KeiinW -Me. Roman von Kiithc van Bccler. l. (11. Gefühl von stiller Got teshausweihe und -Ruhe. Ein Hauch jenes köstlichen Glückes und Friedens, der aus seinen Worten wehte, um welch köstliches Wunder! Glück'"' traumhaften, selbstlosen ihren Gefühlen stellen sollte. das leicht« Lcbensblatt wirbelt in die Tiefe. Vtun, Dank, eS ist diesmal fuhren die drei Herren heute Nachmit tag vom Hofe ab. Die feurigen Holl witz'schen Pferde tänzelten so muthig Tod sitze und höhnisch die Sense prüfe, ob sie zur frischen, fröhlichen Mahd scharf genug s«j. blieben. „Alte Frauen erfreuen sich keiner Jägerfympathien," sagte sie muß sich hütm.^öffent- Tante Miranda gehen sie alle drei spannen und machten die tägliche Spa zierfahrt in den Wald. Heute ohne Fräulein und Heini, denn letzterer war ungezogen gewesen, blieb also mit dem Rothköpfchen zu Hause. Auf dem Heimwege, kurz vor dem Gutshaufe, kommt uns Werminghoss entgegen gefahren. Sonst reitet er stets. Ich sah diese Abweichung von der Regel mit Verwunderung und hatte gleich das Gefühl, es müsse sein Gesicht einen aufgeregten, ge spannten Zug hatte. Eine Sekunde zauderte er, dann winkte er unserem Kutscher und hielt seinen Wagen an. „Gnädige Frau." sagte er, „ich möchte Sie daraus vorbereiten, Ihrem Herrn Gemahl ist ein Malheur pas sirt. Nein, nein, nichts Ernsthaftes! Die Hollwitz'fchen Pferde sind durch gegangen, und die Herrn haben beim Sturz aus dem Wagen kleine Eontu sionen erlitten. Ihr Herr Gemahl ist bei Besinnung und durchaus nicht gefährlich verletzt. Ich fahre eben nach Kleinbritznick, um den Sanitäts fchnell mit den Damen zu!" Ein kurzer Gruß, den Wohl keine von uns erwiderte, und dann jagten verzweifelt: „Er gewiß nicht die Wahrheit gesagt, ich finde meinen Heinz todt!" Tante Miranda und ich redeten ihr zu und suchten sie zu beruhigen, aber heimlich behten wir eben so angstvoll wie sie. Auf der Steinterrasse erwartete uns Dore mit verweinten ANgen. Es war Gejammer hätten sie Schreck und Angst sonst getödtet. Nun hörte sie daraus, daß ihr Mann lebe, und an Tante Mirandas Hand eilte sie zu ihm. Miele und ich hinterher. Miele, kreideweiß, packte mich krampfhaft am Arm. „Ich lann kein Blut sehen. Wenn ich Ohnmächtige sehe, werde ich auch ohnmächtig! Ich komme nicht mit. Bringen Sie mir Nachricht, wie es drinnen steht!" tigte mich doch noch die Ueberrafchung angesichts dieses Bekenntnisses. Die barmherzige Schwester, deren ganzes Leben der leidenden Menschheit gewid met sein sollte, konnte kein Blut sehen und wurde ohnmächtig, wenn andere Ich sagte kein Wort, sondern nickte ihr nur stumm und starr zu, der that kräftigen Samariterin! An der Thür des Schlafzimmers kam mir Tante Miranda mit der klei nen Feuerlilie entgegen. „Er ist jetzt schon bei Besinnung, hat aber überall Schrammen und Beulen, und mit dem linken Arm ist nicht Glückttcher nützt." Fräulein erröthete. „Herr Wer minqhosf hat alle Anordnungen ge troffen. Er war dem Wagen mit den er mir alles allein. Unter seiner Lei tung ist es kein Verdienst, das Richtige zu thun." Dabei leuchteten ihre Augen, und Tante Miranda warf einen kurzen prüfenden Blick auf sie. seufzte schat tenhaft leise, nickte mit dem Kopse und sagte: „Ja, ja, er versteht sich