2 Unter ihrem Schutz. «IM W.». Saffewi. Wenn das nördlich« Suropa noch tief im Schnee vergraben liegt, dann herrscht an der Riviera schon der Früh ling wieder, Rosen und Veilchen blll im warmen Sonnenschein. Franz Hornig, auf Reisen für sein Haus, hatte von Italien aus einen Ab stecher nach Monte-Carlo gemacht und stand auf der Terrasse von dem Ca fino. von wo aus man einen der herr lichsten Aussichten auf die Riviera ge nießt. Da liegt das blaue Mittelmeer weit und unermeßlich zu Füßen des' Be schauers ausgebreitet und wälzt seine schaumgelrönten Wogen gegen die zer rissene Küste, bis in den wolkenlosen Himmel hinauf streben die steilen, grauen Felsen, ihre Abhänge sind mit Villen und Gärten übersäet, und in der klaren, sonnendurchleuchteten Luft Gebirgsdörfer, schwalbennestartig an die Berge geklebt und oft noch um ei nen zerfallenen Thurm aus der Sara zenenzeit gruppirt. Nach Osten zu schließt das weiß schimmernde Bordig bera das langgestreckte schmale Ufer ab, auf dem man den qualmenden Eisen- Stadt und dem Palast des Fürsten sich schroff und düster über dem kleinen be lebten Hafen und dem Häusermeer von Condamine erhebt. stenthum kommen, wollen hauptsächlich doch nur die Spielsäle sehen. Auch wenn sie nicht die Absicht haben, mehr als einige Goldstücke zu riSkiren, Millionen gewonnen und verloren wer den". Deshalb bemächtigt sich ihrer bald eine gewisse Unruhe, sie betrachten diesen herrlichen Fleck Erde, der mit seinen Palmen seinen prachtvollen deren balsamische Luft von exotischen Wohlgerüchen durchzogen ist, zu einem Vergleich mit dem Garten Eden Her ausfordert, nur mit einer Art von tigte Spielhölle!^ Rath geben: Gehen Sie überhaupt nicht allein. Wir alle sollten uns als Verbündete fühlen gegen diese Bank von Monte Carlo, die schließlich alles ausplündert, was hierher kommt." „Das könnte ich nicht sagen. Ich als kurzes Glück. Ich stehe nämlich hinzu. -sd ! „Setzen Sie lieber einmal für mich!" Geldtäschchen fünf Goldstücke. Es war Auf ihren Wunsch ließ er das Geld ste- Dann das Dopelte. Wieder wurde das Geld eingezogen. Nochmals 200 Francs sie folgten den anderen. »Sie spielen zu schnell, mein Lieber, Sie müssen sehen, daß Sie eine Se rie treffen, wie vorhin!" mahnte seine Begleiterin. Oder setzen Si« auf ein mal SOO Francs, dann haben Sie, Gesicht und sah si« an. «Nun, Sie haben wohl kein Geld Er hatte in der That sein Geld bis auf wenige Goldstück« im Portemon sanden sich noch 10,000 Francs. DaS G«ld gehörte nicht ihm, er hatte es für sein« Firma einkassirt. Als er aber das spöttische Gesicht seiner Begleite- Entschlossen griff er in die Brusttasche. schon lag der «rste Tausendfrancs schein auf Rouge. Roth verlor. Noch eine Note wieder gewann Noir. „ES scheint, als ob ich Ihnen Un glück bringe", sagte Madame Noiret. „vielleicht spielen Sie besser allein. Se hen Sie, dort wird ein Stuhl frei, setzen Sie sich, ich hole Sie nach einer ck>> i'li.ial'o!" Fort war sie. Er ließ sich am Tische nieder. Sein Kopf glühte, er mußte das Geld doch wieder haben, es war ja nicht sein. spielte die Zigeunerkapelle so lustig und die Sonne strahlte so hell und freundlich vom blauen Himmel hernie der, als ob es gar keine Sorge gäbe in der Welt. Er setzte sich an einen der kleinen Mormortische und'stützte den Kopf in die Hand. Jetzt kam ihm erst das Furchtbare seiner Lage zu Be wußtsein. Er hatte seinem Chef, der ihm volles Vertrauen schenkte, 10,000 Francs unterschlagen, und er sah keine Möglichkeit, sie zu ersetzen. Im Geiste sah er sich schon steckbrieflich verfolgt, gefangen, verurtheilt, entehrt! Nein, da war es doch besser... Der Revolver lag im Koffer... Er fühlte einen leichten Schlag auf seiner Schulter Madame Noiret stand neben ihm: „Endlich finde ich Sie wieder! Wa rum sind Sie so niedergeschlagen, ha ben Sie kein Glück gehabt?" Er erzählte