Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, December 18, 1902, Page 2, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    2 Wandelbilder.
187 S.
Schulprüsung! .
Die matte, dicke Luft in der Au.»
der höheren Töchterschule scheint förm
lich von dem erregten Klopfen der jun
gen Herzen zu erzittern von der
Seite, wo die Mütter sitzen, antwortet
nämlich manch angstvolles Schlagen.
Auf dem kleinen Podium unter der
Kaiserbiiste stehen zwei Schülerinnen
—im Begriss, die pit-re
ce der ganzen feierlichen Ceremonie
zum Vortrag zu bringen.
Herr Spruch, der Klassenlehrer der
I», hat den sinnigen Einfall gehabt,
den Sänger von Goethe mit vertheil
ten Rollen declamiren zu lassen. Das
heißt: Elisabeth Wernicke trägt das
eigentlich« Gedicht vor, und Henny
Marschall spricht die Worte des Sän-
Ein ungleiches Paar, Elisabeth
Wernicke in ihrer rosigen Blondheit,
mit den fest um den Kopf gelegten
dicken Zöpfen, dem gutsitzenden, blauen
Kleid, dem breiten Spitzenkragen
und daneben die magere, kleine Henny
Marschall in dem ärmlichen, grauen
Fähnchen, der die krausen, schwarzen
Haare tief in die Stirn fallen.
Die üppige Elisabeth hält die Au
gen scheu niedergeschlagen und blickt
nur manchmal wie hilfesuchend zu ih
rer stattlichen Mutter in einer der er
sten Reihen hinüber, sie murmelt mehr,
als sie spricht. Henny dagegen läßt
<hre Augen unbefangen über das teil
nahmsvoll horchende Auditorium
wandern, und ihr Helles Stimmchen
flattert bis zu der fernen Corridor
thür, wo ein« blasse, verkümmert aus
sehende Frau mit einem stolzen
Lächeln vor sich hinflUstert'. „Meine
He^ny!"
„.. .Und danket Gott, sv warm, als ich
Für diesen Trunk Euch dairHe."
Unter einem allgemeinen Beifalls
gemurmel steigen die Mädchen nach
einer schüchternen Verbeugung herzb
Mit ihrer Deklamation ist das
Prüfungspensum abgeschlossen. D'e
Mütter rauschen die Vordertreppe
hinunter, die Töchter rasen und pol
tern über den gewohnten Hinteren
Aufgang.
Vor dem Haus findet das Zusam
mentreffen stott allgemeine srohe
Begrüßung. . . Und dann vertheilen
sich die Menschenhäuflem nach allen
Windrichtungen.
In einem hellausgefchlagenen Lan
dauer erwartet Frau Studtbaumeister
Wernicke ihr Töchterchen. Sie wollen
vor dem Abendessen noch eine kleine
Fahrt durch den Thiergarten machen.
Elisabeth steigt in ziemlicher Befan
genheit zu ihr. ES ist ihr immer ain^
dem großen Wagen mit dem dicken,
glattrasirten Kutscher davonfahren
mußte, während ihre Mitschülerinnen
ihr bewundernd und ein wenig neidisch
Unter den Allerletzten, die aus teni
Hause treten, ist Henny Marschall. Sie
schaut suchend umher aber Mama
ist nicht zu entdecken. Langsam wan
dert sie allem davon. An der erste»
Straßenecke steht sie plötzlich vor der
Mutter.
lB3O.
det sich dann ins Zimmer.
„Wenn es ein bißch«n spät werden
sollte, Muttchen, dann geh nur richiz
auf:
„Aber H«nny, es ist erst halb sieben
I be b's 'ch ' d' Str l er
Frau Marschall erhebt sich, öffnet
re. Du lieber Gott!"
Bell« Alliancestraße fast ein« Viertel-
Athemlos und roth steht sie endlich
Sein gutmüthige», rundes Gesicht zeigt
eine Wolke.
»So späj. ..?"
jetzt bin ich auch frei bis bjz.in
die Unendlichkeit. Bist Du böse Al
fred?"
„Nein, nein, Herzchen, wenn Du
nur überhaupt kommst."
