Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 03, 1902, Page 3, Image 3

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    OMs INobslt.
Kliwiiililiomli» Friedrich Thitmc
(4. Fortsetzung.)
Ja, und gar leine Gefahr dabei.
Wir theilen den Gewinn, dafür über
liefere ich Euch Wachsabdrücke der
Schlösse- der HauS- und Corridorthür,
den Secretär müßt Ihr mit einem
Dietrich öffnen, da ich von ihm keinen
Abdruck erlangen kann. Und wie
kommt es, daß die Dame eine so große
Summe b«i sich aufbewahrt? Es
handelt sich um eine Hypothek, die ge
kündigt worden ist und an dem betref
fenden Nachmittag zur Auszahlung ge
langt. Die Dame kann sich der Sum
me natürlich nicht so rasch wieder ent
äußern, da sie dieselbe nicht in Papie
ren anlegen, sondern ebenfalls wieder
Nach? hat sie das Geld also sicher bei
sich. Woher sind Sie über alles das
unterrichtet? Verkehren Sie in dem
Hause? Er verneinte, habe aber Ge
legenheit, alles Nothwendige zu erfah
ren. Ich dachte nur, daß hier mit ei
nem Schlage und ohne große Gefahr
«in hübsches Stück G«ld zu verdienen
sei, und daß ich das Geschäft ebenso
gut machen könne als ein Anderer
thige G«fchicklichkeit zur Eröffnung des
Klappenschlosses bes«ss«n hätte und
feilschte noch Antheil mit
Schließlich einigten wir uns aus z>vei
Drittel für mich und ein Drittel für
ihn, er überlieferte mir die Abdrücke
Diestag Abend halb zehn Uhr stattsin
sitzer der Villa noch der Diener zu
Hause sei. Der Capitän Morelly
diesen Nam«n gab er sich, als ich ihn
liau unterrichtet."
„Morelly ist k«in deutsch«! Nam«
war der Mann ein Ausländer?"
und Herr Ich habe
gegen halb acht Uhr auf den
Weg. Die Schlüssel hatte ich nach den
Wachsabdrücken angefertigt, auch für
Vorübergehen besichtigt. Es verhielt
sich Alles, wie Morelly es mir ver
sichert. Die Gitterthür zum Garten
war nur eingeklinkt. Im Hause war
Alles finster, bis auf ein Fenster im
dem falschen Schlüssel die Hausthür
Zimmerthür ebenfalls nur eingeklinkt.
Ich öffnete sie vorsichtig. Es ivar
und todtenstill. Ich hatte eine Blend
blutllberströintc Leiche! Mein Ent-
Wahrheit!"
t-lnd. „Wie denkt Ihr Euch txnn den
lenke."
Morelly zu finden ist?"
sehend wiederg
„Nein."
Der Jnspector klingelte,
geführt!
„Nein."
„Schaben ihn nie gesehen?
unverkennbarer Aufrichtigkeit.
„Ihr Morelly ist es also nicht «r
kann es ja Ihrer Schilderung nach
nicht sein."
„Er ist es nicht."
selbst sind. Der Verdacht g«gen Si«,
Kolter, ist in mir infolge Ihres höchst
phantastisch«!! Romans nur v«rstärkt
worden. Indessen eine Persönlich
keit, wie die von Ihnen beschri«bene,
muß, wenn sie existirt, leicht zu ermit
teln, muß wenigstens bemerkt worden
sein, ich will sofort Auftrag ertheilen,
danach zu suchen."
