6 Die Halligen. An der W«stküste Schleswigs zieht Vich eine eigenartige Kette von Eilan den hin, Halligen genannt, welch« di« Landschaft bild«n. Nicht zu verwech seln sind sie mit den durch Deicht« ge schützten größeren Inseln wie Sylt, fsöhr u. a.; als Halligen bezeichnet man die Landfleckchen, die sich nur 2V bis 3t) Zoll über dem Meeresspiegel der gewöhnlichen Fluthzeiten erheben. Di« Häuser der wenigen Bewohner ste hen auf Werften („Murten"), künstli chen Erhöhungen vow etwa 12 bis 16 Fuß; dorthin flüchten die Insulaner, wenn eine „Springsluth" das Vor land überschwemmt, sich mit ihrem Bi«h, b«steh»nd aus Schafen und we nigen Rindern. Viehzucht ist so ziem lich ihre einzige Erwerbsquelle; Acker bau kann nicht betrieben werden, auch nicht Fischfang anders als für «igenen Bedarf. Wehe aber, wenn die „Sturmsluth" einsetzt, wie das am schrecklichen 3. Februar 182 S geschah! Dann richtet „der blanke Hans", di« Nords«e, furchtbare und gründliche Verwüstung an. Dachböden der Gebäude hallt der!«tzt« Todesschrei", die trium «hen zu. slnd selbst die Gerettet«n si« ha «inander, so daß die Särge auf d«n Jluthen schwammen. Berschlickt und H«uvörräthe, mit salzigem Naß ange füllt di« Cisternen („Sood" als Be «och dazu gegen baäres Entgilt, da die benachbarten Marschen des Festlandts Hl«ichsalls wasserarm sind. Kurzum, fluth herbei! Inseln entgegenstehen, mögen durch die Thatsache illustrirt werden, daß, SchaseausderHallig. nachdem am 9. März 1888 Kaiser Wilhelm I. gestorben war, am 22. März die Halligleute noch Kaisers Ge nen Erdenwinkel. Das lag daran, daß einerseits das M«er dort für den Verkehr größerer Fahrzeuge zu seicht ist: andererseits das sog«nannle Schlicklaufen zur Ebbezeit, also das Begehen des schlüpfrigen, halbtrocken «elegten Meeresbodens, bei dem die di« Fluth vorzeitig hereinbricht, sind sie rettungslos verloren. Daher ver kehren auch die Einwohnerschaftender Fertige Särge werden für etwa eintretende Todesfälle vorräthig ge halten, da «s für Tischlerarbeit am bestell fehlt: Bäume wachsen auf den einzelt zwischen den Häusern der Wurten einen v«rkrüppelten Hollun der. Am üblichen FeuerungSmaterial Gärten gezogen; nur 15 Ellen im Ge viert mißt der d«s Pastors auf Oland, weil der Raum gar knapp auf den müssen sich di« Halligleute durch den Erlös für dieWoll« vom Festlande ver schaffen. Auch einig« Eier und ein men außer vom Hausgeflügel von den auf der Insel nistenden Kibitzen, Mö ven, wilden Gänsen und Enten und verschiedenen Seevögeln; wenn einer der Halligleute ein Nest entdeckt hat, das Gel«ge aber nicht sofort mitneh men will, so zeichnet er «in Kr«uz da- Aus d«m Krabb«nsang. neben in das Erdreich. Das sichert lasfen das bekreuzte Nest, falls sie es „Ost oder West, to Huus is 't Best," sagt derPlattdeutfche, selbst wenn, wi« hier, das Haus auf so unsicherem Bo fahr«n des Meeres preisgegeben. Doch in dieser Beziehung soll es jetzt wesentlich anders werden. Die guten Erfolg«, die Holland im Kamps mit dem Meer durch die Neugewin nung lange verlorenen Landes er zielte, bewogen Preußen zur Nachah mung, wobei bemerkt zu werden ver? dient, daß das Meer zwar an der Westlüste Schleswig - Holsteins ganze Landstriche mit Hunderten wohlha bender Dorfschaften verschlungen hat, aber auch durch Anschwemmung einige Halligen erst vor Kurzem umschuf. Auf Grund vielseitiger Bemühungen bewilligte der Preußische Landtag 189 V zunächst 1K Millionen Marl zur dossirung«n der Uferkanten bei Oland und Langeneß - Nordmarsch. Aus diese Weis« werden zur Ablagerung der Meerwasser - Sedimente ruhige Buchten g«bildet, in deren Bereich auch Gröd« und Habel g«zogen werden sol len. Dos ist die Grundlage zu groß artiger Umgestaltung der Watten, zum Verwachsen der Inseln mit d«m Fest .Meinst Du?" Deutlich. Geck: .Kostlich ist's in diesem Park, Urwald?" Dame: .Ja, 's sind auch Affen Teutsches Gipselturnen. Turnen oder Sport? Diese wich tig« Frag« scheint neuerdings immer mehr zu Gunsten der Sportübungen des Radsahr«ns, Ruderns, der