Si« schiebt ihre Hand unter seinen
Arm und dann wandern si« miteinan
der der Friedrichstraße zu.
Mitten auf dem Belle Alliance-Plah
bleibt Hennys Begleiter stehen:
„Ich habe 'ne große Ueberraschung
„Wirklich?" Sie sieht ihm erwar
tungsvoll ins Gesicht. „Was ist's
Seiger in der Walhalla. . ."
„In dem Varietetheater?"
„Ja. Und er hat mir heute früh ein
Paar Freibillets gegeben."
„Himmlisch!" sagt Henry fieberisch
entzückt. „Das hatte ich mir ja schon
immer so gewünscht."
„Na also", lacht Alfred vergnügt,
setzt dann aber plötzlich hinzu: „Da
müssen wir aber jetzt den OmnibuZ
nehmen, bis wir nach der Stralauer
Straße hin und zurück sind, wird ?s
doch noch spät genug."
Die Freibillets des zweiten Violini
sten sind leider nur für das Parterre
giltig. Da Henny und ihr Begleiter
erst nach Beginn der Vorstellung in
dem Spezialitäten - Theater eintref
fen, finden sie nur noch im äußersten
Winkel des großen Hauses Platz
schon unter dem Vorbau der ersten
Ranglogen an einem Tisch, der be
reits von einer Familie, bestehend auS
Vater, Mutter und zwei halbwüchsi
gen Jungen, besetzt ist.
Henny zieht erst ein Gesicht. Wer
sieht einen denn hier?
Aber nach wenigen Minuten ist die
Umgebung vergessen.
Ihre Augen haften gespannt auf
der großen Bühne, wo ein Jongleur
in praller, schwarzer S«ide und gro
ßer, weißer Halskrause Kanonenku
geln auf einem Sonnenschirm tanzen
iäßt, auf einem Porzellanteller ein
Waschfaß spazieren trägt und mit ei
nein Zeitungsblatt, einem Kilogewicht
und einem Ei die erstaunlichsten Evo
lutionen ausführt. Nur manchmal
wendet sie sich erregt um: „Großar
tig, nicht wahr, Alfred? Ganz
wundervoll! Ach, ich amüsire mich
herrlich!"
In einer Parkettloge hat ein jun
ges Paar Platz genommen, eine hüb
sche, blonde Frau mit einem würdigen
Capothut, zu dem das runde Kinder
gesichtchen noch gar nicht Passen will,
und ein guigekleideter, glattrasirter,
wohlfrisirter Herr, der seine fidelen,
braunen Augen unternehmend durch
goldgeränderte Kneifergläser blitzen
läßt.
„Hochzeitsreisende!" flüstert m der
Näh« eine Dame ihrem Nachbar zu
und hat damit beinahe das Richtige
getroffen.
Elisabeth Wernicke. seit sechs Wo
chen Frau Elisabeth Schabert, ist vor
gestern mit ihrem Hugo von der Hoch
den Besuch der Walhalla als Abend-
Jn der Zwischenpause drängt und
schiebt sich das Publikum in den Gän
gen und d«m schmalen Foyer.
Auch Her: Hugo Schabert versüßt
mit seiner Zungen Gattin eine kleine,
Plötzlich bleibt Elisabeth mit einem
die Stirn gedrückt ist.
„Henny! Du? —"
Alfred zieht sich discret zurück.
ter.
fliegen hin und her.
„Wie ist Dir's denn immer gegan
gen?" „Denkst Du noch manchmal
an die Schulzeit?" „Gott, wie
recht gut." „Es kommt ja immer
Da tlingelk eS.
eine kleine, nachdenkliche Falte zwi
„Was hast Du denn, Herzchen? Du
bist ja auf emmal ganz verdrieß-
Lächeln das Programm.
.Wie ungerecht doch das Leben ist!
Noch einmal so gut muß man sehen
Pariser Hut. Unter achtzig Mark ist
viel hüdscher die niedliche» Ncl.ien
Rosenknospen. .." Alfreds gute,
blaue Augen sehen bewundernd zu ihr
bert gemeint, als er wieder aus
seinem rothgepolsterten Sitz Platz
nahm.
