2 Die Sünden der Bäter. > »Lisbeth! Kind! Fix 'mal 'ran hier! Wo steckst du denn?" Der blonde Hausherr und Gebieter stieß die Küchenthür aus. Da stand sein Weib, die Aermel etivas oufge nahm er sie um die Taille und sührte sie in sein Zimmer. Nnapp, daß sie dem Dienstmädchen noch die nothwen den linken Aermel herab. „Na, na," tröstete er halb lachend. «ES ist noch kein Beinbruch." Und plötzlich blieb er vor ihr stehen. »Ich glaube, wir werden alt, Mut- Brennen im Herzen. Wie alt ist Hev wig?" doch!" Tochter angeschafft! Ich steh' -vorhin Nichts Erhebliches! Der Briefträger sche, schüttelt den Kopf. Mit einem Hausflur. „Ach Papa —" sagt sie und will Vorbei. „Was soll ich denn?" fragt sie. Und das Ohrläppchen glüht. „Mir Gesellschaft leisten, meinDöch ting!" Damit schieb' ich st« in mein Min derte Harmlosigkeit. Ja, das Mädel „Zehne für eine, mein Kind! Du nen? Nicht? Hast du viele von der Sorte?" „Wie meinst du denn, Papa?" Und maltraitirte den einen Zopf. „Viele Freundiitien, mein' ich. Cor erspondirst du mit ihnen?" „Nur mit Lina Thiel!" Jetzt können die Schleusen nur mühsam noch die Thränen, die hervor brechen wollen, halten. „So. Dann ist der Brief in deiner Tasche wohl auch von Lina Thiel, he?" Schluck schluck. „Ach. das das —" Und mit einem letzten Ver such, zu leugnen: „Ich weiß gar nicht waS willst du denp, Papa?" „Den Brief, mein Döchting. Du hast doch eben einen Brief gekriegt." Nun brach die Sintfluth los. Sie wisse gar nicht, was das für ein dum mer Brief sei und st« hätt' ihn un- L-lesen in's Feuer stecken wollen und in der Töchterschule machen sie alle solchen Unsinn! Es war herzzerbre chend. Aber als barbarischer Bater ließ ich nicht locker, bis mir >'»i'l»>« llplicti unter neuen Thräne,', und Beschwörungen ausgeliefert war. Die Adresse war großartig. .Pri vatim!" Dreimal dick unterstrichen. »Fräulein Hedwig Eysen. Hochwohlge boren, hier!" Hochwohlgeboren —t, da soll doch gleich 1 „Da muß ich dich sofort 'mal ge nauer anschauen ein Hochwohlgebo renes Fräulein. Und ich der glücklich« Vater dieses Wunders!" TaS Wunder sah mich mit einem Blick an na, der des sterbenden Fechters ist gar nicht? dagegen. Und eS völlig,zusammen. Es war Ja, theuerste Gattin, es war der erste veritable Liebesbrief an deine Toch» „Ach was!" Er lachte. „Hier ist der Brief. Ich war erst fast so wüthend beth! verzehrt. Ueber diesen Brief fort hab' ich den Gegenstand der Sehn hab' zum ersten Mal gleichsam in un serem Kinde das selbstständige Wesen gesehen, di« Jungfrau, das Weib. Das ist ein seltsames Gefühl kein schö schreibt: „Ist es Wirklichkeit, die mich zum Glücklichsten der Sterblichen ma daß Ihr Herz nicht fühlloS bleiben kann!" WaS sagst du dazu, Lisbeth? Zu diesem Aufschwung, den unser ttleineS veranlaßt hat?" > Frau Lisbeth jedoch hatte das noch nicht. Wo steckt das Mädchen?'^ schrecklichen Tod fand. Sei still sie des Fensters. „Die ersten Blüthen," sagte er, „müssen abfallen, und eS ist gut so, da sirt"?st."" d>e mir pas sechzehn, siebzehn J^hr, Händen und >veit vorgeschoben« Man schetten. Denn seit einem Monat lieble ich. Meine gute Mutter wun stiim. Wenn sie den Muss hob, als wegen des Klavierspielens." Aber mich nicht lü«. Es hat mich aewiß spä ter tiefer gepackt, aber auch stiller. ES mag die ganze entfesselte, zum ersten d«t der eingebildete Kranke nicht ebenso wie der wirtlich Kranke? Ist der nicht unglücklich der sich