Kr M Im. Romanvon Rudolph A. M (l2. Fortsetzung und Schluß.) Langsam schwanden die Tage, und noch oft in späteren Tagen gedachte sie mit Schaudern an die Qualen, welche jene Tage mit sich brachten. Sophie den. welchen sie alle Tage begegnete. In keinem einzigen Gesichte las sie auch nur die geringste Spur einer Ahnung der schrecklichen Katastrophen, womit sie bedroht waren. Sie hatten ja nicht die leiseste Ahnung, und ihr, Sophie, war es versagt, sie zu warnen, ihnen zuzurufen: „Hütet Euch! Nehmt Euch in Acht, denn eine Bande wilder Fana schworen!" Der Dienstag war gekommen, und es war Zeit, die Behörden in Plutopo lis zu warnen. Sie schrieb deßhalb den folgenden Brief auf dem Caligra phen: „An den Bürgermeister von Pa tropolis: Eine Bande Anarchisten hat sich verschworen, morgen, den ersten April, das Capitol Eurer Stadt >n die Luft zu sprengen. Die Ausübung der Schandthat ist auf die sechste Stunde des Nachmittags festgesetzt, und ich warne Euch bei Zeiten, die Maschine geschrieben, und «ine Stunde später trug der Schnellzug den Brief der Hauptstadt zu. Der Brief an die Obrigkeit von Plutopolis war ähnlich abgefaßt, doch erwähnte sie nur des Gerichtshauses und d«s Schatzamtes, denn sie traute sich zu, Andrees Borha ben selber vereiteln zu können und ob hassen, konnte sie doch nicht die lange und treuliche Brüderschaft vergesse», welche ihn mit Leo verband. D«r Mittwoch brach an. Langsam verging der Morgen; allein Sophie nllgend zu sammeln, ihre gewöhnlichen Arbeiten in der Office des „Excelsior" zu verrichten. Mit dem Nachmittag stieg ihre Aufregung und unruhig Zeiger kriecht zur sieben ha! endlich! Andree tritt aus der Thür des Rath hauses, geht bis zu dessen Ende und biegt in die Gasse zur Rechten. Jetzt es in die Tasche und verläßt das Rath- Die Office des „Excelsior" ist nahe, und zu dieser Zufluchtsstätte reicht, sinkt sie erschöpft in denselben nieder. Horch! Jetzt schlägt die Glocke: Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs! les bleibt still, die Krise ist vorbei, die Es war hohe Zeit. Sophiens Kräf te schwinden und eine Ohnmacht droht sie zu erfassen. Sie ringt nach Fas sung und es gelingt ihr, die Besinnung zu bewahren; allein ihr Auge füllt sich mit Thränen, und ehe sie weiß, was ihr passirt, bricht sie in heftiges Schluch zen aus. Fenton hört es. Besorgt er hebt er sich, eilt an ihre Seite und fragt: „Was ist's, Sophie? Was fehlt Ihnen? Sind Sie krank?" Dies« Wort« geben ihr die Fassung wieder. Sie lächelt den Freund durch Thränen an, schüttelt den Kopf und sagt sodann: „Es ist nichts, Fenton. D«r April ist der Monat der Schauer: Dies war mein Aprilschauer." Kapitel 33. Rache! Am nächsten Morgen, als Sophie die Zeitung entfaltete, erblickte sie in gro ßer, flammender Schrift: Gefährliche Verschwörung. Knappes Entrinnen. Ei» zeitgemäßer Brief führt zur Ent deckung. Das Capitol der Hauptstadt «benfalls in Gefahr. Büchsen mit Dy namit in den Kellerräumen des Ge richtshauses und Schatzamtes. Die Polizei aus der Spur der Verschwörer. Wir ersparen uns die Wiedergabe der Einzelnheiten, indem der Leser und wir hinreichend mit denselben vertraut sind. Es mag genügen, zu bemerlen, daß das ganze Land eine volle Woche hindurch in einer fieberhaften Aufre gung begriffen war, ein seltenes Ereig niß, indem unsere Bevölkerung be