2 Liebe. rückt war, auf der das Fräulein zwi schen Kissen ruhte. Ihr Kleid reichte ss h „Johann du gähntest!" „Ach ach, ja du, es ist so heiß!" Sie beeilte sich, einen chinesischen „Das schlechte Beispiel steckt an. Sei bist unerträglich!" Und sie Knie. dazu da, vttlobt zu sein und gar Verlobung mit Küssen dazu ist's allzu IM." Er hatte sich etwas enttäuscht zu rückgezogen und lag nun wieder aus- Johann?" IlNd sie drehte sich plötzlich „Nein, Gott.sei Loh, mein Mädel! fertig!" wirklich abgekühlt —ich.wüßte keinen „Also >sO was fühlst du wohl nicht, Johann —solche starken Gefühle? Ja, lich auch ernsthaft, und du.auch, .nicht wahr?" „Ja natürlich." Es wurde wieder still. Julia be trachtete ihre Schuhe. Johann lag im Stuhle ausgestreckt, den Kopf hinten ner Cigarre mit Den Blicken pi folgen. Plötzlich fragte ffie: „Johann, Host du jemals zwei rich- bist so ernst geworden, Johann. Ist es etwas Trauriges?" „Darüber kannst du dcu» selbst ur theilen." S te fitz ?" Er «rhob sich und machte für sie an .seiner Seite Platz, und als « sich ne ben Je gesetzt und ihre Hand «griffen hatt?, begann er: „V»r mehreren Jahren war Knut Petersson mein intimster Freund. Er war der Sohn eines reichen Großhimd lers und schon auf dem Wege, dessm anderen, nur er hatte mehr Geld. In unseren Kreisen galt er da für, ein großartig flotter Bursche zu sein, in den Gesprächen andern wurde er als leichtsinnig bezeichnet. Du begreisst wohl, daß ich ganz ver blüfft wurde, als ich in einer Morgen stunde unvorbereitet und nichts ahnend ein« Verlobungsanzeige von ihm er hielt. Offen gestanden hielt ich es zu erst für eine Art Narrenspiel, als ich aber zu ihm hinaufkam, fand ich ihn strahlend froh, und an seiner Seite stand seine Verlobte, ein schönes, jun ges, brünettes Mädchen, und ganz Wir arrangirten ein Fest für ihn, um das Ereigniß z» feiern, und die Festredner nannten ihn mit vielen Witzen den „Neubelehrten". Als er alle ruhig angehört hatte, erhob er sich und hielt eine förmliche Abschiedsrede. Dieser Abend wäre der Abschluß einer gewiß viele frohe Erinnerungen bewah müßte. Er hätte nun ein Ziel für sein Leben bekommen. Er hätte den Weg zum Glücke gefunden, von dim viel leicht viele von uns glaubten, es wäre eine Fabel, das aber nichtsdestoweniger für diejenigen, die es verstanden zu rechter Zeit zu fangen, existirte. Mr saßen da und hörten ihm erstaunt zu, dachten aber: es geht wohl vorüber. Aber du, es ging nicht vorüber. Im Gegentheil, wir bekamen noch größere Ursache zum Erstaunen. Nach dem Feste zog er sich ganz von seinem alten Umgangskreise zurück; es war ein reiner Zufall, wenn ich ihn Eines Tages wurde die Welt da durch überrascht, zu erfahren, daß Knut, der damals dreiundzwanzig Jahre alt war, begonnen hatte, Medi zin zu studiren. Er hatte den Handel aufgegeben, deS Vaters Contor verlas sen und war, nachdem er den Fluch des Alten bekommen, von seinem Vater hause fortgezogen. Es war offenbar in folgender Weife zugegangen: Der Vater soll ein äu ßerst unangenehmer Mensch sein, ty rannisch in seinen geschäftlichen Unier nehmungen, die nahe der Grenze der Unehrenhaftigkeit stehen. Es wurde von Tage zu Tage schlimmer. Knut hatte nur die Wahl, zu gehorchen oder zu gehen. Er that es auch auf ausdrücklichen Wunsch seiner Verlobten. Und siehst du das bedeutete doch nicht so we nig! Denn es bedeutete, daß Knuts Zukunftsaussichten sehr problematisch wurden, daß die Hochzeit, die in kurzer Zeit stattfinden sollte, mindestens um sechs bis sieben Jahre hinausgeschoben wurde. Nicht wahr, Julia, es gehörte viel Glauben und viel Muth dazu, das zu thun .als die größte Lobrede. Sie arbeiteten sich Zoll für Zoll zu ihrem Ziele hin. Jeder Tag war «m gewonnenes Stück; sie berechneten schon Da es .war im Anfange des Frühlings —»wurde sie krank. Ich begegnete ihm eines Tages aus der t"-n uns überanstrengt, das