6 Ei» Tchönheits- und Zuwrlen- Wettkamps. bewies kürzlich eine Londoner Variete- Künstlerin, daß wirkliche Schönheit thatsächlich ungeschmückt am schönsten ist. Es handelte sich um einen Wett kampf zwischen den beiden Stars einer Spezialitätenbühne: einer Sängerin und einer Tänzerin. Die eine wie die andere verfügt über ungewöhnliche Schönheit und dank dieser unschätzba ren Gabe der Natur auch über reiche „zarte Aufmerksamkeiten Ge stalt kostbarer Schmuckstücke von en thusiastischen Bewunderern. Und eben diese Bewunderer warfen unlängst die hochwichtige Frage auf, welche der bei den bezaubernden jungen Künstlerin nen wohl die schönere sei, und welche die meisten Juwelen besitze. Man hatte zwar schon jede in verführerischer Ge wandung und mit Geschmeide nahezu iiberladen gesehen, doch wußte man nicht, ob Miß S ... oder Miß D ... einmal getragen, und ob von kompe tenten Schönheitsrichtern der Tänze rin oder der Sängerin die Palme zu erkannt werden würde. Natürlich hör ten die beiden interessirten Damen von d:n Zweifeln, die ihre Verehrer quäl ten, und so beschlossen sie, eine Ent scheidung herbeizuführen. Es wurde nicht auf dem Programm bekannt ge geben, doch halten die kampfeslustigen Schönen und die Schaar ihrer Ge treuen schon dafür gesorgt, daß an dem betreffenden Abend bald nach Beginn der Vorstellung, also lange vor ihrem Auftreten, von Mund zu Munde die Kunde sich verbreitete, die Star-Sän gerin und die Star - Tänzerin feien heute im Begriff, dem Publikum ihren ganzen Juwelenreichthum zu zeigen und gleichzeitig ihre persönlichen Reize zur denkbar besten Geltung zu bringen, um gewissermaßen das Urtheii der Zuschauer herauszufordern. Mit Spannung erwartete man das Erschei nen der Nebenbuhlerinnen, die unmit telbar hinter einander vor das Licht der Rampen treten sollten. Die Tänzerin kam zuerst. Sie glich einer wunderlieblichen Elfe, die sich eben in Aladdin's Zauberhöhle über und über mit funkelnden Edelsteinen und Perlen behängt hat. Von der kunstvoll aufgebauten Frisur bis zu den Rosetten der zierlichen Schuhe sprühte es von Brillanten, mit deren Feuer nur die blitzenden Augen der ihrem extravaganten Kostüm flimmer ten herrliche Opalstickereien, eineFranse von Rubinen zierte die seitwärts ge tnüvste Echarpe, prächtige Saphire Leuchteten am Corsage auf. ein diadem artiger Smaragdkranz schimmerte in den Locken, und Perlenschnüre. wie sie jener Kalif im Märchen als Lasso ge- Rockes hinab. Ein allgemeines „Ah!" des Stau nens bewies der graziös ihre Pas aus als Siegerin in dem eigtnarligen Wettkampf betrachten dürfe. Sie hatte in der That den Beweis geliefert, daß ein schönes Weib ohne den geringsten Schmuck hinreißend schön sein könne. Sine Tpilgelfrage. Ein Frauenkenner, der als Sohn, Bruder, Enkel, Bräutigam. Gatte, Cousin, Nesse, Vater und Großvater feine Beobachtungen angestellt hat, ist zu dem Ziel gelangt, die wichtige Frage zu beantworten, wie viel Zeit eine Frau vor dem Spiegel verbringt. Es wird dabei der Zeitraum vom sechsten bis zum si:bzigsten Lebensjahr angenommen, und im Detail hat die Empirie als Basis angenommen, daß das kleine Mädchen vom sechsten zum zehnten Lebensjahre täglich sieben Mi nuten vor dem Spiegel vertrödelt, vom zehnten bis^ zum fünfzehnten fünfzehn bis zwanzig erfreut sie sich täglich eine Viertelstunde lang der Herrlichkeit, in dem nun folgenden Lustrum 20 bis 25 werden 22 Mi nuten nothwendig, von 25 bis 30 stei gert sich der Zeitaufwand bis zu einer zum 40. Jahr sinkt die Quote auf 18 Minuten, vom 40. bis zum SO. bis auf 12 Minuten, und