kanntlich nur zu gern schnell aus einer Sensation in eine andere stürzt. Uebri xens erfüllte sich die anfängliche Er wartung nicht, die Verschwörer zu ent- Man »ar ziemlich gewiß, daß es die Mitglieder desßundes der Rache g«w«sen waren, welche dergestalt ver sucht hatten, das Land in Trauer zu stürzen; allein die Polizei verfehlte, diese Mitglieder zu entdecken. Man -fand zwar ihr Lokal im Ercelsior-Ge der Präsident hatte, wie Leser weiß, die Liste der Mitglieder in Si klagte sich bitterlich über den geübten Verrath und fragte Andree: „Wer ist die Dame, welche mich einließ?" „Wahrscheinlich Rosa, die Magd." then." hätte ihn beinahe vergessen. Hat er vielleicht den Judas gespielt?" Andree schüttelte den Kopf. „Auch er weiß nichts von der Verschwörung, und es wäre gefährlich, ihn draußen zu lassen. Ich fordere Euch hiermit auf, ihm mitzutheilen, daß seine Aufnahme in den Bund zu dessen Sicherung noth „Und wenn er sich weigert?" „So muß er die Folgen tragen. Ihr wißt, daß die Vorschriften des Bundes keine Wahl in der Sache lassen. Ich werde morgen früh herkommen, um zu erfahren, was er sagen und thun Seele stiegen neue Sorgen auf. Sie fühlte instinktmäßig, daß Leo ablehnen werde, und dann mußte er jeden Au- Ruhe. Er störte ihre Arbeit in der Of fice. er nahm ihr den Appetit bei den Mahlzeiten, so daß sie nach dem Abendessen einen plötzlichen Entschluß faßte. Sophie war an das Fenster getreten, wohin Leo ihr folgte. Er nahm ihre Hand in die seine und sagte liebevoll: Sophie, Du hast Dich ohne Zweifel überarbeitet und es ist meine Ansicht, daß Du Dir Ruhe gönnen solltest. Was denkst Du von einer kur zen Erholungsreise?" „Ich war noch nicht ganz fertig, Schatz. Ich wollte Dich fragen, was Du dazu sagen würdest, wenn wir »In diesem Falle —" liebter." schwand. Oh diese Nacht, diese Nacht! Dolch in Leo's Busen stieß. Die Nacht selber. Jetzt ist er oben; jetzt hört sie Andree hatte den Auftrag angenom men. denn ist nicht das Stillschweigen eine Antwort? Endlich hört« sie ihn fragen: „Und wenn ich mich weigere?" „Du kennst die Folgen, und es Ware deshalb überflüssig, wollte ich dieselben aussprechen." „Welche Frist gibst Du mir?" nen Auftrag vollzogen hast." Der Würfel war gefallen! Es ließ keine Ruhe mehr im Hause, rastlos thätig und mit der Aufgabe be schäftigt, den Geliebten zu schützen. Als die Glocke zwölf schlug, war ihr Entschluß gefaßt. Sich erhebend und nutzen wollte, wehrte sie ihm von Neuem. „DieS ist zu öffentlich. Leo. Komm in eines der Hinteren Neben- des kleinen Gemaches gegenüber und bestellten die Mahlzeit, welche sie unter fröhlichem Geplauder verzehrten, Munterkeit ein wenig erzwungen war. Als sie fertig waren, wollte Leo sich erheben, doch Sophie hielt ihn zurück Dich." „Was ist'S, lieber Schutz? Du „Sie zögerte ein wenig und sagte dann: „Ich bitte Dich, heute Nachmit tag meinen Willen getreulich und un- Rathhauses fährt." ten." ' Plutopolis." Wieder bestiegen sie einen Wagen und standen eine halbe Stunde später Manne. Leo fühlte, daß eS nuii seine Sache sei, den Zweck ihres Kommens zu verrathen. „Ah so," sagte der Pastor; „Sie ha ben doch den nöthigen Schein?" Statt aller Antwort zog Leo die Li zens aus der Tasche und reichte sie ihm. „Ah, das freut mich aufrichtig. Ich erinnere mich jetzt, Ihr Wiedererschei nen in der Zeitung gelesen