KcimlW Milde. Sirman von Käthe von Becker. (l3. Fortsetzung.)^ ein finsterer Blick folgte der davonei lenden Gestalt des Rothkopfes. Mich sah er nicht an, sondern verneigte sich noch kühler und gemessener als sonst btun Abschied. Ich war tief verstimmt, und die weiße Heide habe ich achtlos bei Seite gewo.fen. Unglück und .Unfrieden hatte sie mir gebracht! Ich wollte, daß ich niemals ihre kalten, farblosen Blü then gesehen hätte. Wir gingen wieder einmal alle zum Gottesdienst, aber wie war es so an ders heute, als damals vor vier Wo chen! Heute ging ich mit Mieke. Der Leutnant kam so spät, daß wir schon selbst sich zu der letzten im Zuge, zu dem Rothkopf mit dem eigenwilligen, bösartigen Herzen, gesellen mußte. Diesmal klang ihre süße, jugend frische Stimme nicht durch die Kirche. Die andere fehlte freilich auch? ihr Be sitzer war nicht da. Die Sonne schlug ihre Strahlenbrücke wie damals, aber sie glitt an den flammenden Gold haaren vorbei, über den braunen Kirchenstuhl hin in's Leere. Alles anders, als vor vier Wochen, alles. Aber die Predigt muß befriedigen der gewesen sein, als damals, denn Herr von Reetz hatte nichts zu räfon niren. sondern hielt auf dem Heimwe ge und bei Tisch ein sehr erbauliches Gespräch über die Kirche, die mit dem Staate Hand in Hand gehen und das Volk in Zucht un« Banden halten müsse, usw. Mir war kopfschmerzlich zu Muthe, augenscheinlich hatte ich diesmal die Kirchenluft nicht vertragen können; die Tischzeit wurde mir endlos lang. Mein Nachbar fehlte. Er war sicher wieder bei Sanitätsraths zu Tisch und erholte sich dort im angeregten, theilnehmenden Familienkreis von den Strapazen der Wochentage. Da kann er gewiß alles sagen, was ihm das Herz bedrückt und den Frieden raubt. Vielleicht tröstet ihn dann das rei zende Töchterlein. Worte aus liebem Munde thun größere Wunder, als ein Zweiglein weißer Heideblüthen! Ich freue mich sehr, wenn er dort Glück und Frieden findet, wirklich sehr: denn ich fühle herzliche Freund schaft für ihn und wünsche ihm alles Gute. Ach, es muß wundervoll sein, so recht treue, theilnehmende Freunde zu in der Welt stehe. Ich habe nicht Va- Es gießt vom Himmel wi? mit hier. Seine erste Ausfahrt! Die gleichen, ..bald Frost, bald fröhliche Strahlen, bald Blüthen in Herzen rind Thaten, bald stürmisch und bald still!" Sehr hübsch: die erste Poesie, die ich von ihm hörte. Das sind gewiß so feststehende Schlagwörter, die man sich beim eingehenden Studium des interessantesten Schöpsungs - Kapi tels angewöhnt! Ach, ich bin schlecht, wirklich! Was hat mir der arme Baron gethan, daß ich plötzlich mit solch' unmotivirter Härte über ihn urtheile? Er war, wie er immer ist, liebenswürdig, elegant, taktvoll und unterhaltend.' Nichts an ihm auszu setzen. wenn man ein vernünftiger, gutgelaunter Mensch ist. Aber das war ich nun einmal gestern nicht, bin «s auch heute nicht. Irgend etwas Krankes, steckt eigentlich dachte ich es doch nicht. Nein, nein. ich bin wirklich ganz aufgeregt. Sturm rast durch das Rothtopf, dieser «inberechenbare! Alle Achtung! Sie hat uns hübsch an der Nase herumgeführt, mich eigentlich glückliche Liebe. Jawohl, mit der Hai sie reinen Tisch gemacht! Also, ich sitze hier und lasse meine ll^er Athem. »Ilse, ich ersticke, mich rührt der nicht auf Dich gehört? Aber Du hättest auch offener gegen mich sein sollen. Du mußtest doch etwas wis- genau wissen, - warum hast Du Manne bei?" denn? Wer denn?" „Aber Du weißt es doch. Diese Person. Heinis Fräulein! Denke Di« vollsten Zustimmung und Liebe und Hilfe und weiß Gott was alles. Und wie der tückische