6 „So ihr ein Weib habt—" Sie ist bereits eine Reihe von Jah ren todt, und draußen war es, in den Bergen Colorados, wo ich mit ihm, Mike Langer, ihr Grab besuchte, und wo er mir ihr« Geschichte «rzählte, wie ich si- hier wiedergebe. Sie war in Denver Schullehrerin g«wesen, sagte Mike, und ein so ver schüchtertes, stilles Ding war sie, als ich um sie warb ich um sie ivarb, wiederholt« er langsam, ich Bär mit meinen plumpen Manieren und groben Fäusten, viel zu schlecht, vi«l zu rauh für sie! Aber sie nahm meinen Antrag Wind uns Gesellschaft leisteten. Frauen lieben Gesellschaft, Schaf züchter nicht! Je weiter der nächste Nachbar entfernt, um so besser für Glückliche Zeiten! Schafe für John Douglas hüteten, zu uns herüber. Johnni« McGee spielte dann „High Fife" mit mir, und Fred, war Johnnie McGe«. Ach, Mann, Marle zehrt, das noch schlimmer ist als die Drehkrankheit! Und eines Abends als Fred und Johnnie gegangen, als Das that ich, Mann! Das sagte ich! ritt ich auf und davon. Ich sehe sie Was ich befurchtet, trat ein. Ich Willen zusammen, und ein Schnee sturm brach los. Wart Ihr jemals im Schneesturm, draußen in den Bergen, walt Euch in's Gesicht treibt, Euch blind macht und taub und Weg und Steg Euch verfehlen läßt?! Solch ein Sturm brach am Abend jene? Ta- Abhängen der Hügel den Schnee ma»n ui ter feiner Last sich zur Erte. Zorn und Aerger, in dem ich am Mor gen von Hause fortgeritten, hat!« ich iceder Mantel noch Decken mitgenom men. nicht einmal Vorrath hatte ich bei mtr. Die Schafe hat!« ich glück lich in ein schützendes Canyon gebracht, jetzt galt es, mir selbst den Weg nach Hause zurückzulämpfe.i. Die 'g/mze Nacht irrt« ich im Sturm umher; bis daitts ich meines traulichen, kleinen Heims und dachte ich Mollie's. Ja, ich dachte Mann, und eine Art schrie: „Mollie!" «s kam niemals wieder Antwort, Mann! Ich durchsuchte die Hütte,- sie war leer. Im Herde brannte kela Feuer. Ich lief nach den Ställen und Scheuern und schrie: „Mollie!" Keine Antwort kam! Da packte mich die Fred und Johnnie McGee hausten. Mollie, mein Weib, mir herauszu geben. Schußwaffen hatt« ich an jenem Morgen nicht bei mir. Mann, und es war gut so; ich wäre zum Mörder geworden! Fred schleuderte mich, den zu Tode Erschöpften, von sich, und als ich von neuem auf ihn ein drang, griff er zum Revolver und schob, die Kugel traf mich in's Knie. Wie ich nach Hause gekommen bin, weiß ich nicht. Ich weiß nur, daß ich Wochen im Fieber gelegen habe und pflegt hat. Mollie kam nicht. Sie kam alle die Wochen nicht, und sie kam nie wieder! Als aber ich genesen und nach Wochen der Schnee von den Hal suchen, mir zu Hülfe eilen wollen. Der Sturm hatte sie sammt dem Thier das sie ritt, den Abhang hinabgesegt. Decken und Vorrath für mich befestigt gehabt! So Ihr ein Weib habt, Mann, hal tet es lieb und werth! Meines ist im Himmel!" Schlaft Abenberg. „Hie Abenberg!" „Hie Zollern!" so schallt das Feldgeschrei über die Streithaufen der gelehrten Genealogen hin, die wegen der Abkunft des deut schen Kaiserhauses in Fehde liegen. Während nämlich die Einen mit dem Schilde der Grafen von Abenberg, über dessen blaues Feld zwei goldene Lö wen schreiten und goldene Rosen ge streut sind, in den Kampf ziehen und diese fränkischen Dynasten als die di relten Ahnherren der