Schlag undStoßballspiele deutschen und frem den Ursprungs entschieden zu werd«n. Dem eigentlich«« Turnen, insbeson dere dem an den Gerathen, wird mit Vorlieb« und imm«r lauter nachgesagt^ es an den Körper übermäßige Anforde rungen stelle, daß «s d«n Geist nach an gestrengter Arbeit nicht entlaste, daß Kautschukübungen und Heilgymnastik dieselben Dienst« thät«n. Allerdings wohnt den meistenSport o I Weithochsprung. Übungen gegenüber dem Turnen eine ihr« verhältnißmäßig einfachen Bewe gungen erlernt werden, der mäßige Kraftaufwand bei ihnen, der ständige Auftnthalt in freier Lust mit fortwäh rendem Wechsel d«r Scenerie, die Mö glichkeit eines freieren geselligen Ver kehrs, auch mit d«rn anderen Geschlecht, üben auf Außenstehende einen magi keit d«r Bewegung, die nur bestimmte Muskelgrupp«n in Thätigkeit setzt, sei es wegen der Beschränkung aus eine sendste Leibesübung, bei der alle Theil« und Muskeln des Körpers durch die verschiedensten Bewegungen in tigste und allseitigste Mittel für di« weichlichung zu bewahren, dem Körper Kraft und Gewandtheit, dem Geist Iß Flank«. bend einwirken und die geleistete Mus kelarbeit sichauf größereMuskelmafsen »ertheilt, können die Schnelligkeitsü- centrirteste Form der Leibesgymnastit sind die Kraft- und Geschicklichkeitsii bungen, wie sie beim Gerätheturnen im an die Kraft, Geschicklichkeit und Mil lichs»« zur Erziehung des Mu thes und der Entschlossenheit. Bei ih- Kraft. Zu rücksichtsvoll. „Schon wieder halb zwei!. . . Hast „O schon öfter -- ich wollte Dich 'I I findet sich Abends in Gesellschaften, ist immer nobel gekleidet und treibt jeden Sport. . . Was hat er denn eigentlich gelernt?" „Er is a' g'lernter Protz!" Die junze Mutter. Bon Le» Berthold. Die Morg«nsonn« wirft ihr« goldi nen Strahlen in das behagliche Ge neue Glück birgt; der ersteß«such ist b«i der jungen Mutter, die ältere Freundin ist gekommen und streichelt der junaen Frau die noch so blassen Wangen. Ru hig schläft das Kind in dem von Mous selingardinen verhüllten Wagen.... Die junge Mutter steht so matt aus, die Hände so zart, sie fröstelt und schmiegt sich enger in das seidene Kis sen. „DaS ist lkb, Gabriel«, daß Si« ge kommen sind, ich hatte Sehnsucht nach Ihnen und durft« doch keinen Besuch haben, Sie schauen sich so um in m«i nem Tusculum, Alles verändert, nicht wahr? Goethe und Apoll verhängt, der Schreibtisch abgeräumt. Unser Doctor meint«, hier wäre es am ruhig sten; als ob das Klein« nicht überall schreien würde!" „So ein Störenfried Ist da in'S HauS gekommen?" lachte die schöne, stattliche Frau und strich mit der Rech ten liebevoll über Evas blonden Schei tel. „Ach, vom ersten Augenblick an, den sie da ist, schreit sie fast unaufhörlich; sie mußte es sich hienieden wohl schöner gedacht haben —" die junge Mutter machte einen leichten V«rsuch, zu sch«r zen »und auch ich kann mich noch nicht zu einem freudigen Gefühl erhe ben, wissen Sie, Gabri«l«, Ihnen will ichs ja gestehen, in mir ist noch Alles Groll gegen die Natur ich hab« mich danach gesehnt, Sie zu sprechen. Si« haben schon wiederholt Mutterglück er fahren, haben Sie es sich auch so grau sam erkämpfen müssen?" Frau Gabriele war ernst geworden, liebevoll umfaßt« sie die blasse Freun din. „Meine gut«, kleine Eva, können Sie eS noch immer nicht vergessen? Hat sich das Dankgesühl gegen die gutige, spen dend« Natur, die Ihnen doch so gnädig war, noch nicht durchgerungen?" „Die Natur gnädig?" Frau Eva rief's fast heftig und er hob sich aus ihren Kissen. Die abge mag«rtenFinger riss«n nervös an ein«m feinen Tuch«. „Wie hasse ich diese unbarmherzige, harte, grausam« Natur, die so martern kann, «in gewaltiger Titan ist si«, der uns schwache Menschen mit Riefenkräf ten bezwingt, ja das ist ewig so ge wesen und wird so bleiben mir ist's noch immer, als lastete ihr grenzenlos schwerer Druck auf mir, habe Lebhafte Rothe bedeckte jetzt die ab gez«hrten Wangen, die Augen schlössen sich einen Augenblick. Frau Gabri«le saß, wie