auf alles. Wo ist der zweite Patient?" .Aus seinem Zimmer. Herr Wer minghoff meint, er hätte nur das untersucht, und was zu thun war, habe ich gethan. Auf der Backe hatte er eine tüchtige Schramme, die habe ich etwas, aber das ist mehr Aufregung als Wundfieber." „Ich werde zu ihm gehen und mir den Hergang der Geschichte erzählen lassen," sagte Tante Miranda. „Mein Neffe ist schwach, der darf nicht spre chen, aber Georg scheint ja wenige? mitgenommen zu sein. Ich komme nachher Bericht erstatten." Die kleine Fuerlilie lächelte ihr nach. Schlüsselbein, und ob ihn Narbe im Gesicht nicht entstellen wird. Was so ein Mann empfindlich und eitel ist! Und das nennt man das stärkere Ge schlecht! Freilich, jeder ist auch nicht so weichlich!" ren, der iminer das Richtige traf. Ihr Unglücksfall ein Glücksfall, der Angst und Sorge einander verlebt, die binden fester als Stunden der Lust und Freude. w grünlichen Augen mit forschendem besser, als sie es sonst bei dieser Mit nicht nach athemloser Seelenangst, die ich freilich auch nicht fühlte, als ich fragte: "So? Was hat ihn denn be troffen, und woher wissen Sie es?" „Der Kutscher, der die Herren her brachte, hat so ungefähr den Hergang der Sache erzählt. Die wilden Holl witz'fchen Pferde hätten lurz vor dem Rendezvous vor einem aufsteigenden noch so zu packen, daß er die Hinstürmenden behielt. Im Mo ment jagten sie in den Graben, der und der Diener wurden herausge schleudert und Baron von Hollwitz noch ein paar Enden mitgeschleift Dann haben ein paar Männer, die ge rade in der Nähe arbeiteten, die Pferde aufgefangen, und die schon am Ren dezvousplatz versammelten Herren sind hinzugeeilt. Baron Hollwitz hat einer Tragbahre nach Klödenau ge bracht. Der Diener ist der einzige, dem nichts geschehen ist." Das waren böse Nachrichten. Die Sorge ging durch unser Haus und durch unsere Herzen, besonders, da der Sanitätsrath auf sich warten ließ. Werminghoss kam ohne ihn zurück. Er Aber das dauerte lange, und mitt lerweile marterte uns alle die Unsicher heit, wie groß der Schaden sei, den unsere Herren genommen hatten. Endlich traf er ein, spindeldürr und behend wie neulich, aber zugeknöpft und schweigsam, vollkommen unhöf licher Berufsmensch, bis er alle Unter suchungen angestellt hatte. Dann rieb gemüthlich die Hände, trank sein und ein Büschel Haar kostet es, aber gefährlich ist es nicht. Die Glieder ein bischen geschunden, aber sonst heil und Er blinzelte mich listig an. „Ja, ja, aber alles der Reihe nach. Der Baron war mein erster Patient, über dessen Befinden mußte ich also auch das erste Bulletin ausgeben. Mit den anderen ist es ebensowenig gefährlich. Herr von Reetz hat sich den Arm ein Mischen verrenkt, und hie und da 'ne kann künftighin mit einer Schmarre die Backe, ganz martialisch! Alle junge Mädel werden denken, daß er Die Damen sehen alle angegriffener aus als die Patienten. Tante Mi randa, lassen Sie eine Kanne voll die Nerven. Sie, kleines Fräulein, können noch ein Endchen aufs Feld Worten: „Unk, Unk, Unk, Unk, bin von Männern und der Liebe hätten wissen wollen. Nun säßen sie alle verzaubert im Sumpf und klagten könnten. Aber jetzt sei es zu spät. Ich weiß, daß die Geschichte mich immer unglaublich