VMalNobalt. Sriminallomaa vou Friedrich Thiemr. (11. Forlsetzunz.) „Und wer soll der Hintermann sein?" „Ich weiß es nicht. Sorge» wir vor alle» dafür, Morelly in die Hände zu bekommen." „Sie haben recht. Und ich will mich bemühen, Ihre Entdeckungen auszu nutzen. In erster Linie werde ich so sort die Frai: Kolter verhaften lassen." „Vielleicht gesteht sie etwas." „O, sie ist eine hartgesottene Siin berin, aber der Versuch muß gemacht werden. Vielleicht, wenn He einsieht, daß die Intrigue gescheitert und für sie nichts herauszuschlagen ist, gesteht sie aus Klugheit, sonst ließe sie sich, glaube ich, lieber todtschlagen. Außerdem will ich noch einmal den Handarbeiter Capitän bestochen worden ist." „Wäre es nicht angezeigt, auch den Schlosser selbst noch einem Verhör zu unterziehen? Wenn Sie ihm vorstel len, daß alles verrathen ist, giebt er vielleicht sein Spiel verloren." „Selbstverständlich werde ich auch tor, ich habe heute morgen den Einbre cher in eine andere Zelle schaffen lassen. In eine solche mit Oberlichts um da regel." „In seiner Zelle hält sich ein Aufse gend ein Annäherungsversuch unter nommen wird. Ich wußte zwar nicht, wie es möglich sei» könnte, aber diese treffen. Beide wählten für ihre Ab- Rechtsanwalt trug dazu ein paar grobe Aufschlagstiefel, einen billigen Klem mer und einen breitrandigen, zerknit terten Hut. Allzuviel kam auf die Maskerade diesmal nicht an, da sie kaum dem Gegenstand ihrer Beobach tung in den Weg treten würden. Sie Gegen sechs Uhr Abends sprach Lo lings haben uns leinen Schritt weiter gebracht. Kolter und auch Balling beharrten fest bei ihren früheren Aus sen sei? „Das ist stark," rief Gering entrü stet. „Wer soll es denn sonst gewesen sein?" „Ein Freund ihres Mannes, der ihr etwas Wichtiges zu melden gehabt und sie deshalb durch dritte Hand um das Rendezvous habe ersuchen lassen." . „So spät in der Nacht?" „Er habe Ursachen, sich nicht am „Das wollte sie nicht sagen." „Natürlich behalte ich das Weib in „Auf welche Weife?" „Auf die rasfinirteste von der Welt. Der Aufseher wartete schon stunden lang vergebens in Kolters Zelle, als er aus einmal ein Geräusch vernahm, wie Ur Gegenstand, es war ein Zettels der um einen Stein befestigt war. Auf dem Zettel standen mit Bleistift ge schrieben die Worte: „Sei standhaft; nichts verpfeifen, laß dich vom Kie wisch nicht verblllssen. Alles gut, wenn du fest bleibst." Verpfeifen be deutet verrathen, der Kiewisch bin ich," kurz diese Epistel ist, spricht sie sellschaft." ter. Der Aufseher forschte unverweilt dem Ursprung des Zettels nach. Un ten im Hof machte eine Anzahl Unter- geworfen haben, und zwar ziemlich sicher ist. Unser Verdacht lenkte sich sogleich auf einen feit einigen Wochen inhaftirten Taschenspieler, ei- nen mit allen Wassern gewaschenen Kunden. In der That: dieser nebst aber der Jongleur die Zelle Kolters?" „Er ist es gewiß, der ihm bereits den früheren Brief seiner Frau in di« Hände gespielt hat. Die Lage der Zelle hat ihm Frau Kolter genau be schrieben. Wir sind um so sicherer, daß er der Attentäter ist, weil er heute früh den Besuch seiner Frau empfan gen hat. Eigentlich war es noch gar nicht Besuchszeit, als sie kam und klagte, ihr Kind sei krank geworden, sie habe auch keine Mittel mehr, hier zu leben, sie müsse mit ihrem Mann reden, da sie Dresden verlassen wolle. In gutem Glauben erhielt sie Zutritt sie war sicherlich die Mittelsperson, ihr hat die Kolter daS Papier übergebe», und sie hat es ihrem Mann heimlich zugesteckt." „Wie war s.e jedoch dazu imStande? Der