vom 50. bis 6V. Jahr auf 7 Minuten. In dem Jahr zehnt, welches das weibliche Greisenak ter einleitet, also von 60 bis 70 be gnügt sich die Frau mit der Kleinigkeit von 6 Minuten. Es ergibt sich alles in allem die respektable Gesammtsum me von 349,578 Minuten, das sind 5826 Stunden oder etwas mehr als 242 Tage zu 24 Stunden. Die wich tige Frage: „Wie viel Zeit verbringt eine Frau vom M zum 70. Lebens ?as Tchemenlausen t« Zmst. malerisch gelegenen Stadt Jmst in Tirol das als uralter Voltsbrauch be kannte Schemenlaufen statt, das aus scheut, und so nahm das eigenartige Fest, das den Sieg des Sommers über den Winter darstellt, begünstigt vom neu Verlauf. Am Morgen des festgesetzten Tages Spritzer. durchzog eine maslirte Musikbande, das „Figatter", die Stadt, worauf sich die Mitwirkenden des Festzuges in allen möglichen Kostümen auf dem Sammelplatz bei der Pfarrkirche ein fanden, wo Schlag 12 Uhr der Zug sich in Bewegung setzte, voran in Bau ster und Zopf. Als Waffe tragen sie eine meterlanAe Spritze, aus der sie das Publikum mit Wasserstrahlen be glücken. Die „Hexenzunft", geführt Meraner Trachten. Schlangen- oder Drachenköpfe endi mit Flitterwerk, Gold- und Silber- So tänzelt er immer vor dem grim men „Scheller" einher, der seinen Oberkörper mit einem rothen Tuch be ten Stab trägt. Das Gesicht verdeckt Roller und Schelle r. nersratze mit einem mächtigen schwar zen Schnurrbart. Ueber der Maske baut sich ebenfalls eine Scheibe auf wie beim Roller, nur etwa doppelt so groß. Der breite Ledergurt ist dicht mit gro ßen Kuhschellen behangen, die bei den Lärm verursachen. In hübschen Ko stümen folgen nun die .Kübele-Ma- ein kleines Gesäß tauchen, den Nahe stehenden übers Gesicht fahren. Reiter und Reiterinnen in mittelalterlicher DublikumS ten Stempel seiner fünf schwarzen Finger im Gesicht zurück läßt. Im Zuge wirlten ungefähr 300 Personen mit, deren Kostüme einen Werth von mehi als 60,000 Kronen repräsentiren. Die kunstvoll aus Zir benholz geschnittenen Gesichtsmasken sind ebenfalls wcnhvoll. Die Festwa- Maskentypen. gen, die zum Theil recht originelle und humorvolle Bilder zur Darstellung brachten, überraschten durch ihre ge- Stück altgermanischen Volkslebens, hat. Sin merkwürdiges Grenzvolk. besagte das nicht ausdrücklich, aber hinauslief. Die Vermittler des Ver ligion nach und russische Unterthanen. Oberpriesterder Burjaten. Dabei schreiben sie eine semitische, dem gange von oben nach unten. Burjaten sind Minister des Dalai-Lama, Bur jaten sind Gesandte des Zaren nach laufmann, Großgrundbesitzer, Refor geber die Woftosche Schisa (östliches Leben) von Chita hat er begründet, wohn und warfen ihn ins Gefängniß. Erst nach acht Monaten wurde er frei- "( ll d worden. Er hatte eine auf englisch ab gefaßte, schwülstige Adresse seiner Glaubensbrüder von Ceylon im Besitz. Der Oberlama ist übrigens ein recht fortschrittlicher Mann. So entfesselte vor Jahren sich anschickte das Radeln zu erlernen. Den Russen ist er aufrichtig zugethan. Ein merkwiir- Burjaten. JnaufsteigenderLinie. Papa: Josephleben, was machst Du da? Sohn: Papa, ich versuch' zu zeich nen e Goldfasan; aber es gelingt mir nicht. Papa: Nu gewiß kann's Dir nicht gelingen. Wie fängt man an mite Goldfasan? Zeich'n zuerst e ge wöhnliches Hühndli nachher kannst de wirst de können zeichnen e Goldfa san! . TaS Ratyyaus in Kopenhagen. ist eine Schöpfung des Ar chitekten Martin Nhpros und hat eine fast elfjährige Bauzeit erfordert. Es liegt nahe dem Bahnhof zwischen der Vesterbro - Passage, der Vestervold gade und dem Tivoligarten. Das