Villa INobalt. lkrinnüallomaii von »ricdrich Thicine. (13. Foriletzung.) Elf Uhr kein Hobalt! Der einsame Wanderer schien Plötz lich den Muth oder die Geduld zu ver lieren, er wandte sich der Stadt zu und nahm einen festen Schritt an, der auf seine Absicht, sich nicht länger zum be sten halten zu lassen, hindeutete. „Jetzt ist's Zeit," sagte Sartorius, im felben Augenblick einen gellen Pfiff ausstoßend. „Drauf, Gering, nicht nieder entwischen!" Gestalten auf sich zustürzen sah, nur -als der Detektiv ihn rauh bei dem einen und der eine Polizeibeamte bei dem an- Nun erst wurde sich der so Atta- Wie heißen Sie denn?" „Wai thun Sie denn so spät und bei solchem Wetter hier draußen?" setzt« er sodann nicht ohne Verlegen „Aus eine Dame." " „Aus eine Dame? Sollte diese Da me nicht ein Herr sein und Hobalt hei- N' 'h N l t t de Lichtstrahlen er von oben bis unten auf bic Gestalt de« Unbekannten fallen ließ. Der Inspektor fuhr betroffen zu rück, der Anblick entsprach nicht im ge- Der Abgefaßte stellte sich -dar als ein Modegeck unverfiilfch schattet. wen Streich gemacht. Betrachten Sie nicht auS wie Ihr Morelly." Gering, betrosten, näherte sich deni bis zu den Füßen beleuchtend. „Da ist freilich nichts, was an Mo relly erinnert, als die Gestalt," brummte er verdrießlich. „Indessen, rade dieselbe Zeit und denselben Platz verabredet hätte. Halten wir ihn vorläufig fest; ist er es nicht, so lassen len her, Böhme!" Boden. .Sehen Sic, da haben wir den Ka pitän Morelly!" rief der Geheimpoli- „Da sehen Sie den Einäugigen, He r Inspektor!" Und in der That war das eine Auge des angeblichen Musikers Übergang," fuhr der Detektiv trium- Stückchen, Böhme, es sind kostbare In gen. ihrer Nerlxn ließ sie jeder^Müdigkett wehren, als sei dieser seltsame Mensch gegen die Versuche, ihn zu fassen, gefeit, und ei werde nie gelingen, sich seiner zu bemächtigen. Der Staatsanwalt dachte skeptischer; er hoffte zuversicht lich auf «inen günstigen Ausgang des Die Mitternacht kam heran, ehe man endlich da« Gerassel des mit Sehnsucht erwarteten Wagens Ver des, dessen tiefe, nächtliche Ruhe unter brechend wie ein plötzlicher Lawinen sturz das tausendjährige Schweigen ei nes einsamen Abgrundes. Mit mäch tig arbeitender Brust öffnete der junge Anwalt die Thür, um den Ankommen den entgegen zu sehen; sein «rster Blick fiel auf das bleiche, entstellte Gesicht Morellys, und mit einem Jubelruf Zwei Polizeibeamte schleppten den gefesselten Morelly ins Zimmer, hinter ihm tauchten Sartorius und der Detek tiv auf. „Und der andere?" fragte Lorenz unwillkürlich. „Ist Herr Rechtsan „Das ist ein Strich durch die Rech nung," rief der Staatsanwalt. „In dessen diesen Burschen haben wir flst, und er soll uns nicht wieder durch die Maschen schlüpfen. DaS ist also der vielgenannte Kapitän Morelly?" Er betrachtete ihn aufmerksam durch seine Lorgnette. „Ich bin überzeugt, Schulze verwandeln," setzte er ironisch hinzu. Der Gefangene knirschte statt aller Antwort wüthend intt den Zähnen. Er Auge zuckten Dolch« ohnmächtigen Zor nes. der Gefangene mit grimmiger Verzer rung feiner Züge. „Morelly, lassen Sie derartige Mätz chen Sie wissen, was Sie auf dem