Geselle mich soweit hat, da nennt er den Namen. Heinis Kinderfräulein! Nein Ilse, daß ich nicht auf der Stelle todt hinfiel, das Geistesstärke, die ich selbst nicht be ckeii, er ließe seine künftige Frau nicht Entrüstung allein! Was sagst Du so etwas muk in unserem Hause, mit meinen Verwandten Passiren! Es ist mir schrecklich! Ilse, thu mir den Ich wollte nicht gerne. Es war Männer! Was ist sein erstes Wort reizlose Mieke!" nicht gefaßt. Aber als Trudel ihre Sprache wie derfand, und das geschah ziemlich schnell, da bekam ihr lieber, anerken wobei ich lieber nicht dabei gewesen Die Situation gestaltete sich sehr kritisch. Trudel glich einem Vulkan. Eine beleidigte und gereizte Ehegattin kann furchtbar sein. Der Gatte lenkte denn auch sogleich diplomatisch ein. Er machte seine Unüberlegtheit glän gemeint, natürlich nur punkt eines so jungen Dachses aus. Ihm wäre das Vögelchen auch immer feien entschieden Geschmacksache. Aber Trudel sollte sich nur beruhigen, gegen müsse augenblicklich aus dem Hause. Zum zweiten Mal geschah das Un erwartete: Trudel fuhr wie eine Ver zweifelte aus. „Nein, das geht nicht! Das ist ja das Allerschlimmste an der Geschichte! Ich kann die Person nicht so auf dem Fleck entlassen, ich habe keinen Ersatz für sie. Wer soll für Heini sorgen? Ich kann nicht auch das noch auf meine Schultern neh men, ich bin so wie so überbürdet. Und von den Mädchen kann ich keins entbehren." Nun fiel ich ein: „Aber, Trudel, da sind doch Mieke und ich und Tante „Nein, nein, dai wäre noch netter, wenn ich meinem Besuch Kindermäd chenpflichten auferlegen wollte! Und Mieke versteht nichts, und Tante Mi randa ist zu alt und ungeschickt dazu. Ncin, ehe ich nicht Ersatz habe, darf mir die Person nicht aus dem Hause." „Ader, Kind, wie denkst Du Dir denn das?" fragte Herr von Reetz kopfschüttelnd und heimlich lächelnd. „So oder so, Heini's Fräulein bleibt sie jetz? aus keinen Fall mehr. Lehnst Du Dich gegen die Verlobung auf, so reist sie schnurstracks ab —" „Ich zwinge sie kontraktlich, sie ist verpflichtet, ihre Zeit auszuhalten." „Verlobung löst jeden Eontrakt, außerdem kneift sie dann heimlich „Nein, ich kann sie n'cht entbehren, ehe ich Ersatz habe", beharrte Trudel eigensinnig und zornig. „Ja. dann mußt Du Dich gut mit ihr stellen, vielleicht thut sie es dann aus Verwandtenliebe, sozusagen als Besuch, aus eigenem Willen", lächelte Herr von Reetz spöttisch. Aber Trudel griff das auf. „Wenn Du meinst. Heinz, daß wir doch nichts gegen diese wahnsinnige Verlobung thun können und uns darin finden müssen, dann soll sie sich wenigstens dankbar sür unsere Duldung erwei ,.Komme ihr nur nicht mit Dul dung, Mäuschen", fiel der lebenskluge Gatie ein. „Die Kratzbürste ist auf solche Redensarten nicht geeicht. Ich würde sie überhaupt abschwimmen lassen, mitsammt ihrem Cicisbeo; aber Du weiht, liebes Herz, daß ich mich bei allen internen Angelegenheiten Deinen Wünschen füge. Wenn Du die Sacke so behandeln willst, gut. ich sinde mich dann auch damit ab. Frie den in der Verwandtschaft ist immer ein angenehmer Zustand. Mir ist e feine'r" Zukünftigen nicht erziirn-n. Arrangire das, wie Du willst, und theile mir dann mit, welche Rolle ich spielen soll, die des zürnenden Gottes oder die des gemüthlichen Brautva — ich bin zu allem bereit." Und Trudel sah diesen außerordent lichen Gatten mit einem Blick tiefster Bewunderung und heißester Dankbar^ er' von' Georg's gutem Geschmack und dem reizenden Schmalthierchen sprach. Das war über der Geistesstärke und Seelengröße des herrlichen Mannes vergessen. Sie sagte auch