Gräfin kteszeV. Roman von Heinrich L«e. (7. Fortsetzung.) Sie richtete sich auf. .In Berlin? Wo ist Misko?" „Den wirst Du Dir aus den Kopf schlagen. Den haben wir in Paris .gelassen. Jetzt sind wir ihn los. 810 ß die Scheidung fehlt noch, und mit der wird's nicht lange dauern." Sisi verstand noch immer nichts. zu einem unentwirrbaren Knäuel zu sammen. In diesem Augenblick öff nete sich die Thür und Leonard trat die er in der Stadt gemacht hatte. Mit einem Male war das Gefche „Jhr habt mich von ihm fortge schleppt," schrie sie, „Ihr habt mich ihm gestohlen!" „Schweig," knirschte Leonard, auf sie zutretend, „oder sprich leiser. Willst Du uns die Leute auf den Hals Hetzen?" selbst. Aber vor seinem Blick ver- Wort mehr. „Du wirst Dir von Camilla jetzt andere Kleider anziehen lassen," fügte Darauf verließ er das Zimmer. Opferthier ließ sie alles mit sich ge schehen, was Camilla für gut befand und Camilla, die wohl daß. Allmiilig dämmerte in Sisi eine gewisse Beruhigung auf. Es war eine Lüge, daß Mislo glauben konnte, sie Als Leonard zurückkam, hatte Sisi ihre Thränen gestillt. Sie waren in r Leonard eingoß. Essen und Trinken erhält den Leib, und Sisi fühlte sich gestärkt und gekräftigt, auch in ihrem Gemüth. Am Abend ging man natürlich in den Circus. Leonard hatte sich als Künstler freien Eintritt beschafft, und so saß man nun vorn in der ersten Reihe, auf der Künstlerbank. Als Sisi hier Platz nahm, da war es ihr mitten in allem Unglück und in ihrem Gram um Misko doch plötzlich wie einem Fisch zu Muthe, der lange auf dem Sand gelegen hatte, und der nun in's Wasser, in sein Element zu rück sprang. Camilla und Leonard Misko einen Brief schrieb? Aber Ca hatte. sehr theures Geld, aber für das Geld Tattersall. Auch zwei Pferde hatte er ten, um einen billigen Preis gern ab gelassen hatte. An der Decke der Reitbahn hatte Leonard schon gestern Die Reitbahn —es gab in dem Tattersall noch eine zweite, größere, die aber den ganzen Tag über von den wie jetzt das kalte Licht des Winter morgens durch ihre hohen, aus grün lichem Glase bestehenden Fenster hin einfiel, etwas Oedes, Ungemütliches. Auf dem verlassenen Büffet standen, wohl noch von gestern her, gebrauchte Weingläser und Champagnerkühler mit leeren Flaschen? eine unangenehme Kälte drang durch den ganzen Raum, und aus der alten Lohe, die schon lange nicht frisch aufgeschüttet war, stieg «in moderig beizender Geruch auf. Aber Sisi spürte von dem allen nichts. Sie klopfte, noch in ihrem Mantel dastehend, mit froher Miene Wallach schloß gleich Freundschaft mit ihr. „Gieb Küßchen!" sagt« si«, und der Wallach schmiegte seinen Kopf an ihre Schulter. Dann, auf die Hand schwang sie sich auf. Leonard ließ das Thier im Trabe «rst eine Weile mit ihr im Kreist herumgehen, dann Tüe Longe ist ein Seil, das den Pro birenden am Fallen hindern soll. Um Fällt der Probirend«, so zieht der Leonard commandirt«, und Eis! sprang. Mehr als mußte er die nard tröstete sie. .Das ist der An den, daß er nicht da war, und daß si« Tag um Tag ungehindert mit Leo nard weiter üben konnte so lange, die lichtstrahlende Hall« hinausritt, an dem ihr zum ersten Male wieder der Beifallssturm der tausendköpfigen Menge «ntgegenscholl. Und Sisi dachte über das groß« Räthsel nach, den gro ßen Zwiespalt, der in ihre Brust ge legt war. Zwei Mächte stritten sich um sie. Wärt Misko jetzt gekommen, sie wäre an seine Brust geflogen und hilflos, zu schwach, um aus eige ner Kraft sich zu entscheiden, pendelte si« zwischen beiden hin und her. Misko kam nicht. Die U«bungen waren jetzt so weit gedithen, daß Leo nard mit Sisi nun zu Zweien arbei tete. Zu diesem Zivecke hatte er «inen Hilfsmann «ngagirt, einen alten Stallmeister. Daß es einen Men schen in der Welt gab, Sisi's Gatten, reisen. „Am Ersten nächsten Monats treten wir auf," sagte er, als er zurückkam. „In Pciersburg, bei Ciniselli!" Abend, der Äbend ihres Wiederaus tretens, stand vor ihrer Seele. Und taucht« aus dem strahlenden Glänze, tausend Francs. Das Warten aber hab' ich satt. Ich will jetzt mit Sisi Besorgung machen ging, war er mit Sisi allein. „Sisi," sagte er mit einem ihr un mit Dir zu reden." „Was?" fragte sie verwundert. „Denkst Du noch manchmal an Dei ks war das erste Mal, daß sie ihn befreit zu sein?" Sisi schwieg. „Ich wünschte," erwiderte sie end hätten." „Also!" sagte Leonard befriedigt. „Ich beschütze Dich vor ihm. Hörst Du ich!" Bei diesen Worten legte «r plötzlich den Arm um sie. zurück? „Laß mich los!" stieß sie hervor. „Sisi!" Leonard murmelte einen Fluch. „Gut, wi« Du willst," sagt« er. Er ging und warf die Thür hinter ließ sie los. „Misko! MiSko!" betete sie vor sich tetc er si« nicht? Warum? Hatt« er der Welt. Niemand half ihr. Todt todt wie ihre Mutter —. Also si« hatte diesen Mann noch Camilla hatte Recht die Schei als der groß« Abend, an dem sie wie der vor die Menge treten sollte, und dem sie nun mit Blitzesschnelle auf dem Schienenstrang entgegeneilte. Auf dem spitzen Rathhausthurme in Z. drehte sich heut« der polnische Adler mit seinen ausgebreiteten Fit tichen hin und her. Von Osten her kam ein heftiger Wirbelwind hergefah ren, der harte, kleine, weiße Körner durch die Luft trug. Es war schon spät am Abend, die Häuser schon dun kel. nur in d«n zahlreichen „Restau racyas" und „Destillacyas", den Schnapssch«nken und Weinhandlun» gen, wo guter, süßer und herber Un garwein getrunken wurde, schimmerte zu sehen. Aber dieses'bleiche Gesicht, „Graf rief er endlich. waren seine Nachforschungen vergeb lich gewesen. Ein« Gräfin Leszek war nirgends in den Fremdtnlisten angegeben, denn natürlich hatte Leo nard für Sisi einen anderen Namen eingezeichnet. In jeder Stadt war er wochenlang geblieben, um bei den Nachforschungen sich persönlich zu be teiligen, aber es war alles vergeblich gewesen. Er sah mit fein»m bleichen, verstörten Gesicht, das kaum noch der nahe in Wirklich!«!!. In Wien fiel ihm plötzlich jener Mann «in. der ihm sein Schicksal, wie eS sich nun erfüllt, vorhergesagt hatte. Aber mitten in seiner wirren Verzweiflung dacht« er auch an das seltsame Vertrauen, das ihm dieser Mann eingeflößt. Er w»hnte in der Stadt, wo er Sisi ken nen gelernt, und eine wüthende Sehn sucht kam vlötzlich über ihn. die Stadt wiederzusehen, nur ihren Boden unter d«n Füßen zu fühl«». So war er her gekommen. Below war «rschiitlert. „Kommen Sie mit mir, wir wollen zu mir nach Hause," sagte