2 Cii Mysterium. Kriminal-»ovellette von W. Newmaii Auf Flügeln eine» weichen Zephyrs schwebte die bestrickend« Melo die durch mein offenes Fenster und be rührte mein Ohr mit ter tiefen Melan cholie einer tragischen Erinnerung. Das Maienlied! Welche Bilder aus ferner Vergangenheit diese Klänge heraufbeschworen! Ich war dazumal jung, doch durch die Erfolglosigkeit meines Strebens, mich in meinem juristischen Berufe em porzuarbeiten. entmuthigt und nieder gedrückt. Da erschien «ines Morgens ganz un erwartet mein Freund Horace Winter tri mir, den ich seit Jahresfrist nicht mehr gesehen hatte, mit einem G«sicht, d«ssen Ausdruck ich ni« vergessen werde. „Was hast Du?" rief ich, erschreckt emporspringend. „Was ist Dir wi, d«rfahr«n?" Er sank in einen Stuhl und fuhr mit dem Taschentuch über seine Stirn. „Das größte Unglück meines Le bens, Bernard," stöhnte er. „Meine Schwester —" Ich fühlte mein Blut gerinnen. Ve ra Winter, sie. die mir mehr galt, als alle übrigen Frauen der Welt, die seit Jahren heimlich Angebetete! Was „Deine Schwester?" stammelt« ich. »Ist sie ist doch nicht todt?" „Das nicht, doch fast noch schlimmer «ls todt. Aber Du sollst alles erfah ren, Bernard. Es wird Dir bekannt sein, daß mein Onkel John Bilbridge, der beliebt« Säng«r und Componist, kürzlich gestorben ist?" „Gewiß. Ein schwerer Verlust für die musikalische Welt. Ueber seinem Tode scheint ein'gewisses mysteriöses Dunkel zu schweben?" „Ermordet? Wie?— Von wem?" „Das weiß ich nicht. Die Sache verhält sich folgendermaßen: Nach dem va schen. Das Weib erblindete natürlich. über welche die Familie verfügt, be deckt. Das Brod wird später seiner gewöhnlichen Bestimmung gemäß ver wendet. Auf diese Weise behandelt Verfasser deSArtikels macht zuletzt Wasser allein gewaschen, während man in der Badstube den Körper und be sonders den Kopf mit Lauge wäscht. T' Ervschaft. Beim Strohhaxelbauern sind s^ der blade Oberknecht, der Stuiber wastl, hat g'rad' mit der Gabel eini g'langt in d' Schüssel und hat si' drei, vier, fünf Knödeln auf sein' Teller g'- andächtig ang'schaut und hat g'sagt: „An Briaf hast aus Amerika!" Der Wastl is z'erst so derschrocka, daß er er g'erbt hat. Aba der Wastl hat an Knödel um 'n andern 'gessen, bis d' Schüssel leer war und die Strohhaxelbäuerin hat Endlich is er doch satt g'ivesen, der Oberknecht, hat 'n Teller sortg'scho beii, 'n Löffel a'g'schleckt, recht tief Athem g'holt und hat g'schnaust. Und nacha sagt er: „Ja, mei' Ongel is g'- sturb'n drüben im Amerikanischen," hat er g'sagt, „und i bin fei' Univer salerb' g'worden!" .Mei', hat der Herr Stuiber a Glück!" hat d' Nanni g'rust und hat g'lachtert und waar dem Wastl am liebsten um 'n Hals g'- fallen. „Wieviel kriagen S' denn na- H«rr Stuiber?" Da hat der Stuiberwastl g'schnauft und hat no mal g'schaut, ob alllSchüs seln leer fan, und dann sagt er, hat er g'sagt: „Ja, mei'! an Gulden sechsa dreiß'g Kreimer kriag i' halt!" und is 'gangen. Schaust Du stets nur andern zu, Bist bald selbst ein anderer Du.