zu haben. Zehn Minuten später waren unsere Freunde Mann und Frau. Sie be lohnten den Prediger anständig und Kapitel 34. TreubiSin d e n T o d. Die Bewohner der Villa saßen ge rade beim Frühstück, als Rosa eine te- terhaltuiig lxim Frühstück und hun verfucht. Die Ankunft der Depesche erhöhte natürlich die Spannung, und Frau Ehrhardt suchte eifrig nach ihrer Brille, um den Inhalt der Sendung zu entziffern. Als sie verfehlte, das Gesucht« zu finden, sagte sie zu An dree: „Monsieur Andree, wollen Sie nicht finden." Andree nahm bereitwillig das Pa pier in die Hand und las die Depesche, welch« wir Sophie am Abend zuvor in Neustadt absenden sahen. Die Nach richt erregte Erstaunen und groß« Freude, in welche sich jedoch das Be dauern mischte, daß es ihnen nicht ver gönnt gewesen war, Zeugen eines so lang und innig ersehnten Ereignisses zu sein. Alle brachen in Ausdrücke der Befriedigung aus, mit Ausnahme von Andree. der den ganzen Morgen wenig geredet hatte und auf dessen Stirn sich eine Wolke der Schwer muth gelagert hatte. Als das Früh stück vorüber war. zog er sich auf sein Zimmer zurück, und ging nachdenklich eine halbe Stunde lang hin und wi der. Dann setzte er sich an den Tisch, nahm Papier und Feder und schrieb wenige Zeilen. Dann faltete er das Papier, steckte es in «in Cou vert, welches er siegelte und auf d«n offnen Secretär legte. Nachdem er den Brief addressirt hatte, erhob er sich wieder, ging an seine Kommode und öffnete eine der Schubladen. Mit schmerzlichem Lächeln nahm er dann einen Revolver heraus und untersuchte denselben, wahrscheinlich um sich zu überzeugen, daß alles in Ordnung sei. Es war derselbe Revolver, welchen die Freund« in Tomskoi von dem Juden gekauft hatten und Andree's träu merische und nachdenklich« Miene zeig te, daß seine Gedanken bei j«n«r denkwürdigen Fahrt weilten. Plötz lich richtete er sich entschlossen auf; seine Augen nahmen einen strengen, fast finsteren Ausdruck an. Dann er hob er die Waffe rasch zur rechten Schläfe und drückte los. Ein Schuß krachte durch das Zimmer, Andree's Gestalt schwankt« einige Augenblicke hin und her, und fiel dann mit dum pfen Schalle zum Fußboden nieder. Frau Ehrhardt und Tante Mollie hatten sich längst in da! Magazin begeben, Rosa aber hatte sowohl den Knall wie den Fall gehört und eilte Schrecklichem die Treppe hinan. Was sie sah, überstieg jedoch ihre bangsten Erwartungen. Da lag Andree todt auf dem Boden. In feiner Rechten ruhte noch die Mordwaffe und aus der Wunde in der Schläfe tröpfelte noch das Blut und bildete einen klei nen Pfuhl auf dem Fußboden. Rosa stieß «inen durchdringenden Schrei Magazin erreichte, sind noch heutigen Im Magazin brachte ihr Zetergeschrei bald Alles in Aufregung, allein es dies jedoch der Fall, als sämmtliche Insassen die Ausregung Rosa's theil hin und wider, und wußten in der Angst nicht, was sie beginn«» sollten. Onlel Pat war der Einzige in der Kinder", ermahnte er. „Macht nich! so viel Wesen über «twas, das Ihr nicht verhindern könnt. Bleibt nur den Coroner und die Polizei in Kennt niß gesetzt hab«. Ich komme zurück, so bald ich kann." mit dem eingebrachten Zeugnisse im Einklang war. Am Nachmittag würd« der Leichnam nach dem La den eines Leichenbestatters gebracht, welcher Anstalten zu einem anständi gen Begräbnisse machte, da Frau Ehr hart