Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, November 20, 1902, Page 6, Image 6

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    6 Kenerficherheit der Berliner
Theater.
Kaum irgendwo anders sind so
gründlich« Maßnahmen zur Vermin
derung der Feuersgefahr in Theatern
«troffen, wie in Berlin, wo seit dem
Zahre 1889 eine streng« Pottzeiver
tung von Theatern und anderen öf
fentlichen Versammlungsräumen be
steht. Und obgleich fast alle Berliner
Theater bereits vor dem Jahre 1889
«rbaut wurden, ist doch beständig dar
auf hingewirkt worden,nachMöglichleit
den in der Polizeiverordnung gefor
derten Grad von feuersicherer Bauart
Theil ei,: er Bühnenöff
nung.
Die Umfassungswände eines Thea
tergebäudes, die Trennungswand zwi
schen Bühnen- und Zuschauerhaus, so
wie die Wände, die Treppen umschlie
ßen, müssen aus Steinen, die inneren
Scheidewände, mit Ausnahme der
Tennungswände zwischen den Logen,
andern, unverbrennlichen Material
hergestellt sein. Die Fußböden der
Flure, Vorsäle und Corridore müssen
aus unverbrennlichem Material beste
hen. Vor allem ist der Breite, der
Zahl und der Art der Treppen und
der Ausgänge einHauptaugenmerk ge
schenkt. Alle Berliner Theatergebäu
de sind mit Blitzableitern versehen. An
den Außenfronten und in den Höfen
sind eiserne ,in einer Höhe von 10
bis 12 Fuß über dem Fußboden be
ginnende Leitern angelegt, die sowohl
als Angriffswege für die Feuerwehr,
als auch als Noth- und zweite Rück
zugswegev für das Theaterpersonal
Antreten der Theater
feuerwache.
lange vom Zuschauerraum abzuschlie
ßen, bis das Publikum sich entfernt
hat. Derartige eiserne Borhänge sind
Theaterlöschbrause.
jheaterS nicht nur in Berlin, sondern
sast in ganz Deutschland eingeführt
worden. In Berlin bestehen diese
Echutzvorhänge aus starkem Eisen
ten werden, d. h., es dürfen darauf
weder Möbel, noch Requisiten, noch
sonstige den Weg versperrende Gegen
stände sich befinden.
Die Beleuchtung der größerenThea
ter darf nur durch elektrisches Licht
geschehen, die Verwendung von Glas
oder von Mineralölen zu Beleuch
tungszwecken ist unstatthaft. Hierbei
muß die Beleuchtung des Buhnenhau-
ses sowohl als auch des Zuschauerrau
mes txrartig eingerichtet sein, daß
selbst bei Störungen im Betrieb ein
völliges Dunkelwerden in beiden
Räumen nicht eintreten kann. Außer
dem befindet sich in allen Theilen des
Zuschauerhauses und des Bühnenhau
ses, auf den Korridoren, Fluren und
aus gespeist werden, sondern sie muß
ihre Lichtquelle unmittelbar bei sich
haben, so daß Leitungen, die durch
dürfen nur durch Centralheizung er-
Löfchdecke in Gebrauch,
wärmt werden. Der Zuschauerraum
nen von der Bühne aus von unten ge
ledes Berliner Theater ist an die
städtische Wasserleitung angeschlossen
und mit einer vollständigen Feuer
löscheinrichiung ausgerüstet. Diese
besteht aus einem weitverzweigten
Rohrsystem mit FeuerhLhnen, Schläu
chen, Stahlrohren us. w. Die Ein
richtungen dürfen nur zu Feuerlösch
brauchssähigkeit sicher gewährleistet
wird, unterstehen sie einer beständigen
Controlle durch die Organ« der KL-
Enttäuscht.
„Wissen Sie, mein Fräulein, Sie
erinnern mich lebhaft an ein Citat von
Schiller!"
len Frauen? Oh! Sie meinen wohl,
wo er sagt: das Ewig-Weibliche zieht
uns hinan?"