Nürnberger Burggrafen des 13. Jahrhunderts -und ihrer Abkömmlinge, der Könige von Preußen, in Anspruch nehmen, Herfen die Anderen das schwarz-weiß givier theilte Banner der schwäbischen Zollern auf und führen auf letztere den Streitfrage kommt sonach nicht bloß die Rivalität zweier edlen deutschen Stämme ins Spiel, sondern auch jene des heutigen Königreichs Bayern, da die einstige Grafschaft Abenberg im Herzen desselben liegt; sie umfaßte die hopfengefegnneten Striche an der srän-' kifchen Rezat, der Aurach und Rednitz, Hauptgebäude der Burg. das einstige Landgericht Pleinfeld, und bildete später den Kern des bran denburgischen Fürstenthums Ansbach. Die Art, auf welche sie in den Besitz der Nürnberger Burggrafen gelangte, hängt aufs Innigste mit der Frage nach dem Ursprünge der letzteren zu sammen. Die Grafschaft Abenberg befand sich im Besitze der Familie die ses Namens, die urkundlich zum ersten Male im Jahre 1071 genannt wurde, bis zu ihrem gegen Ende des 12. Jahr hunderts erfolgten Aussterben im Mannesstamme und ging dann in die Hände der Burggrafen von Nürnberg über. Die Nürnberger Burggrafen des Raabs oder, wie der Name in den al ten Urkunden heißt, Ralece und Rag- noch schaut im niederöster- Städtchen am Zusammenflüsse der böhmischen und deutschen Thaya ihre wohlerhaltenc, umfangreiche Stamm burg herab, jetzt in Händen eines Frei herrn von Bartenstein. Sie starben mit dem Burggrasen Konrad 11. aus, dem Hildegard, die Tochter des Gra fen Rapoto von Abenberg, die Hand gereicht hatte. Das einzige Kind die ser Verbindung >var Sophie, die sich mit dem Grafen Friedrich von Zollern (als Nürnberger Burggraf der Erste dieses Namens) vermählte und diesem ihrem Gatten als reiche Erbtochter die Raabsschen Besitzungen und die Burg grafschaft Nürnberg von Vaterseite zubrachte, wobei ihm außerdem noch von ihrer Mutterseite her nach dem Tode des letzten männlichen Abenber gischen Sprossen Friedrich, des Neffen ihrer Mutter, 1199, kurz vor seinem eigenen Ableben, die Grafschaft Aben berg zufiel. Da sämmtlich« noch heute blühenden Zweig« d«r Hohenzollern aus der Ehe des Burggrafen Friedrich I. mit So phie so kann in Ueberein stimmung mit der durch Jahrhunderte fortgepflanzten Familienüberlieserung kein Zweifel daran bestehen, daß die Deutschen Kaiser dem Mannesstamme nach Zollern sind, daß aber von der Ahnfrau Seite her Abenbergisches Blut durch ihre Adern rollt. Darum nennen sie mit Fug und Recht die Gra fen von Abenberg ihre Ahnen und die Burg Abenberg den Sitz ihrer Vorfah- ren. Dieser Übenberglschen Abkunft rühmen die Aollern sich ferner um so mehr, als der Erwerb der Abenbergi schen Grafschaft für ihr Haus in poli- Thor vonAbenberg. tischer Hinsicht ebenso wichtig, vielleicht noch wichtiger wurde als jener der Nürnberger Burggrafschaft. Mit der letzteren war nur em beschränktes Landgebiet verbunden, und wie mit ihr die Zollern in Franken zuerst Fuß faß ten, so legten sie mit der Abenberger Erbschaft den Grund zum Aufbau ih rer Macht dortselbst. Bei einer Erbtheilung fielen «inem Enkel des Burggrafen Friedrich's 1., Konrad dem Frommen, die Abenber zjfchen Lande zu, und er verkaufte .Burg und Stadt Abenberg im Jahre 1296 um 4000 Pfund Heller an den Bischof Reinboto von Eichstädt. da seine drei Söhne in den Deutschen