er, nachdem er mehr errathen als aus Misko's Worten erfahren hatte, was geschehen Wohnung in der Below hauste, trauliche, grüne Lampe; Fritz, sein Bursche, halte heißes Wasser zurecht Spind die Rumflasche und Zucker, füllte die Gläser und faHte: „So. ben. Also, sie ist Ihnen nicht sreiwil- Meinung auch nicht im Stande wäre, sondern man hat sie Ihnen fortge schleppt, und natürlich steht diese gute Frau Camilla damit im Bunde. Daß man sie wiederfinden wird, darüber giebt es für mich nicht den geringsten Zweifel. Für mich liegt der Ziveifel ganz wo anders. Nämlich darin, ob es für Sie überhaupt einen Zweck hat, ihrer wieder habhaft zu werden." „Wie?" Misko fuhr auf. „Denken Sie an das, was ich Ih nen damals über sie gesagt habe. Sisi ist ganz und gar ein Kind ihres Me tiers. Und liebt sie Si« auch, so wird doch die Sehnsucht nach ihrem hei mathlich«» Boden immer wieder Ge walt über sie erlangen und sich von Neuem zwischen ihr und Ihnen aus pflanzen. Wenn Sie mich um meinen Rath fragen entsagen Si« ihr." Misko stand auf. Er sah merkwürdig gesammelt und gelassen aus. „Ich soll mich nicht mehr um sie be kümmern? Ich soll die Frau, die meinen Namen trägt, der ich meine Ehre anvertraut habe, in der Welt herumreisen lassen, aus meinem Ge dächtniß soll ich sie streichen, ich soll meinem Herzen Vtrgiß sie! „Die Welt ist klein. Sisi's Aufent halt kann Ihnen auf die Dauer nicht verborgen bleiben. Dann bleibt Ih nen das Recht, die gerichtliche Schei dung von ihr durchzusetzen. Ent weder, Sie haben eben den Willen und den Muth dazu den Muth, den ich gehabt habe, mich mit dem Leben, mit seinen Träumen und Illusionen, ab zufinden es anzusehen, wie ei» Man«g«spiel, das sich immer in dem selben «ngen. gleichen, zwecklosen Kreise bewegt, wi« einen Bajazzospaß. wie «in paar Stunden eitlen Lichter glanzes. bis di« Lichter verlöschen und es Nacht im Haus« wird, Nacht und still, und auch das Volk der Un steten, der Ruhelosen, wir alle, endlich zur Ruhe kommen oder aber, Sie haben diesen Muth nicht, und Below schwieg. „Dann?" wiederholte Misko fra gend. „Dann helfe Ihnen Gott der Herr!" Am andern Tage reiste Misko nach Zombkowikowa zurück. Auf Zombkowikowa hieß es, die Gräfin weile mit Frau Camilla noch in Paris. So hatte eS der gnädige Herr selbst gesagt. Aber in der Die nerstube wurden über die Frau Grä fin allerhand Geschichten geflüstert. Denn warum sah d«r gnädig« Herr so verwandelt aus? Warum sprach er mit Niemand m«hr ein Wort? Wa rum schloß er sich oft stundenlarig ein, ohne daß man erfuhr, was er in der Einsamkeit that? Eines Tages fand Misko auf fei nem Schreibtisch einen Brief mit einer unbekannten Handschrift. Der Brief enthielt nur drei Zeilen. Einig« Minuten später ertönte aus seinem Zimmer die Kling«l. D«r Kammerdiener eilte herbei, und bei dem Anblick seines Herrn überfiel ihn ein Schreck. Der gnädige Herr sah bleich und fahl aus wie eine Leiche. „Ich verreise wieder," sagt« er, „packen Sie wieder meinen Koffer." ' Achtes Capitel. St., Petersburg lag im Schnee. Zwischen den weißglänzenden, gold funkelnden Palästen zog sich di« ge froren« Newa hin wi« ein stahlblaues Band. Durch die breiten Straßen schössen die ein- und zweispännigen