ist alles. Ein wenig Fieber nNd Mattigkeit, eine richtige Frühlingskankhei!!" Er hatte sich gütäuscht. Es wurde ein schleichendes Fieber, das langsam, aber um so sicherer ihr Leben nahm. weinst, Julia, du verstehst es! Nicht wohl, wie viele »or ihm, seine Stirn an den Mauer« dieses Gefängnisses blutig geschlafen. Nach Tode ! welchen Plänen ist mir nie geglückt, in ! Sein Vater hatte ihm vorgeschlagen, natürlich nein geantwortet. Ihm war wohl der Aufenthalt hier unerträglich geworden. Ja, Julia, du fragtest mich, ob ich einen gekannt hätte. Bon Knut und seiner Geliebten kann ich das be haupten." Johann beugte sich nieder und küßte Julia. Sie hatte sich während der Er zählung dicht an ihn geschmiegt und er rung durchbebt wurde. Er begann fast zu bereuen, daß er ihr die Geschichte erzählt hatte. Er hatte nicht voraus gesehen, daß sie einen so starken Ein druck auf sie machen würde. Nun blickte sie mit thränenerfüllten Augen zu ihm auf und fragte: „Johann, sei aufrichtig! Sage mir, würdest du Trost finden können, wenn ich stürbe?" Ihre Augen suchten die Antwort aus seinen Lippen und er mußte sei nen Blick zur Seite wenden, um ihrem zu entgehen. Er strich ihr sanft über das Haar hin und antwortete: „Aber kleine Julia, wie kannst du so fragen? Wir zwei nicht wahr du? wir werden munter bleiben und recht lange zusammenleben!" Wie er das ausgesprochen hatte, sank Julia zusammen und weinte bitterlich. Stiuas Strümpfe. Jüngst wurde der hundertjährige Geburtstag der Großherzogin Alexan drine von Mecklenburg - Schwerin ge feiert, der jüngsten Tochter der unver geßlichen Königin Luise. Heute sei hier eine allerliebste Episode aus dem Leben der hohen Frau erzählt, die an Herzensgllte und Liebenswürdigkeit ihrer Mutter glich. Als die 19jährige preußisch« Prin zessin 1822 dem Erbgroßherzog ver mählt wurde, kam sie in einfache Ver hältnisse. ch H fh l oft meilenweit näher« Umge kühlen Maitages des Jahres 1827, als ma. bitte Milch!" lebhaft Ausdruck steckte sich blutroth an. Söhnchen da ein Glas Milch geben, gute Frau? Unsere Spazierfahrt hat sich heute etwas verlängert, und da ist für die Knaben dieser Kreise war die beliebte. Auch der kleine Prinz Fried ausgestreckten Finger auf dessen nackte Kniee und Waden, die des TagesKühle recht hübsch bläulich gefärbt hatte. aus: „Herrjeeh ne, Madamming, kolt as'n Jhs sünd em jo sien lütt Been'n! Will'n em doch 'n Paar Strümp an treck'n, versrier'n möht h« jo sllst up'n Nahhuusweg, so kolt, as dat hüt wäs'n deht. Ick lehn Se giern 'n Paar. Se kön's mi jo bi Gelegenheit werre retur mit einem Paar blendend weißer, wol lener Strümpfe. Energisch drehte sie zwanglos den kleinen Prinzen, der auf einem der Brettstühle am Tisch« saß, h«rum, kniet« vor ihm nieder und zog die ihm bis weit üör die Kniee reich ten. Mit vergnügtem Gesicht und un ter helllautem Lachen ließ der kleine Prinz das Bekleidungsversahren des sorgenden Bauernkindes an sich vor wollendem Lächeln hatte die höh« Ma ma diesem Akt werkthätiger Unter thanenliebe zugesehen. Sie nickt« ih hob sie sich von ihrem Sitze und sagte: „Jetzt müssen wir aber fahren, Fritz, bedanke Dich kxi der guten Frau für die Milch." was geschenkt ist, braucht man doch nicht wieder zu geben. Nicht wahr, Mama?" meinte der kleine Prinz. „Ick will die Strümp jo oat gar nich werre hemm'n. Ick hew's di jo „Nein, Fritz," antwortete die Für stin auf die Frage ihres Söhnchens, „nein, was man geschenkt erhalten hat, braucht nicht wieder zurückzuge ben. Aber man schenkt dann dem „Ja! sie ist aber doch nur ein Mädchen und spielt mit Puppen, da kann sie doch von meinen Soldaten und meinen Pferden nichts brauchen. Aber," und die großen Kinber steckt hat und wo sein Bild draus ist, hast du dir recht hübsch aus gedacht, Fritz Franz, und so soll es denn auch geschehen!" erwiderte die auch nach einigen Tagen ein