AroMIHe KMM«. Charlotteiibur g. Ihre sil berne Hochzeit feiertenSchneiderineister Georg Moritz und Frau Anna, geb. Hollunder. Groß - Lichterf«lde. Hier ist der Wirklich» Geheime Ober - Regie rungsrath a. D. Ludwig Graf v. Un ruh im Alter von 70 Jahren gestorben. Der Verblichene war bis vor zwei Jah ren Direktor im Ministerium des Kö niglichen Hause». Kunersdorf. Pastor Kleiner Hierselbst trat in den Ruhestand, nach dem er hier 29 Jahre lang als Seelsor ger thätig gewesen war. Lübbenau. Sattlermeiper Karl Langank« hier beging mit feiner Ehe frau di« goldene Hoheit. Der Jubel bräutigam steht im 80., die Jubelbraut im 73. Lebensjahre. Pankow. Als der hier in der Berlinerstraße 38 wohnend« Kauf mann Gustav Kaiser das Geleise der Straßenbahn überschritt, glitt er aus und siel nieder, wobei er unter den Vorderperron eines Straßenbahnwa gens gerieth und schwer verletzt wurde. Rixdorf. Eheleute Wächter Ku sig begingen auf d«m Gute Westmanns dorf da» Fest der goldenen Hochzeit. Wegen Unterschlagungen bei der hiesigen städtischen Hauptcass« würd« d«r früh«reßureauassistent Max Stage zu sechs Monaten Gefängniß verur theilt. Rummelsburg. Th. Bynus. Abtheilung? - Director der hiesigen Plüsch- und Wollenweberei von L. Lehmann, beging sein 25jähriges Di rectoren-Jubiläum. Benbahnwagen überfahren und getöd tet wurde in der Goltzstraße hierselbst die 19jährige Arbeiterin Luise Trep tow. Steglitz. Nach Beobachtung s«i n«s G«isteszustandes wurde der Schul- und Kirchendien«r Fritz« von hier, der viel von sich reden macht«, d«m Unter, suchungsgefängniß wi«der zugeführt. Er befand sich seit dem 25. November vorigen Jahres in einem Kranken hause. Provinz Kstpreugen. Königsberg. Dem Regie rungSrath Wollenberg hier wurde die Stelle des Universitälsrichters bei der hiesigen Universität nebenamtlich über tragen. Nach längerem Leiden ver- Georg Rose. Anger bürg. Sein 50jähriges Bestehen feierte das hiesige Getreide- Geschäft von Karl Molter. Braunsberg. Vermißt wird feit einiger Zeit die Tischlermeister- Wittwe Pauline Schwarz, geb. Bla sius, 60 Jahre alt, die von hier nach Altona fahren wollte, aber dort nicht Kaufmann Albert Weikufat, Vor- Arzt Dr. Wifselinck gewählt. Neudims. Die Wirthschaftsge der. Märkisch - Friedland. Bür eintn hiesigen Kaufmann als Zeuge «ine Nebenfach« wissentlich falsch be antwortet Häven. Neustadt. Barbier Fischer be- Stadtverordneter. Eine Deputation des Magistrats und der Stadtverord neten überbrachte dem Jubilar die Glückwünsche der Stadt. Der That verdächtig sind zwei russische Arbeiter. Strasburg. Die Stadtverord neten wählten zum Vorsteher Rechtsan walt Wyczynski, zum Stellvertreter Rechtsanwalt Goerigk, zum Schrift führer bezw. Stellvertreter Rentier den ernannt Aibert Eduard Toepffer und E. Brunnckow. Ihr 50jähriges Bestehen beging die hiesige Waaren- Schultz Jahren ver schied hier der Justizrath Ludwig Eberhardt. Helmstedt. Bon den hiesigen Stadtverordneten schieden aus: von der ersten Wählerklasse Bermessungs- Wählerklasse Rentner August Linke und Malermeister Stöber; von der dritten Wählerklasse Ziegeleibesitzer hiesigen chemischen Fabrik „Concor dia", im 57. Lebensjahre. Der Ver storbene war Mitglied der anhaltischen Stadt, verschied im 97. Lebensjahre. Stiege. Die Gastwirthschaft des Todes des Inhabers, Anton Herz berg. zum Verkauf gestellt. Das höchste Gebot gab Herr Press! aus Günzerode mit 35.250 Mark. Timmenrod e. Scheune und Stallungen des Landwirths Gottfried Wolfenb ii t t e l. Der 'Ame lung'fche Gasthof „Zum Zollen" ging durch Kauf an den früheren Brauerei- Robert Weiberz, über. Dresden. Zum Untererzieher