Schlitten mit dem hochgeschweiften Krummholz, und auf dem New Sk i vorbei an den Spiegelschei ben der großen Magazine, der Frucht geschäfte, in denen Ananas, Granaten, Trauben und Pfirsiche auslagen, der Buch- und Kunsthandlungen nur die Caf«s fehlten drängten sich, während aus dem Fahrdamm mit klingendem Spiel ein Regiment Gardekofaken einhergeritten kam, ele gante Damen und Herren, Officiere, Polizisten, laute S!raßenrerkäuf«r, jugendliche, in Uniform gekleidet« Schüler und Schirmkappen trag«nde Kaufleute. An den Anfchlagz«tt«ln prangten große, bunte Plakat«, die Plakate des Circus Ciniselli. Man sah darauf das verlockende Bild einer schönen Reiterin und eines Reiters, welche die unglaublichsten Productionen mach ten, und darunter stand in mächtigen, weithin buchtenden Buchstaben: „Mademoiselle Sisi und Monsieur Leonard! Erstes Auftreten!" D«r Cir?us Ciniselli machte in diesem Jahre, wie immer in St. Petersburg, wiedsr brillante G«schäft«. Ausver kaufte Häuser waren an der Tages gesüllt. WaS dem Circus Ciniselli in die sem Winter bisher gefehlt hatte, war «ine hübsch« Forcereiterin. Nament lich die l«dige Herrenwelt war damit auch bereits eindringliche Klagen da rüber zug«hen lass«». Unt«r der Künstlerschaar des Circus Ciniselli befanden sich allerdings zwei s«hr gute derartige Reiterinnen, zwei Schwe st«rn, die unt-r d«r Führung ihr«s Vaters nun schon seit drei SaisotiS jeden Abend sich producirten, aber sie waren eben nicht hübsch und dabei furchtbar mager. Gute Forcereiterin nen sind «in rarer Artik«l, und hüb sche erst recht. Leonard befaß von Ciniselli sofort perfekt zu'machen. Die Vorstellung Chatte bereits be gonnen. Leonard saß in seiner Garderobe, einem länglich schmalen Raum, die kahlen, weißen Wände mit Costüinen und Requisiten behängt, an deren einer ein ebenso langer und schmaler, mit Schminktöpfen und sonstigen Toilet tenutensilien bedeckter Tisch entlang lief. An diesem Tische hatte jeder Künstler seinen bestimmten, an der Wandfläche durch seinen Namen be zeichneten Platz. Leonard ließ sich frisiren. Er saß da mit entblqßteni Oberkörper, denn ein Hemd trug er ein Hemd brachte nämlich nach seiner Ueberzeugung, die auch von vieles fei ner College« getheilt wird, bei der Vorstellung Unglück. Außerdem hatte er sich mit dem Direktor vorhin ge zankt er hatte den Zank direkt vom Zaun gebrochen denn Zank mit der Direktion bei einem Debüt bedeutet für den betreffenden Künstler Glück. Uebrigens hatte Leonard anchatten nach Zombkowikowa geschrieben, seine Wirkung gethan hatte. Er batte Sisi's Gatten darin mitgetheilt natürlich anonym daß Sisi heute Abend, und zwar hier in St. Peters burg, zum ersten Male wieder vor's Publikum treten würde. Und zwar nicht allein. Sie hätte sich einem frü heren Collegen an den Hals geworfen. Wenn der Herr Graf sich überzeugen wolle, dann brauch« er bloß zu iom- Leonard hing, während ihm der Friseur eben den Scheitel zog, seinen Calculationen nach. Ohne Sisi's suchen und nach einer solchen Mitthei lung ihr auf der Stelle nachreisen würde. Dann mußt« es zwischen diesem Manne und Sisi zu einem Zu sammenstoß Wommen, der Augenschein natürlich nicht glauben, und alles Uebrig« ergab sich