und Tant« Mollie sich verpflich tet hatten, die damit verknüpften Un kosten zu tragen. Am nächsten Mor gen würd« Andree begraben, und die beiden Frauen folgten ihm zu Grabe. Wir unsererseits wollen uns nach Jankopolis begeben, wo wir früh Morgens, am zweiten Tage nach t«r Abreise unserer Freunde von Plutopolis anlangen. Wir finden die Namen im Register des Palace Hotels verzeichnet u. wollen eben nach ihnen fragen, als wir sie aus dem Eß zimmer kommen sehen, wo sie ein fru gales Frühstück eingenommen haben. Wir sehen aus ihren Augen ei nt Glückseligkeit strahlen, wie sie bei hindert, sich mit dem nöthigenKleidcrn zu versehen; allein ein Besuch in ei nem sogenannten Departementsladen hatte diesem Uebelstand« bald abge holfen. Sophie setzte sich an's Fen ster und sinnend auf den Park, hungskraft, wenn sie von Deinen Lippen fließen." ich bezahle auf de: Stelle meine Schuld." „Solche Bußfertigkeit verdient An nosse. g fch , s," der?! Oh, lies, Sophie, laß' mich alles wissen." Sie leistete Folge und las: „Am Freitag Morgen beging Andree Mar- Seite nieder und sagte dann be schwichtigend: „Theurer Leo, ich kann Dir Aufschluß über diese That geben. Du wirst seltsame Dinge zu hören bekommen; allein vergiß nicht, daß t«: Ich wußte das, mein Schatz. „Du wirst Dich erinnern", fuhr Sophie fort, „daß ich die letzten Monate oft sonderbar und launenhaft erschienen sein. Doch höre. Du weißt, in we.ches Entzücken mich Dein so unerwartetes die Vereitelung der Absicht selbst zu die Polizei dieser Städte bei Zeiten mit eigener Hand den Draht, welcher den elektrischen Funlen in die Mine unter dem Rathhause führen sollte, Leo war ihren Worten mit immer wachsender Ausregung gefolgt. Jetzt sprang er auf, durchschritt das Zim mer und rief bewundernd aui: „Wunderbar! Großartig! Welche Ausdauer! Welcher Heldenmuth! Und eine Frau führte dies Alles aus! Nur Dann setzte «r sich wieder hin und „Weiter, Theuerste, weiter!" .Ach, jetzt kommt das Traurigste. sich vor Wuth über den Verrath, denn solchem schrieb «r das Fehlschlagen seines Planes zu. Er beargwöhnt« Dich und trug Andree auf, Dich zum sofortigen Anschluß an den Bund auf zufordern. Du weißt, daß Du Dich allein Du weißt nicht, daß aus Andrees Stillschweigen, daß Mission, Dich zu tödten, übernahm. Was sollte ich thun? Andree der Obrigkeit überliefern? Das hätte die Hunderte von Dolchen und Pistolen nicht unschädlich gemacht, welche ich be ständig auf Dich gerichtet sah, und dann, Andree war kein Schurke, er war ein geistig verwirrter Fanatite: und Dein Freund und Genosse. Nein, ich mußte Dich andere Weise vor ihm retten. Czerny hatte ihm vierundzwanzig Stunden Zeit gegeben, das Urtheil zu vollstrecken, und so er sann ich dann den Plan, den ich wäh rend der letzten zwei Tage ausführte. Verstehst Du nun den Selbstmord Deines armen Freundes? Er opferte fein Leben, weil er es nicht über sich ge winnen konnte. Dir das Deine zu neh- Von Neuem sprang Leo empor und diesmal rang er die Hände, als er das Zimmer durchwanderte. .Oh, Freund! Oh, mein edler Freund! Wie kann ich Dir diese edle Aufopferung je vergel ten? Sophie," wandte er sich dann mit flammenden Augen an seine Gat tin, „kennst Du die Namen der Ver schworenen?" „Ich besitze eine Liste der Beamten, welche ich aus Andrees Kommode ent- „Leo," sagte sie beschwichtigend, „überlege, ehe