Reitender welches das Abbild des Großherzogs Friedlich Franz I. zeigte, mit einem Sine Hofballprode mit Hinder nisse«. der zweiten Probe zum diesjährigen ersten Hofball in Berlin. Die erste Probe fand im Kaiserhof statt, die zweite im Weißen Saal des Königlichen Schlosses. Wäh^ sestaesetzten Zeit sollte der Tanz be ginnen. Alles blickte nach dem Platz der Musik hinauf, aber er blieb leer und kein Ton ließ sich vernehmen. Kapellmeister Gras vom 2. Garde-Re giment zu Fuß an, der die Tanzmusik stellen sollte. Nun ergab es sich, daß Tänzern aber aus der Verlegenheit zu helfen, sandte der Kapellmeister Eil boten an seine Musiker. Er selbst aber erregt „Lustiger Musikkan beit" zurück. Dieser zweite Theil" des Stückes spielte sich im Weißen Saale zenden und zuschauenden Herrschaften. Zunächst spielte Kapellmeister Graf ganz allein seine Geige, und der Tanz gefahren und eilte die Wendeltreppe des Menuetts war das Orchester schon zu zwei Dritteln besetzt, und als dann die Gavotte der Kaiserin getanzt wur de, war da! Orchester vollzählig. ! Da« Titelblatt. Seine Herrlichkeit schloß die Augen und zog die Schultern hoch, und diese Bewegung war so ausdrucksvoll, daß Sir Arthur einsah, jedes weitere Wort sei vergebens. Er verbeugte sich also und ging. Lord Slighton sah sich gar nicht nach ihm um, sondern vertieft« sich sofort wieder in die vor ihm lie genden alter Bücher. Er hob eines in die Höhe, blätterte es auf und yielt ein Blatt gegen das hohe Fenster, durch welches die Sonne Venedigs in das saalartige Zimmer sluthete. Er schau te nach dem Wasserzeigen aus, bevor er es jedoch entdeckte, öffnete sich die Thür, und «in junges, schlankes Mäd chen trat «in. Si« begrüßte den Vater kurz und fragte dann ohne Umschweife: „Welche Antwort hast Du Arthur gegeben?" Der Alte legte seine Hand wie schü tzend über die Drucke und erwiderte: „Das ist doch klar. Ich, der zweite Vorsitzend« des Roxburghe - Clubs werde doch nicht meine Tochter einem da aber Ellen noch zögerte, das Zim mer zu verlassen, fuhr er gleichmüthig fort: „Mache Deinen Spaziergang nur wieder ohne mich, fahre aber, bitte, zu später an einem kleinen, sonnigen Platze unweit des Rialto, wo sie Sir Arthur schon erwartete. gungen. Ellen gab ihm Recht. Aber Schuld Clubs, der die bedeutendsten Biblio die Wynkyn de Worcle 1493 gedruckt entdeckt." s> h, fen/ dt - das kleine Buch das Isaak einer Metallkasette entnommen und vor ihn hingelegt hatte. Er hatte es nach allen Regeln der Kunst unter sucht, es war kein Zweifel, hier hatte er eine Dublette z» dem berühmten das Titelblatt fehlte. Sauber, von Sir Arthur im Laden Isaaks zu dauern Ausdruck, daß das Exemplar ein Wiederauffinden des Titelblattes erhofftes." Jetzt drehte sich Sir Arthur um und der Welt „Der Carl irrt, das Titel- Auskunft. Unter den fliegenden Vlät- Wahrend des Baronets Abwesenheit mit machen?" fragte der Lord ver zweifelt. „Das weiß ich noch nicht. Vielleicht Sir Arthur zuckte die Achseln. „Ich zahle jeden Preis!" weiter: „Würden Sie das B?alt Jh thur?" „Auf der Stelle." Der Baronet überreichte das Blatt Ell ' st dL" Verbündete gewesen waren und sie er rieth auch bald, welche Kriegslist sie gebraucht hatten. Was sie noch nicht wußte, sollte ihr bald klar werden. „Ich bin Ihnen sehr dankbar, Mr. Isaak/ redete Arthur diesen an, „daß „Daß Sie zugleich mit dem Buche auch kineo Haufen loser Papiere kauf ten und darunter das Titelblatt, so daß Sie mir es verkaufen konnten. Das ist ein mehr wie sonderbarer Zu fall." Der Antiquar strich sich behaglich den Bart. „O nein," antwortete er. „Da» Exemplar war unversehrt und das Ti telblatt habe ich selbst herausgeris sen.' Selbstbewußt. Brautva ter: „Glauben Sie t«nn, meine Toch ter glücklich zu machen?" Lieute nant: „Aeh, habe ich bereits. Habe sie gefragt, ob sie meine Frau werden will!' T»llette>l»unftstü/2 Pfund Salz.