etwas Aehnliches und sah mich dabei ausfordernd an, damit ich auch in Anbetung zerflösse; aber ich reagirte nicht, sondern zerriß diese stimmungsvolle Ehescene mit der profanen Frage, was sie denn nun zu thun gedenke? „Ganz das, was mein Mann mir räth", sagte Trudel überzeugungsvoll und in fröhlichster Gemüthsstimmung: „Ich werde mich in die Thatsachen finden, zuerst Georg zitiren, um ihn mit meiner Einwilligung zu beglücken, und dann den widerwärtigen Roth kopf als liebe Cousine begrüßen. Letz teres mit edler Zurückhaltung und dem geschickt angebrachten Wunsch, daß sie als mein Besuch ihren Aufent halt bis auf Weiteres bei uns behalte und sich Heini's nach wie vor freund lernen. Aber sie wird sie schon verste das Weltall und uns die trostlose mit Mieke?" Der Engel streckte entsetzt beide Hände von sich. „Nicht um die Welt. Den, sind meine schwachen, werblichen zerstört, folglich gebührt Dir auch diese Mission." ..Heinz, so könntest Du mich im Stich lassen?" „Ja", sagt» er hartherzig,, das ist und bleibt Frauensache." jetzt alle meine Kräfte zusammen neh men, um der lieben Cousine den rich tigen Standpunkt anzuweisen. Ich gehe an's Werk!" Nach ungefähr einer halben Stunde war sie wieder in meinem Zimmer, fast beklommen. „Du, Ilse, erlaube, daß ich mich setze. Die Aufregungen des Tages sind mir in die Beine gefahren, ich bedarf eines festen Ruhepunktes. Es ist alles in Ordnung. eine gelieble Brautpaar. Als Besuch hätte ich mir nes neuen Kinderfräuleins aufsetzen? „Was ist da zu erzählen? Das ein verliebter Affe, der alles nachbetet, was die Göttin vorbetet. O, die ver steht es! Nirgend kann man sie packen. Ihr Selbstbewußtsein ist nicht zu dämpfen: denn es tritt so natür „Aber, Trudel, wie ist das möglich? Du wolltest doch —" „Thu' mir den einzigen Gefallen und frage nicht, wie es möglich ist. Ich fange sonst an zu weinen, dicht daran bin ich schon. Sie hat alle meine Entschlüsse über den Haufen geworfen, ich weiß selbst nicht wie. Dabei hat sie aber gar nicht viel gere det, das Reden besorgte ich allein. Aber ich muß von den grünlichen, schillernden Augen der rothhaarigen Hexe wie hypnoiisirt gewesen sein.alles kam anders heraus, als ich es geplant hatte. Ich habe mir die Person vor dem ja nie richtig angesehen. Sie ging so still und pflichtgetreu ihren Weg. Alles wickelte sich glatt und tadellos sie gekümmert habe, als um einen Automaten, und nun sehe ich auf einmal den Menschen dahinter, und mit dem werde ich nicht sertig. Na, es lohnt nicht, weiter darüber zu reden. Mein Mann hat recht, ändern können wir nichts, nun muß man die eine Verlobung, hübsch, nicht wahr?" "Ich fiel ihr lachend um den Hals, und sie lachte nun auch. Dann aber nahm sie mich bei den Schultern und schüttelte mich. „Du, das sage ich Dir aber, wenn Du nun diese 'meine Niederlage nicht glänzend auswetzest, dann verliere ich den Glauben an die Menschheit. Na, sei nur still, an so etwa? soll man nicht rühren. ich sage auch nichts weiter. Nun will ich Tante Miranda auf den Leidensgang zu Mieke schicken. Kin der, Kinder, was man alles erlebt!" Tante^Miranda bei mi: an, ich hatte heute Empfangstag. Die kleine Tante sah ganz blaß und geknickt aus. sie mich glücklicherweise zum Zim „Jch mußte lachen. „Aber. Ta. Miranda. hat sie sich wirklich so gehen „Aerger? Höher hinauf. Jlschen, Wuth in hellen Flammen; ich dachte, sie zerrisse sich und mich. Die Ehren- Utel für Trudchen und das junge Ich hoffe, es wird sich nun ein be freiendes Gallenerbrechen einstellen, damit die getäuschte Liebe ein sachge mäßes Ende findet." Wahrscheinlich