Du handelst. Bedenke, diese Verschworenen jnw Schur- Menschheit halten. Bedenke, daß Du Gefühle theiltest und an der Ausfüh rung ihrer Pläne theilzunehmen ge dachtest. Wenn Du in blinder Wuth Rache übst, so werden wir während des dachte einige Augenblicke nach, dann sagte er: „Du hast Recht, Sophie, jetzt wis vor einem großen Fehler bewahrt hast. Doch was schlägst Du vor, Theuerste? Wir können es unmöglich dulden, daß Plan ist dieser: Wir besitzen sie benachrichtigend, daß ihre Nvmcn nach Ablauf dieser Frist der Polizei werden überliefert werden. Befolgen sie die Mahnung nicht, nun, dann sind sie selber an ihrem Schicksal Schuld." „Du hast wiederum Recht, Sophie. Wo ist die Listig zwanzig Mal auf einem Calligraphen „Herr N. Wir haben entdeckt, daß Sie Ihr Theil an dem kllrzlichen Com plotte halten. Die schlagendsten Be weise sind in unserem Besitze; allein, da wir Euer Verderben nicht wünschen, so geben wir Euch vierundzwanzig Stunden Zeit, dieses Land zu ver lassen. Nach Ablauf dieser Frist wer den wir Euren Namen der Polizei überliefern. Habt also Acht. Am Abend desselben Tages traten die Gatten die Rückreise nach Plutopo lis an und erreichten diese Stadt bei Tagesanbruch. Nachdem sie die Briefe an die Verschworenen aus die Post ge geben hatten, eilten sie nach der Villa, wo ihre Ankunft natürlich große Auf regung und noch größeren Jubel er regte. Nachdem der erste Sturm sich gelegt hatte, begaben sich die Gatten in d»s Gemach, welches vor Kurzem die Scene edler Aufopferung gewesen ivar. Auf dem offenen Secretär lag noch der an Leo adrefsirte Brief. Unser Freund erbrach ihn und las mit um florten Augen: .Lieber Leo. Ein finsteres Geschick erzwingt eine Trennung von Dir und die Lösung von Banden, welche ge meinsam getragene Leiden gewoben und persönliche Achtung und Liebe ge festigt hatten. Gelübde, die ich nicht brechen. Fesseln, die ich nicht zerreißen kann, gebieten nicht nur diese Tren nung. sondern die Vollziehung eines Urtheils, welches mich zwingt, zwischen Deinem und meinem Tode zu wählen. Menschliche Schwäch« veranlaßte mich, eine Weile zu schwanken? allein diese Schwäche ist nun überwunden und ich sterbt, weil ich nicht mit Dir leben kann. Lebe wohl für immer. Dein Andree." „Friede seiner Asche," ivar alles, was Leo sagte, und die Galten verlie ßen dann das Gemach, überwältigt von Gefühlen, welche unter den'Um (E n d «.) . Für die Küch? Gulasch (echt ungarisch). Mai» schneidet gleiche Theile von Speck und von durchwachsenem Schinken und ebenso viel Zwiebel in große Würfel. Dann bratet man zuerst den Speck in steigender Butter und thut alsdann den Schinken und zuletzt die Zwiebeln hin ein. Sind die Zwiebeln glasig gewor den, so thut man das vorher geklopfte, ebenfalls großwiirfelig geschnittene beste Rindfleisch aus der Kugel, sowie Kalbfleisch, ebenfalls aus der Kugel, das vorher entsehnt ist, in diese scharf bratende Masse. Man muß genau so viel Kalbfleisch habcn, als man Rind fleisch hat. Man läßt das Fleisch in obigem Fett Stunde lang braten und thut dann nach und nach Folgen des hinzu: ein kleines Weinglas voll besten Cognac oder Arrac (aber keinen Rum oder Whiskey), ein Weinglas Madeira, Sherry oder sehr guten, selbst gekelterten Obstwein, läßt es gar dünsten, thut dann etwa eine Messer spitze voll Paprika