und der Milieu ihm noch gewaltig imponi/t. Heut fand er es recht alltäglich. Es waren ja dieselben Leute, die man Glänzend und behaglich eingerichtete Räume, tadellose Bedienung, ein vor zügliches Souper an kleinen Tische» mein Gott, das gab es schließlich in zerstreut auf und fragte dann: „Nun, Hagelitz? Bist du tüchtig angeschossen worden? Soll ich neue Munition holen?" Hans lachte: „Danke! Der Geier weiß, woher es kommt, die Ehose macht „Gut für Pas Börse. Was nun, schellte, gab seine Befehle. Der Crystallkaraffe mit dem Wer Lafitte Der Fürst schenkte sich sein Glas voll und trank langsam aus, mit dem stillen Behagen des Kenners den Wein langsam über die Zunge rollen lassend. Dann nahm er das Wort wieder auf. Hans kam es ganz wunderlich vor, wie rathe mir das Geheimniß." „Ich fürchte, Hagelitz, dir würde es doch nichts nutzen. Und dann: das Mittel hat, wie die meisten guten Me dizinen, einen bitteren Beigeschmack." „Hm ... ja ... das ist nicht so ein fach, mein Lieber!" Woldegg lehnte sich in seinen Stuhl zurück, schob an dem Bändchen seiner Importe hin und her, überlegte sichtlich. „Sieh mal, mein Lieber, sür die meisten Männer gibt's ein ganz normales Universal mittel. Nämlich so 'ne seste, tüchtige Thätigkeit. Darüber bin ich mir selbst in meinen schlimmsten Tagen klar ge wesen. Nur... ich bin dafür nicht geschaffen. Wir Woldeggs alle nicht ... leider! Na, da hab' ich denn so in den Tag hineingedöst. Ihn so ausge füllt, todtgeschlagen, wie's unsereiner eben macht: ein bissel Sport, ein bissel Spiel? 'ne Reise, paar neue Bekannt zuerst auch nicht geändert. Aber jetzt siehst du, jetzt hab' ich's und den verdammt bitteren Beigeschmack da zu..." kommen!" Doch da schüttelte Woldegg schon mit dem Kops, ganz langsam. „Nee, ab —, das is nich!..Das Blut liren." Der Fürst sah ihn eine Sekunde starr an, stand auf, schritt ein paarmal setzte sich wieder, stürzte hastig ein Glas herunter. „Für das Wort dank dir der Deubel, Schwager!" sagte er „Ach, Unsinn! Eifersüchtig! Ich nicht!" „Na also! Du hast dich doch sonst dreh» an seiner Cigarre, warf sie in den Aschentrug, zog sein Cigar reiietui es hin und her nungsverschicdeiilieit. Und dabei eine Eisestälte... Nordpolartemperatur." Der Fürst sprang auf: „Komm, Hans! Ich Halt's hier nicht mehr aus. Wir wollen gehen. Du taniift dir dann 'ne Droschke." Das Wetter hatte umgeschlagen. Es war lalt geworden. Der Schnee blieb Woldegg plötzlich stehen: „Ich lang. Wortlos zuerst. Bis der Fürst ben! Na mich um mein Für stenkrönchen, obwohl ich der klugen Ellinor eigentlich was Klügeres zu trauen möchte! Dich, du armer Junge, weil sich die Ruth einfach in dich ver gaffte, die kleine verliebte Person, die sie ist. Und nun ist das Unglück da. Zum Heulen ist es!" nicht zu inerten schien, daß er sich nasse Füße holte. Peter Woldegg nasse Füße! Ja, Ellinor! Er verstand schon, daß es fürchterlich sein mußte, neben dieser klugen, liebenswürdigen, lebcn llben zu müssen! Was verlangte frei lich der gute Peter? Die volle Liebe einer Ellinor... ihr Herz? Ja, hatte sie wohl überhaupt ein Herz? „Ich will dir was sagen, Hage litz —" hörte er da wieder des Fürsten ich nicht, daß ich's mir nicht ganz klar mache: Unrecht hat Ellinor eigentlich nicht. Sie lönnte doch, sie ist^ Himmel, was ist denn solch' ein Für ftentitelchen? Eine Dekoration! Das wird erst werthvoll, wenn man im Staatsdienst ist oder Soldat oder Par lamentarier turz irgend was. Ja. schafft im Leben Dollars! Den Deubel Für die