Aufseher ist doch bei der Unterre dung zugegen?" „Gewiß ist er zugegen und paßt scharf auf, wenn es sich um solche Sub jekte, die aller Teufelei voll sind, han delt. Er versichert auch, die Hände beider nicht aus den Augen verloren zu haben. Sie habe dem Jongleur weder etwas zustecken noch ihm ein einziges ungehöriges Wort sagen können. Wenn es ihr trotzdem gelungen ist, ihren Auftrag auszurichten, so muß sie sich einer raffinirten List bedient haben. Welcher Art diese gewesen, ist leicht zu errathen. Die Besucherin fiel ihrem Mann unter heißen Thränen um den Hals, bedeckte seinen Mund mit Küssen, weinte und schluchzte an seiner Brust, kurz zeigte eine ganz außerordentlich« Aufregung und Zärt lichkeit. Natürlich war das nichts als Komödie; während sie ihren Mund zärtlich auf den seinen preßte zu einem langen, innigen Kuß und sich anschei nend gar nicht wieder loszureißen ver mochte, ließ sie den zu einem kleine» Knäuel zusammengewickelten Zettel geschickt aus ihrem Mund in den seinen Gesellschaft hält zusammen wie Pech und Schwefel." Lorenz und setn Gehilfe wandten rief Nn jungen Mann noch einmal zu „Wissen Sie das Neueste, Herr Col lege?" „Was ist es?" „Architekt Hobalt, der Häuserkönig, hat gegen das Testament seiner Schwe ster die Anfechtungsklage auf Grund Paragraph zweitaufenddreihundert neununddreißig des Bürgerlichen Ge setzbuches eingereicht. Er behauptet, der von ihr eingesetzte Erbe sei erbun würdig, weil er die Erblasserin vor sätzlich und widerrechtlich getödtet habe." „Das war zu erwarten", versetzte der Anwalt gleichmüthig. „Ich werde dasür sorgen, daß ihm die Anfechtung nichts helfen wird." „Damit eilte «r seinem vorabgegan genen Gefährten nach. Unterwegs be schäftigte ihn lebhaft die Mittheilung des Staatsanwalts. Also Hobalt be rief sich auf den Erbunwürdigteitspa ragraphen! Gewiß war das sein gutes Recht, und wenn Rudolf verurtheilt wurde, mußte er zweifellos mit dem Versuch durchdringen. Lorenz lachte mehrere Male spöttisch vor sich hin, es schien fast, als freue er sich über die Manipulationen des Ar chitekten. D«r kurze Februartag war längst zur Rüste, als Lorenz und Gering ihren Marsch nach dem Gasthof antra ten, und als sie dort anlangten, regier te die Nacht im vollen Umfang. Ohne gesehen zu werden, erreichten sie, die Treppe leise hinausschleichend, die sür sie bereits ofsen gelassene Kammer im ersten Stock, von der aus sie ihre Ope rationen ins Wert zu setzen gedachten. Kaum befanden sie sich darin, so trat der Wirth ein. ihnen berichtend, sein Miether wäre augenblicklich abwesend; er sei gegen fünf Uhr ausgegangen und dürfte seiner Gewohnheit gemäß erst spät zurückkehren. Sie brauchten da her mit der Durchsuchung des Zim mers und seiner Effekten nicht zu zö gern. Lorenz legte dem Hotelier einige „Trägt Ihr Miethsmann stets eine blaue Brille?" „Ich hab« ihn noch nicht ohne sie gesehen." „Und er ist. wie mir Herr Gering sagte, hinsichtlich seines Zimmers äu ßerst ängstlich." „So ist es, Herr Doktor. Er ver läßt es am Tagt fast nie, nimmt seine Mahlzeiten darin ein, ist während der Säuberung zugegen, und erst Abends geht er in der Regel aus. Auch brennt er die ganze Nacht hindurch Licht." „Sonst haben Sie noch nichts Ber ' dächtiges wahrgenommen?" „Nichts, was mir außergewöhnlich - auffällig erschiene. Er hat einen et > was starren Blick, sofern es einem ! überhaupt gelingt, ihn ins Auge zu ! fassen er wendet sich immer halb spricht, als ob er «In böseS Gewissen hätte." er stets in den-. Anzug au!, trü^" ~2!its ich glaube, er