Gesetzes erstens als dringend verdächtig des Mordes an der Rentiere Josephine Hobalt oder doch der Theilnahme an em Rendezvous für eine solche Stun Der Verbrecher blickte den Siaats re, Herr Staatsanwalt? Ein Gentle- Sicherheit: „Soviel ich weiß, steht tcre." ..Nach Belieben," fazte Schubert „Nein." der Architekt Hobalt." Achseln. „Wenn Sie es besser wissen als ich. „Ist das Ihr letztes Wort, Morel- Mch S' 't ' gen, meinen Mund zu öffnen, wenn ich ihn geschlossen halten will. Ich prote stire gegen meine Verhaftung, ich habe den Aufseher. Die Polizeibeamten werden Jh- Nachdem Morelly hinausgeschafft war, bemerkte der Rechtsanwalt hastig: „Und Hobalt, Herr Staatsanwalt? Soll er nicht auf der Stelle eingebracht macht?" Thätigkeit MorellyS gewesen. Daß formen!" „Sie vergessen das Taschentuch er allein hat die Wohnung Weringers schlössen auf und ab. „Bedenken Sie das Aufsehen eines solchen Schritte! entschließe ich Bes Vermögen läßt mar? schwerer im zig Mark. Und dann dasselbe Pub likum, da» gegen uns der ver „Sprechen Sie, Gering." „Ich wüßte wohl, wie wir Herrn Hobalt vielleicht veranlassen könnten, „Nun?" fliehen versuchte?" vor? Wenn Hobalt schuldig ist und tbeilten Beifall aller Zuhörer. Der De öefriedigenden Gefühl erfüllter Pflicht. Ein wahrer Londonnebel lag wie ein Alp auf den Straßen der Residenz, das nervöse Leben der Großstadt mit ckend, die Menschen in Schatten ver wandelnd, die geisterhaft aneinander ten. „Halt wohin?" Der Mann in der Arbeiterbluse den Mann da an," rief einer der Transporteure. »Ist das vielleicht Herr Hobalt?" setzen —da krachte auch schon ein Schuß, und der Flüchtling stürzte zu Boden. „Er hat sich erschossen!" schrie Wey ben!" „So ist er todt völlig todt?" Puls. Platz dicht am Bett des Verwundeten VetteS stehenden Arzt in der Pflege des bleichem Gesicht, ein Bild deS Todes >,nd Verfalls. I« mehr das Leben und Bewußtsein seinen Körper zurück bin?" bald erschlossen sein—, wollen Sie mir unumwunden und ausrichtiz meine sühnen Sie durch ein auf richtiges Bekenntniß, da Gott Ihne» Zeit giebt zur Reue. Ihr Versuch der das Geständniß Jh>er Schuld ent« Unschuldigen, mit oessen Leben und Ehre Sie ein frevelhaftes Spiel getrie- Wollen menSchwester oder ist es der soge nannte Kapitän Morelly?" Tiefe Gluth. wie nur die schrecklichst^ gebrochener Stimme. Der Staatsanwalt trat entsetzt ei nen Schritt zurück. hin. „Und wie schwer hat sich meine sonst so mißtrarksche Juristennatur ge gen diese Ueberzeugung gesträubt! eignisse zu geben?" „Ich will es versuchen es wird meine Seele erleichtern." lispelte der meine Schwester verweigerte mir ihre Hilfe Morelly wollte den Word nicht begehen ich mußte selbst o Gott o, was habe ich gelitten!" aber von der vollständigen Aufklärung des räthselhaften Falls sind wir noch tveit entfernt. Herr Hobalt," dränier D?e Zeitung legte er beiseite, von MorellyS Verhaftung enthielt, der Brieftafel; sie enthielt Nöthen, Hobalt bewegte angestrengt die Lip „WaS sagen Sie?" Wieder beugte Schubert sich zu dem „Niederschrift in Brusttasche Brief in die Hand, dessen Aufschrift Während der Arzt sich um die Wie dererweckung des Schwerverletzten be spannen