der Söhne des Kronprinzen, welche ditz, Löbtau, Mickten, Naußlitz, Plau- Jn den Ruhestand traten: Reichsge richterath Dr. v. Zimmerle, Oberver- Jahrcn der Oberlandesgerichtsrath a. D. Alfred Richard Ackermann. Neumann wegen fahrlässiger Tödtung seines Collegen Dr. Jahn zu acht Mo naten Gefängniß. Dr. Neumann hatte Richter beging sein SvjährigesMeister- Jubiläum. Der Jubilar wurde durch eine Deputation der Stellmacher - Jn- E^ibenstock. Der bisherige Kon sularagent Ernest L. Harris Hierselbst ist zum Handelsagenten der Vereinig- Aarmftadt. Groß - Gerau. Der sechzehn jährige Gymnasialschüher Adam Her bert versuchte eine Schußwaffe, als sich plötzlich dieselbe entlud und den Freund und Mitschüler Fritz Stier, Sohn oes Forstwarts Stier, in vie Brust traf. Die Kugel drang in die Lunge und ver ursachte eine lebensgefährliche Verle tzung. Heppenheim. DaS chen für Mitglieder freiwilliger Feuer wehren erhielten: die Spritzenmeister Johannes Hafner und Franz Saul, sowie der Hydrantenmeister Johann Katzenmaier, sämmtlich hier. Ober-Breidenbach. Pfar rer Georg Stock von hier ist zum Pfar rer in Sprendlingen ernannt worden. B ie rnh«im. Schmiedem«ist«r Philipp Simon erhielt das Allgemeine Ehren,eich«n mit der Inschrift „Für treue Dienste". Worms. Regierungs - Assessor Frölich in Darmstadt ist zum Sekre tär der hiesigen Handelskammer ge wählt worden. z»ay«r»r. München. Im B-rlaufe eines Streites erstach der verheirathete Fa brikarbeiter Peter Petz den verheira theten Fabrikarbeiter Simon Wester maier. Der Thäter wurde verhaftet. Der Restaurations-Direktor des hiesigen Deutschen Theaters, des größ ten Münchener Bergnügungs-Etablis sements, ein Wjähriger Mann, ver übte im Lokale nach einem Streit mit feinen Angestellten Selbstmord, indem er sich an einem Fensterriegel aufhing und sich gleichzeitig eine Kugel in den Kopf schoß. Auf eine 30jähriz« Thätigkeit im Gemeindedienste blickte der Magiftratsofsiziant Franz Zaver Pendele zurück. In der Carette'- fchen Spielwaarenfabrik in der Schil lerstraße hier brach ein Brand aus, der erheblichen Schaden anrichtete. Ammerland. Infolge eines hiesigen Sturmes stürzte hier die be ! reits unter Dach gebrachte Billa des Kunstmalers Rösl aus München ein. Der Thurm, der Dachstuhl, sowie die Umfassungsmauern liegen in Trüm mern. Ebermergen. Das Anwesen des Ockonomen Schreitmüller brannte nieder. EberSbach. Der 28jährige ver heirathete Bahnarbeiter Peter Hucken hzn au» Mülben wurde beim Ueber- Bahnhofe überfahren und getödtet. Fürth. Nach schwerem Leiden verschied hier der Justizrath Aldin g". -surtiemverg Schramberg. Feuer zerstörte das Wohnhaus des Schmieds Weißer. Tuttlingen. Ueber das Ber schafters Wilhelm Speidel. der flüch tig ist, wurde das Concursverfahren «röffnet. Ulm. Zu Mitgliedern des Bürger ausschusses wurden gewählt: Fabri kant Ott, Gärtner Hornung, Bier brauereibesitzer Herrmann, Kaufmann Wolff, Schlossermeister Maier, Werk meister Schwarz, Fabrikant Mack, Dr. med. Thümling, Rechtsanwalt Teich mann und Privatier Leibinger. Waldsee. In Thal brannte das Wohn- und Oekonomiegebäude des Bauer» Feuerle vollständig nieder. Winterback. Küfer Schal wollte von dem Speicher seines Hauses Brennholz holen. Er kam dabei zu Fall, stürzte aus die Tenne und starb an den erhaltenen Berietzungen. Karlsruhe. Der Chefredak teur der .Karlsruher Zeitung" und Leiter der „Süddeutsch. Reichscorr.", I. Katz. hat sein fünfundzwanzigjäh riges Jubiläum als verantwortlicher Redakteur gefeiert. Bankier Herz, welcher von hier flüchtete, ist in der Schweiz verhaftet und nach hier trans portirt worden. B a de» -B a d e». I» den