hatt? die Sache sich wirklich so entwickelt, wie Tante Mi randa hoffte, denn zur Tischzeit er schien Miete in vollkommener Fassung und Haltung, und wenn man ihren gewesen, die so etwas lange kommen sah und den rothhaarigen Besenstiel für solch einen albernen, kleinen Leut nant gerade passend fand. Höher hinauf durfte er seine Augen doch nicht heben, das hätte sie ihm immer tta: gemacht. Gleich und gleich gesellt sich gern u. s. w. Als ich der jungen Braut meinen Glückwunsch sagte und ihr die Hand bot, funkelten mich ihre fest zusammengepreßten Lippen fiel kein Wort des Dankes. Es war mir wirklich peinlich, und len geben. Er flüsterte ihr später eine Fülle beruhigender Worte zu, die ihr ein kurze?, spöttisches Lächeln entlockten. Ach, wenn der wüßte! über und, ich glaube, auch vor heimlichem Weh. Werminghoff hatte den Schat- ' , d I d d möchte. Armes Ding, sage ich doch, wer weiß, wie man selbst handeln würde, wenn man in ihren Schuhen steckte! Aeußerer Glanz ist ein Ding, das leicht blendet, hm, hm, ich saß auch schon einmal im Glashaus und aufgeklärt, es ist wonnig, und morgen früh kann ich wieder reiten. Ach. die Welt ist doch schön, wie die Sonne scheint! Krankheit und Mißstimmung sind verslogen, ich freue mich wieder des Lebens und des Tages. Die Ver lobungSgeschichte hat mich sehr amü- Grillen Gluck- und unter Umständen auch ein interes santes Vergnügen. Dienstag. milienkreife Verlobung und zugleich eine Art Abschied, da der Leutnant heute abreist, um die Einwilligung der Gedankenstrich! Trudel setzt eine zuversichtliche Miene auf und antwortet auf meine heuchlerische Frage: „Glaubst Du, daß der Besuch des Cousinchens Dir wirk lich die davon erwarteten Vortheile für Heini bringt?" mit großer Lebhaftig keit: „O ja, ich hoffe es bestimmt. hier ist, eine andere Sache, selbstver ständlich. Ein verliebtes Mädchen bat in Gegenwart des Bräutigams sür so schwach wie meine. Trudel hat sich Rothköpfchen verrechnet! Das Ge schäftliche Absicht, die Brüderschaft geln. nur durch den drohenden, heim lichen Blick seiner Gattin vereitelt wurde, so daß er es schadigungsg-luste> diesmal für ihre zarten Bemerkungen den Gegenstand: der verhaßte Roth kopf war Zielscheibe. Aber der war ihr besser gewachsen als ich. Als Mieke nothgedrungen mit dem Rothköpfchen anstieß, sagte sie mit ihrer hochmiithigen Groden berg - Miene: „Na, Sie haben Ihre Carriere recht hübsch und recht schnell abgeschlossen. Bom Kindersräulein zur Dame der Gesellschaft, das ist ein geschickter Sprung!" Die kleine Feuerlilie zuckte ein bis chen zusammen, dann funkelte sie mit den grünen Augen spöttisch zu Mieles Hünengestalt empor. „Ja, ich bin augenscheinlich geschickter als Sie. Ihnen wäre es nicht gelungen, trotz aller guten Absicht. Ich sürchte, Sie sind ein bischen zu schwer für solchen Sprung." antwortete sie prompt und liebenswürdig. „Wie meinen Sie das?" fuhr Miete wüthend auf. „Ich bin eine Dame der Gesellschaft —" „Ich auch, Fräulein von Groden berg." Sie stand vor Mieke hoch auf gerichtet und mit stolzer Miene, wie eine Königin. „Wenigstens beweise ich es in Benehmen und Takt mehr als Sie." Dreht sich um und läßt Mieke sprachlos stehen. Herr von Reetz mußte wohl etwas von den holdseligen Friedensunter handlunqen der beiden gemerkt haben, und in richtiger Erkenntniß des schul digen Theils nahm er seine liebe kleine Nichte beiseite und hielt ihr ein Pri vatissimum. das sehr kräftig und be stimmend gewesen sein muß, denn Miele mischte sich danach wieder mit unbefangener Fröhlichkeit in den Ver wandtenkreis und war nur noch ge mäßigt