Blickes die in dem Couvert enthaltenen, mit festen Schriftzügen bedeckten Blätter. „Es ist," so lautete der Inhalt, .mein unerschütterlicher Entschluß, in demselben Augenblick zu sterben, in dem die Hand der rächenden Gerechtig keit mich erreicht. Ich will aber nicht von hinnen gehen, ohne daß die Welt vernimmt, weshalb ich zum Mörder ge worden bin. Sie soll erfahren, daß ich nicht aus gemeiner Habsucht gesündigt, schick gelang es mir indessen, den Leu ten Sand in die Augen zu streuen. Ich erhielt immer wieder Kredit, kam äu ßerlich meinen Verpflichtungen nach und deckte mit einer Schuld die andere. nach, wie ich mir aus dem Abgrund, der sich finster vor nM öffnete, wieder aufwärts zum Licht helfen könne. Zwei Tinge betrachtete ich als das Schreck lichste auf der Erde - Armuth und einen schimpflichen Bankerott ich wäre lie hinabgesunlen, die nichts sind und nichts haben und nichts gelten in der Welt! aufzutreiben vermocht hätte, so hatte, schmeichelte ich mir, mein organisatori sches und kommerzielles Talent -»''e Gerücht von meinem großen Reich thum. das schon seit Jahren eine Lüge geworden, aufs neue bestätigt. Meine Schwester besaß ein ziemlich bedeuten- lange nicht, ihren Glauben an mich zu erschüttern. Die Noth be zwang meines Stolz; zuerst suchte ich s k durch das Versprechen eines großen derliebe zum Vorwand meiner Aner bietungen umsonst, meine Versuch« prallten ab an dem bescheidenen und ängstlichen Sinn der Unglücklichen, die fich lieber mit wenigen Prozenten be gnügen als Tag und Nacht um ihr Hab und Gut zittern mochte. Zögernd be gonn ich mich ihr nach und nach zu ent decken. Meine Enthüllungen erregten und beängstigten sie, aber mein« Bitte, sie mijg« mir helfen, kof auf taub« Oh- ren. Von Bitten kam es zu Vorwür fen, erregte Auseinandersetzungen fan- Mttifch war. Eines Morgens^ suchte inen, elend, um an meine Humanität zu appelliren. Mein erster Impuls war, ihm zu weisen. Da sing „Das hätte ich nicht gedacht," sagte ich höchst verwundert. „Niemand sieht es," antwortete er, gemacht hatte. Seine Miene drückte schlossenheit aus. Anblick weckte in mir eine eigenartige Jdeenassocia wollte, „Nein." verdacht von vornherein von mir ab zulenken. Der Mord mußte als Raub mord erscheinen. Ottomar Stock brach. nehmen. Ich die Wachs abdrücke, die er an Kolter weitergab, nur vsm Sekretärschloß gab ich kein», es sollte erbrochen werden, um da» htld eines gewaltsamen Einbruchs zu verstärken. (Schluß solgt^ Für die Küche. Tomatensupp«. Man dämpft in etwas Butter 3—4 Tomaten uick siebt sie durch einen Durchschlag. Un- Topf Reis in Bouillon und Salz, thut die durchgesiebten Tomaten dazu und läßt sie aufkochen. Bor dem Anrich ten rührt man etwas Rahm, «in Er und feingehackte Petersilie daran. Bratwürstchen oder Wie» ner Wurstel in Nudelteig. Man macht «in«n Nud«lt«ig aus «in«n» Ei, «twas Salz, einem Eßlöffel voll Wass«r od«r Milch und so vi«l Mehl, als Ei und Flüssigkeit annimmt, rollt ihn dünn aus, hüllt die Würstchen ein» Rester-Gulasch" Man schnei» selig, ebenso «in« Zwi«b«l, fügt, wenn tn«s«s goldbraun geschmort ist, Paprika und «in paar Kochlöffel voll Mehl hin zu, schmort «», nachtxm «s