LcimW Me- Roman von Küthe van Becker. nun mußte ja endlich die Erlösung Ach. was soll 'ch lange bei diesen qualvollen Augenblicke verweilen! Es war alles er ian;!? Die Feuerliüe flog trotz aller Bitten ihres mittlerweile eingetroffenen mir zusammen. Er hat es mir nachher erzählt, daß sie, die Zwanglosigkeit des Festes, die der Welt°^ verletzte Eitelkeit. Gott sei Dank, olles ganz berechtigt und der Sachlage «ntsprechend. Ich konnte mich mit keinem Wort vertheidigen, ihre Ent rüstung war vollkommen am Platze. Ich wußte auch auf all ihre Fragen keine Erwiderung, da ich die einzig konnte und wollte. Al>o was that ich? Was kleine Kinder thun, wenn sie sich nicht zu hel „Du bist krank, ich sehe es. Natür möglich. Nerven, selbstverständlich Nerven. Ich will Dich jetzt auch nicht auskommen. „Rede heute kein Wort mehr, Lieb chen, sondern schlafe gut aus. Ich und die Vögel draußen ihre Morgen lieder anstimmten, hielt es mich nicht länger, ich mußte hinaus in die frische, reine Morgenluft, in Wald und Feld, um meine brennenden Schläfen zu über den Hos fort, dem winkenden, frischen Grün des Waldes zu. Wenn mich Ich weiß nicht, wie lange ich durch schwankes Gras und feuchtes Moos gewandert bin. Aus einmal stand ich weißer Blüthe bot. einer ernstni, Tanne Ich sprang auf und wollte fliehen, hinein in den bergenden Wald, fort alles um mich im Kreise und ich schwankte und bebte. Ich griff noch angstvoll nach einem am Wege stehen den Wacholderbusch, dann schwanden meine Sinne, und ich wurde zum er- del n'ch sh ' Welt laufen, da ist es kein Wunder, Aber sie hat unrecht. Nerven und Magen, wie profan! Ich weiß es besser, der Geist der weißen Heide war es, der mich nicht von sich lassen, son machtlös in die Arme legte. Ja, direkt dem Glück, denn als mir gesangen. als ich und ist sich seiner Liebe stets be wl»ßt gewesen. Ich fragte ihn auf fein Gewissen, ob er denn gewußt habe, daß ich ihn liebe? Ja, manchmal hätt er es w»hl gehofft, aber dieser Hollwitz dazu in der Heide so energisch zugegriffen hätte. Ich muß viel, viel Takt und Liebe in Bereitschaft halten, um ihn Gegentheil. Aber hübscher ist es so, nem anderen in die Arme. Wo er, der arme Junge, nicht tanzen durfte! Ich kann es glicht leugnen, ich habe wen/mein Mann für solch einen Fratz Partei nimmt! Ich weiß ja nicht, was er ihr gesagt hat, aber, nun denk' stern mitgebracht hat, einen pracht die Füße! Tyrannisiren ließe sie sich nicht, und sie liebe ihn nicht, und er sei hiermit frei. Ihre Koffer stünden gepackt, sie ginge zur Mutter u. f. w. Ich war dabei, ich kann Dir eine Königin und Heldin, und er, wie ein dummer Junge, hat verzweifelt sich aus de^ „Ich weiß nicht. Mich hätte der Partei nimmt! O, diese Männer! Ilse, das wirst Du an HoLwitz nie er leben, der ist darin viel charaktervoller als mein Gatte. Ilse, sag' blos Kind, her eine» reitenden Boten an ihn schi cken? Wahrhastig, Jlschen, wir brau chen wieder einmal etwas Angenehmes ihr reinen Wein einschenken. Meinen ganzen Muth zusammen nehmend, sagte ich: „Trudel, Du len lassen, ich werde Hollwitz niemals Heirathen. Ich liebe einen ande ren." Trudels Augen erweiterten sich be ängstigend, sie sprang auf, faßte mich beim Arm und rief beinahe drohend: „Ilse, es ist nicht wahr, treibe