ihr alles, sie hörte nach denklich zu. ' „Ja, dann müssen Sie weiterspie len", rieth sie schließlich. „Weiterspielen? Ich habe doch nichts mehr! Fünf italienisch« Hundertlire schein« im Koffer ist alles!" „Mehr als genug!" erklärte sie be stimmt. „Hier darf man nicht ver srankstück hat. Folgen Sie meinem Rath. Nehmen Sie jetzt ein kaltes Bad und darnach ein gutes Diner. Wenn Sie wollen, erwarte ich Sie im Restaurant in einer Stunde, damit Sie nicht wieder auf gefährliche Gedanken lommen, und nach dem Diner versuchen Unter ihrem tröstenden Zuspruch er holt« er sich, willenlos ließ er sich zu allem bestimmen; schließlich blieb ihm ja doch sein Revolver. Die starken Weine beim Diner hat ten ihre Wirkung gethan, seine Sor gen waren betäubt, und in einer Art von Uebermuth, den die Verzweiflung gie'bt, betrat er ziemlich spät mit Ma dame Noiret wieder das strahlend er leuchtete Cafino. Sie wollte seine Mascotte sein. Am „Trente et Quarante" war Rouge gekommen. Trotzdem setzte er Willen seiner die 500 Mal zu Ende. häuften. Nach dem sechsten Coup wurde ihm bedeutet, daß 12,000 Francs das Maximum seien, und Ma dame Noiret nahm 10,000 Francs für hen blieb. Gern überließ er ihr 1000 Francs für diesen Freundschafts dienst. Die Taille schloß mit Noir, hatte. 63,000 Francs.- Er stand auf und sah sich nach Madame Noiret um, aber sie «in« Viertelstunde Zeit. durch den Credit Ltwnnais die 10,000 i Antheil. Carlo verlassen wollte, wurde sie trau rig. Wohin wollte er jetzt.im Winter? Nirgends konn!e er sein Leben mehr ge nießen, als hier! Er brauchte ja nicht zu spielen! Mit verheißungsvollem Blick bat sie sie ihn, wenigstens einige Tage noch strigen Andenken zu schenken. Nach einiger Abwehr ließ sie sich über reden, und sie traten in den Juwelier laden neben dem Restaurant. Zwar kostete der Ring, für den sie sich endlich entschied, fast den zehnten Theil feines Gewinnes, aber schließlich verdankte er sein Glück doch ihr, sie hatte ihm sogar Karte zu den Füßen liegen sieht und sogar Korsika als dunklen Punkt am Horizont erkennen kann. Das war Stunde sollte er sie abholen, scher selbst spielen sollte er nicht. Indessen schon nach einer halben Stunde war e? ihm langweilig, allein zu sitzen. Die Plätze im Cas«! de Paris wurden leer. Alles ging ins Easino. Er wurde neugierig, ten, ohne daß sie es wußte, und bald war er auch in den Spielsälen. Bald fand er sie. Roulettetisch in Gesellschaft einiger Herren. Offenbar setzten dies« für sie, und lachte über die Gewinne, die man ihr reichte. Gekränkt ging er in einen anderen Saal und beobachtete das Spiel! Eigentlich war es dumm, daß er nicht spielte! Vielleicht konnte er we nigstens die 5000 Francs für den Ring wieder gewinnen! Zögernd fetzte er blieb im Verlieren. Das ärgerte ihn. Offenbar spielte er zu planlos. Man muß systematisch spielen, sagte er sich, und verdoppeln, einmal muß ja der Gewinncoup lommen. Aber an der Roulette kam er mit 1000 Francs be reits beim dritten Mal zum Maximum von 6000 Francs und zu spät sah er ein, daß er von vorn herein zu hoch pointirt hatte. Indessen jetzt mußte er aushalten, um die Gewinnnummer nicht zu verfehlen. Doch die kleine Marmorkugel «rwies sich durchaus un zuverlässig. Er setzte mit einer wahren Wuth, den Angstschweiß trat ihm auf die Stirne, seine letzten 6000 Francs standen auf Noir! Die Kugel fiel nieder. „I>>-ntf>-»is! NniiM i>uii' et Das Geld von einem der galonnirten Diener ein Glas Wasser geben, die einzige Erfri schung, die man im Spielsaal haben kann. So fand ihn Madame. Sie glück. „Hoffentlich haben Sie nicht Alles verloren?" fragte sie gespannt. „Doch, Clairette, alles, ich habe nichts mehr!" „Nennen Sie mich nicht Clairette, bitte", antwortete ße sehr liihl, „Sie sind ein Dummkopf, nehmen Sie mir nicht besser. Ich will Ihnen einen gu ten Rath geben, geben Sie