6 DaS Deutschthum in Südafrika. In seinen prächtig gezeichneten Bil dern aus dem neuen Südafrika ent wirft der bekannte Reiseschriftstell« «ntwickelt, so weit von Entwicklung überhaupt die Rede sein kann. WaS speciell daS VergnügungSleben anbe haft bestellt und der gesellschaftlich: Das HauS des Deutschen Clubs in Kap st ad t. Einfluß des deutschen Elements hat sich bisher noch wenig Geltung ver schafft. Wohl giebt es hier und dort Bereine und Clubs, die sich auch stel lben, wie zum Beispiel die deutsche Lie dertafel in Port Elizabeth und de: Deutsche Club in Kapstadt, und daß die deutschen Familien hier und da ge selbstverständlich Doch erscheint da» Alles wie ein Abgehen von dem Nor malen, nicht wie das Resultat einer in neren Nothwendigkeit, die aus dem Bolkscharakter heraus entsteht. Außer dem „Sport" englischen mit der Kunst paaren, betheiligt sich in der Hauptsache nur die gesellschaftlich und pekuniär hervorragende Klasse. Die natürliche Nüchternheit einer vor wiegend der Arbeit, dem Gewinn, der Ueberwindung schwieriger, natürlicher Verhältnisse eines jungen Kulturlan des gewidmeten Lebensführung läßt NiLrts, ob sie in materiellen oder künst lerischen Genüssen bestehen. Wenn schon englische Theatergesellschaften andere haben sich wohl noch nicht dort nach Südafrika rollen, so sind sie ge zwungen, sehr hohe Eintrittspreise zu nehmen. Wenn in dem gemüthlichen geschmackvollen Liedertafelhaus ein DaS Heim der Liedertafel i n P o r t E l i z a b e t h. dafür der an sich nicht hohe, aber doch für deutsche Begriffe schon ganz erheb liche Preis von etwa PI.M festgesetzt. dadurch ermöglicht, daß die Damen, d. sellschaft, die Lieferungen für den Speisentisch, die eine den Braten, die dritte die Süßspeisen u. s. w. in frei williger Contribution übernehmen. schaftlicheni „Picknick". Deutsche in Südafrika keineswegs eine untergeordnete Rolle. Es ist als eine der interessantesten Folgen des Krie ges festzustellen, daß er daS Deutsch thum consolidirt hat, soweit es im Engländerthum nicht aufgegangen ist. Der engere Zusammenschluß erfolgt unter dem Druck der gemeinsamen Ge fahr. DaS Bewußtsein der Zugehö rigkeit zum alten Baterland erwachte unter der häufigen Nothwendigkeit.»»-!, Schutz des Reichs anrufen zu müssen, selbst in den Reihen derer, die bei der Leichtigkeit, mit der äußerlich das deutsche Jndigenat verloren geht, halb Engländer, halb Amerikaner gewor den waren und sich ihres D:utschthumt kaum noch erinnerten. Ein großes Feld der Arbeit liegt ftr des deutschen Schulwesens in Süd afrila und auch der deutschen Kirchen gemeinschaften, welch letztere hier kel neswegs bloß von religiöser Bedeu tung sind. Es sind Fälle bekannt, in denen deutschgew-sene. aber anglisirle Eltern wieder zum Deutschthum zu rückgekehrt sind, als sie ihre Kinder deutschen Erziehungsanstalten über gaben. Da handelt es sich also ebensowohl um Neugründung, wie um stärkere pekuniäre Unterstützung deut scher Schulen. Rein deutsche Lehran stalten, die auch ReichSunterstützunz beziehen, bestehen unter anderm inPori Elizabeth, in East-London und in Berlin bei East-London, in welch letz terer Stadt eine förmliche Oase deZ deutschen GewerbsleißeS, insbesondere auf dem Feld des Garten- und Klein atlerbaus, zu finden ist. Drei Denkmäler für Mstri«. Neben den zahlreichen Ortschaften, deren historische Erinnerungen sich in Monumenten verkörpern, die während der Regierungszeit Kaiser Wilhelm's 11. entstanden sind, wird fortan auch Neumark, nicht zurückstehen. Im April dieses Jahres werden dort die Heu!