von f«lbst. Dieser Mann würde sie verstoßen, und Sisi, hilflos wie immer, würde dann wie gründetsten Ansprüche an sie hatte. Sollte es dem Herrn Grafen gelüsten, etwa mit ihm selber anzubinden nun, davor fürchtete Leonard sich nicht. Das Ergebniß mußte sein: Sisi wurde aus einer Gräfin Leszek und sein« Frau. Der Friseur war mit feiner Arbeit fertig. d L d ' aus einem Koffer, den er unter dem Tische stehen hatte, einen kleinen, glänzenden Gegenstand hervor, dem Aussehen nach «ine silberne Münz«, ein Ainulet mit dem Bildniß seines Namenshciligen, und hing es sich um Stall, um nach den beiden Pferden zu sehen. milla ankleiden zu lassen. Es war Blässe selbst durch die rothe Schminke Muthe^ terste, das l«tzte Loch, und sagte dann: „Wissen möcht' ich bloß, was Du hast an was Du denkst warum Du nicht den Mund aufthust." Woran Sisi dachte! Ein Bouquet von w«ißen Rostn lag auf dem Tisch. Es war für sie abge geben worden von irgend «inem unbekannten Verehrer denn es lag keine Karte dab». liUtn schwammen und wenn die Abendsonne aus die Lili«n fchitn, dann leuchtet«,, sie wie Kerzen, und der Sumpf sah aus, wie ein schwar zes Tuch, wie «in' Todtentuch. Sisi dflchte an Misko. Aber Sisi hörte nichts von dem Applaus. Es fror sie in dem leichten kleide, und sie, sah immer nur den schwarzen Sumpf vor sich, ilopste. „Fertig?" fragle Leonard draußen. „Ja," rief Camilla zurück. Sie hüllte Sisi in den Pelzmantei ein, holte ein paar plumpe Filzschuhe, und dann öffnete sie die Thür. „Wie sieht sie denn aus?" fragt: L:onard, Sisi betrachtend und unzu ßcn ist." a»S. D«r entstellende gelbe Flecken, den Sisi's Fuchswallach an der Brust hatte, war verschininit, und die häß lichen Ohren seines Collegen waren durch künstliche ersetz!. Schweife.Mäh nen und waren mit dem Draußen arbeitete «ine Gruppe von Parterre - Gymnastikern. Nach dieser Nummer kam das neue Debüt. auf's Pferd. schienen noch einmal, sich verbeugend, vor der Gardine, die Musik begann einen Galopp, und der Regisseur gab Leonard das Zeichen. „Mach das Kreuz," schrie er Sisi zu, indem er es hastig über sich selbst schlug, und Sisi gehorchte ihm dann flogen sie auf ihren Pferden hinaus. .In der ganz leeren, glänzend er leuchteten Vorhalle stand der Portier. Er war ein großer Mann mit einem seinem langen, goldbetreßten, blauen Rock, die weißbehandschuhte Recht« auf seinen Herrscherstab gestützt, gen D«corationsg«genstand dastehen sah, stunden- und stunden ng, konnte vielleicht glauben, daß der Beruf eines solchen Mannes «twas Langweiliges hat. Das war aber nicht der Fall. Immer gab es irgend eine Sache, welche diesem Manne der Aufmerk samkeit werth zu f«in schien. An die sem Abend war eS zum Beispiel ein Herr, der ab und zu vor dem Portal auftauchte, um gleich darauf immer wieder zu verschwinden. In dem grellen elektrischen Licht, das von der großen Ampel, die übe: dem Portal hing, herabfiel, sah d«r Porti«r deutlich sein Gesicht. Blaß und versallen war es und der Herr schien unschlüssig zu sein, ob er das Gebäude betreten sollte oder nicht. Mehr als «inmal war «r schon im Be griff, den Fuß hineinzusetzen, dann im letzten Augenblick stand er wieder davon ab, und er trat vor das Plaka! hin, das am Portale hing, und starrte es an, um schließlich wieder zu ver nicht?" Das war die Frage, die den Portier jetzt beschäftigte. Eine Viertelstunde, «in« halbe nen stehen sehen können, über der die Inschrift zu lesen war: „Eingang für die Mitglieder!" (Fortsetzung folgt.) „Nun. was gibt's denn diesen Abend bei Ihnen, Herr Direktor?"