Küche. Zungenrägout. Ein-Rind», zunge wird tüchtig mit Salz abgerie ben, gewaschen und drei Stunden ge kocht, dann abgekühlt, die Haut abge zogen und in Scheiben geschnitten. Nun wird Mehl mit Butter gelbbrau» geschwitzt, mit Brühe ausgelöst, kleine Fleischklöße, die in Salzwasser gelocht sind und in Butter gebacken, dazuge than, auch kleine Würstchen (geniinnt Saucischen), gekochte Champignon» und zuletzt etwas Madeira darange than. SchlvedischesErbsen-Ge mii se. Zwei Suppenteller voll ent hülste jungeErbfen (Schotenkerne) setzt man Pfund Butter auf, schwenkt Zusügung von l/t Ouar? süßem Rahm und dem nöthigen Salz gar und weich. Die Erbsen müssen im irdenen Topf schmoren, da sie leicht anbrennen, und dürfen nicht auf offenes Feiler gesetzt werden. Unterdessen hat man eine knappe Obertasse voll Reis in 2 Unzen Butter, Salz und kochendem Wasser gar gedünstet und ohne Flüssigkeit ein gekocht, gibt ihn zu den fertigen Erbsei» und rührt 2 Eßlöffel voll fein gehack ter Petersilie, Estragon, Gurkenblatt und Pimpernell darunter. Man rich ett das Gemüse auf einer Schüssel an und garnirt es mit Kotelettes, gebacke nem Schinken oder Leberschnitten. To matens u p p e. Eine Kanne Tomaten, eine in Scheiben geschnittene Zwiebel, ein Lorbeerblatt und ein« Stange Sellerie wird im Suppentopf mit Wasser bedeckt zum Feuer gebracht. Nachdem dieses lg Minuten gelocht hat, verrührt man zwei Eßlöffel Mehl mit ebensoviel Butter, gibt dies unter vorsichtigem Rühren zu der lochenden Suppe, würzt dieselbe mit Salz. Pfeffer und Zucker nachGeschmack, läßt dies alles durchkochen und rührt die Suppe durch ein feines Sieb. Ma» gibt Austercrackers dazu. Kräftiges einfaches Kalb fleisch-Gericht. Bon 3 Pfund Kalbfleisch aus der Keule schneidet man ungefähr 3 Zoll große Scheibe» und brät diese schnell >n eine Kasserolle in steigender Butter nebst einer Zwie bel braun; dann gießt man kochendes Wasser oder Fleischbrühe darauf, fügt Pfeffer, wenn nöthig noch etwas Sal, dazu, und läßt das Fleisch auf mäßig heißer Stelle eine kleine Stunde lang sam schmoren, schmeckt es ab, thut etwas saure Sahne dazu und richtet es zu Bratkartoffeln an. Gebratene Leber mit Ma deira - Sauce. Man schneidet eine Kalbsleder in fingerdicke Schei ben, bestreut sie mit Salz und Pfeffer und wendet sie in Mehl um. In einer sehr sauberen Bratpfanne macht man reichlich Butter heiß und braun, brät Löffel Mehl klar, giebt kaltes Wasser dazu, so daß das Angesetzte gut auf kocht. und läßt es einige Minuten ko chen. Dann passirt man die Sauce röstet in der Lössel Mehl aufgekocht ist, gibt man einen bis ein «inhalben Löffel Essig, ein Lorbeer blatt, drei bis vier Pfefferkörner und einen gehäuften Theelöffel Kapern dazu (diese können auch fortbleiben), Feuer langsam gar und vollendet es beim Anrichten mit acht bis zehn Tro pfen Worcester Sauce. Aepfel - Schnee. Zehn mit telgroße Aepfel schält, entherzt und Ist das geschehen, so nimmt man die Schale heraus, gibt die Aepfel durch ein Sieb, verrührt die Marmelade mit dem zu sehr steifem Schnee geschlage nen Weißen von zehn Eiern und circa einem halben Pfund Zucker und schlägt das Ganze, bis es steif ist. Mit einge machten Zuckersrüchten oder GeleeZ gruppirt, wird die Speise zu Tisch ge geben; man servirt Schlagsahne dazu. O diese Frauen! Er: „Was, schon wieder einen neuen Hut; nen gekauft!" Sie: „Ja, da bist Du selbst schuld. Du hast Dich so lange bitten lassen, bis Du ihn mir kauftest, daß er jetzt schon v'ckt mehr modern ist-' 3