« von uns vorgeführten Denkmäler der drei brandenburgisch - preußischen stalten mit der Geschichte der Stadt eng verknüpft sind. Zu ihrer Errich tung haben Bürgerschaft und Militär sich mit dem Kaiser verbunden, dem die ler und die Entscheidung über die Ge staltung der geplanten Werke vorbehal ten blieb. Bald nach seiner Gründung ward Küstrin die Residenz des Markgrafen Johann von Küstrin, der bei der Erb theilung des Kurfürsten Joachim I. die Neumark erhielt, hier sofort die Refor mation einführte und fast vierzig Jah re hindurch mit ernstem Sinn der Wohlfahrt seines Landes sich widmete, 1571 aber ohne männliche Nachkom men verstarb, so daß sein Neffe Jo hann Georg wieder den gefammten kurfürstlichen Besitz in seiner Hand Werk/'" schaffend- Eng verbindet sich mit dem Namen Küstrins das Gedächtniß Friedrich's Der Große Kurfürst als Knabe. gen die Sonne auffliegende Adler die Devike »Nec Soli Cedit" versinnlicht, im Charakter des feinsten Nococo ge halten, läßt sie das Bildniß des Kö nigs mit dem Sockel, der es trägt, in glücklichster Weise verwachsen. Die malerische Drapirung des Gewandes, in das die rechte Hand deS Dargestell ten greift, gibt dem Bildwerk den Reiz reicher Bewegung, beeinträchtigt aber in keiner Weise die beherrschende Wir kung des seitwärts gewandten, von vornehmem geistigen Leben erfüllten, klar und scharf blickenden Kopses. Münzni (k<-n) über Fuß im Kasperle tu der Mandschure!. Das Kasperletheater ist auch in China nicht unbekannt. In den Dör fern und Städten der Mandschurei finden die Reisenden häufig solch -in tragbares Theaterchen, das wie unsere Illustration aussieht und sich auf den Marktplatz für ein oder zwei Stunden zur Freude der Chinefenkinder nieder gelassen hat. Gongschläge' verkünden, daß man zu spielen beginnt. Die Ma schinerie ist einfach; die Puppen und G esichter jedoch sind sehr abwechslungs reich, und der halbnackte Leiter deZ Theaters ist außerordentlich geschickt. Nicht selten endet so ein Kasperle- Trauerspiel mit der Ermordung eine? hübschen, aber desto mehr schmutzigen Chinesenkinder freuen sich darüber ebenso wie ihre Bäter, wenn es einem .weißen Teufel" in Gestalt eines Eu ropäers an den Kragen geht. Klaas yet 't sein. Gau'n Nacht min föte Jung, min lüttje KlaaS. Sie hat sich über den ten Bett zwischen den großen, geblüm ten Federbetten fast versunlen ist. Zu einem eiKien Bettchen hat «s Klaas überhaupt d« «inzig«n Geräth«. Klaas l«gt das Köpfchen auf die Seite. Gau'n Nacht, Mamm«, kämmst du ook bald bi« mit? Alleinig is Klaas bang. Si« lacht. Is da mien lüttje, dap per« Klaas? Man 't is waar, d« Se« iS wedder schritkelt wild hüt Awend. Meeres. Man nu stille, Klaas! Mamm« muß de Kau futtern; dat du n«ch weddcr de Katt in 't Bedde haalst, ik will dat Dier n«ch bi« mi« up Bedd« Hebben. Du weißt, Pappe slagt Klaas, wann hei 't doch deit. einstöckigen Häuschens in «inen kleinen, stcingepflasterten Flur mündet. Von da führt ein« Thür in d«n Kuhstall, di« andere gegenüber in di« Küche, die Mamme, sagt Klaas, kummt Pappe all vor Nacht tau Hus? Ne, Klaas, des Nacht un de next hat Pappe all nxdder Dienst up 'm Lücht geten. Jk sull die ook von Willem Byl größ«n. So, sagt sie kurz, aber es ist doch plötzlich eine heftige Erregung üb«r si« gekommen. Sie geht di« Stieg« hinab. Im Kuhstall sitzt sie im Dunkeln auf einem H«ubund, ganz in G«danten versunken. Die Katze kommt mit krummen Buckel und streicht miauend um ihre Kniee. Willem Byl ist ein junger der seit «in paar Tag«, nach fünfjähriger Abwesenheit in die Heimath zurückgekehrt ist. Ganz ist ihm ausgewichen, denn Willem Byl ist einst ihr Verlobter gewesen. Die junge Frau fährt aus ihrem Briit«n