unglücklich fühlt? hab' ich aus jener Zeit, daß doch auch viel Reinheit, Gläubigkeit, Idealismus in der lächerlich iiberschwänglichen Um- men: natürlich war ich mit Träumen nicht zufrieden,. hatte viel- Mittelpunkt dieser Welt sei. Ich wollt' examen, mit achtundzwanzig allenfalls Hochzeit. Also schießt Hedwig Körner noch zwölf Jahr« in's Kraut!" Wunsch, Hedwig Körner selbst zu sprechen. Schließlich wollt' sie ei nen Mediciner doch lieber oder einen Juristen? Und als sie einst mich WaS blieb übrig? Ihr schreiben! flüsterte mir Gustav Fähnrich in de? Klasse zu, daß das Problem gelöst sei. Glas Bier in die Kneipe einladen. Wenn dieses Glas Bier ein Tönnchen war. um so besser! Brief schrieb. Ach, in Gedanken hatte Als Pan Baranowski, der Brieftrii „Sch'lechtes Wetter, Postdirector e'N "'ier?" Un.> '.v das Wirih!« „?-r Dienst junge Herren, der königliche Dienst! Wenn ich auch erst um sechs w.ieder auf dem Postamt sein muß " Da hatten wic Teufel diese Seele schon. Wenige Minuten später saßen wir in einer verräucherten Bude und trug Alles. In heroischer Freundschaft mittrinken! Er wollte sonst pariout nicht mehr. Das war um fünf Uhr. Um sechs hatten wir Brüderschaft ge trunken und schwankten selig all« drei Achren im Winde. Der Postdirector erzählte Geschichten und verwickelte sich dabei ewig; Gustav Fähnrich stand je den Moment auf und schrie: Ein Pe reat den Füchsen! (Damit meinte er die Lehrer.) Und ich hab' immer nur „Hedwig Hedwig Hedwig" ge sagt. Als sich Baranowski endlich zur Post begab, um den Abendbestellgang vorzubereiten und anzutreten, lag mein Brief in seiner Tasch«. „Mein Leben opfere ich für dich, Freund," hatte er geschworen. „Noch s heut' Abend hat Pani Hed —wig den Brief. O, ich kenne die Pani Jad-wiga viel Glück, Freundchen! Ö Jecku, Jecku, die Weiber!" schlecht. »er'schen Hauses erwartete ich den neuen Freund. Er kletterte sozusagen noch immer die Leiter hoch. An den Brief mußt' ich ihn erst erinnern. Dann aber war er groß. „Ueber Lei Stück Damwild, darunter viele starke Schaufler uxd MV dete. Vor jener Zeit wurden dort all jährlich etwa 25 starke Rothhirsche schössen. Bei den alle zwei Jahre im Saupark stattfindenden Hofjagden kommt knapp oie Hälfte des Wildes zur Strecke. In diesem Jahre wird fönst. Der Saupark ist forstfiskalische! Eigenthum. Sämmtliche Einnahmen aus dem Wildstande bezieht der Forst fiskus, während der Kaiser die Kosten der Jagden und der Unterhaltung des Wildgeheges, einschließlich der Fütie rungskosten, aus seiner Privatschatulle bezahlt. Interessant ist die Körnung Saupark, besonders im Herbst, wenn der Wald sich in malerischer Farben pracht zeigt, wenn die schlanken Bu chen auf dem „Hallermundslopse" ihre rothgelben Blätter im Scheine der Sonne glitzern lassen und die schroffen Felspartien des Drakensberyes dem landschaftlich so schönen Bilde, mit dem Jagdschlösse im Vordergrunde, einen wunderbaren Reiz verleihen, wenn der Schall der Kirchenglocken aus den Ortschaften der Umgegend zum Walde herübertönt, kein Arbeiter im Walde haut und hämmert und das Damwild in Rudeln in den Gräben an den breiten Fahrstraßen zur Aesunz zieht. Prachtvolle Bilder aus dem Wald- und Thierleben! Lohnend ist eine Wanderung durch diese königlichen Jagdgefilde. Schöne, feste Fahrstraßen durchziehen das Ge hege bis hinauf zu den etwa 18 Hosenträger " „lch aus?' hab' mich schön gehütet. Das Wasser hat keine Ballen."