Kreis ausschuß ist an Stelle des verstorbenen Mitgliedes Altbürgermeisters Lott in Achern der Ersatzmann, Gasthofbesitzer Roman Schmid hier, berufen worden. Bretten. Auf der hiesigen Sta tion gerieth der Rangirer Fuchs unter einen Güterzug. Der Tod trat sofort ein. Bühl. Bei der Theaterprobe des Lehrlingsvereins im Vereinshaus Hier selbst sollte mit einem Gewehr geschos sen werden. In der Meinung, das selbe sei ungeladen, drückte der Sohn des Bahnwarts Doll auf den Kame raden Daum ab und erschoß diesen. Durmersheim. Durch einen Schuh wurde beim Neujahrsschießen der 15 Jahre alte Sohn des Bahnar beiters Peter Fröhlich so schwer ver letzt, daß er starb. EpPingen. Einem Brande fiel die Dachpappenfabrik der Firma Beu tel zum Opfer. Ettenheim. Im Alter von 75 Jahren starb hier der Stadtrath Max Chavoen. Seit 1868 war er Stadt rath, seit 18 Jahren Mitglied der schusses. Meckenheim. Zu erschießen ver suchte sich der etwa 69 Jahre alte Ackerer Ludwig Ohler von hier. Er wurde schwer verletzt in's Krankenhaus überführt. Oggersheim. Einem Brande fielen das Wohnhaus des Händlers A. Bergsträßer und die angrenzende Scheune des Ackerers Georg Heid zum Opfer. Pirmasens. Dem Rentamt mann Rudolf Werle Hierselbst wurde der Verdienstorden vom heiligen Mi chael vierter Klasse verliehen. Rinnt h a l. Die Ehefrau des Bäckers Frank stürzte sich vom 3. Stock ihres Wohnhauses auf die Straße und erlitt schwere Verletzun gen. St. Ingbert. Als Bürgermei ster wurde der bisherige 1. Adjunkt Laur, als 1. Adjunkt Kaufmann Gre- Karl Uhl gewählt. Zweibrücken. Der älteste Ein wohner unserer Stadt Privatmann Schwarz, ist im Alter von 95 Jahren gestorben. Der Dahingeschiedene war Straßburg. Dem au» d«m Dt«nste scheidenden Präsidenten des Kaiserlichen Rathes, Wirklichen Gehei men und Oberregierungsrath Frhrn, v. Freyberg - Eisenberg, ist der Stern zum Rothen Adler - Orden zweiter Klaffe mit dem Eichenlaub verliehen worden. za«<»c«nburg. Pla u. Der hiesige praktische Arzt Dr. med. Dietzel hat seine Praxis nie dergelegt. Sein Anwesen hier und seine Praxis hat der praltische Arzt Dr. med. Peeck, bisher Assistenzarzt in der Dr. Bork'schen chirurgischen Klinik zu Rostock, übernommen. Rostock. Landgerichtsdirektor Ka rrig Hierselbst wird im Laufe dieses Herbstes sein 50jähriges Jubiläum Stavenhagen. Seilermeister Karl Rutschow und Kaufmann Karl Böttger stellten ihre Zahungen ein. Oldenburg. Das Fest der sil bernen Hochzeit feierten der Hofliefe rant August Pöter und Gemahlin. Das an der Ecke der Haaren- und Kurwickstraße belegene früher« Pape'- sche Restaurant verkaufte der jetzige Besitzer W. Wiethölter für den Preis von 42,'-. Bremen. In der Kaiserhafen- Kammerschleuse hat der !i4jahrige Matrose Anton Heinrich Meyer vom Schleppdampfer „Herkules" seinen Tod durch Ertrinken gefunden. Zahlungen stellten ein: Kaufmann Heinrich Firma Karl Har^, Hirschfeld. Pastor Friedrich Jken, der ehemalige Prediger an der Krankenanstalt und am Armenhause, ist im Alter von 65 Jahren gestorben, nachdem er vor noch nicht langer Zeit in den Ruhestand getreten war. Lübeck. Der Reichsbank - Direk tor Zimmermann, der di« hiesige ReichSbankstelle seit ihrer Errichtung am 1. Januar 1876 leitet, wird am 1. April dieses Jahres in den Ruhe stand treten. Carl Buchwald, Be- gründer und früherer langjährigerJn haber des Goldschmiedegeschäfts in der oberen Hüxstraße, ist im 87. Lebens jahr« gestorben. Bern. I. Fr. Schär hat seine Demission als Präsident und Mit reicht. Altstätten. Ein in Turin ver storbener Bürger von hier, Freund, den hiesigen Protestanten und 20,000 den Katholiken zu. Zu