„Nein daS ist ja von Goethe! Ich
Aucheine An knüpfung.
„Mein Fräulein, darf ich Ihnen
anbi«ten?"
Ein origin«lles „Biermer
kerl".
„Biermerkel? Brauch' ich kein's!
Bei jeder Maß mach' ich mir einen
Im Lande der MaNaront.
Weit mehr als im nördlichen Euro
pa ist dem Reifenden in Italien Ge
völkerung aus eigener Anschauung zu
studiren, weil sich der größte Theil des
Lebens wi« es der Italiener aus dem
Volke führt, auf der Straße vor al
ler Augen abspielt. Vor der Thür sei
nes engen Lad«ns sitzt der Handwer
ker aus der schmutzigen Gasse, hier
flickt er die zerrissenen Schuhe der
Nachbarn, hier werden die leck gewor-
Makkaroni Knetmaschine.
denen Pfannen und Kochtöpfe reparirt.
Mitten auf der Straß« befinden sich
die Volksküchen, in diesen holt der
Mann aus dem Volke sein karges
Mahl, eine Portion Polenta oder Ri
sotto oder in den Seestädten das un
definierbare Fritto misto oder abge
kochte Kaldaunen und endlich die
unvermeidlichen Makkaroni.
In der ganzen W«lt k«nnt man die
se Makkaroni, das Leibgericht, die fast
täglich« Nahrung des Italieners, die
Arm und Reich, Vornehm und Ge
ring mit Wonn« genießt. Und für
d«n echten Italiener aus dem Volke
tritt der Reiz seiner wunderbaren
tale Pracht seiner Jahrtausende zäh
lenden Städte, tritt d«r Ruhm seiner
Kunstwerke, wie sie in den Sälen d«s
Vatikan und in den Kirchen von Rom
und Florenz, in den Uffizien und in
dem Staatsmuseum von Neapel auf-
Das Schneiden der Malt a
roni in Fäden.
Von Italien aus hat sich die Bor
gende Maktaronifabriten anlegte. In
Deutschland speziell werden Makkaro
ni in großen Mengen in Dresden,
vor allem die romanischen Länder und
das sich nichts Gutes so leicht entge
henlassende England Neben dieses Ge
verwöhntesten Feinschmeckers «in
Hochgenuß.
Der Ursprung der Makkaroni ...
dersörmigen Instrumentes zum Kn«e
ten des Teiges bedienten. Dieses cy
linderförmige Instrument nannten sie
Das Trocknen der Maila
rs n i.
Die Wiege der Makkaroni war und
blieb in der Folgezeit Neapel. Aber
auch Genua spielte bald als Fabrika-
Jtaliens entstanden sein mögen, auch
heut« noch darf die Küste deS Golfes
von Neapel, der Landstreisen von San
Zu diesem Zwecke besitzen die Fabriken
setzte Terrassen. Unser« Bilder, die
das hier Gesagt« ergänzen, sind nach
In früher Zeit sind die Makiaro
den Gebrauch derMakkaroni am fran
zösischen Hofe eingeführt. Ja, man
erzählt, daß die Familie der Medici,
im Auslande sehr stattliche Ziffern
auf. Nach den statistischen Mitthei
lungen der Handelskammer von Nea-
Die Verpackung der Makla
r o n i.
England 15,340 und nach den Verei
nigt«« Staaten 19,171 Z«ntner.
In Neapel selbst werden jährlich
etwa ISV.VtX) Centner Makkaroni
Fleisch- und Fischbrühe, Tomaten und
Parsemankäse zu einer Delikatesse
für verwöhnte Esser macht.
Sobald das Wasser sprudelt, legt man
die Makkaroni hinein und zwar mit
einem Zusatz von 1 Unze Salz. So
läßt man sie ununterbrochen IS bis
20 Minuten kochen und achtet darauf,
daß das Wasser nicht zu sprudeln
aufhört. Alsdann schüttet man alles
Suppenschüssel an, indem man sie mit
etlvas Fleisch- oder Fischbrüh«, To
matensauce oder einfach mit Butter
wünschen guten Appetit!