Im Lauf« dieses und des nächsten
Tages wurde dem angeblichen Capitän
Morelly in der Residenz und ihrer Um
gebung von der Polizei mit fieberhafter
Emsigkeit nachgeforscht. Allerwärts,
wo man ihn vermuthen konnte oder
doch Hoffnung hegte, von ihm zu hö
ren, hielt man Umschau. In den Zei
tungen erschien eine eingehende Be
schreibung seiner Person nebst dem
Versprechen einer leihen Belohnung für
d«n, welcher den Capitäii
gen zugebilligt würd«, der über ihn
Mittheilungen machte. Umsonst
Niemand wußte etwas von einem
Mann, welcher dem Porträt des Ge
suchten entsprach. Auch Therese Kol
ter hatte ihn weder zu Gesicht bekom
stätigti' in allen Punkten di« Erzählung
ihres Mannes, doch maß der Jnspector
aus leicht begreiflichen Ursachen ihrem
bei.
hartnäckig bei seiner Aussage.
Als Jnspector Sartorius dem
„Ich glaube nicht an die Existenz
dieses Capitäns Morelly. Der Thäter
Gemeinschaft mit«in«r anderen Person
vielleicht d«m anderen Jnhaftirten
begangen und die seltsame Ge-
Bursche in der Wahl seiner Mittel,
nicht skrupulös!"
5.
Wie «in Donnerschlag wirkt« di«
Nachricht von txm an dem harmlosen
Raubmord auf die Gemüther. Die
Presse bracht« spaltenlang« Referate,
die man mit gierigem Jnter«ss« v«r
schlang; die sashionabeln Kreise be
fanden sich in unerhörter Aufregung,
in den Clubs unü Gesellschaften sprach
man von rnchts Anderem. Besonders
in d«r Nachbarschaft d«s Schauplatzes
der That herrschte ein« förmliche Pa
nik; die Herrschaften erlaubten ihren
Dienstboten Abends nicht auszugehen,
hielten ihre Pforten sorgfältig ver
schlossen, und manche verstärkten ihr
Personal um eine bis dahin für unnö
thig gehalten« männliche Kraft.
ge».»:ben war, daß die beiden unter
dem Verdacht der Thäterschaft verhaf
teten Banner zur Theilnahme an dem
Vegräbniß gezwungen wtrden wllrtxn,
da die Behörde hoffte, ihnen auf dies«
Weise ein Äeständniß ihr«r Schuld zu
entreißen. Das Volk wollt« die Mör
der sehen an ihrer Schuld herrschte
selbstverständlich kein Zweif«l und
in Schaaren strömten die Neugierigen
hinaus nach dem Friedhof, wo das un
glückliche Opfer frevelhafter Habsucht
in dem von ihrem Bruder «rworbtnen
prachtvollen Erbbegräbniß die ewige
Ruhe finden sollte.
Um sie den Blicken der Menge zu
Kutsche, und erst als der Geistliche seine
ergr«if«nde Grabred« begann, führte
man sie an das offen« Grab, wo sie im
Angesicht d«s Sarg«s di« «rschüttern
den Worte vernahmen, mit welch«n der
Priester der Leiche den letzten Segen
des Lebens ertheilte. Aller Blicke rich
teten sich auf die in ihrem Aeußeren fo
verschiedenen Gestalten. Düster und
verstockt stand der Schloss«!, mit gleich
giltiger Miene den Ceremonien folgend
und in seinen Zügen weder Theilnahme
noch Rührung verrathend. Anders der
unbekannte junge Mann. Anfangs
verharrte auch er in mühsam behaup
tetem Schweigen, bald aber begannen
seine Thränen zu fließen, er rang ver
zweiflungsvoll die gefesselten Hände
und unartikulirte Laute und Seufzer
kamen aus seinem Munde. Als nun
gar auf ein Zeichen des Staatsanwalts
der Sargdeckel sich hob und das ent
seelte Opfer ihm mit dem weißen, blut
losen Gesicht in der Verzerrung des
Todes entgegenstarrte, da hielt er sich
nicht mehr; gramvolles, convulsivisches
Schluchzen quoll aus dem Tiefsten fei
ner Brust, sein Kopf sank schwer h«rab,
er brach fast zusammen im Paroxys
mus eines unbeschreiblichen Jam
mers.