besitzt gar leine:: andern." flüsterte er feinem Gefährten zu. Dieser kehrte sich zum Wirth. „Trägt er etwas bei sich, wenn er ausgeht?" stube oder schon im Bett." Der Rechtsanwalt, hierdurch befrie digt, ersuchte den Wirth, ihnen einige Erfrischungen zu besorgen. sich." Während Gastwirth Beer sich beeil aufreckt zu erhalten. Der Rechtsanwalt sah sich jedoch schwer enttäuscht: in dem kleinen Ge nichts, was der Mühe des Spionierens gelohnt hätte. In dem plumpen Holz dem inzwischen fertig gewordenen De tektiv unterstützt, durchstöberte der Rechtsanwalt alle Plätze, die sich nur einigermaßen zu Verstecken eigneten; das Resultat blieb das gleich nega tive. „Was mir im Grunde völlig ein leuchtet", quittirte. der Geheimpolizist endlich verstandsinnig über das Er gebniß der Ausforschung. „Wenn wir uns thatsächlich in Capitä» Morellys Absteigequartier befinden, so können wir nicht erwarten, die Geheimnisse des Mannes ofsen ausgebreitet und unserer harrend vor uns zu erblicken; um sich derart leichtsinnig preiszugeben, ist der riebcner Bursche." „Uns bleibt nun nichts übrig als stille Beobachtung", meinte der Anwalt mit Ergebung. „Wir müssen stumm sein wie Fische, Herr Gering, chen, höchstens eine Cigarre rauchen und ein Glas Bier schlürfen." „Das heißt erst von dem Augen blick an, da unser Nachbar zurück ist, sind wir verurtheilt, in dem schauri gen Gemälde freiwillig auferlegter Langeweile, das Sie entwerfen, Herr Doktor, als lebende Bilder zu figuri- Die bestellten Erfrischungen standen auf dem Tisch des wohlgeheizten Rau m«s bereit, somit verschloß der Detek tiv die Thür von innen, brachte dann aus seinen Bündeln ein paar dicke, schmale Teppiche, sogenannte Läufer, zum Vorschein und stellte ein« regel rechte Chaussee durch das Gemach her, so daß die beiden Späher darin um herwandeln konnten, ohne sich durch Geräusch zu verrathen. Der künstliche Gang endete vor der Thür des Neben zimmers in einem breiten Fußteppich, auf welchem stehend sie das Treiben des Nachbars zu belauschen vermoch ten. heute ungewöhnlich früh zu Hause an. Die Uhr des Anivalts zeigte erst auf zehn, als sie einen Schritt auf der und trat in das Zimmer ei». Ei» kratzendes Geräusch in Verbindung mit dem Klirren von Glas oder Por- Lainpe, und wirklich blitzte ein Schlüsselloch. Es versteht sich von selbst, daß die beiden Beobachter sich gänzlich im Dunkeln hielten, selbst ihre Cigarren hatten sich sofort beiseite ge kramte im Schrank herum, wusch sich vor dem Waschtisch Der Anwalt und Gering stan sie, durch das Schlüsselloch etwas zu bemerken, das Schlurfen der Fußtritte und der bald verschwindende, bald deutete ihnen aber an, daß der Schau spieler mit dem Licht in der Hand sein Himmer einer eingehenden Besichtigung unterwars. „Hoffentlich hat er keinen Verdacht gefcböpft," flüsterte Lorenz. „Nein, nein, das ist eine von ihm regel." raui?" der Detektiv zurück. „D:e iein gutes Gewissen deu tet". hauchte Lorenz. In diesem Augenblick bückten sich spieler näherte sich der Thür, leuchtete hinter die Sosalehne, hielt die Lampe di/ Thür auch Wohl verschlossen sei, worauf er sich wieder dem Tisch zu wandte. men das Knistern von Papier, die sei ne Nase des Geheimpolizisten konsta tierte einen schwachen brenzlichen Ge ruch. Um sich von der Richtigte? seiner Wahrnehmung zu vergewissern, brachte er sie dicht an das Schlüssel loch. scheinlich Briefe", flüsterte Gering sei nem Begleiter zu. „Vermuthlich seiner Brieftasche ent- „Jedenfalls". Der Schauspieler schien sich auszu kleiden, er legte sich zur Ruhe. Die