Unter w e g I.
„Mein Herr, Sie verfolgen mich in
einem fort, was wünschen Sie von
mir?"
„Offen gestanden, meine Gnädigste
ich seiche mir eine Frau."
falsche Adresse ich bin noch Fräu
lein."
Allzuprüde.
Arzt: Ja, meine liebe Frau, alle?,
waS Sie da sagen, daS nützt mir nichts
nix ich bin eine anständige Frau!!
DerFalfchmünzer.
„Haben Sie noch etwas zu Ihrer
„Ich bitte zu beachten, Herr Richter,
daß auf allen Münzen das Profil deS
Landesherrn geschmeichelt ist."
DaS nene Etadttheatn.
sterstadt Nürnbergs, ist vor Kurzem
das neue Stadttheater eröffnet worden,
zu dessen Baukosten innerhalb der
Bürgerschaft durch freiwillige Beiträ
ge 30V,(XX) M. aufgebracht worden
sind. Das Aeußere des seit Ende 19<X)
aufgeführten Theaters ist im Renais
sancestil gehalten. Von monumenta-
Das neue Stadttheater in
Fürth.
ler Wirkung ist die dem Hallplatz zu
g«k«hrt«, das Stadtwappen zeigende
Hauptfront mit dem von zwei Säu
lenpaaren slankirten Portal, das eine
Kolossalgruppe, „Die Macht der Mu
sik". krönt. Ein weiterer siguraler
Schmuck der Hauptfaizäde sind seitlich
über den Fenstern ReliesporträtsSchil
ler's und Mozart's von demselben
Künstler. Die beiden, der Königs-
und der Bäumenstraße zugewandten,
einfacheren Seitenfai-aden zeigen in
Nischen die Kolossalbüsten von Richard
Wagner, Goethe, Beethoven und Lef-
Hauptsitz derSpiegelindustric ist, so
sind die Glasscheiben in den Thüren
sowie die Spiegel in dem Foyer uud
ganz.
Der 1000 Personen fassende Zu
stischer Schmuck ist am Proscenium die
Gruppe „Apollo und die neun Musen
auf ihrem Siegeszug". Selbstver-
S«in Ideal.
Bursche: „Möchte Herrn Lieutenant
für heute Abend um Urlaub bitten."
Lieutenant: „Wozu denn, hast wohl
gar 'n Rendezvous?"
Bursche(schmunzelnd): „Befehl,H«rr
Lieutenant, ich will sie 'S erstemal tref
fen!"
Lieutenant: „So, habt ihr denn da
macht?"
Bursche: „Jawohl, Herr Lieutenant,
sie soll in jeder Hand 'ne Wurst tra
g«n!"
Schlechtes Gewissen.
Gast: „Das Beefsteak taugt gewih
nicht!"
Oberkellner: „Warum?"
Gast: „Sonst brauchte es sich nicht
so unter die Kartoffel zu verstecken!"
Vorahnung.
„Wirst Du Deinem Alten telegra
phiren, wenn Du morgen durch
fällst?^
Unsere Hansgötzen.
unter der Vorspiegelung, sie seien die
Penaten, die Hausgötter d«r trau
lichen, heimischen Feuerstellen.
Aber es sind nur falsche Götter
ja sehr begreiflich. Dazu kommt noch
der Reiz der Neuheit, der Wunsch, dem
Gatten das Heim so behaglich wie
was erst Mittel zum Zweck war, wird
nun Selbstzweck. Alle Gedanken der
der jungen Frau drehen sich nur mehr
Die Hände in den Schooß legen?
Ganz gewiß nicht. Aber, Hand
auf's Herz, sind denn alle diese eifrigen
Arbeiterinnen eifrige Hausfrauen?