—-Schmie rendirector: „Die Jungfrau von Or ohrtn!" Gesunder Beruf. Ge schäftsführer: „Ja, seit ich nicht mehr gehe, entwickle ich einen colossalen Zlp petit." „Das glaube ich Ihnen, das macht, weil Ihr Körper viel an di« frische Luft gesetzt wird!" Für die Äüche. Fleif ch e i« rkuch e n. Man drei kalt eingeweicht« und wieder aus- Salz, Pfeffer, «twas Senf und drei Eiern darunter und verrührt alles gut. dünne Flad«n schön hellbraun. Die Masse muß zu Eierkuchen dünner sein als zu Fleifchklößchen. Aus «in Pfund gewiegtes Fleisch rechnet man ach» Eier. Gekochtes Fleisch ist trocken, und würde die Masse ohne reichliches Ei bröckeln. Man giebt irgend einen Salat dazu. Kalbsfrikassee. Von einer Kalbsbrust werden Stückchen geschnit ten, gut gewaschen, blanfchirt und ab gegossen, in «in« Kasserolle gelegt, mit Wasser, einem Glas Weißivein, Salz, einer mit einigen Nelken besteckten locht. Von zwei Löffeln Mehl, reich lich Butter und der durchgeseihten Kalbfleifchbrühe wird dann eine sä mige Tunke gekocht, mit drei Eigelben gebunden und mit den Fleischstückchen vermengt. , Schweinsfilets mi! Cur ry fa u c Man tiopft ein« Anzahl von Schweinslendchen gut und entfet tet und enthäutet dieselben sodann. Darauf werden sie ganz dicht mit fei nen Speckstreifen durchspickt und in steigender Butter halb gar gebraten. Hierauf fügt man auf drei Lendchek einen Theelöffel voll Currypulver und nach und nach einig« Löffel voll saure Sahne hinzu, brate! die Filets unter öfterem Begießen fertig und reicht sie, hübsch zerschnitten und sodann in ihre früher« Form gebracht, mit verschiede» Wiener Kipfel. Ein Pfund bestes, etivaS gewärmtes M«hl wird mit einem halben Pfund zerlassener Butter, acht viertel Pinr ner mit einem Tuch bedeckten Schüssel zum Aufgehen gestellt. Dann wird der Teig auf einem Br«tt ausgerollt, in nach nochmaligem Aufgehen gebacken. Hammelfleisch fuppe. DaS Fleisch wird gewaschen lochendem Kochzelt etwa 2 Stunden. Bayrisch Kraut. Nachpein Kraut von den äußeren Blättern be- Zucker darin braun, gibt an das Kraut ein halbes Glas Weißwein, ebensoviel Essig dazu und dämpft das Kraut un- Kalbsbrust mit Butter füll e. Das Fleisch wird «ntknöch«lt, geschlitzt und mit etwa einem Viertel Pfund Butter und «in«r Prise Salz, die man vordem «instreut, gefüllt, zuge- Fleisch nngsum braun gebraten (in die Vfanne lege man stets Speckplatten, k'inen äusg«bratenen Speck), so gieße fer zu, rühr« «inen Eßlöffel Mehl mit einem bis zwei Eßlöffeln frischer Sahne glatt und thue dies nebst einer Messerspitze von Liebig'i Fleifchextract an den Braten. Sehr wahrscheinlich. Sie: „Ich möchte nur wissen, was ei gentlich Eva gesagt hat, als sie ersvchr, daß sie das Paradies verlassen muß!" Er: „Wahrscheinlich hat sie das ge than. was Jede thut, wenn sie sich auf «in« Reise begibt: gejammert wie si« haben, daß sie nichts anzusehen hat!" 3