Villa «obalt. lim inolioinliii von Friedrich Thirnit. gefundenen Messers angestellt?" „Sehr sorgfältige. Niemand kennt S«ll«mann aus. Haben Sie sonst noch «ine Mittheilung für mich?" .Nein." daß wir ihn identificirt haben," warnte er den Boten. Rudolf, wie wir den jungen Unbe schien mit düsterer Miene vor seinem Inquisitor. Obwohl er erst seit weni gen Tagen im Gefängniß war, prägte sich der Einfluß der Haft in seiner blassen Gesichtsfarbe, in feinem nieder gen hatten ihren natürlichen Glanz verloren. Sein weichliches Gemüth leistete de: erschlaffenden Wirkung der Einsamkeit in Verbindung mit den Schrecken seiner Lage leinen Wider» stank Und doch war feine Energie noch kei dem die Scham oft die mangelnde Stärke des Charakters verbirgt. Staatsanwalt Schubert empfing ihn „Nein," entgegnete er hartnäckig. „Nun wohl," erklärte der Staats anwalt fast heftig, „so will ich selbst Ihnen offenbaren, was Sie uns vor enthalten, Vamit Sie sich überzeugen tonnen, Sie nicht auf die Dauer Rudolf Wcringer fuhr betroffen Zittau Buchhalter im Bankgeschäft Gtimmt das?"^ «IS Sie selbst. Kannten Sie die Er- Rudolf erbebte. „Wer wer soll sie sonst gewesen sein?" „Ihre Mutter selbst sie war in ih rer Jugend in Amerika mit einem „Ich ahnte es, o Gott, ich ahnt« eS!" rief der Mann erschüttert. Der Staatsanwalt zögert« einen tergehen od«r «S für diesmal bei seiner Mittheilung bewenden lassen sollte. Doch seine Erfahrung rieth ihm, im Interesse seiner höheren Zweck« f«in Zartgefühl zu bemeistern und den seeli schen Zustand seines Gefang«n«n bis zum Aeußersten auszunutzen. „Ich kann Ihnen noch viel mehr verrathen," fuhr er unerbittlich fort. «Die unglückliche Gemordet« hat «in T«stament hinterlassen, in welchem Sie zum Universalerben ihres ganzen Ver „Mein Gott, o meinGott!" schluchzte Der Staatsanwalt sprach weiter: ..Sie wissen nun, wer «s gew«s«n, dem «me ruchlose Hand die Flamme des Lebens grausam ausgelöscht eine «dle, liebende, unglückliche Mutter, de ren ganzesLtben ein fortgesetztes Mar tyrium war Sie werden später über den Wortlaut des Testaments unter richtet werden und die ganzen Beweg- Der jung« Kaufmann antwortete ohne Zögern: „Ich will es thun, Herr Staatsanwalt. Die Ziücksichten, welche ich darf jetzt freimüthig mein Herz ausschütten, da keines Menschen Ruf mehr dadurch gefährdet erscheint." „Welch« Rücksichten war«n das?" Sie bei der Wahrheit!" gutherzige, mich mit so ausgesuchter Zärtlichkeit behandelnde Dame, di« un? all« Jahre mehrere Male besucht« und lediglich um meiniwillei? kam. dl« geS, für mich zahlte und für alle meitte Bedürfnisse, für Schule und Lehrgeld, BildungSmittel und so weiter reichlich Sorge trug, meine Mutter sei. Viel leicht entsprang die erste Ahnung einem tet, von andern wieder in Abrede ge stellt wird. Vielleicht erzeugte sie auch der Verstand auf reflektorischem Weg:, denn ich besinne mich nicht, als Kind Selbst auf dein Todtenbett schüttelte er äußere Schönheit ausgezeichneten Ge schöpf. Unsere Herzen fanden sich, und vor einiger Zeit verlobten wir uns. aussichtsreiches Geschäft krankheitShal lassen und direkt die entscheidende Frage an sie zu richten. Nicht allein um der zu entleihenden Summe wil werdin. ' „Meine Brvut und ihren Bruder beabsichtigte ich mii dem Resultat zu txr Charakter. Mein Muth zur AuS- Annäherung vielleicht Unannehmlich keiten und setzt« sie in Verlegenheit. Ich konnte ihren Zorn erregen, ihre Liebe auf ging, bald mich entfernte, mit dem festen Borsatz. nach Zittau zurückzu reisen und ihr alles schriftlich vorzu kehrte, iim geraden Weges in dai HauS hineinzuniarfchiren. Und im mer wieder hielt es mich zurück, zu mei nem V-rhiingniß! Ein paarmal ent fernt« ich mich weiter und kehrt« in ein GlaS