Kernen wir keine, die die „lästigen"
Flickereien in einen stillen Winkel
schiebt, weil sie „Besseres" vorhat, die
ihren Kindern karge und einsilbige
Buch, die den Erscheinungen der Neu
zeit fremd und kalt gegenüberstehen,
weil sie diese nicht kennen.
arbeiten verbannen zu wollen. Die
schönsten Zeichen alter Kunst sind uns
durch die Werke fleißiger Frauen er
kalten worden. Aber fragen wir uns
einmal auf's Gewissen, ob unsere
Handarbeiten wirklich Kunst sind.
Oder noch besser, fragen wir unsere
Männer. In den meisten Fällen ist
ihr Kunstgeschmack entwickelter, ge
schulter als der unsere.
Wohl soll man in den Zimmern die
weibliche Hand sehen. Aber sie soll
sich uns nicht aufdrängen. Ein schö
nes Stück Handarbeit, ein Wandbe
hang, eine Decke nach gutem künstle
rischen Muster wiegt hundert Nichtig
keiten auf. Lieber ein ganzes Jahr
für ein solches sparen, langsam hier
tzen, denen zu liebe wir manche kostbare
Stunde opferten!
Aber es sind noch ziemlich harmlose
Sötzendienst mit der oder
»ermeintlichen Schönheit des HauS
standes, wenn er sich aus die übergro
ße Reinlichkeit wirst.' Reinlichkeit ist
eine schöne Sache. Wohl der Frau
und ihrem Hause, wenn sie eine echtc
Nriesterin der Reinlichkeit ist! Mann
und Kind sind da wohl aufgehoben,
eine reinlich« Hütte ist besser als ein
schmutziger Palast.
Aber wehe, wenn das Mittel zum
Selbstzweck wird! Wenn Frieden und
tern und Hausgötzen? Woran erkennt
nzan die falschen Götter? Die Haus-
«Itter fördern stets den Frieden, dl«
Behaglichkeit des häuslichen Herdes.
Fragen wir uns bei jeder Liebhaberei,
bei aller Lust an Anschaffungen, bei
der Verwendung unserer Zeit ernst
lich: Dient es wirklich dem Hause? Ist
es Zweck, oder nur Mittel zum Zweck?
Ist es des Aufwandes an Zeit, Geld
und Gesundheit auch werth?
Dann werden wir immer nur den
echten Hausgöttern dienen denGök
tern, die den häuslichen Frieden be
schirmen, die wahre Wohlfahrt unse
res Herdes fördern.
Ein angenehmer Chef.
Comptoirist: „Seh'n Sie nur, Herr
Prinzipal, wie freundlich die Sonne
DieHausfrauausder
Sternwarte.
„Ja, schön ist er schon, der Sternen
himmel, Herr Professor; aber sagen
S' mir, gibts denn gar kein Mittel,
mit dem man die vielen Nebelfleck'
Richter: »Ihre Frau schlugen Sie?
Das ist Feigheit!"
Angeklagter: „Na, dann raufen Sie
einmal mit ihr, Herr Richter,dann wer
den Sie sagen, das ist Tapferkeit!"
Der Geschäftsmann.
mei' Unterschrift schön?"
„Merk' der für später, c'
sein!"
Z e r st r e u t.
Professor (der sich immer Donner
stags rasiren läßt, zum Rasirer): „Von
kommen Sie von nun ab schon jeden
Dienstag!"
»> » —« «
Schön gesagt „Hat euer
Geschichtsprofessor «inen interessanten
Vortrag?" „Einen sehr inter«ssant«n!
Es ist wirklich «in Vergnügen zu hö-
Schlau. Freund: „Wie hast
Du es zustand« gebracht, daß Deine
Frau auf den theuren Hut verzichtet
hat?" Ehemann: „Ich habe ihrer
Freundin anonym geschrieben, daß ihn
sten Viertelstunde hatte ihn schon die