interessirt und mit tiefeyi Mitleid für die armen, alten Unken erfüllt hat. Warum waren sie nur so dumm gewesen, keinen Mann zu nehmen? Ich konnte es nie begrei fen. Ach, seitdem sind Zeiten ge kommen, in denen ich solche Thorheit recht gut begreifen lernte! Vielleicht ist es nicht das schlimmste, als Unke im Sumpf zu sitzen. Nur muß man klug Freilich, die Reue ist eine selbststän dige Dame? sie kommt ungebeten, vor ihr schützt nicht Thor, nicht Riegel! Ich stand und stand und lauschte dem schwermüthigen Unkengesang, und meine Gedanken zogen seltsame Bahnen. Nein, ich möchte doch nicht als Reumüthige im Unkenteich sitzen, ich werde den Baron Heirathen, ich glaube es ganz gewiß. Gleichheit in den Verhältnissen und Ansichten ist der richtige Untergrund zu einer guten Ehe, jawohl! Und wenn es mit den Ansichten vorläufig auch nicht immer stimmt, das macht sich beim Zusam menleben. Nein, es ist entschieden, liebe Unlen, das Altjungfernstübchen bei Euch im Sumpf beziehe ich nicht! und ihnen verlöschen, als im dunkeln Grunde sitzen und Reuelieder singen! hältnißmäßig gut. Der Arm deS Hausherrn muß wirklich nicht erheb lich verletzt sein, er klagt natürlich Unwohlsein und hinter des Leutnants Wünsche, ine sie sehr taktvoll findet. Trudelist auch ganz Mikes Ansicht. den leisesten Eindruck auf sie machtet .Ach, ich bitte Dich, wer denkt da an Willen lassen. Fräulein versteht auch wirklich alles besser als Miele. Mein würde sich blos blamiren. Du siehst immer Gespenster, Jlschen! Ich lassen." Lilie schlägt. Aber wie sagte der Baron! „Die Kleine ist ebenso be rechnend, wie sie leidenschaftlich ist." Sie fügte sich Trudels Bitte, die Euch das! sie nicht die Pflege des Leutnants übernehme, es sei ain Ende doch pas- Sender, als daß man sie Fräulein übertrage. Sie lächelte leise. Peinliches passirt! das ei- Blessirte physisch. Meine schönsten weilst!" „Aber das liehe sich schließlich doch arrangiren," meinte Trudel. „Frei lich, mit Wilhelm hinter Dir, das wäre auch nichts Richtiges, der ist ein helfen!" „Du, ich Hab's!" fiel Trudel trium phirend ein. „Natürlich, Ilse, ganz pflichtet nicht gesellschaftlich. Weiht Natürlich, er steht ganz zu Ihrer Ver sich blos, ob er Ihnen paßt. Es ist dein." Fräulein, das kann doch wohl nur Scherz sein," entrüstete sich Herr von Reetz. „Seien Sie lieber ehrlich und gestehen, daß Ihnen so eine Jefpel torbegleitung nicht paßt. Es war Herr von Reetz?" Ich hätte am lieb st«,npft. „Es ist mein voller Ernst, Herr Werminghoss gilt in meinen All iier Gesellschaft. Er hat die gleiche Satzung der Persönlichkeit gar keine „Nein, Ilse ist wirklich sehr vorur theilsfrei," entschuldigte mich Trude vor den ungläubigen, beinahe beleidig ten Blicken ihres Mannes. „Sie hat auch ganz recht, in diesem Punkt spricht das gar nicht mit, er ist em cm ßen, das ist wirklich zu liebenswürdig und rücksichtsvoll. Mein Bortheil lei det darunter nicht. Werminghoss ist erklären? Wir verstanden nicht. er mit sein» ben, ich halte mich für Beglei tung lurz^i^d lch überzeugt, daß c» nun thun? Es kam einmal so, und er mußte sich eben so dareinfinden wie ich. Angenehm war es für uns beide Nicht, trotzdem ich meine, keinem anderen wäre es eine Strafe, mit mir durch