„Wer?"
„Henny —?" Elisabeths runde Au
gen waren groß geworden wie vor et
was Unfaßbarem. „Aber Hugo!
Nein, wie man so was sagen kann.
Henny war doch immer die Häßli?"
aus der ganzen Klasse. Mir hat sie
oft leid gethan, wenn die andern sie so
damit geneckt haben."
Hugo Schabert blieb bei seiner An
sicht.
„Was verstehen denn Frauenzimmer
davon? Die hat was eben was Un
desinirbares I«- «liuklo «u cnr>>».
Ja, das fühlt Ihr eben nicht!"
Elisabeth war nicht eben angenehm
berührt von dieser Bemerkung Hu
gos.
„Ja, davon versteh' ich wirklich
nichts", antwortete sie in einer kleinen,
spitzen Art, die sie bei der Mama dem
Vater gegenüber gelegentlich beob
achtet hatte und die sie für den Aus
druck weiblicher Ueberlegenheit hielt.
„Gott sei Dank!" fügte sie noch mit
* 1885. *
„Das Ballorchester ruf' ich jetzt her
der Premiere der Geneeschen Operette
„Nanon", und auf einen Wink von
ihm steigen von der breiten Treppe, die
den ganzen Hintergrund der Bühne
einnimmt, wohl dreißig jugendliche
Gestalten herab Pagen, in rosa At
las gekleidet, mit langwallenden, blon
bots und Stöckelschuhen, goldene Mu-
Ein Beifallsklatschen begrüßt sie.
Das Auftreten dieses Pagencorps ist
für den Erfolg der Novität geradezu
entscheidend, das Walhalla - Operet
tentheater, das aus dem früheren Va
riete erstanden ist, feiert einen seiner
größten Sieg«.
„Famos! Reizend! Wie die
Mädels aussehen! Phänomenal!"
tönt es von allen Seiten.
In der Fremdenloge des ersten
Ranges, wo die Intimen des Theaters
versammelt sind, entsteht noch eine
speziellere Bewegung freudiger Ueber
raschtheit.
da, die Dritte von rechts, ist denn das
nicht... Ist das nicht Henny Mar
schall?" „Ah, keine Spur."
türlich ist sie's, nur verändert durch
das blonde Haar." „Wie sollte die
denn hierher kommen?" - „Hat ja im-
Theater will. Na, nun hat si«'s eben
wahr gemacht. Jedenfalls ein gutes
Debüt. Die hohe Schule hier bei
Großkopf."
In der Nebenloge hat sich ein be
ginnt, weit über die Brüstung gelehnt.
Mit gespanntester Aufmerksamkeit hält
er den Operngucker vor die Augen ge
drückt.
fallen!" klingt es ermahnend neben
ihm, Frau Elisabeth Schabert legt
nachdrücklich die Hand auf den Arm
des Gatten.
neigen sich aus dem Herzen der
Fremdenlogen - Insassen ist der letzte
Zweifel geschwunden.
„Wahrhaftig, jetzt geb' ich's zu, 's
ist, weiß Gott, die kleine Marschall.
Entzückend sieht sie aus." „Das
„Der Bittersleben soll sie ja haben
sitzen lassen." „Ist doch ihr Glück
sie hat jetzt das Verhältniß mit dem
Auch Frau Elisabeth hat ihr Perl-
„Au!" ab.
Als Frau Elisabeth später mit ih
auf Gables Lackschuh der. Abdruck ei
-1895.
Das Variete und die Operettenbiih
ne gehören längst der Vergangenheit
an. Die ernste Muse hat sich das Haus
in der Charlottenstraße zu eigen ge
macht, an dessen Giebel jetzt in goldi
nen Lettern die Worte »Berliner Thea
ter" prangen.
Das Orchester ist verschwunden, auf
der Stelle, von der aus die tollen
Märsche der Excentrics, die schmei
chelnden Walzerbegleitungen für den
Operettentenor emporstiegen, sitzt nun
allabendlich ein bildungsbeflissenes
Publikum und lauscht den Worten der
klassischen Dichter. Es gilt als wohl
anständig und gediegen, ein FreitagS
abonnement für das Berliner Theater
zu nehmen.