lei nen Spaß mit mir! Es ist unmög lich, was diese rothhaarige Hexe an deutete, - Du kannst Dich nicht so vergessen!" Damit war das entscheidende Wor! gefallen, mein Stolz und mein^Lietx dieser Gehaßten zuerst an das Licht und gleich in den Staub gezogen war! Ich fiel Trudel in das Wort. „Halt, Trudel, rede nicht weiter. Ich weiß nicht, was Du meinst, aber ich will eben erst Thatsache geworden ist, was ich Dir also-nicht früher mittheilen konnte? ich habe mich mit Herrn Wer- Trudel mich von sich. „Ilse, Du bist wahnsinnig! Das kannst Du uns nicht anthun, so kannst Inspektor —" süh?t Und das in meinem Hause! Blamirt wärst !" „Ich werde gehen," sagte ich, bis in's tiefste Herz erkältet und empört. gegen mich benahm, das ging doch ge gen alle Erwartung! Es verletzte mich in Erichs und in meiner Seele Wischte. Sie hatte wohl etwas ge ahnt, aber nicht zu hoffen gewagt, daß ich den „richtigen" Weg einschlagen würde. Nun faltete sie dankbar die Als Erich aus Tante Mirandas Ruf pfangen. gleich er nicht mit einer Silbe oder Miene die Form verletzte. Das Schmalthierchen in die Familie aufzu weit drefsirt hatte, daß sie weder mit Wort, noch Gebärde die gesellschast- Asch könnten, die besser ungesprochen blie ben. Meine Entschlüsse wären selbst verständlich unabhängig von jeder Be- Verhältniß zu Herrn von Reetz nicht weiter regeln, es hatte sich alles so unglaublich, so über alle Berechnung gehend gestaltet. Mein Liebster und ich waren dann noch mit Tante Miranda in der Kirche, unten auf dem Armensünder bänkchen. Oben im Kirchenstuhl de> Aristokratie saß das wieder versöhnte Brautpaar mit Miele, und die Son nenstrahlen wanderten zwischen uns golden und strahlend hin und her, ganz wie damals. Nur die Silber stimme von drüben ertönte nicht. Lei chenblaß und starr saß sie da, mit dem Herzen, das nicht in das Gotteshaus gehörte, weil es eigenwilliger und bös artiger schlug als je, weil es auf irren Wegen wandelte, mitten hinein in die Gluth des Hasses, armes Ding! Ich drückte meinem Liebsten die Hand. Wie glücklich waren wir doch, Gott und die Liebe im Herzen und vor uns die Zukunft im rosigen Glanz! Miele blieb sich bis zum letzten Augenblick treu. Sie fing uns auf dem Kirchhof ab, das Gesicht durch leuchtet von Hohn, Hochmuth und Neugierde. eigniß," sagte sie. „Ja, stille Wasser sind tief, und von modernen Mädchen kann man ja alles erwarten! Ich gratulire Ihnen beiden. Sie haben ganz vernünftig gehandelt. Ihr Geld wird ja nun auch gut angelegt, wenn So paßt es viel besser. Unftreins ist Das war mir denn doch ein bischen zu bunt, wenngleich Erich lächelte. Ich gleich in Waffen. Zwischen Mieke Muih/"'""" Bahn brachte. Aber das Glück saß Da habe ich ihn ausgelacht. „Mit Dir zusammen soll mir etwas schwer werden? Was denkst Du? wenn ich sie auf dem Gipfelpunkt ihrer „Mitten in die Kartoffel- und Rü mit Mieke hatte, den besten Stoff zu sittlicher Entrüstung 'gefunden, da mein Lchatz mich gerade stürmisch in die Arme nahm und mir Mund und Das ist nichts für alte Krähen- Himmel schauen, und der hat's gethan. Denn so hoch reicht der von der stumpfsinnigen Heerde aufgewirbelte Staub nicht, daß er zwei seligen Men schenkindern den Ausblick in den Him mel, und dem Himmel den gütigen Niederblick in zwei