wohlthätigen Zwecken für seine Arbeiter veraus gabte Freund eine halbe Million. Biznau. Pfarrer Niklaus Bät- Hnmschlag betroffen und war sofort Knittelfeld. Der 40jährige Geld eilitassirt und ist in der Nähe des Wilh l H und getödtet "worden. Preßburg. Schloffergehilfe Adam Weber lauerte dem hiesigen Kunstschlossermeister Franz Horarik aus offener Straße auf und gab von rückwärts einen Revolverschuß auf Ho rarik ab. welcher schwer verletzt zusam menbrach. D«r Attentäter gestand bei der Polizei, er habe Horarik aus Rache, weil ihn dieser entlassen, ermorden wollen. Weber ist Epileptiker. Luxemburg. Der deutsche Kai ser hat dem Bureauvorsteher der hiesi gen Betriebsdirektion, Eifenbahnfekre tär Hesse, den Charakter als Rech nungsroth verlieh«». Das den Er ben des Kaufmanns Hollenfeltz zuge hörige Wohn- und Geschäftshaus mit Schmiede, gelegen in der Casinostraß-, wurde in öffentlicher Versteigerung von dem Wirthe Joh. Carl für die Summe von 44,6 Franken angestei- C o l p a ch. Michel Molitor, bisher Pfarrer zu Colpach, wurde zum Pfar rer in Greiveldingen ernannt, in Er wegen Krankheit und auf fein Begeh ren ehrenvolle Entlassung aus dem Pfarramte bewilligt wurde. Zum Nil. Goetzinger, bisher Pfarrer zu La — Eine Entschädigungs klage von über 100,000 Mark streng ten vier Fischer aus dem Dorfe Leest bei Potsdam gegen den Fiskus und gegen den Kreis Zauch - Belzig an, weil sie sich durch den Bau einerßrücke über die Wublitz »ach der Havelinsel Töplitz in ihrem Erwerb geschädigt fühlten. Die Wublitz wurde bei die sem Brückenbau von einem Damm sche, namentlich die Aale, von dem Ge bi«t der Leester Fischer ferngehalten wurden. Während der Marquis von Bosredon kürzlich in Paris der Trauung seiner Tochter beiwohnte, lich in dem ihm angehörigen historisch berühmten Schlosse La Coudraye bei Tours ein großer Brand ausgebrochen. Die Feuerwehr konnte einen Theil des Schlosses retten, fand aber, daß über all Brandstoffe angehäuft und mit Pe- Marquis, der hoch versichert war, wur de überführt, daS Feuer selbst angelegt In Amieni ist dieser nir?e frühere Regimentsschuhmacher des 63. französischen Infanterie - Re giments, Graeff, gestorben. Er war neu» am Leben sind. Fünf davon ste hen in der französischen Armee. Die vier Töchter sind mit noch aktiv«» oder Armee zwei Officiere geliefert. Ein dritter Sohn ftudirt in der Thierarzt fchule zu Alfort und will auch zur Ar mee. Das Haupt dieser Familie, der verstorbene Louis Graeff, war 1819 zu Metz geboren. , Als König Albert von Sachsen gestorben war, wurden di« Dresdener von einem Berliner An» sichtskartenhändler böse angeführt. Der Mann kam aus der Reichshaupt stadt mit 60 Straßenverkäufern ange rückt, die Dresden mit einer Fluth von schwarzberänderten Trauer - Ansichts karten überschwemmten, die im Stra ßentrubel meistens nicht genau angese hen wurden. Die Käufer glaubten natürlich eine sich auf den Tod des Königs Albert beziehende Darstellung zu besitzen, während sie in Wahrheit eine Ansichtskarte mit der Aufbah rung des alten Kaisers Wilhelm ge laust hatten. Zahlreiche Straßen händler wurden damals verhaftet, man konnte sie jedoch nicht wegen Be truges bestrafen, da sie glaubhaft machten, daß sie selbst durch den gentlichen Macher des Geschäfts ge täuscht seien. Dieser konnte bisher nicht ermittelt werden, da feine Händ 1V Pfg. und mehr verkauften Karten Stück befahlt. Eine ungemein werth volle Bibliothek, die zahlreiche, sonst enthält, befindet sich in Aschabad, der Hauptstadt Transkafpiens. Man fin det in dieser Bibliothek Exemplare, die schichte Italiens von 1492—1534". fähr 30 Jahre nach dem Tode