den goldenen Morgen zu reiten, und es könnte eigentlich sehr reizend sein, wenn wir so ein bischen gut Freund würden und einmal mit einander spre chen könnten wie unter normalen Ver hältnissen. Reizend müßte es sein, viel hübscher, als neben Herrn von Reetz herzutraben und so oft nicht zu wissen, was man mit ihm reden sqll! Was ich mit Werminghoss reden sollte, würde ich schon wissen. Er hat entschieden einen weiteren Gesichtskreis und liefere In teressen. Man wird sich einmal ken nen lernen, näher treten, das heißt, das hängt von ihm ab! Borläufig schien er nicht sehr be glückt von der Ueberraschung; er zuckte ordentlich zusammen, als Trudel beim Abendbrot damit kam. Ach, es wa: mir schrecklich peinlich, ich glaube, ich wurde ganz blaß und athemlos. Natürlich verbeugte er sich augen blicklich zustimmend und stellte sich fast sinstcren Blick. Gerne thut er es er noch ich gaben jemals Veranlassung zu diesem Haß! (Fortsetzung folgt) Für die Küche. Schwarzwurzel mit Käse. Man kocht die Wurzel in reichlichem siedendem Wasser nebst Butter, Salz und etwas Mehl gar, läßt sie gehörig abtropfen und vermischt sie dann mit reichlich geschmolzener Butter, gerie benem Parmesanläse und weißem Pfeffer. Die Wurzeln müssen dazu auf gelindem Fe»er fortwährend ge- Kaltf ch a l e vonS a g o mit Sahne. Pfund gereinigter Sago quellt man in 1 Quart Milch nebst etwas Zucker recht klar aus und läßt es erkalten. Indessen schlägt man 1 Pint recht gute, süße Sahne M a r k b r i s o l e ttes zu Fleischbrühe. Von Pfund Butter, 1 Ei und so viel Mehl, als die schmelzt. deutsche Art. Man setzt daZ gießt man 2 Glas Weißwein, 2 Eßlöf- Gefüllte K a l b s b r u st. Man läßt sich aus der Kalbsbrust die Kno chen lösen und bereitet ein: pikant« reibt das Fleisch mit Salz ein unl» brät die Kalbsbrust in Butter im Ofen unter öfterem Begießen weiche Messerspitze Liebig's Fleisch«xtract. et» Brotsuppe mit Wein. Ue bleibt, thut ein Glas leichten Wein misch von geriebener Semmel und Parmesankäse und bäckt es, bei guter ' Hitze, zu schöner Farbe. Gemüserollen. Ein schöner Kohlkopf wird entblättert, die Blätter in Wasser mit etwas Salz nicht zu weich gekocht, herausgenommen und die große Rippe ausgeschnitten. Kohl rabi schneidet man in erbsengroße Stückchen, kocht sie recht weiß, läßt sie abtropfen, macht ein weiches Rührei Sal; und Pfeffer, gibt die Kohlrabi stückchen darunter und fügt wenige ge riebene Zwiebel hinzu. Dann legt man je zwei Kohlblätter aufeinander, füllt etwas von der Farce hinein, macht Rollen davon und bindet sie gut zu. In einem Schmortopf macht man Butter braun, legt die Rollen hinein, brät sie auf beiden Seiten gelb lich an, Mzt zwei dicke Zwiebeln hin zu, stäubt etivss Mehl darüber und läßt alles U Stunde dämpfen. Dann gibt man sie auf «ine heiße Schüssel und lost die Fäden: mit dem Fett ver rührt man reichlich Mehl, läßt auf kochen, würzt mit Salz und Pfeffer, Maggi oder Liebig dazu oder auch Ldrige Bratensauce. Die Sauce muß »eichlich gebunden »nd kräftig sein. Zu Erster Gedanke. Herr: .Ja, ja, ich glaube, wir gehen schlim men Zeiten entgehen; wie wird es wohl in fünfzig Jahren aussehen " Dame: .Ich frage mich auch, was wird man wohl dann für Moden tra gen... ?" 3