Nun richtet« der Priester seine Rede
direct an ihn und seinen Genossen, von
ten zu gestern und
Menschen zu sühnen, um der himmli
sch«« Straf« zu entgeh«». Doch ver
gebens blieb sein in's Innerste greifen
der, alle Tiefen der Seele bewegender
Appell. „Was ich zu gestehen habe,
das habe sthon gestanden," erklärt«
in ein«m stillen, qualvollen
W«in«n. Das erwart«te Resultat blieb
aus; die Gefangenen kehrten in ihre
Zellen zurück, ohne ihr« Schuld reumß
thig zu bekenn«n.
Nächst ihn«n bildet« der Bruder der
Ermordeten den hauptsächlichsten Ge
genstand des allgemeinen Interesses.
Seine Trauer >var tief und still; er
stieg mit ernstem, gramerfülltem Ant
litz aus seinem Wagen, wankt« mehr,
als er ging, nach dem Grabe und
Lebens." lii allen Blicken malte sich
gekehrt, so ward ihm derßechtsbeiständ
seiner Schwester, Justizrath Doctor
Feistkorn, gemeldet.
men habe, etwas Unangenehmes für
Si« im G«folg« hat. Es dürste sich um
eine bloße Formalität von Äiten, Jh
eine Sicherheitsmaßregel, durch welche
sie Ihnen alle Weitläufigkeiten zu er-
Bei diesen Worte« fetzte sich der Ju
stizrath. « ve s tz,
aus überzeugt, Herr Hobalt," erwiderte
der Justizrath teilnahmsvoll. „Uebri
gens," s«tzt« er geschäftsmäßiger hinzu,
mit denen Fräulein Hobalt seinerzeit
die Vollziehung desAktes begleitete, daß
es für die Pflicht der Freundschaft,
lich «ine imm«rhin peinlich« U«b«rra
„Von nxlchem Akt sprechen Sie?"
Feistlorn in seiner hg gmss
Stuhle auf.
„Meine Schwester hat «in Testament
bei Ihnen niedergelegt?"
„Wissen Sie nichts davon?"
Bestürzung. „Kein Wort," entgegnet«
«r, sich b«müh«nd, in sein Organ ein«
ruhige Würd« zugegen. „Wir
wiederholt gegenseitig die Absicht ge
äußert, gelegentlich zu unserm b«id«r
seitigen Nutzen zu testiren, daß es aber
von seit«n meiner Schwester wirklich
geschehen, wußte ich nicht. Also vor
einigen Monaten —"
„Jawohl."
„Und sie hat mich darin zu ihrem
Universalerben eingesetzt?"
„Jedenfalls sie hat mir das Te
stament versiegelt übergeben mit der
Erklärung, sie habe darin ihren letzten
Will«n nebst allen darauf bezüglichen
Dokumenten deponirt, die Entgegen
setzlich vorgeschriebenen Zeugen. So
gleich als ich di« Mitteilung vom Ab
leben der Dame erhielt, habe ich das
Testament der Vorschrift gemäß un
verzüglich an das Nachlaßgericht abge
liefert. Di« Eröffnung soll laut Be
stimmung der Erblasserin zw«i Tage
nach ihrer Beerdigung erfolgen. Sie
werd«n also wohl noch h«ute di« gc-
Hobalt antwortete nur mechanisch
„ja, ja," und trat an das Fenster, um
sich, unbeobachtet von dem Besucher,
den Schweiß von der Stirn zu trocknen.
„Ich begreif« nicht," rief er, sich dem
Justizrath wieder zuwendend, unruhig,
„was für einen Zweck in diesem Fall
das Testament erfüllen soll!"
Doctor Feistkorn zuckte di« Achseln.
„Wahrscheinlich hand«lt «s sich um
«inig« L«gat« zu Gunsttn von Ver
wandt«,, oder milden Stiftungen."