aus; denn drüben in der Küche hat sie Brauch nie verschlossen wird, gehen hören. Als si« di« Stubenthür öffnet, fällt der Schein d«r Lampe, di« über dem Tisch vor dem lederbezogenen Sopha hängt, voll über sie hin. B»r dem Tisch steht ein Mann in Theerjacke und Wasserstiefeln. Er ist groß, blond und blauäugig wie sie, kraftvoll und fest steht er vor ihr. Sie ist an der Thür geblieben; todtenblaß lehnt sie jetzt an der Wand. Ihre gro ßen Augen sehen zu ihm hinüber: Willem Byl, du bist tau mie kamen? Gau'n Awend, Thalea! Tischkant« stemmt, zittert Nach all de d f heim kumin. IS se mien! Da kreeg ik dien Brief in Valparaiso, da du en an der nomen hast, un da hat ik kein Jle m«hr, dat ik nach Hus ging. Aw«r utholen un bin h«iinkumm«. Nu, sägg mi 't hüt, waroinm du mie dat andaan hast! Sie ist langsam vor ihm zurückgewi chen, sein« zornigen Blick« umfass«n st« dennoch mit leidenschaftlichem Auf leuchtn. Du hast nne ja nech meer schrev«n, sagt sie langsam. Von Em den hat ik Nachritt het, dat dien Schipp nach villem Storm i« Valparaiso in kommen war. Jk heb denn wart un ivart up en Brief von die, awer man da kam keine. Bad«r is sturven un Mau d«r slimm krank worden. Da ist KlaaS vom Festland as Michaniker an'n Lüchtthorm kumnie. H-i het glik bi Jetzt ist es mit der Fassung des stürzt und will sie in seine Arm« rei ßen: Oh min L««, mt«n lUttji, l«iv« Wicht! Sie entwindet sich ihm. Aber da hat er sie doch s«st gefaßt und hebt si« mit f«in«n starken Armen hoch «mpor. Als «r ihr«n Kopf htrunterziehen will, um sie zu küssen, hören si« draußen die sie hervor. Er läßt sie los. Ne hat draußen, nur der Mond scheint oben durch daS Fenster der Schlafstelle, er flimmert über die Betten hin und liegt Am andern Morgen st«ht L«e am Feuerherd und bereuet die Morgen suppe sür ihren Mann, der eben von dem Leuchtthurm getommen ist. Er sitzt auf dem Ledersopha und sie reicht ihm die dampfend« Schüssel hin. Dat is gaut, Lee, so'n bittje Warmes in't Lief nach d« kolt« Nacht. Draußen tastet etwas an d«r Thür klinke. Klaas im H«mdch«n und Hös chen kommt 'herein. Di« ungekämmten Löckchen kräuseln sich um das frisch« Gesichtchen. Er ist auf den Mann zu gesprungen. Gau'n Morgen, Papp«. U«b«r die verwitterten Züge des Mannes fliegt «in Leuchten. Gau'n Morgen, Klaas. Er hebt ihn hoch em por und immer wieder. Dann macht er sich über feine Suppe und beginnt sie hastig herunter zu löffeln. Klaas aber hat noch lange nicht genug. Er zupft den Vater am Aermel. Noch einmal, Pappe. Noch einmal, Pappe. Klaas in die Höchte Hebben, und dann, wie in plötz licher Erinnerung an etwas besonders Lustiges, mit schelmisch blinzelnden Augen: Papp«, nau mußte ok Mamm« in di« Höchte hebkxn as Willem Byl mit Mamm« daun h«t. Mit jäh«m Ruck stößt di« Frau den die Herdplatte. Zischend fährt «in Wass«rstrahl in die offnen, aufzucken den Flammen. Mit angsterfüllten Augen sieht Lee auf ihren Mann und ihren Sohn. Aber der Mann hat nicht auf den Kleinen gehört, er ist jetzt ganz mit seiner Suppe beschäftigt. Da tnie«t sie nebcn dem Kleinen und hebt ihn rasch «mpor. Ihr« Schulter stößt an die Tischtante und «in Th«il d«r Supp« fließt über di« Tischplatt«. * Na, Le«, immer so hastig, grollt der Mann stirnrunzelnd. Sie ist aber schon mit dem Kleinen hinaus. Im Kuhstall sinkt sie auf den Milchkübel und läßt den Kleinen herunt«rgleit«n. Oh Klaas, wat feggst t« da, wo h«st de Willem Byl un Mamme sein? As Klaas güst'r Awend de Katt doch noch halt het. Er neigt jetzt schuldbewußt das Köpfchen, und die rothen Lipp«n zuck«n. einen nachahmenswerthen, moralischen Entschluß: Jk will 't nech mehr wcdder daun, Mamm«. stiegen. Mit unsicherer Stimm« sagt sie jetzt: Klaas darf't ja nech Papp« säggen, dat hei güst'r Awend Willem Byl sein het, sonst markt Pappe glik, Katt kalt^h«t!