6 Hier. ISraunes Kraut, Gestrüpp und Sttin«, Hier, wo Rosen blühen sollten Blühten keine! Dieser der heute schläft, Und sie ließ ihr Nest zerfallen Blässer wie der bleichste Flieder, Braunes Kraut, Gestrüpp und Steine, Hier, wo Rosen blühen sollten, Blühten keine! Der fnftsreie Rock in Paris. Bisher war die Pariserin von dem langen schleppenden Kleiderrock, auch auf der Straße, nicht abzubringen. Sie ertrug lieber alle seine Unbe quemlichkeiten, als daß sie einen Ko flllmwtchsel vorgenommen, denn Dieses Axiom war für Paris auch derart wahr, daß jede Frau, die sich bisher in sußfreiem Rock auf der Str aße zeigte, unerbittlich in zwei Katego rien verwiesen wurde, die, nach Pari ser Anschauung, eine besondere Spe zies der Menschheit bilden, nicht im eigentlichen Sinne unter die „Frauen" und noch viel weniger unter die „Da men" zu rechnen sind, nämlich die studirenden Frauen (stiis, mit Vorliebe lu»?»>») und die Ausländerinnen (^ti'ani!>-i',>s). Für diese beiden Kategorien seltsa mer Sterblicher ließ man den kurzen Rock gelten, oder richtiger, diesen bei den Kategorien rechnete man »»I<>us vcchn» jede Frau zu, die sich nicht im "Schlepprock zeigte. Man ward da durch ein >«»'», das jeden An spruch auf Frauenhastigkeit und Ele möglich mit einem Beigeschmack von Nihilismus und Dynamit, oder «in, Fremde, ein exotisches Geschöpf, das aus umnachteten Gegenden kam, und dem die Sonne der Pariser Mode eleganz nie geleuchtet hatte. Man begreift nun, daß in einem so konventionellen und zugleich so toilet tenfreudigen Lande wie Frankreich keine Frau unnöthigerweife als eine Emanzipirte, eine Anormale gellen wollte. Ihre Stellung als Frau und als Dame (und wer will hier nicht Frau und Dame sein!) war um diesen Preis: ein Meter Stoff mehr und «ine große Behinderung der Bewe gungsfreiheit. Aber wer diesen Tri but zahlte, galt dann auch als „voll", war auch Pariserin, Frau der Gesell schaft. Nun ist der Schlepprock thatsächlich «in äußeres Kennzeichen solcher Frau en, die „Damen" im engeren Sinne sind, d. h. solcher, die auf Gottes wei ter Welt nichts zu thun haben als sich anziehen, ausziehen, Besuche machen und repräsentiren. Diese „Damen" sind aber auch im Besitze desjenigen Möbels, das den Schlepprock ergänzt: sie Halen ihren Wagen, oder sie benu- Hen stets die Droschke. „Wer lang hat, läßt lang hängen," sagt das alte Sprichwort, und im Wagen mag man ja ganz« ruhig seme Rüschen, Falbeln „wer kurz Chatte", in Paris '„lang gen" ließ, ja „lang hängen lassen" mußte. Frauen, die nie ihren Fuß auf die Straße setzen, die mögen sich 10 Meter Schleppe leisten. Das Lä cherliche. Unverständige, Lästige lag nur darin, daß auch die. welche keinen Wagen hatten, welche nicht dauernd im Fiaker fahren konnten, sondern sich mit dem bescheidenen Omnibus begnü gen mußten, daß all die im Berus ste henden bürgerlichen Frauen, die dem Erwerb nachgehenden Dienstmädchen und Arbeiterinnen sich nach dem Vor bild der obersten Zehntausend richte ten und das Ideal der „Dame" zu dem ihren machten und ihm durch dick quemlichkeit nachjagten. Di« Tyrannis der sozialen Einschä hung nach der Rocklänge war jedoch «ine derartige, der fußfreie Rock srap pirte in Paris als etwas so Absonder liche-, Außerordentliches, Fremdlän disch - Seltsames, daß, wer in Paris nicht chokiren, wer zur Gesellschaft ge hören, wer etwas erreichen wollte oder mußte, auch dem Schleppenfetzen nicht «ntging. Das ein« Meier Stoff wirk te aber Wunder. Auf diese Art ebne re man sich den Wez, ersparte sich viele moralische Kämpfe. In diesem Jahr ist nun der sußfreie Dieses Sportkleid wurde dann in Radsport, Bergsteigen, Touristik jetkr angebenden Pariser Frauenwelt den fußfreien Rock zu lanciren. Er lebt, er ist da, er ist Man kann ihn l tzt F"h h !