Hobalt nickt« lebhaft. „Das ist
wahr, daran habe ich noch gar nicht
gedacht. Meine Schwester war sehr
wohlthätigen Sinnes, si« wird ihre
Lieblingsanstalt«n nicht vergessen ha
ben. Auch gut so," fügte er rasch uno
wie aufathmend hinzu, „obgleich es
nicht nöthig gewesen wäre. Ich wäre
auch so darauf bedacht genxfen, zu
thun, was recht ist. Ich dank« Ihnen
für Ihre Mittheilung, Herr Justizrath,
ich erkenne das Zartgefühl an, das sich
darin ausspricht. Si« fühlten mi:
dem Ihnen eignen Scharfblick heraus,
daß in der Thatsache an sich etwas
liegt, was mich verletzten muß. Meine
Schwester bezeigt mir nicht das Ver
trauen, dessen würdig zu sein ich mir
bewußt bin. Dieser Umstand ist es
Hobalt?"
„Jawohl, Herr Rath."
»Dem Gerichte d«r Persönlichkeit
nachweisbar« g«f«tzliche Erb« Ihrer
Schnxster, der Josephine Minna Ho
balt?"
„Meines Wissens ja."
Verschluß t«s Dotuments unverletzt
war?"
..Ja."
„So v«rn«hn,en Sie dessen Inhalt."
D«r Richter «rhob die Schrift und
begann Stimme und unter
„Mein letzter Will«.
.Ich, Jofephine Minna Hoball, ge
boren d«n 16. December 18S4 in
Karlsruhe, wohnhaft zu Dresden-
Strehlen, —straße N 0... dispositions-
und geschäftsfähig im Sinne des Ge-
bestimme hierdurch zum Univer
salerb«» m«ines g«sammt«n, auf rund
2<X>,(XX> Mark sich belaufenden Vermö
gens meinen ehelich geborenen Sokn
Rudolf Karl Weringer, genannt Selb
mann, 24 Jahre alt, wohnhaft zu
Zittau, —straße N 0..."
feine Lippen zuckten wie 'in Krampf«.
„Ihre Schwester war also verhei
ratet, Herr Hobalt?" fragte d«r Rich
er v«rwund«rt. „Ich denl«, sie lebte
im ehelos«n Stande."
lt grünen Tische
Znxifel kxsteh«n, Herr Justizrath Feist
fcrt:
worden."
„Das sch«int allerdings der Fall zu
sein und werden wir diese Papier«
und zu Recht. Ich bin Wittwe
gen B«rhalt«ns darzuthun.
Ich war zwanzig Jahre alt, als ich
zuerst den seinerzeit nicht „»berühmter.
meiner Eltern, kennen lernt«. Ich er
blickte in ihm das Ideal eines ManneS,
!r war berauschend schön, stine Stimme
Er b«zaul>«rte all« Frauen und Mäd
sichtigten Wirkung gar der Will« g«-
sellte, txr bewußt« Wunsch zu b«zau
bern, so war d«r auserkorene Gegen
stand hoffnungslos verloren. Ich war
ein reiches und gleichzeitig, wie die
Menschen w«nigst«ns behaupteten,
schönes Mädchen, mich woltte er bezau
ausgerllsteten Blick. Ich Arme gehörte
ihm ja schon, ehe ich noch Hoffnung he
gen dur-t«, ihn mein zu n«nn«n, war
schon entschlossen, mich von ihm er
obern zu lassen, bevor er noch die Ab
sicht hierzu an den Tag gelegt. Was
seine Absichten gerade auf mein« Per.
fon g«l«nkt, ob l«diglich m«in Rtich
mocht« «inen Mann wie ihn sicherlich
licht hinzureißen —, ist mir unbekannt,
damals glaubt« ich an di« Aufrichtig
keit und Un«igenniitzigkeit seiner Liebe.