selige Menschen herzen verhüllen könnte. (Ende.) Benutzte Gelegenheit. Kastellan eines alten Schlosses (zu sei nem Söhnchen, dem die Nase blutet): „Geh' schnell oben ins Thurmgemach, Schwiegermutter erdolcht hat die Blutflecken hätten schon längst erneu ert werden müssen!" spruch. (Freund im Maleratelier.) .Wann pflegen Sie Ihre Mahlzeit einzunehmen?" „Nach der Mal» Geschmückt. Der junge Gutsbesitzer Adolf Reinke schließlich, als der Pflichtvergessene Da hatte der jähzornige Bursche in sinnloser Wuth nach dem Messer ge griffen und seinem bisherigen Brot herrn mit der haarscharfen Klinge blitzschnell die linke Wange aufgc sckMt. ch> Gl"ck s Strich zog. „Scheußlich, wie ich aus sehe. Entstellt bin ich sürs ganze Le ben. Kann ich mich so überhaupt noch unter anständigen Menschen blicken lassen? Und was wird meine Braut da zu sagen." ten. Zaghaft, im Gefühle seines G-- einer Ecke Platz. ten?" Dienstfertig nahte ein Kellner. „Was oefehlen der Herr Doktor?" Doktor? Hatte Reinke recht gehört? Kein Zweifel, der Ganymed wiederhol ior, jawohl, Herr Doktor." Und nun vernahm des Gutsbesitzers scharfes Ohr vom Nebentische her, an welchem zwei Studenten saßen, deut lich die Worte: „Da, sieh mal, Leib fuchs, dort die prachtvolle Horizontale. Ich stand zwanzigmal auf der Mensur und niemals hatte ich das Gluck, einen solchen herrlichen Renommirfchmiß da vonzutragen. Hundert Mark gäbe ich auf der Stelle dafür!" Reinke glaubte feinen Ohren nicht trauen zu dürfen. Also beneidet wur de er noch um seine aufgeschlitzte Wan ge? Da wich seine deprimirte Ge müthsverfassung. Stolz erhobenen Hauptes verließ er das Lokal, gefolgt Studenten. Auf der Straße traf er mehrere Be kannte. Noch nie zuvor hat man ihn so respektvoll begrüßt wie heute. Ei nige machten Andeutungen wie „Eh renhändel", „schweres Säbelduell" und gratulirten ihn zu dem guten Aus gang. Alle aber betrachteten in ehr fürchtiger Scheu die mächtige staurant, welches wegen der Nähe des Landgerichts Stammlokal der Juri sten war, mit „Herr Assessor" angere det wurde, dachte er nicht mehr daran, den Messerhelden anzuzeigen. Er hatte ursprünglich auch geglaubt, mit der frischen Narbe seiner am Orte wohnenden Braut nicht unter die Au gen treten zu dürfen. Jetzt aber befuchie er ohne Bedenken die Erwählte seines Herzens. Nachdem sich ihr erstes Erstaunen gelegt und sie wahrheitsgemäße Auf klärung über den Ursprung des „Schmisses" erhalten, Naschte sie fröh lich in die Hände: „Ach, Adolf, jetzt wird alle Welt denken, daß ich einen studirten Zukünf tigen hätte. Ist das nicht reizend?" Tic «cshichtc ci»«» Nildcö. Ein Bild, das man vor ein paar Monaten vielleicht für ein paar Pfund hätte kaufen können, wurde dieser Tage in London für P 48.375 verlauft. Es handelt sich um ein „Porträt einer jun gen Dame" von Gainsborough. Im Jahre 1833 starb in Hemel Hempstead ein Käsehändler Namens George Mowser. In seinem Nachlaß befand sich das besagte Gemälde. Mowser hatte es vor vielen Jahren von einem Vetter zum Geschenk erhalten. Das Bild war von Freunden häufig be wundert worden, aber Niemand ahnte auch nur entfernt seinen wirklichen Werth. Im vorigen Jahre zogen die drei Töchter des Verstorbenen von Hewel Hempstead nach Worthing. Dort wurde von ihnen einmal ein Arzt gerufen, der zufällig bei seinen Besu chen im Hause das Bild im Gange ahnte. Endlich wurde sein Wunsch, Besitzer des Bildes zu werden, so rege, daß vor sechs Wochen eine der Schwe wollte man es kaum glauben und sragie erst noch telegraphisch um die Bestätigung an. Für die Küche. Gefüllte Kuchen. 