mit w«ntg ist, auf h«ll«m Feuer zu einer schönen Sau« und gibt j«de Art von Braten resten, in fein« Würfel zerschnitten, hinzu. Sind sie darin ganz heiß ge worden, so richt«! man eS mit beliebt» gen Beigaben, z. B. Bouillonreis, an. K a i se r-R i n d«r bra t« n. Ein großes Roastb««fstllck wird in glühen» der Hitze im Ofen in halb RindSfet» daß eS innen nicht m«hr roth erscheint. Dann läßt man 3 Unzen Butter mit kleingehackt«« Zwiebeln braten, bis dl« Zucker, «in paar Löfs«! voll Rochwein, dem zierlich tranchirten Braten. Französischer Gemiis«» salat. Man kann hierzu fast all« ten mischen, von jedem «ine beliebige Quantität. Die Schnittbohnen wer den in kurze Stückchen geschnitten, dl« Rüben in Würfel und der Blumenkohl wird in kleine Sträußchen zerpflückt. Di« Gemüs« werden leicht vermischt und auf Ns gestellt. Man rechn«t gut 1 Quart für 6 P«rson«n. Nun reib« man mit einer Zwi«b«l ein« Pint» fel Salz hinein, K Theelöffel Pfeffer tes Olivenöl hinein und 2—3 Eßlöfftl i.i kaltes Wasser gelegt werden, damit dasFleifch sehr weiß wird. Alsdann taucht man sie in heißes Wasser, pflückt und reinigt sie, taucht sie wieder in kal tes Wasser und drückt den Brustkmxhen ein. Dann trocknet man si« ab, st«ckt in chen Butter, bebindet die Brüstchen ter goldbraun, wobei wenig oder gar kein Wasser angegossen wird. Dann quirlt man eine Messerspitze Kartoffel» mehl in frische» Wasser, kocht und pin selt damit die Sauce auf der Herd platte von der Pfanne los, während jemand anders die Hühnchen iranchirt und wieder in ihr« alte Form setzt. Hühnerbraten zu Tische. Paprikaschnitzel mit Kar» tofselpudding. AuS einer Kalbskeule schneidet mon Schnitzel von Handtellergröße, klopft ein jedes gut, mischt Eigelb mit zerlassener Butter, taucht die Schnitzel hinein und bestreut si« mit geri«b«ner Semmel. Sie werden in steigender Butter mit Paprika (auf 8 Schnitzel z Theelöffel voll) gar gebraten und ringS um Kar toffelpudding angerichtet. Die ange» geben« Sauce reicht man in einer Saurier« nebenher. Zum Kartoffel» Pudding reibt man 14 Unz«n Tag« dorher abgekochte Kartoffeln, rührt 7 Unzen Butter ,u Sahn«, gibt nach und »ach d t Kartoffeln sowie 4 Unzen Parsemankäs« und 1V Eidot ter. Kann man nicht mehr rShren, s» arbeitet man all«S auch noch mit der Hand r«cht g«t durch, gi«ßi den Schne« von 10 Eiweißen unter die Masse, gibt sie" in «in« ausgebuttert« Puddingsorm und kocht sie ein« Stund« lang recht stark. Der gestürzt« Pudding und dt« Schnitzel können mit Citronenscheiben ausgeputzt werden. Zur Sauce wer ten 2 große, in Würfel geschnitten« Zwiebel» in 4 Unzen Butter gedämpft, bis sie gar find. Wen« e» anfängt zu schäumen, gibt man S—4 Eßlöffel Mehl hinzu, schwitzt dasselbe gold brau« oarin und gibt, wenn dies ge schehen ist, etwas Weinessig und stark« Bouillon hinzu, läßt alle» «»fkochen, schmeckt e» mit Salz at upd gibt zulctzt «ach Beli«b«n et»aS Mostrich 7. B « so'rgl. Ches: „Wie lang« sind Si« j«tzt eigentlich b«i mir, Fi scher?" Buchhalt«r: „Vi«r Jahr«!" Ches: „So, «rst vi«r Jahr«; ich wollt« Ihnen nur sagen, vergessen Si« nicht,, undzwanzig sind; Sie wissen ja, solchen Gelegenheiten thu ich «twaZ B«» sondere»!" 3