Ich wenigstens liebt« ihn mit aller
deten, sondern sein«n Tod, den Tod
Habenstes und stolzestes Bewußtsein ist
Mutter ihn geliebt hat, wie sie täglich,
stündlich sein und seines Vaters Bild,
die sie sorgfältig in ihrem Schrein ver-
Brust preßte mit grenzenloser Inn g
tisches Gemüth achtete das Gelöbniß
sich dein« Eltern fügen,"
Wir entflohen. Die Flucht gelang.
Rudolf hatte recht, wir wurden in New
dung mit diesem verderblichen Men
schen und Don Juan zu erhalten. Ich
versuchte es doch mit einigen weiteren
Briefen, auch an meine Mutter, er
nahm sie nicht an. Weder er noch
meine Mutter erfuhren etwas von di^-
nung? daß ich meinen Angehörigen
unsre Bereinigung besser verschweigen
würde, weil ich dann hoffen lönne, «her
ihnen zu «rlangen. Und der Unter
stützung bedurften wir nöthig—er be
saß nichts, ich ebenfalls nichts, txnn
die wenigen Schmucksachen, die ich
mein genannt, waren rasch genug ver
silbert und »«rbraucht, und baares Geld
hatte ich nur etwa dreihundert Mari
besessen. So lebten wir länger« Zeit
so gut «s ging, mein Mann spielte
Clavier in Schenken und Matrofen
lneip«n, ein« B«schäftigung, di« uns
nothdiirftig das Lebrn frist«t«, ihn
selbst jedoch immer mehr herunter
brachte und ihn schließlich dem Trünke
in die Arm« warf. Unt«r solchen Be
hältnissen «mpfing ich m«in«n Sohn ali
cm Schm«rzenskind ich nxint« mehr
Mutt«r üb«r ihr«m Kinde g«weint Hai.
Unsr« Berhältniss« gestalteten sich im
(Fortfetzung folgt.)
Malitiös. Bankier (der erst
vor einigen Jahren geadelt wurde):
„Wir stammen von einem alten Raub
rittergeschlechte ab." Bekannter:
.So schon lange?"
Nerven - Stärkungsmittel verschrei
ben?" «Wozu, Sie sind ja schon ge
sund?" „Ja wohl, aber ich will Sie
um Ihre Rechnung biten."
Das Weib der Zukunft,
„Wohin, Freund Eulalia?" „Ich
gehe eine Stunde radeln, dann in den
„Ich muß auch leider heute in's Gast
haus essen gehen. D«r Kerl v«rsalzt
mir täglich die Suppe. Dabei hat ihn
sein Vater zwei Jahre koch«n lern«»
lassen."
Für die Küche.
Schmorbraten. Ein Stück
:«cht derbes Rindfleisch wird zwei Ta
>e lang in saure Milch gelegt, sodann
»deutlich abgewaschen und in «in«r
mit Deck«! versehenen Bratpfanne
-der in einem Schmortopf mit But-
Spargel - Auflauf. Man
fel Milch, Salz und etwasPfeffer Hin-
Ei fest, nicht hart ist. Man servirt
braune Butter dazu.
Gedämpftes Kalbsherz.
Die in zwei Theile geschnittenen Her
zen legt man in eine mit Speckfcheiden
belegte Kasserole, fügt Zwiebel, Wur
zelwerk, ein Lorbe«rbattt, Citromn
ncn Mehlschwitze, etwas Essig, Weiß-
Kalbs fr Nässte. 3 bis 4
Pfund Kalbfleisch von der Brust
si« mit kochendem Wasser, läßt sie 3
Fleisch heraus, legt es sofort in kalteS
Wasser; 10 Minuten später läßt man
das Fleisch abtropfen, giebt es in die
Kasserole zurück, bedeckt es mit kochen
dem Wasser, giebt einen Eßlöff«lSalz,
ein«n halbenThe«löff«lPs«ff«r u. zw«i
große Zwiebeln hinzu, und läßt das
Ganz« zugedeckt langsam weich kochen.