des großem Werthe ist auch eine Ausgab« von Firdusi's „Buch der Kaiser". Der Inhalt ist in außerordentlich schönen gestattet. Ferner sind in der Biblio thek zahlreiche den Islam betreffende Werke, Lebensbeschreibungen hervorra gender Männer des Islam, und eine Menge Handschriften, die auf die Ge schichte, di« Literatur, die Medizin Persiens Bezug haben. Ein aufregendes Aben teuer erlebte kürzlich der ungarisch« Polizeihauptmann Dr. Alfred Ti chany, der sich auf der Hochzeitsreise in Capri aufhielt. Er verabsäumte eZ selbstverständlich nicht, mit seiner jun gen Frau einen Ausflug in die be rühmte Blaue Grotte zu unternehmen. Das Paar miethete dieser Tage ein Boot, und als die Wogen des hochge henden Meeres ein wenig zurückgewi chen waren und die Eingangsöffnung der Grotte frei war, schoß das Fahr zeug in di« Grotte, die alsbald von den nachbrausenden Fluthen vollständig verschloffen wurde. Nach einem Vier t-lstiindchen wollte der Führer wieder hinausrudern, doch die Oeffnung war noch immer von den Waffermaffen versperrt. Er vertröstete die Gäste. Minute verfloß um Minute, Stunde um Stunde, und noch immer war kein Ausweg zu finden. Die Nacht brach herein. Um halb elf Uhr war Herr Tichany mit seiner Frau eingefahren, und nun begann sie Hunger und Durst zu quälen. Sie verbrachten eine schreck liche Nacht. Ein« Sturzwelle füllte das auf den Wogen nahe dem Ausgang tanzende Boot zur Hälfte mit Waffer. Das dumpfe Getöse, das die an den Felsen brandenden Fluthen verursach ten, trug noch dazu bei, ihre Angst zi> erhöhen. Endlich, nach etwa 24stllndi auf die durchnäßten, in die pein lichste Situation gerathenen Hochzeits reisenden, in ihrem Boote durch den Freie zu kommen. Die vor der Grotte wartenden Bootsführer empfingen die Geretteten mit stürmischen Hochrufen. Eine langeVerbrechcr lausbahn hat der Pariser Goldarbeit» AlphonS Stephen, der nächster Tage wilder einmal dem Bagno zugeführt werden soll, hinter sich. Am 4. Mai 1896 wurde er, nachdem er mit mehre ren Complizen lange Zeit hindurch di« Pariser Kirchen beraubt hatte, zu acht Jahren Zwangsarbeit verurtheilt und depotirt. Ununterbrochen arbntet« er daran, die Freiheit wiederzuerlangen, und am 27. April 1900 bot sich endlich die ersehnte Gelegenheit. Stephen war mit mehreren änderen Sträflii^en stalt Bäume zu schlagen: die Sträf linge überfielen die Wächter, tödteten sie, bemächtigten sich ihrer Uniformen und ihrer Baarfchaft und entkamen glücklich an das Meeresufer. Hier mietheten sie von einem Fischer ein Segelboot und fuhren auf gut Glück hinaus. Zweiundzwanzig Tage wur d'n sie auf dem Ocean bei fchlverem Wetter umhergetrieben, und drei von den Sträflingen starben vor Erschö pfung. Endlich nahte ein englisches Schiff, welches die halb Verhungerten und zum Tod« Erschöpften aufnahm, sie aber bald wieder in sicheren Ge wahrsam brachte. Dieser Mißerfolg hatte jedoch Stephen nicht entmuthigt. Es gelang ihm, zum zweiten Male zu entfliehen und glücklich nach Nordame rika zu entkommen. Hier lebte tr bis zum Jahre 1901 als Gärtner. Da ergriff ihn die Sehnsucht nach Paris und nach seinem Weibe, und vor eini gen Tagen betrat er wieder den Boden von Paris. Er stellte sofort Nachfor schungen nach der Wohnung seiner Frau an, ermitt«lte sie auch und fand sein Weib als Geliebte eines Omni buscondukteurs wieder. In seiner Wuth demolirte «r di« ganze Woh nungseinrichtung und droht«, den Ge liebten seiner Frau zu tödten. Der benachrichtigten Polizei gelang es spä ter, den entsprungenen Sträfling in einer berüchtigten Kneipe zu stellen > und nach verzweifeltem Widerstand« l dingfest zu machen. 7