Horcher horten „Morpheus gebe ihm einen gesun den Schlaf," murmelte der Anioolt leise. Stumm, regungslos verharrten bei de auf ihrem Posten. Sie mußten war ten. bis ihr Opfer in den Bande» des Schlafes lag. Anfangs wälzte sich der Verdächtige unruhig auf seinen Kissen umher, sie hörten ihn ein wie ruhiger. Deutlich vernahmen sie die tiefen, regelmäßgien Athemzüge, welche das Versinken in den nächtlichen Ruhezu stand begleiten. Zuletzt ging das Ath- „Jetzt ist es Zeit", gab der Detektiv das Zeichen zur Wiederaufnahme ihrer Thätigkeit. Es galt noch den Haupt coup, sie wollten den Schlafenden be der Beamte den Schlüssel in das Schlüsselloch, drehte er ihn darin her um. Dank der Manipulation des Ein ölens verursachte di« Wendung des Schlüssels bei gehöriger Vorsicht nicht das mindest« Geräusch. Mit gleicher Unhörbarleit vollzog der Detektiv das Betreten der Wirthskammer der Stie fel entledigt schlichen die beiden Männer vor und verbargen sich hinter der hohen Sofalehne. Vorsichtig war teten sie wohl eine Minute. Dann richteten sie sich langsam, geräuschlos überschauen. Sie bemerkten deutlich das Gesicht des Schläfers, aber er hatte die Augen fest geschlossen, und die Bettdecke warf einen dunkeln Schatten darauf. Enttäuscht wandte Lorenz Altner seinen Blick hinweg und erwog eben, ob er es wagen solle, bis an daS Bett selbst heranzutreten, da ergriff der Detektiv leise seine Hand und gab ihr die Richtung nach dem Tisch. Auf einer Ecke des Tisches, nahe ge nug dem Schläfer, um im Bereich fei nes Griffes zu sein, starrte ein un heimliches Etwas ihn an, ein von der IS. „Da- Geheimniß des Eapitän Mo relly ist uns offenbar," flüsterte >Le „Herr Doctor, diesem Schurken ge genüber sind solch« zartfühlendenßück sichten nicht am Platze." „Sie haben recht," lautete seine Nückäußerung. „Wenn wir uns des i.'apitäns bemächtigen, ist aber unser« Mission erst halb erfüllt. Morelly ist i'.irht der Mörder." „Nicht der Mörder?" „Es dürste gefährlich sein, uns die sicher« Seltenheit entgehen zu lassen." „Warum? Morelly hat keine Ah- Wirth ist treu. Wir kennen jetzt sein Geheimniß, kenne» seinen Schlupf winkel. Einen einzigen Tag dürfen dieses Tages folgen Sie ihm auf Schritt und Tritt, „beschatten" ihn, Ich bin gewiß, daß di« Verbrecher ihr Spiel zu verlieren oder das Aeu ßerste zu wagen, keinen Tag ohne eine Zusammenkunft vergehen lassen, um über neue Machenschaften zu berathen verkehrt, wer der geheimnißvolle Hin termann ist, in dessen Auftrag er han delt. Denn stände er allein, so wäre er längst geflohen, große Versprechun gen binden ihn trotz aller Gefahr, die er läuft, an den Schauplatz der fürch terlichen That und an seine Funltio nen. Entgehen kann er uns trotz alle dem nicht, Sie lasse» hin keinen Mo ment aus den Augen, und veranlassen, falls sein Verhalten die Nothwendig keit hierzu nahelegt, seine unverzüg lich« F«st»ahmt." Der Detectiv unterzog den Plan des Juristen einer längeren inneren Betrachtung, bevor er sich entschied. Endlich erklärte er, das Unternehmen sei ganz nach seinem Geschmack. „Wenn „Ich übernehme sie. Oh«e die Kenntniß des wahr«n Schuldigen nutzt uns die Ergreifung Morelly's so gut wie nichts sie würde diesem nur zur Warnung gereichen und ihn vielleicht veranlassen, sich rechtzeitig zu retten. Bedenken Sie, die Ehre und das Le ben meines Schwagers stehen auf dem Spiel «r ist auch dann noch ein zeitlebens gebrochener und ruinirter Mann, wenn di« Untersuchung gegen ihn bloß eingestellt wird, weil seine Schuld nicht voll nachzuweisen ist. Ich brauche