1 Pint süße Milch wird erwärmt, 1 Tasse Butter legt man stückweise in die Milch, die mit derselben weich wird, doch darf die Butter nicht schmelzen. Nachdem man Butter und Milch so gut als möglich verrührt hat, werden tiefen Schüssel siebt man V 2 Pfund Mehl, gibt nach und nach Eier, But ter und Milch dazu und stellt durch ebenfalls in einem heißen Ofen kleine Kuchen backt. Man füllt dieselbe?» nach dem Erkalten entweder mit Jelly oder mit geschlagenem versüßten Rahm. Zwei Lammherzen werden blätterar tig aufgeschnitten, aber so, daß d>« einzelnen Scheiben zusammenhängend recht mit Salz und Psef umwickelt und mit Zwirn verbünde»?. Dann läßt man ein StUckchen Butter zergehen, dünstet darin etwas zerschnit tenes Wurzelwerl und eine Zwiebel mit etwas Wasser, rührt sie durch ein Sieb, würzt sie mit sechs Tropfen Maggis-Würze und gießt sie über die nun vollständig aufgeschnittenen Fleischscheiben. Braune Klopse klaLuise. (Sehr schmackhaft.) Man nimmt I>H Pfund gehacktes Rindfleisch, vermengt es mit 2 Eßlöffeln voll zerlassenem Rindsfett, einem ganzen Ei, gewiegter r.es halben Handtellers, und von et wa 1 Zoll Dicke. Diese kerbt man mit einem Messer kreuzweise ein und kocht Essig ab, kocht die Klopfe schnell da- Anrichten I—2 Eßlöffel voll kleiner Klopsen. Gebratene Tomaten. Hier schmackhaste Zugabe zum Frühstück. Klops mitSardellensan ce. Aus 2 Unzen und einem Löffel Mehl macht man eine hellbraune Ein zahl Klopse aus ><2 Pfund Rind- und 1/2 Pfund Schweinefleisch, 3 Unzen nem Dotter, nebst ein wenig Salz nnd Pfeffer, Alles gut vermischt und M Ragout fin en cognrlleZ. 2 Kalbsinilchen, 1 Kalbsgehirn und l Kalbszunge werden in Salzwasser weich gekocht, sodann nach sorgsälti nigen Sardellen und Kapern fein ge- Paar Eßlöffel voll Mehl abgerührt, mit Kalbsbrühe aufgefüllt und auf gekocht, endlich das Gewiegte hineinge than, nebst geriebenem Parmesankäse und Essig, besser Ertronensaft nach Geschmack. Wenn dieses alles zuiam man die Masse in Muscheln, bestreut diese mit Käse, legt auch wohl ein Stück Krebs- oder Sardellenbutter auf jede Muschel und läßt sie in der Brai- Kalsleber mit feinen Kräutern. Die Leber wird, nach- Haut und Sehnen befreit und mit fei nen Speckfädchen durchspickt. Nun legt man sie in eine Kasserole, fiigl scheibig geschnittene Zwiebeln, Sup penlraut, Lorbeerblatt, Citronenschei ben, Thymian, Majoran, Gewürzkör» ner und Salz dazu, legt dünne Sveck» scheiden darüber und begießt mit Brü he, schiebt die Kasserole in den Brat- Hitze bekommt) und dämpft sie 40— 60 Minuten, je nach Größe. Nachdem die Leber herausgenommen ist, wird die Brühe entfettet, abgeschmeckt, mit einem Löffel Madeira aufgekocht und mit etwas Sardellenbutter lind Ei» tet.Sch' 2S L g ch» Scharfblick. Weiberstimme (in die Wirthsstube hereinrufend): „Ob d' herkommst, Tropf, elendiger!" Ein Gast: „Sie, Herr Wirth, wem ruft 'nausschau'n. Wenn nix lommt —> war ihr Dackl g'meint, und wenn wer tommt ihr Mann!" 3