«'»»«>". Diese „trott<>ii«>" ist der sußfreießock, der seinen „Marsch" nun bis Paris zurückgelegt hat. DaS Kaisergeschenk an den Papst. Ein« Riesenmappt mit einer großen Photographie des neuen Metzer Dom portals hatte Kaiser Wilhelm dem Papst als Geschenk nach Rom mitgebracht. Sie ist ein Werk des kaiserlichen Hof buchbinders und Ledertechnikers Georg Hulbe in Hamburg, hat eine Höhe von ö Fuß, eine Breite von Fuß und mit ihrem Behälter ein Gewicht von nicht weniger als MV Pfund. Es dürfte dieser Koloß wohl das umfang reichste und schwerste Ehrengeschenk sein, das jemals in Form einer Mappe überreicht worden ist. Die Ausfüh rung der Mappe war vom Kaiser per sönlich bis in die kleinsten Einzelheiten vorgeschrieben. Die Außenseiten sind aus zwanzig durch Nähte miteinander verbundenen, weißen Pergamenthäuten zusammengesetzt; oben und unten lau sen zwei 1 Fuß breite Rindlederstrei fen um die Mappe, die sich in Band form mit reicher Ledermodellirung in altromanischer Stilart, antik vergol det, außerordentlich wirkungsvoll von GeschenkdesKaisersanden d 11l P ° dbh b der untere Schild die Jnsignien der päpstlichen Würde, die Tiara mit den Schlüsseln, ebenfalls in Leder modellirt und farbig gemalt, enthält. In dem Gold gepunzt die Inschrift: e.vrri. i'oli'r.v xo v.v. I)ni, (Neues Portal der katholischen Kirche zu Metz im Jahre 1903.) - Bitter. „Was stellen denn die verschiedenen Gruppen des Balletts vor?" „Kupfer, Silber, Gold." „Wahrscheinlich das alte Eisen!" Unter Freundinnen. ein langes Gesicht!" „Das ist noch gar nichts; da solltest Du das meines Mannes sehen, wenn Eisenbahn-HilsSzüg: in Teutsch land. Jahrzehnten verhältnißmäßig weniz Eisenbahnunsäck! zu verzeichnen gewe sen sind, stellt der Fürsorge für die Sicherheit des Betriebes und vor allem auch der eisernen Pflichttreue und zendste Zeugniß aus. Besondere Anerkennung verdient auch das Bestreben, Vorkehrungen zu treffen, die bei einem Eisenbahnunglück von Aerzten, in ausreichendem Maße und in kürzester Frist ermöglichen. Die preußische Staatsbahnverwaltung hat hierfür in neuester Zeit durch die Ein richtung und dauernde Bereithaltung von besonderen Hilsszügen auf passend gelegenen St2ti?s?2 troffen, die die segensreichsten Folgen Hilfs z u g. chem Vorgehen veranlassen werden. Die Hilfszüge bestehen aus einem Arztwagen und einem Geräthewagen; Personenwagen zur Aufnahme der Leichtverletzten eingestellt. Die Gerä thewagen enthalten das Material zur Wiederherstellung des ' Bahnkörpers und der Geleise; sie kommen im Nerei den größeren Lichtbedarf mit zwei Gasbehältern versehen. Durch letztere kann auch ein besonderer Gasofen ge aus zu ermöglichen. Das Innere des Arztwagens enthält den Raum für den Arzt und einen er- Arztraum ist durch Seitensenster sowie ein Oberlicht aus Drahtglas erhellt und mit einem Operationstisch, einem Bettlaken. Die Kopflehne ist beweg lich, sie kann in fünf Lagen festgestellt werden. Handgriffe aus Hanfgeflecht sich aufzurichtend Für Leichtverletzte sind noch zwei sogenannte Triumph stiihle vorhanden, so dak zusammen tergebracht