Bier oder eine Tasse Kaffee zu trinken oder etwas zu essen. So um Hilfe, „Mord, Mord!" ruft es fönlichkeii den Behörden möglich wäre. Dies, Herr Staatsanwalt, ist das wahrheitsgetreue Bekenntniß meines bin mir keiner Schuld bewußt, und mein Herz erzittert bei dem Gedanken an die qualvolle Sorge, in welcher " " Siaaisamvalt «Schubert hatte der Erzählung des Gefangenen ein auf merksames Ohr geliehen. In seinem Geiste erwog er sorgfältig die Wahr scheinlichkeit jedes Wortes. „Ich bin nicht abgeneigt, Ihrer Darstellung Glauben zu schenken," äußerte er nach längerer Ueberlegung. „Sie mache» nicht den Eindruck eines Mörders aus Mark nothwendig bedurften, daß Si« „Allerdings." riistung in's Wort. .Mein bester Herr Weringer, wir Männer des Gesetzes empfangen unser« lich von Beweise». Schon manche: Mörder hat seine Unschuld im Brust ton der heiligsten Empörung betheuert. Mir bleibt nichts übrig, als zunächst über Sie weiter« Erkundigungen ein zuziehen, über Ihren Leb«nSwand«l, Ihren Charakter, üb«r Ihre mit dem Kaufmann getroffenen Verabredungen. Ich muß feststellen, ob daS Messer, mit Kopf. Vielleicht hatte er eine andere Wirkung seiner Worie erhofft. Schwei gend kehrte er, von dem Aufseher ge 8. schlaflos« Nacht. Unruhig schritt «r in der Verlust der Freiheit, die Gefahr d«r eine Ironie Geschicks sie die Lösung des Räthsels seines Ver- Rudolf Weringer grübelte und grü belte. bis ihn der Kopf schmerzte. Todesmatt warf er sich endlich auf die Erschöpfung den Schlummergott ?us kurze Z«it in ihre Dienste zwang. Und doch war es kein stärkendes Ver sinken in jenen Geist, Nerven und Kör- Thätigkeii für die Erhaltung des Le bens bedeutsamer als selbst diejenige unserer Nahrung aufnehmenden Or- Träume peinigten den Armen; seine Mutier zahlt« ihm G«ld aus, das in seiner Hand sich in Blut verwandelte, dann trat seine Braut vor ihn hin mit urendlicher Verachtung im Antlitz und schleuderte ihm das Wort „Mörder" entgegen, während sein Chef ihn unter dem Beifallsschreien seiner College» vor di« Thür warf. Ander« Erschei nung«» entbehrten j«der Logik, si« gli ch«» widerlichen Fratzengebilden, die ihn beängstigten, bis er zuletzt in Schweiß gebadet und mit klopfendem Herzen erwachte. Schwer athmend preßte er die Hand a:s? das Herz, die bleiernen Augenlider i,och immer geschlossen haltend. „Nun, Weringer, wollen Sie nicht aufstehen?" rief da di« Stimme des Aufsehers n«ben ihm. Mühsam öffnet« Rudolf die Augen. Neben d«m Gefängnißwärter bemerkte er noch ein« and«re Person, einen ele gant gekleid«t«n H«rrn in mittleren Jahren, mit stattlichem Bollbart und vornehmem Wesen. Betroffen richtete e: sich er war vollständig angekleidet auf und fragt« den Wärter, was man von ihm wolle. „D«r H«rr will mit Ihnen sprechen," versetzt« dieser kurz. „D«r Herr Siaatsanwalt hat die Genehmigung ei theilt." Damit zog er sich bis an die Thür, die er hinter sich verschlossen hatte, zurück und setzt« sich, di« Blicke n Gebackene Ei- Essig, Wurzelwrrk, einer Zwiebel, Ci vor dem Anbraten werden die Schei- Pfeffer und ein wenig Mehl bestäubt, legt (nach B«li«b«n kann man etwas f«in geschnittene Zwiebel beifügen), über lebhaftem F«u«r drei bis vier Mi nuten auf beid«» S«it«n hübsch g«l» und sofort üb«r di« L«b«r angerichtet. Erdbeeren-Pie. Da ge backene Erdbeeren ihren natürlichen Zucker zwischen streuend. Die Beeren Eßlöffel voll Zucker und etwas Citro »ensaft vermengt. Diese „Meringue" mit dem Buntschneidemesser in Strei fen und Würfel, oder löst sie in Blätt tor, wenn ich freigesprochen werde, so heirathe ich Sie aus Dankbarkeit." Grob. A.: „Mein sogenannter Weisheitszahn wird hohl." B.: „Kein Wunder, der wird ivohl einge sehen Habens daß er bei Dir nicht an» rechten Plad« iL." 3