g«beugt, ne benan aus dem Fauteuil, die Hände la gen matt im Schooß, schwere Thränen tropften langsam die Wangen herab. „Armes Kind," sprach sie endlich mit müd«r Stimm«, „Sie nennen die Na tur grausam, die da giebt ach, Eva, in welchem schrecklichen Irrthum sind Sie befangen! Nein, n«in, glauben Ne mir, dann ist die^Allgewaltige^gü duldet, daß ein junges zartes Leben, von dessen Eintritt in die Welt man erst sein ganzes, volles Glück erhofft, weggerafft wird, ehe die Knospe zur den Schmerz, „wenn solch «in Kummer das Mutterherz bricht? Kein Trost, zwei Liebling« «ntrissen wurden, bis der beste Engel, des Menschen, die lin dernde Zeit, ihren Balsam brachte. und selbstsüchtig!" dinen zurückgeschoben, in der Luft he „Rofi will zu ihrer Mutter", sagte das mit ibnen: o. sie ist klua. sie weiß, was sie Ihnen zu danken Hai, weusu mir eine wahre treueFreundin sind.. wohlg«nShrte, geputzte Amme, die dem kleinen Geschöpfe Labung gab „schelten Sie mich, Gabriele, ich sehe schöpf/'" ""öus"«!-e,.-s Ge „Und doch ein« glückliche Mutter, Eba, ich sehe «6 ja Ihren Augen an, die strafen Ihre Worte Lügen. Adieu, kleine Frau, Gott behüte Jhn«n das süße Kind!" Leise war sie hinausgeschlüpft..... tete.... Andere Empfindungen erfüllten jetzt ihr Herz, reinere, selbstlos«« ... h«i ße Gebete um Erhaltung des zarten Geschöpsch«nS Dann legt« sie es in die Kissen zu rück und sang ihm leise «in Wieg«n- Jm La«»« »«r «»pfabschneider. frayzösisch«r Naturforsch«r, Borneo begeben halte, um das«lbst ein« spezielle Sorte von Guttapercha- Bäumen zu studiren, entdeckt« in ei nem durch hohe F«ls«n von dem Rest der Insel geschiedenen Landestheil einen vollkommen primitiven Men schenstamm. Die von Courbanaire entdeckten Urmenschen, welch« sich Dayaks nenntn, haben im Allgemeinen einen gutmüthig«nEharakt«r; nur hul digen sie der barbarischen Sitte, daß si« ihren Feinden den Kopf abschnei wird, stellt man daher den Wasserkrug und die Reisschale desTodten leer hin. D«r V«rstorbene sieht dann, daß es für ihn nichts mehr zu essen gibt und entfernt sich nun für immer. Inter essant ist, daß di«Dayaks, welche schon durch ihr Aeußeres so lebhaft an die Äug«n der Dayalfrauen, welcher sei nen Muth durch Köpfung eines Fein des bewiesen. U«berdies hat ein sol ch«! Held an txm Tag« seines Trium phes das Recht, unter den Jungfrauen des Stammes zu wählen; so ist ihm di« Gunst seiner Angebeteten gesichert, auch wenn «r nicht im Stande war, ihr Herz zu rühren. Di« Feier zu Ehren des Kopfabschneidens ist viel leicht malerisch, aber von unsagbarer, naiver Grausamkeit. Schlußfolgerung. Mann: „... Und warum denkst Du, daß die Räthin und die Baronin, wenn Psen?" Frau: „Weil bei mir die Räthin über die Baronin und die Baronin über die Räthin schimpft!" „.. .Erinnerst Du Dich noch, Edu ard, wie Du mir den ersten Kuß^ge^ feig« gegeben?" „O sehr wohl! Damals hätt«n wir uns vtrllagen sollen, statt zu heira then!" «tall - Visite. Wachtmeister: Warum ist über jidein Pferdestand der Name des Pferdes an- Rekrut: Damit jedes Pferd weiß, wie es heißt. Wachtmeister: Damit jedes Pferd w«iß, wo es sich hinzustellen hat, wenn so ein Esel, Schafskopf von Rekrut wi« Du, «s nicht lesen kann! Rücksichtsvoll. » Hausfrau: .Mein« Liebe, nehmen Sie vielleicht einen kleinen Likör?" Ich habe noch Trauer!" O weh! hätten be? mir gedient?" Dienstmädchen: „Ja, sie meinte, «in Mädchen, das bei Ihnen drei Monaie aushält, müsse ein Engel sein." Eine Geschäftsfrau. Arzt: „Was wünschen Si«?" Bäuerin: „Bitt' schön um a' kleine Provision! Von mei'm Kind hat 'S ganze Dorf die Masern 'triegt!" Furchtbare Strafe. Frau Schllcks«r l: nie eine Scene, wenn er einmal spät nach Haus kommt! Aber drei Glal Wasser muß er »tiuite vor mir austrinken!" Ein schwieriger Fall. Arzt: „Hi«r von dieftn Pulvern müssen Sie früh nüchtern zwei Stück Student: „Kann ich die Pulver nicht zu Mittag nehm«»?" Arzt: „Nein, früh vor dem ersten Frühstück." Student: „Ja, Herr Doktor, wenn 'S nicht ändert geht, will ich mich d'rei»