Kurz vor dem Anrichten läßt man 1
gehäuften Eßlöffel Butter mit «mein
gehäuften Eßlöffel Mehl einige Mi
nuten schwitzen, giebt 3 Tassen von
der durch ein Sieb passirten Kalbsbrü»
he hinzu, und läßt es zu einer sämige»
Sauce verkochen. Dann zieht man
sie vom Feuer, vermischt 2 Eidotter
mit einem Eßlöffel Citronensaft, gibt
sie an die Sauce darüber, legt gekoch
ten R«is um die Schüssel und servirt
sogleich.
Julienne Suppe. 2 Wur
zeln, 1 weiße Rübe, 1 Porree, 1
Zwiebel, ein Biertel Kopf Wirsingkohl»
1 Kopf Salat und 2 Stangen Sel»
lerie werden gereinigt und gewaschen.
Wurzeln und Rüben schneidet man
zuerst in Sch«iben, dann in feine Fi
lets, Stecknadeln ähnlich, die übrigen
Gemüse schneidet man recht fein. Por
ree und Zwiebel giebt man mit einem
Eßlöffel Butter in eine Kasserole über
das Feuer und läßt sie einige Minu
ten schwitzen. Das übrige geschnitte
ne Gemüse blanchirt man 2 Minu
ten in siedendem Wasser, schüttet es
auf ein Sieb und läßt es abtropfen,
giebt es dann zu dem Porree und Zwi
ebeln, lätzt alles noch einige Minuten
schwitzen, giebt dann Einundeinhalb«?
Pint Consomme und ein Viertel Thee
löffel Zucker darauf und läßt es lang
sam kochen; wenn die Brühe eingekocht
ist, muß man neue nachgießen, bis das
Gemüse weich ist, giebt zuletzt das zur
Suppe bestimmte Consomme hinzu,
läßt die Suppe noch einige Minuten
kochen und nimmt alles Fett ab. Man
servirt die Suppe mit kleinen rund
ausgestoßenen Brodkrusten.
Hühnersalat. Em fleischi
ges Huhn wird hergerichtet und gekocht
wie zu Suppe. Wenn es gar ist, läßt
man es in der Brühe erkalten. DaS
Fleisch wird abgelöst und in kleine
WUrfelchen geschnitten. Darunter
mengt man ebenso viel kleingeschnitte
nen w«ißen Tafelsellerie. Das Gan
ze wird dann mit folgender Mayon
naise vermischt: Bier Eidotter rührt
man in einer kleinen Kasserole einig«
Minuten lang, giebt dann ganz lang
sam unter stetem Rühren 4 Eßlöf
fel Oel nach und nach hinzu und dann
4 Eßlöffel weißen Essig. Die Kasse
role wird in einen Behälter mit lochen
dem Wasser gehängt und über dem
Feuer gerührt, bis der Inhalts dick
weiter, bis sie katt ist. Ganz all
mählig fügt man noch 4 weitere Eß»
löffel Oel hinein, dann 1 Theelöffel
Salz. 2 Theelöffel Zucker, je nach Be
lieben etwas französisch«,!, (oder auch
mit Wasser angerührten englischen)
Senf und ganz zuletzt j Pint ge
schlagenen Rahm oder den Schnee der
4 Eier dazu. Will man die ganz«
Mayonnaise nicht benützen, so läßt
sie sich in «iiwm Glas gut aufbewah
ren, nur darf man den Rahm erst b«i
dem Gebrauch hinzuthun, da si« sonst
nicht hält.
G«schäftseingriff. Dorf
schust«r: „Aber Herr Pfarrer, heut' ha
ben S' wieder scharf 'predigt gegen
das Tanzen." Pfarret: „Das wird
Krauterer." Dorfschuster:
„Wohl, wohl, Herr Pfarrer; aber d'
Schuh zerr«iß«n halt doch vi«l beim
Tanzen!" 3