äu ßerst stattliche Gebäude ist im Stil den alten Hansabauten angeglichen und wirkt, abgesehen von einer etwas un ruhigen Zinnenbelrönung des Daches, sehr vornehm. Ueber dem Hauptein gang ist in einer Nische das Standbild des Erzbischoss Absvlon von Lund angebracht, der im 12. Jahrhundert .y - M Das neueingeweihte Rath haus in Kopenhagen. Gens gilt. Der Thurm, der ein Dop peldach trägt, hat die ansehnliche Höhe von 336 Fuß und dürfte sich unter den Seewinden des Oerefunds rasch mit jener lichtgrünen Patina überziehen, die für die vielen Thürme Kopenha gens und sein ganzes Stadtbild so cha rakteristisch ist. BeimDvrsbader. „Was kostet das Zahnreißen? ,Eine Mark die Stunde!" Das feine Dienstmädchen, fein!' Urtheil. Wirth (zum Professor): schmeckt Ihnen der Wein?" Eitel. Gast (die Speisekarte lesend): „Ihre Oberkellner: „Freut mich sehr, mein Herr ich bin nämlich der Verfas ser!" Auch ein Beruf. „Entschul ,Jch? Beruf. . . ich verstehe nicht." Altern!" Ein Zeitkind. „Wenn Du mich jetzt nicht geh'nl läß't, Hans, telephonir' ich meinem Hund!" Ze?t/ „Weshalb denn nicht? Sind sie schlecht?" Protzen-Kaltbl iitig- Kassirer!"^ Mütterliche Ermahnung vor dem Ball. «Du, Hans, pump' mir keine Tän zerin an, und Du, Irma, tanz' mir mit keinem Studenten!" Adelstolz. Baron v. Cohn- sondern auch höchst gesahrllch „Ja. aber lang nicht so g'sährlich, wie auf der Landstraß'!" DerMäcen. Der Geldprotz (zum Gelehrten): Ich weiß, junger Mann. Sie möchten gern berühmt werden. Gehen Sie hin, ent decken Sie den Nordpol! Ich bezahlt! Vertheidigerblllthe. Anwalt: „Ich werde das Haar, an dem angeblich das Damoklesschwert über dem Haupte meines Klienten hängt, zu einem Drahtseil weben; dann soll es der Herr Staatsanwalt abbei ßen !" . . , Das praktische Burgfräu lein. Na, da wkd Ontel Wolf aber wieder lachen, wenn er sieht, wie ich seine alte Ritterrüstung als Küchenab — Doppelsinnig. Frau: „Ge schwind. Mar! Du sollst zu einem Konsilium bei der schwerkranken Ba- JmTH earer. so fürchterlich, Michel, bedenkt doch, 10 Glas Bier haben erst den Nährwerth von einem Psund Brot! Michel: Da, schaun's, Herr Pfarrer, jetzt weiß ich Hausfrau (die kürzlich einen Todesfall gehabt, zur Modistin): . .Mit der Rechnung für die schwarzen Kleider müssen Sie sich aber noch etwas gedulden, liebes Fräulein!. . . Wir Hnd augenblicklich wirklich »och zu Berlinisch. Der Herr Stadtschulrath Prust in einer Berliner Gemeindeschulc. „Wie heißt das dritte Gebot?" Kind: Du sollst den Feiertag Treptow. Schulrath: Wer weiß es besser? Anderes Kind: Nach'n Jrune wald! EPhe mistisch. Der Geschäftsmann Wassertrilling aus Zarnow hat in der Residenz ein gutes Geschäft abgeschlossen und vergönnt sich in Folge dessen ein warmes Gemüthlich. (Neuer Pastor aus einem Hochzeitsschmaus. sich nach der Stimmung i". der Gemeinde er kundigend. zum Do.tschulzen): „Na. Herr Schulze, wie denkt denn die Ge meinde über meine Predigten?" Schul ze: Ja. Herr Pastor, gefallen dohn fe uns jo fowied ganz god, blos verstahn Orthographie. Moderner Dichter: „Das „h" ist in manchen Wörtern abgeschafft, der Ge worden, aber Gott sei Dank! lassen." Dienstwillig. Madame: Na, Minna, haben Sie alle Nüsse nug! —Sicheres M i t t e l. „Lieber ne Herren, dk Haut eines Krokodils ist so fest, sie jeder Kugel wider steht. Da weiß man sich eben oft gar """" Naive Kritik. Zwei Bau ern sehen in einem Gasthaus in der Stadt zwei Herren in Hemdärmeln Billard spielen. „Siehst Sepp", sagt der Hansl, „nich mal n Rock haben se am Leibt, aber Billard spielen müssens, diese Stadtherr'n!"