Or den getreten waren. Von da an blieb Abenberg im Besitz« des Hochstiftes, bis es mit diesem s«lbst 1802 an Bayern kam. Hierauf ging die Burg durch rung, indem das «inzige noch st«hende Gebäude, das AmtShaus, wegen des Schloß Marien bürg. Von ihm erstand es 1382 der Station Roth a. S. die stattlichen Re mals Ansbachischen Schlosses Rati abendwärts in leichtgewelltem Hllael lande liegt die alte Burg Abenberg malerisch aus einem von Osten her an lenden Felsenblock, der weithin über die fruchtbaren Gefilde der Rezat und Rednitz hinausblickt, und an den sich pfen fester Thürme sind die einzigen Ueberreste aus der ältesten Zeit, auf welche die überall sichtbaren Buckelqua- W e i ber b o s he i t. „Ach, Frau Meier, wie mich das freut ich habe Sie schon seit sechs Jahren nicht mehr gesehen!" „Und doch gleich wieder erkannt?" V e r 112« hlte r Z w eil. Geheimniß nicht anvertrauen die dumme Person erzählt es ja doch nicht weiter!" Bcrchtaglaudeu. Längst schon hat das siegreiche Chri stenthum die altdeutschen Götter ent thront, doch in den vielen Sagen ger manischer, vorzüglich der bajuvari schen Stämme des Alpenlandes, In vielen Gegenden Oesterreichs, vor nehmlich in den Alpen, leben noch viele Sagen von Wodans Gemahlin, Pera- Iba, der Glänzenden, Leuchtenden, im Volke. Hier heißt sie bei den Deut schen Berchta. auch Bercht. Verth. Perchta, Percht, endlich auch Perth; in Kram ist sie als P«rchtal, bei den dor alS Wechtrababa (baba alkt Frau) In heidnischer Vorzeit wurden ihr zu Ehren jährlich zur Zeit der Win tersonnenwende Umzüge veranstaltet. Reste solcher Umzüge bestehen heute noch. Im Pinzgau sind gegenwärtig vor nehmlich die Beichten von Krimml und von Zell am See bekannt. Das Voll nennt sie hier die „Tresterer". Im Salzburger Städtischen Museum findet sich unter anderem auch die lebensgroße Figur eines Pinzgauer B«rchtentänzers. Berchtentanz im Pinzgau. D«r Pinzgauer Berchtentänzer er scheint dem Beschauer ebenso phanta stisch, wie originell. Der kurze, mit seinem unteren Rande nur bis an die Hüsten reichende Rock ist wie die eng anliegenden Kniehosen und die Schnürschuhe aus rothweißgeblümtem Kattun verfertigt. Die Füße und Unterschenkel sind mit hohen weißen Strümpfen bekleidet, die mit rothen Seidenbändern benäht sind, welche eine Reihe großer, schiefwinkeliger Viereck« bilden, durch deren breiteste Stellen sich ein gleichartiges Band horizontal hindurchzieht. In den sich so nach auf- und abwärts bildenden Dreiecken sind hellgrüneßandrosetten aufgenäht. Das Charakteristischste an der ganzen Figur ist jedoch deren Kopfschmuck. Er besteht aus einem schmalkrempigen Hute; dessen Kopftheil ist ebenso wie die Krempe mit einer Meng« künstli cher, knapp nebeneinander aufgenähter Blumen, zwischen denen sich grüne Blätter und Laubwerk hindurchdrän gen, verziert. An beiden Seiten des HuteS sind große, durchgehends weiße Hahnenfedern in Form zweier geöff neten Fächer angebracht, die in ihren Vereinigungsvunkten durch silberge stickte Agraffen und Blumenränder festgehalten werden. Längs des gan zen Umfanges der schmalen Hutkrempe hängen hellfarbig« zumeist roth oder rosa breite Seidenbänder bis zur Gürtelhöhe herab. Wenn der Berchtentänzer ruhig steht, schließt sich der Bänderkranz von selbst rund her um und bedeckt