den klaren Beweis seiner Un schuld, nur auf die von mir vorge schlagene Weis« vermögen wir uns ihn zu verschaffen." „Gut also, ich unterziehe mich der Aufgab« und hoffe, sie mit Erfolg zu Ende zu bringen. Ich bedarf keiner Vorbereitungen, was ich brauch«, ent hält dieses Packet. Di« Decken und das andere berge ich einstweilen im Schranke hier. Gehen Sie nach Hause, H«rr Doctor, ich bleibe hier, um «inig« Stunden zu schlafen und vom ersten Augenblick an zur Stelle zu sein. Ich will sein«i Fährt« folgen wie ein Spürhund, ohne daß er die ge ringste Ahnung davon hegt." Lorenz zog f«in«n Ueberzither an und reichte d«m pflichttreuen Beamten die Hand. „Stellen Sie sich sofort bei mir ein, sobald Sie etwaS Bemerkenswerthes entdeckt haben." Der junge Mann schlich sich leise die Trevp« hinab. Es erschien ihm »un denklicher, das Haus jetzt zu v«rlassen als am andern Morgen. Sobald er nur aus der Thür war, konnten seine Bewegungen nicht mehr auffall«n, denn unten in d>er Gastsiub« waren noch Gast« anwesend, und das Ge auffällige Wirkung hervor. Lorenz war sich wohl der Gewagtheit des Schrittes bewußt, zu dem «r sich in Bezug auf Morelln entschlossen, aber seine Gründe erschi«n«n ihm als ein schneidend genug, um sein Vorhaben d«m Staatsanwalt g«g«nüb«r zu ver- Di« Ausgabe, welche «r dem Detec tiv zurückg«lass«n, war keine leichte. Gering sollte seinem Ops«r ausSchritt und Tritt nachgehen, ohne von diesem bem«rkt zu werben, „es beschatten", wie man es nennt. Wenn d«r zu Be schattende ein Mensch ohne Arg und Verdacht ist, so läßt sich dieses Ge schäft noch eher durchführen. Capitän Morelly gehört« ind«ss«n wohl kaum zu drn harmlos«» Naturen; man mußte sich von seiner Seit« des aus geprägtesten Mißtrauens und der wei testgehenden Vorsicht v«rseh«v Hin dernisse, deren Ueberwindung eine sel ten Gewandtheit und Erfahrung vor- Neritz Gering schreckt« nicht «in«n A-l Anblick vor dem Unternehmen zu- Er kannte sich zu gut es war das erst« Mal, daß «r sich in der Kunst des „Beschattens" versucht«. :!::r beieinem Menschen würde ihn seine Kunst im Stich« gelassen haben: bei «in«m zweiten Moritz Gering, und zu stärken. Unausgekl-idet hatte er auf d«m in der Stub« stehenden alt«n Sofa geschlafen, nun stand er leise des Nachbars und nickte befriedigt, als er di« Athemzüge deS Schlafenden vernahm. Behutsam machte er Toi lette. trank ein Glas Wasser und ver zehrte die Ueberrest« des gestern Ab«nd vom Wirth servirten Abendbrotes. Dann steckt« er einen klein«», längli. qen, mit schwarzem Glanzl«d«r über zogenen Kasten, d«n er seinem Bündel entnahm, in di« Tasche, verbarg das letzter« in dem im Zimmer befindli seine Aktion zu beginn«». Um die Zeit bis zum Antritt seiner Thätigkeit zu verkürz«», trat er an das Fenster, zünd«t« sich eine Cigarre an und blickt« hinaus auf die Straße. D«r Polizeibeamte mußte lange warten. Morelly war entweder lein Frühaufsteher, oder die Geschäft«, welche er sich für diesen Tag vorge nommen, drängten nicht. Erst gegen neun Uhr stand er aus, und di« «Ist« Stunde war nicht mehr weit von ihrer Vollendung, als er endlich sein Zim mer verließ. Durch das Schlüsselloch der Ausgangsthür belugte ihn der De tectiv, er trug denselben Anzug wie geivöhnlich, die Pelzmütze, blaue schlichter Handelsmann setzte ihn vor züglich zur Lösung seiner Aufgabe in den Stand. Die Entfernung zwischen sich und seinem Opfer Semaß er so Straße, vergrößerte er den Abstand. An der Haltestelle Löbtauer Straße bestieg Morelly dieElettrische; Gering, in der menschenerfüllten Straße ihm dicht