Frau Elisabeth Schabert, die dem
Gediegenen und Wohlanständigen ge
wogen ist. gehört zu den treuen
verlaufen die Abende in den großen,
prunkvollen Zimmern ihrer Wittwln
wohnung auch derartig eintönig, daß
Jetzt sieht Frau Elisabeth, die eine
Villa in Lichterfelde bewohnt, unruhig
nach ihrer kleinen Taschenuhr.
zweiten Akt!" flüstert sie ihrem Toch
einem längeren Monolog seine Vater
landsliebe und Todesbereitschaft dar
legte.
Von dem Wohllaut seiner Stimme
besiegt, schob jetzt auch Frau Elisabeth
die sorgenden Gedanken beiseite und
Zuhören hin.
Aber nur für kurze Zeit, dann wur
de sie wieder jäh aus der Stimmung
gerissen.
In der ihren Parkettplätzen zunächst
geöffnet. . .
Ja, Frau Elisabeth saß im Parkett.
Sie hielt es nicht für passend, daß zwei
einzelne Damen sich in einer Loge
Ein blendender Lichtstrahl siel durch
die geöffnete Thür über Elisabeths
Sitz. Sie wandte sich und sah eine
hellgekleidete Frauengestalt, der eine
dunklere lautlos folgte, in die Loge
treten.
Wer war doch nur die Dame in
dem weißen, weichen Seidenkleid mit
Hut? Ganz gewiß war ihr das Gesicht
bekannt. Aber jrotz angestrengten
Nachdenkens wollte es ihr doch nicht
klar werden. . .
Nach einer kurzen Zeit öffnete stch
die Logenthür wiederum, und zwei
Herren traten ein. Der eine, ein hoch
gewachsener, hellblonder Aristokrat,
war Elisabeth von einem Wohlthätig»
keitsbazar, den sie vor ein paar Wo
chen mitgemacht hatte, bekannt. „Ba
ron Isendorf", flüsterte sie. Und ne
der Freund, von dem er damals ver
schiedentlich gesprochen hatte: Graf
Hohenberg, einer der vornehmsten Ca-
Die Parkettreihen hatten sich unter
dessen gelichtet, die Zuschauer suchten
zum größten Theil m den
schÄl.^
„Henny!" war es in Elisabeth auf
gezuckt. Henny selbstverständ
lich! Daß sie das nicht gleich gewußt
hatte.
Der Zufall wollte es, daß Elisabeth
gerade gegenüberstanden.
Ein Ausleuchten des Erkennens zog
über deren Gesicht.
„Elisabeth, ich irre mich doch nicht?
Nicht war, Frau Elisabeth Schabert?"
behilflich.
„Ja, gewiß. Ich habe auch schon ze
hacht. . Sie wollte unter jeder Be
„Deine Tochter?" sagte „Frau"
Henny Marschall und lächelte Trude
freundlich zu.
En'wohlwollender Blick litt über
Trude. „Wie ähnlich sie Dir sieht!"
„So? Hm ja. . . Ich bitte um
terfelde."
Henny schien Elisabeths Unbehag!»
nicht zu veinenen.
Mantel zu ihr heran. Und gleich da-
Portal her.
„Der Wagen ist da "
Vor der Thür harrte Elisabeth»
»Was machen wir nun, Trude, ge
bahn?" Dabei hüllte sie sich fester >n
Spitzentuch tief in die Stirn.
„Ach, Mama, nimm doch eine
Droschke, Du bist immer so gniet
schigi'd
Lackstiefelchen auf das Trittbrett
wenn Du an den Geldschrank gehst,
w«rf mer die Millionen nicht durch
einander!"
Nach dem Essen waren sie Alle drau
ßen auf der Veranda, wo die Sonne so
warm hinschien. Di« Mädchen und
jungen Frauen saßen in d«n Lehn
stühlin, die jungen Leute standen oder
saßen auf der Ballustrade, bliesen den
Cigarrenrauch in die Luft und klirrten
mit den Mokkatassen. Es war «in
schöner Octobertag, der mit strahlend«!