werden können. Die zur Begleitung der Hilsszüge erforderlichen Aerzte, Beamten und A rbeiter sind ein- für allemal hierzu be stimmt, und es bestehen BorkehrunZen, VorraumfiirdieAerzte. daß sie zu jeder Zeit zu erreichen sind. Sämmtliche für die Hilfszüge bestimm ten Beamten und Arbeiter sind durch die Bahnärzte im Samariterdienste ausgebildet. Für die dauernd gute Beschaffenheit der Fahrzeuge und Ge- Tas neue Benier UniversitätS geliände. fer Anlage aus hat man einen über- Das neue Un i versi tä t sge bäude in Bern. Eminenthals bis zu dem mächtigen, silberglänzenden Alpenkranz, der im Süden und Osten den Horizont ab schließt. Das Gebäude selbst ist ein Bornehm. Arzt: „Was fehlt denn nur eigentlich Ihrer Gemahlin?" Parvenu: „Ja, sehen Si«, Herr bei offenen Flügelthüren, und ich be ging die Unvorsichtigkeit, die Damast- Portieren vom Ballonportal zurückzu schlagen und die Kristallglasfenster zu öffnen, und dabei muß meine Frau ei nen Luxus - Zug weggekriegt haben!" Erste Frage. „Ist ein Reiter gestürzt?" M u t t e r st o l z. „Gott, was sor e' muthiges Kind! Mit 'n Lew' geht er zusamm' spazie ren, der Siegfried!!" Beim Wild p r e thändl« r. Jäger: „Welchen Hasen soll ich denn Jäger: „Beide?. .. Mann! Wer soll Professorin: „Mein Liebling, warum weinst Du? Wer hat Dir etwas ge than?" Karlch«n (schluchzend): „Papa hat mich so sehr gehauen Schar 112 b l i ck. ' (zu Herrn Isidor Veilchenfeld): „Die Sporen, Herr, werden Ihnen nicht viel nützen, außer, Hausfrau: „Ich habe Sie doch vor hin in's Wirthshaus geschickt; wird mein Mann bald kommen?" Boshaft. „Sehen Sie, Herr Professor, immer, wenn ich Klavier spiele, unterbricht und stört mich mein Kleiner! Der ist gewiß recht unmusikalisch?!" „Oder sehr musikalisch!" —DieEom m e r c i« nrat h S gcn Ihres Herrn Bater alle dig." Verfehltes Experiment. „Jetzt hab' ich di: Katz', da trägt der gesetzliche Zinsfuß?" (Candidat schweigt.) Professor: „Nun, si'.id Sie noch nie in der Lage Zu entgegenkommend. „Möchten nicht auch Sie, Herr Asses sor, etwas zur Unterhaltung meiner sen!" "7° " ' V Guter Raiy. Pferdeverleiher: „In dem schönen Anzug wollen Sie reiten?... DaZ würd' ich an Ihrer Stelle nicht thun!" Doppelsinnig. Wirthin Bklagenswerth. Der trauende Hahn: O ich armer, beklagenswürdiger Wittwer! Nun ist mein schönes, rundes Dutzend angebrochen! Volksschule. Lehrer (die „Glocke" besprechen): „Ihm ruhen noch im Zei tenschooße —! Na, fahre fort, Leh- Baron (siegessicher): „Na, Cousin chen, ich stehe doch auch schon in Dei nem Tagebuche verzeichnet?" Studentin: „Nein, Better, Du hast mir doch noch nichts abgepumpt!" Kleines ni ß. „Ihr Sohn, der Student, ist gewiß recht fleißig?" „Trinken thut er noch fleißiger." Lokavt terridle. Der kleine Hans (als im Circus de? „dumme Aujuft" vergeblich versu»!, sich nützlich zu machen): „Mutter sieh' 'mal, g'rad' wie der Papa beim Umzug!" — Bedenkliche Ent iN» Kühe —" i Im Theater. Freundin: „Ich weiß nicht, warum die meisten Leute lieber ins Schauspiel gehen, statt in die Oper. . . mich stört die Musik absolut nicht!" Klassisch. „Du bist so miß — „Unsere Grete ist heute Letzte in der Klasse geworden." „So? Na, tröste Dich mit Goethe." „Wieso?" „Er sagte: Sie ist die Erste nicht!" Anders gemeint. Mann: Eine schlechte Eigenschaft hast Du, daß Du nämlich niemals meine Taschen eine schlechte Eigenschaft? Mann: Na türlich; sonst würbest Du finden, daß j sie alle zerrissen sind!