°"^ Mamine. Is Willem Byl störler as Papp«, Mamm«? Wenn Klaas grot iS, will 'k ein bat schon wiesen, dat Klaas stärker is as Will«m. Er hebt Ja, Klaas is vill stärker as Willem Byl, sagt Lee und bedeckt sein Gesicht schön im Bett der Mutter. Lee steht in offen« Htrdfcuer wirft zuweilen ge spenstisch« Lichter umher. Da legt sich draußen «ine feste Hand auf die THUr open. Du dürfst ook n«ch Widder kom- KlaaS! Es war «in Ruf des flüstert d«r Mann hint«r d«r Thür. Ne, net d«r grot«, min lüttje Klaas. Der lüttje! ES war, als wenn ein« Athemzug. Der Lüttje! Er lacht laut auf nach d«m Schrecken. Es ist ihr, als müht- sie sein« w«iß«n Zahn« hin t«r dem blonden Bart« blitzen sehen. Der Mann verl«gt sich auf's Bitten. Sie Darnach ein Mal «w Brafilljes. Geh, reis mit Gott, Willem! ruft sie mit erstickter Stimm«. Di« Tritte d«s ManneS verhallen im Sturm und in d«r Nacht. Das jung« aufzuckenden Herdfeuerflammen. Ueberflüssige Schwärme rei. .Moritzche, for himmlische Berg'!"... „WaS thust De so entzückt, Elfe? ... De Berg' gehör'n ja doch nicht uns!" Ein Wink. (Ein Professor will beim Examen einen Studentin auf das Wort „Sil ber" bringen und spielt deshalb an sei ner Uhrkette.) Nun also?" fragt er mit einem Blick auf die Kette. „Ni ckel", erwiderte der Candidat. „Ent schuldigen Sie", sagt d«r Professor ganz verblüfft, „ich hab' sie wirklich für echt Silber gekauft!" Ein treues W«ib. „Mein Mann hat mir versichert, er könn« mich nicht mehr lieben, wenn ich alt sei —" „O ist das ein Mann!" „Wie denn? Ich bin 24, er 69. Wenn ich so alt bin. ist er langst Boshaft und neidisch. Frau Müller: Nu sehen Sie bloß, Hut gekauft hat. Wenn ich nur wüßt?, aus welchem Geschäft! "7"' > UnnZthig- Mühe. (Ein Rittergutsbesitzer zeigt dem Herrn Leutnant sein Gut): ....Und das riesige Besitzthum wird später Ihr Fräulein Tochter erben?" „Leider habe ich keine Tochter!" .Ja warum haben Sie mir denn dann das Alles gezeigt?" Kindlich. Maxl (der durch Telephon mit einem Herrn spricht, der stark stottert): Papa, komm mal her, in dem Leitungsdraht muß wohl ein Knoten sein?! Wortwechsel. Mein Freun derl, wie hast denn die ikanthippe hei rathen können?" „Nun weißt, ich hab' ihr, wie wir jung waren, mein Wort 'geben und sie mir das ihre und so hat ein Wort das andere 'geben, und so dauert denn der Wortwechsel bis auf den heutigen Tag." Geschickt abgewiegelt. Madame: „Was liegt denn hier für ein Helm?" Dienstmädchen (stotternd): „Den ... den hat meine Freundin hier liegen lassen!" Gu-ter Grund. Mama: .Aber, Bobbie, wer wird denn bei Tisch weinen!" Bobbie: „Da soll man nicht weinen! Hier stehen vier Sorten Kuchen und ich lann nicht mehr als zwei hinunterbringen." AufUmwegen. . .Warum soll ich nur, wenn wir eine Gesellschaft geben, immer still sein. Malchen?" .Aber Oskar! Daß Zwei zugleich reden, schickt sich doch nicht!, „ . Triftige Gründe. Sie: ... .Nun, wenn Sie es durchaus wissen wollen, ich habe zwei Gründe, Sie nicht Und diese Gründe sind?'' Sie:'. Sie Boshaft. „Man muß wirk lich über das Gedächtniß dieser Dame staunen! Ich sage Ihnen, die kann über sechs Personen zugleich spre chen!" NurdieWahrheit. Krä mer (zu einem Lehrling): Was thust Du da, Fritz? Lehrling: Ich schütte Sand in den Zucker. Krämer: DaS darfst Du nicht. Wenn die Kunden Dich nun fragen, ob wir Sand in den Verschnappt. Herr: „Jean, vor Reift waren drei g ß t org -. Mina: Bis man sich da «inen neuen Hut her ausschreit!"