bissig, so daß die allgemeint Stimmung ungetrübt blieb. Uebri. Gens, wenn Trudel dem neuen Cousin chen gegenüber den Ausdruck „verlieb tes Mädchen" anwendet, so stimmt das nicht genau. Ein Ceremonienmcister könnte sich keine zurückhaltendere, taktvollere Repräsentantin einer Braut wünschen als diese. Sie lächelt und läßt die Hände küssen, und auch da! nur mit weiser Mäßigung. Aber der gute Junge ist glucklich. Der einzig- Schatten auf seiner Selig keit ist die Abreise und die Sorge, daß er zum Erntesest nicht zurück sein könne. Sie tröstete ihn für diesen Fall unter hinreißendem Lächeln mit dem Umstände, daß er doch noch nicht tanzen dürfe, aber aus seine flehenden Bitten, daß sie dann auch nicht tanze, lächelt sie noch hinreißender, wiegt kokett das flammende Köpfchen und sagt: „Tyrannenlaunen und Eifer sucht dulde ich nicht, mein Schatz. Ich versprecht nichts. Du mußt das hin nehmen, wie ich es thue!" Famos,' sie wahrt ihre Stellung vom ersten Augenblick an. Man könnte vortommcnden Falles von dieser klu gen. kleinen Schlange lernen. Nur daß nicht jeder Mann auf solche Behand lung dressirt ist. Ich weiß einen an deren, der solche Souveränität nicht dulden und dem gegenüber sie derglei chen auch nicht wagen würde. Er war heute sehr still auf dem Morgenritt. Die Lus' hatte etwas so Schwüles, Gewitlerhaftes, das lag Ganz zufrieden bin ich heute nicht! Dienstag. Nacht. Da sitze ich wieder in nächiiger andere Dielt! > Die Feder stockt, wie mein Herz schlag. Wie soll ich es denn sagen, was so wunderbar, so märch'-hait Blind war ich. unglaublich blind, und plötzlich ist die Binde von meinen Au gen gefallen, und ich bin sehend gewor den, wissend, betäubt, überwältigt! Bom ersten Blick an habe ich ihr. hi liebt, jetzt weiß ich es, aber wie eine blinde Thörin bin ich in dunkeln, Wahn befangen, unbewußt wie ein Kind, ich, das kluge, welt gewandte, erfahrene Mädchen, das überall Bescheid wußte, nur nicht im eigenen Herzen! Es ist zum Lachen und zum Wei sen, und glauben weiß als ihn, ihn allein auf der gan zen, wtiten Welt! So alt bin ich nun geworden, un> darin, nichts als Liebe, wunderbar«, selige, angstvolle, zitternde Liebe! „ (Fortsetzung folgt.) Für i>!e Küche. Gefüllte Kohlrabi. Man iunge Kohlrabi, schält sie glatt, schnei oet sie gleichmäßig rund, nimmt oben eine Deckelscheibe ab und höhlt sie in wendig aus. Dann kocht man die nenschale, Salz, Pfeffer, Reibbrod, laden. Man klopft das Fleisch, Klopfholz, nicht mit dem Messer. besser Bouillon aus Liebig's Fleisch extrakt —, daß die Röllchen stark zur Hälfte bedeckt werden, deckt den Topf schnell fest zu, beschwert den Deckel ' und läßt sie bei ganz mäßiger Hitze, Zeit schwitzen. Die Zwiebel muß rührt man 2 Kochlöffel voll Mehl und auch erkälten läßt. Ist sie völliz kalt, so wird etwa 1 Pint Spargel wasser (bei Büchsenspargel das ganze die Sauce zu einer dicken Creme ge worden ist. Diese schärft man mit dem Saft einer ganzen Citrone ab, gerinnt diese. Man reicht diese! fleisch. Bayerisches Sau:?- so wie bei No. 1 mit Schwarten und Schweinefett auf's Feuer gebracht, einige Aepfel mit etwas mehr Zucker hinzugethan und mit diesem alle Stunde gedämpft. Die Aepfel werden hierzu mit der Schale ganz fein ge schnitzelt. 3. Sauerkraut m i Wei n. Das Kraut wird^ganz sonders mit Rheinwein), zu. wilder Ente, zu Gans, Pökel-Eisbein, Papri kaschnitzel oder Gulasch gereicht. Selb st verrath. Junge Frau (nach der Rückkehr ihres Mannes von der Reise): „Ach, Du bist so wie viel würde mir der erzählen!" Gatte: „Unsinn! Der hat gar nichts gesehen der stak im Portemonnaie!" 3