Klarh«it am Morgen begonnen hatte.
Nun war es wenig bedeckt geworden.
Lange schmal- Wolkcnsinger streckten
sich üder den Himmel. Aber die Sonne
schien noch. Und thalabwärts lag
schon der dicke Nebel. Grau und
schwarz lag er da, zwischen den Bergen
eingezwängt, streckte die plumpen Arme
in alle Seitenthäler und kroch näher
ein Gespenst.
Es sah Keiner thalabwärts. Sie
plauderten und fanden die
ich bitte Sie, Mann,
Anderes!"
„Ja, aber was? Haben Sie eine
Idee?"
„Ich? Nein! Sie haben den Appa
rat, Sie müssen auch die Idee haben!"
„Na, sehen Sie! Wozu reden Sie
dann!"
„Da zanken sich die Beiden schon
wieder!" rief eines der jungen Mäd-
Sopranstimme. Sie lachten Alle.
„Ich will Ihnen Helsen!" sagte dann
ein Herr mit einem ein
„O das wäre sehr freundlich,
Herr v. Kolwit," sagt« der Photo
graph, und das junge Mädchen rief
der Äeltest« von Allen und
kam schon seit vielen Jahren jeden
hergeführt. Als er wieder herauskann
Bild sehen.
„Ganz hübsche Kleine da vorn!" be
merkte zuerst ein langaufgeschossener
junger Mann, der dem Herrn v. Kol
sene Gesichter, einigen sah man an, wie
si« sich mit Mühe das Lachen verhiel
ten. Ganz vorn in d«r Reihe stand
als Kleinste ein sehr hübsches Mädchen
mit Muss und lhr Gesicht
chen und stellte sich in Positur. „Wer
groß. l P s Z
..Aber Herr Müller, nun lassen Sie
mich doch meine Aufnahme machen!"
unbekümmert fort. Die Kleine brach
Als die Aufnahme schließlich fertig
lustiae Fräulein Berg.
„Die sind fast alle todt!" sagte Kol
lvit mit ruhiaer Stimme.
Skeptiker der Gesellschaft war. Sie
„Und hier sind sie so lustig!" sagte
„Er ist gestorben, aber sie lebt!"
""
Gesicht hatte immer denselben ruhigen,
fast gleichgiltigen Ausdruck. Er
lehnte an der Ballustrade, blies den
Rauch vor sich und sah auf daS Bild
sie lebt —"
»ostspiettg« Karftenreis»«.
Gelegentlich de! lürzlichen Besuche»
des deutschen Kaisers in England
machte «in englisches Blatt die Bemer
kung, daß dieser Besuch in Folg« d«r
Ruhe, die der Kais«r während seines
Aufenthalts in England genieße, nicht
kostspielig f«in werde. Aber es kommt
nicht oft vor, daß Könige billig reisen.
mußte wegen der Unkosten
man bekommt einen Begriff von der
Kostspieligkeit der Fllrstenreisen, w«nn
hört, daß d«r frühere Schah von
Europa um 10,000,000 Dollars leich
ter wurde. Seines Sohnes letzter Be
such in Europa soll 2,000,000 in be
zahlten und unbezahlten Rechnungen
wie erzählt wird, an einem Nachmit
tag in Paris 500,(XX) Dollars für
Einkäufe bezahlt. Lord Lonödale hat
bekanntlich ein kleini-S Vermögen aus
gegeben, als er Kaiser Wilhelm als
Gast bei sich sah. Als der deutsch«
Kaiser 1891 Königin Victoria be
suchte, gab sie dafür 10,000 Dollars
von Siam kostet« sie 5000 Dollars.
Ihre eigenen Besuch« im Auslande
kosteten gegen 25,000 Dollars, obgleich
die Königin selten über Frankreich
Herbstbesuch in Balmoral kostete d«r
Königin einst über 50,000 Dollart.