hinzu, verdickt schließlich die ganze Masse mit Pint ganz dicker saurer Sahne und gießt sonst nichts Anderes an. Nich unga rischem Geschmacke muß ein Paprika fast roth sein, für gewöhnlich wird we niger genommen. Man kann Pfeffer- oder Salzgurken hinzuthun. Semmelspei f. emitPslau me n. 3 Weißbrödchen werden in Scheiben geschnitten und in Milch ein geweicht, noch ganz herausgehoben, in eine gebutterte Form gethan, darauf eine Lage, aus ihrer Saftbrühe her ausgenommene wieder Pikantes Rinderfilet. stücke, begießt es mit zwei Unzen brau ner Butter und setzt das Fleisch in den Ofen. Nachdem das Filet von allen Seiten braun angebraten ist, begießt man es mit einem viertel Quart Roth wein und legt drei Eßlöffel voll einge machter Ingwer in die Sauce. Der Ingwer ist vorher in kleine Würfel zu schneiden, damit er besser zerkocht. Nachdem der Braten gar geworden ist, wird er herausgenommen und ange richtet. Die Sauce wird vollständig entfettet, mit etwas Rothwein und Mehl sämig gerührt und durch ein Haarsieb getrieben. Gekochter Schinken schmeckt ausgezeichnet, wenn man dem Wasser einige Eßlöffel Syrup hinzufügt. Den Schinken wäscht man tüchtig ab, legt ihn Abends in kaltes Wasser und stellt ihn am nächsten Morgen auf ein ra sches Feuer. Sobald er kocht, wird der Topf zur Seite gerückt und der Schin ken ganz langsam gar gekocht. Man rechnet auf das Pfund eine Viertel stunde Zeit, und wenn der Schinken groß ist, eine halbe Stunde über die Zeit. Dann läßt man ihn in der Brühe erkalten, entfernt das ausge kochte Fett und schneidet den Schinken in ansehnliche Scheiben. Das Fett kocht man in einem kleinen Gefäß, bis alle wässerigen Theile ausgeschieden sind, dann bewahrt man es auf und ge braucht es zum Braten der Kartoffeln oder zum Kochen aller Arten Rüben und Kohl. Eier- Suppe. Für 6 Personen quirlt man in Pint alter Milch 4 ganze Eier, etwas Salz und geriebene Muskatnuß, stellt den zugedeckten Topf mit dieser Masse in ein Kasserol mit kochendem Wasser und läßt letzteres an der Seite lang sam eine halbe Stunde kochen, bis die Masse zu einem geworden ist. Dann zerschneidet man es in hübsch« Stückchen und legt es in fertige Bouil etwas Blumenkohl oder Spargel geben Hühner -Rahmsuppe. Man theilt ein altes Huhn von 4—5 Pfund in Viertel und gibt es in den Suppen tops mit einer Zwiebel und 3 Quart kaltem Wasser. Man bringt dies lang sam zum gelinden Kochen und läßt es so lange langsam kochen, bis ein Drit tel der Flüssigkeit verdampft ist. Dann fügt man eine Handvoll Reis hinzu und ein kleines Bündel Petersilie, eben so eine kleine Mohrrübe. Wenn der Reis gar ist, gibt man 2 Tassen Milch dazu und läßt es eben aufkochen. Schweinefleisch mit brau ner Weinsauce. 2>/4 Pfund Schweinefleisch werden in dicke Wür fel geschnitten und mit Salz und Pa prika tüchtig eingerieben. In einem eisernen Schmortopf läßt man etwa» Speck und eine große Zwiebel, beides würfelig geschnitten,- anbräunen, giebt Mebl an und füllt Quart kochende« Wasser darüber. Man würzt die Speise mit einigen Nelken und Wach» bolderbeeren. einem Lorbeerblatt, Thymian und läßt sie 1 nimmt man die Würfel aus dem einem halben Glase Rothwein durch und giebt sie durch ein Haarsieb übn d-Z Fleisch. Säcksches Rhädsel. Was ist das? Das Erschde is e See, Das Zweede is e Fee? Brauchd mer das Ganze, ach herrjeb. 3