auf den Fers«», errieth seine Ab sicht, als er ihm aus dem Haltcxlatz stehen bleiben sah; unauffällig mengte er sich zwischen die dort versammelten Fahrlustigen und bestieg ebenfalls den dicht gefüllten Wag«». Morelly hatte vor ihm im Inner» einen Sitz ein genommen, der Detectiv blieb trotz der unfreundlichen Witterung auf dem Perron stehen. Der Februartag war nicht gerade kalt, aber feucht und neblig. Der Beamte war im Besitz einer Abonnenientskarte, so daß er sich um das Ziel nicht zu kümmern Auf dem Postplatz verließ der Ca pitä» den Wagen, es war dies die Endstation, und sämmtlichePassagiere stiegen aus. So konnte es Niemand befremden, daß Gering das gleiche that. Wie sich nach einer anderen stehen, seinen Mann immer im Auge. Zu seinem Erstaunen bemerkte er, daß dieser seine Schritte geradewegs nach dem Hauptpostamt lenkte. Der „Schat ten" errieth seine Absicht, im Eil schritt drängt« er sich, während Mo relly den kürzeren und direkteren Weg über den Platz wählte, an der Häuser front entlang, so daß er noch vor dem langsam schlendernden Capitän an langt«. Die durch die Halle um die Mittagszeit wogende Menschensluth viel, denn si« hinderte chn fast an Nr Ausführung seiner Absicht. Er wußte jedoch, wohin seine Blick« wenden, und Straß«nbahn. Sein Schatten beglei tet« ihn auf d«n P«rron. Das Ziel des CapitänS war der Große Garten. In der Lennestraße stieg Mor«lly aus, anscheinend ziellos er in die fog«- Der Schatten that, als «r jen«n nach der Uhr blicken sah, dasselbe. „Drei Uhr," sagte er zu sich selbst. „Der Bursche hat offenbar ein Stell dichein." —Na i v. Backfisch szum junze» Ar/!> Pfund Rindfleisch und I>/s Haarsieb gerührt und mit einem Vier tel Pfund rohem Reis in etwa 3>,2 Unzen zerlassene 'Butter gethan. Hat wird er eine viertel bis eine halbe Stunde in Fleischbrühe gekocht, muß aber etwas härtlich bleiben. Der ko sankäse bei und richtet an. Kartofselsupp« mit To maten. Man kocht zwei Teller voll geschälte Kartoffeln völlig wie Salz kartoffeln, gießt das Wasser ab und preßt die Kartoffeln durch ein Sieb. In ein« passende Kasserolle giebt man ein großes Stück Butter, fügt die Kar toffeln hinzu und rührt sie so lange in der Butter, bis sich die Mass« vom Topf löst. Man giebt dann so viel ko chendes Wasser, in dem man einen Theelöffel Liebig - Extract gelöst, da ran, Kis man eine sämige Suppe hat, die mit etwaS feinem Pfeffer gewürzt und mit etwas süßer Sahn« legirt wird. Etwa sechs Tomaten zieht man vorher ab, schneidet sie in Viertel unv dünstet sie rasch in etwas Butter gar. Diese Tomaten l«gt man in die fertige Gegen In s« k t e n ft i ch e h e l« fen Umschläge von essig saurer Thonerde. Der Ver brauch dieserFlüsstgkeit als Küh- unv Heilmittel ist ein sehr großer gewor den. Bei Verletzungen aller möglichen Art werden kalte Umschläge mit Zu satz von essigsaurer ThonerN mit Er wie Bleiwasser, das übelriechende Ly sol und Creolin vielfach verdrängt. Seit Jahrzehnten gebraucht man die essigsaure Thonerde schon als Zusatz zum Mundwasser, aber auch als Gur gelwasser verschreiben die Aerzte e» statt des Kalkwassers und der bei Un vorsichtigkeit oft verhängnißvoll ge wordenen Lösung von „Kali Chlori cuni". Es wird stets mit Wasser ver dünnt angewendet. Die Stärke der Mischung zu bestimmen ist Sache des Arztes. Anpreisung. Kunde: „Ist der Revolver auch wirklich gut?" den kühnsten Raubmord ausführen." Sehr gut. Sie: „Du sagst immer, Du liebst mich und schwärmst ganze Nächte draußen herum!" Er: „Ja, liebes Frauchen, ich liebe Dich eben schwärmerisch!" 3