Krönungsseier kam, verbrauchte 1,-
200,000 Dollars; wenn auch in dieser
Summ« die Kosten für ein funkelna-
Z 2,500,000 gekostet haben. D?e Aus
trugen allein 620,000 Dollars, und sie
Rheims gab Zehntausend« aus, um
den Weg des Czaren mit Gold zu
pflastern, und eine besondere Steuer
und das kostete der Stadt noch nicht
250 Dollars, darin waren 20 Dollars
für die Einrichtung einer Laube für
schlössen. Cromwell besuchte die Stadt
mahlin kosteten Bristol 6,950 Dollars.
130 Goldstücke zu je 5 Dollars wur
den der Königin in einer Börse für
62 Dollars überreicht. Ein Besuch
der Königin Katharine im Jahre 1677
kostete 2000 Dollars, und oer Prinz
lars.
Fragwürdiges Sprich
wort. „Undank ist der Welt Lohn"
und dabei schreit die ganze Welt nach
" 150,000 Een tn er H a ifisch
nach China transportirt, um dort als
Leckerbissen zu dienen.
in literarische und in gesellige tNud».
Ter bedeutendste Politische (>lub bleibt
Ter älteste der politischen (NubS ist
der vom Herzog von Wellington be
gründete Earlton-Klub. Dieser Club
bewohnt das größte Vereinshaus in
London. Das Eintrittsgeld beträgt
Klüt), der Jahresbeitrag ungefähr S5O
Er ist ein konservativer Elub, dein der
größte Theil des Adels und die meiste»
nähme aber oft erst 18 bis 2U Jahre
im Jahre 1830, zur Zeit, als die große
ist daS Er zählt zu
seinen Mitgliedern Richter, Minister
und gesandte und sollen die übrigen
vlut," ist ausschließlich für Schrift
steller bestimmt; er zählt uiiter feinen
Mitgliedern Träger berühmter Namen,
wie ütudyard Kipling, Hall Maines u.
a., die jedoch selten den l>lub mit ihrer
Die geselligen l'lubs sind zahlreich,
begmneiid mit dein aristokratische»
schlichten zu dem der
Beitrag S 5 beträgt. Ein neugegrün
deter Verein ist der '
der, um einem dringenden Bedürfniß
abzuhelfen englische und amerilanischi
Millionare zum Polerspiel vereinigen
soll. Seine Eröffnung wird für
Januar kommenden Lahres geplam,
(dem Privatcirkel, dem
der König als Prinz von Wales an
Was den hauptsäch
lich von anderen derartigen Verein,,
gungen unterscheiden und ihm ein ganz
spezielles Gepräge geben wird, ist der
Modus, nach welchem die Spielschulden
geregelt werden sollen und der wahr
scheinlich den Zweck hat, die Anwen
dung strenger Gesetzmaßregeln zu »er
meide». Ein unbesoldeter Kasstrer
wird alle zwischen den Mitgliedern
schwebenden Zahlungen zu regeln ha
be», ohne daß der Elub als solcher
hierdurch irgendwelche Verpflich>ungen
übernimmt. Diesem Kasstrer werben
auch die Mitglieder die verlorenen oder
den, da zwischen den einzelne» Mitglie
der» keine direkten Zahlungen erfolgen
ȟrsen.
Ihren Ilw. Geburt.stag
seiertc dieser Tage Frau Edwin Wal
ler in Reading, Pa. Sie wurde nahe
Jbr Alter'fft verbürgt. Sie ist
meiste Zeit mit Nähen. Frau Walker
war in mäßiger Weise stets dem Za-
Rauchen ihre lange Lebenszeit zu ver
danken.
Ein solides Verhält
niß. „Hast Du von Deiner Braut
den Ring zurückgefordert, nachdem
Juwelier zurückgeben!"
Komische Auffassung.
Merer (der „eine sehr schlechte Ortho
graphie" hat, als er ein in neuer Or
ihographie gedrucktes Buch liest, zum
Nachbar): „Siehst du, jetzt kommt inei-
Das Jähr 1655 ist das Ge
burtsjahr der Allonge - Perücke. Da
mals ernannte Ludwig XIV. auf ein
mal 48 Hos-Pcrruquiers, welches Bei
spiel sofort an allen Höfen nachgeahmt