das Gesicht des Tän zers wie «in dichter Schleier. Die beim Berchtenlausen und bei den B RiickansichtderKappe. besteht der Putz aus lauter „schiachen" Schluß dieses ersten Theiles des Zu eingetheilt« „schiache Beichte" verhal ten sich während der Dauer des Auf zuges ruhig; dafür bemühen sich die übrigen Teilnehmer möglichst zu. lär men. Sie tragen allerlei Juxgegenstände, und dergleichen. An Lärminstrumen ten fehlt es selbstverständlich auch nicht; unter diesen machen sich am treiben ihre Allotrias. Ist der Tanz Neue Verwandtschaft. Richter: „Sind Sie mit der Ange klagten befreundet oder verwandt?" Zeugin: „A KasfeebaS'l ist sie halt von mir." Wer viel Staub aufwirbelt, ist auch meist ein windiger Gesell. , Schwimmender Elevator. Während man früher die Entnahme von Getreide und anderen Körnerfrüch ten aus den Transportschiffen durch Arbeiter mit Hilsts von Körben oder bewirkte, bringt man jetzt für diesen Zweck mit Erfolg die pneumatischen Elevatoren zur Anwendung. Unsere Abbildung veranschaulicht einen sol chen von I(X> bis 120 Tonnen stündli cher Leistungsfähigkeit,dessen gefammte Deck befindet sich ein thurmartiges Ge rüst, das in das ,u entleerende große Transportschiff zwei Getreidefauglei- Ein Elevator, tungen entsendet, die durch kleine Mas- Länge angewendeten Saugrohre in ho rizontaler Richtung um 18V Grad schwenken, wobei dann besondere bieg- Getreidesauqleitungen in den zu entlee renden Schiffsraum geführt sind, ruft man durch die Arbeit der Luftpumpen treibe angesaugt und mit einer Ge schwindigkeit von etwa 275 Fuß pro Sekunde bis zu 70 Fuß Höhe befördert wird; eS gelangt so in ein cylindri sches Gesäß, von wo es durch den un teren trichterförmigen Theil unterLuft aewogen ist, fällt es in einen zweiten Behälter, aus dem eS durch ein mit einem Drosselventil versehenes Rohr in die Leichterschiffe geführt wird. Unten im Thurmgerüst ist eine Staubkammer Reinigung des transportirten Gutes herbeiführen kann. Unker Freundinnen. Klara: „Ach, Ella, Du hast keine ten Balle unterhielt! Ich habe fchreck ! Wahl!" Ueber g a n z. 1. Kadett: „Na, höre 'mal, soll wohl der Nase hast?" 2. Kadett: „Nee erst Götterdäm- Nobel. . . Und warum haben Sie mir zu meiner Verlobung nicht gratulirt?" „Mit Absicht! Bei einer so reizenden Braut kann man doch blos dem Bräu „Vata, was is denn dös, a' „Au» tomobüll"?" „A' Automobüll is a' stinkate und a' schnausete Kutschn ohne Roß und ohn« Deichsel, die davon schiaßt, akrat alt wenn f' der Teifi schiabat'!" Gefährlich« »Versuch. ' Miether: „Was ist denn in der Wohnung über mir den ganzen Tag für ein Lärm?" Hausherr: „Ja wissen Sie, da wohnt «in Hypnotiseur, der versucht seiner Frau seinen Willen zu suggeri renl" Gemüthlich. „Schmeckt 's Cigarrl, Herr Graf?" „Nur zu gut denn ich sollt« ck gentlich nicht rauchen!" „Macht nix, Herr Graf! I' hab' e«? so a' Laster i' sauf!" Mit vereinten Kräften. „Denken Sie sich, Köchin, der Herr, der schon öfter bei uns zu Mittag >oar, hat mir ein Gedicht geschickt!" „Sehen Sie, gnädiges Fräulein, mit der Zeit werden wir uns schon so eine kleine Verlobung zusammenlochen!" Getroffen. „Gott, ver Mensch da drüben mit seinen albernen ligleit." Benützte Gelegenheit. Hausfrau: „Ich sage Dir, liebeFreun gen." Dienstmädchen: „Ja, sogar di« neu« Vase." . ,