wieder dort hin. wohin Sie gehören!" Und damit ließ sie ihn stehen. Wenn er wenigstens nicht die Dumm heit begangen hätte, seine Stellung auszugeben! Und dann Madame Noi rel? Aus ihr wurde er gar nicht klug! Sie hatte ihn zu hohem Spiel verleitet, vor dem Selbstmord und ge ben? Er hatte solche Geschichten gele ich konnte Ihren Brief nicht zur Post ne^sieüun/war"'geretlen" Dank! » Noch an demselben Mittag reiste er ab und schwur sich im Stillen, niemals wieder diese Hölle im Paradiese zu tetreten. Tie Prüfung. aus ven Schönen des Landes zu wäh len. Der alte König war des Scepters müde und hegte jchon lang« d«n G«- danten, dasitlb« in die Hand seines Sohnes zu legen. Zu einem König ge hört ober vor Allem eine Königin; darum war es ouch der Wunsch uno Will« d«s Alt«n, d«n Sohn möglichst bald >xrh«irath«t zu f«hen. Dies war aber durchaus nicht so einfach. Ein« haben, die wunderbar schön, aber nichl im Mindesten eitel war. Da «S zu da maliger Zeit sog«nannt« Stand«seh«n Ehren. Das war nun Alles soweit'recht gut, aber der hohe Freier hatte sich eine Eitelkeit ksitze. Zum Thronsaal führte nämlich ein« lang« Spiegelgallerie durch welche nun die Erwählt«, in Be gleitung einer Hofdame, in festlichem G«wande, mit königlichem Schmuck versehen, geleitet werden sollte, um os ficiell von dem Könige und seinem der neben dem Throne stehend« Kö nigssohn die herankommende Jung frau genau betrachten konnte, ohne selbst gesehen zu werde». Der vorgeschriebene Empfang war nun auf den nächsten Tag festgesetzt. Die schöne Auserkorene «rhielt «in prächtiges Gewand und bekam einen nen und Bewunderung erfaßte die Schön«, als si« sich in d«n Spiegel wänden erblickt«. So schön hatt« sie noch nie ausgesehen. Wie ein« geborene Königin. Si« drehte den Kopf bald rechts, bald links und tonnt« sich gar nicht satt sehen. Stolz erhobenen nur der alt« König. Ein« tiefe Ver stimmung lag in seinen Züg«n. Den noch war «r sehr gnädig und sagte, daß sein Sohn im letzten Äugenblicke sich wieder anders besonnen habe und er einstweilen noch ledig bleiben wolle. Die verdutzt« Jungfrau wurde hierauf huldreichst wi«d«r in ihre Heimath ent lassen, ohn« überhaupt den königlichen Freier nochmals gesehen zu haben. „Eigensinniger Tropf," sagt« nach ihrer Abreis« der alt« König zu seinem Sohn«, „eine Frau, wie Du sie haben willst, findest Du nirgends, aber thu', waS Du willst ich will Dir leine Vorschriften machen." Wieder r«ist« d«r Königssohn durch sein Land und wi«der brachte er eine schöne Jungfrau heim; jedoch sie er fuhr daS gleiche Schicksal wie ihre Schwester sie konnte dem Blick in der Spiegelgallerie nicht widerstehen und mußte die Heimreise antreten. Male zur Fahrt. Die Empfangsceremonie ging in der üblichen Weise vor sich. Die Auser wählte schritt, ohne den Kopf nach Nchste empfingen. Der Alte strahlte ausweinen der nächst:» T ge würd« die Lermäh lungsse er mit großem Prunk und lö- i t' ckel " e kapellmeister der Residenz componirle «ine besondere Jubelhymn«, die aller Orten g«spi«lt und gesungen werden sollt«. Die Hofsitte schrieb vor, daß Brauk und Bräutigam sich nach demEmpfanz nur noch einmal am Vorabend des Hochzeitstages sehen und sprechen durften. Zur festgesetztem Stunde nun erschien der hohe Bräut'gam im Em pfangsgemach seiner Zukünftigen. Er richtete vertraulich« Wort« an si«, bei denen di« Schöne imm«r fein sittsam di« Augen niederschlug. Ein Königs sohn kann auch zärtlich sein, und so kam es denn, daß er, neben ihr sitzend, mit seinem Arm sie umschlang und ihr schönes Köpfchen an sich zog. „Au," sagte da auf einmal die Braut. „Nun, was ist Dir denn?" fragte besorgt der Bräutigam. „Ach, mein Kopf thut so weh. wenn ich ihn nach der Seite drehe," entgeg net« sie, „ich habe nämlich «inen steifen Hals!" Bürger schüttelt«» di« Köpfe, Vermählung nicht stattfinden würd«. „D«r Königssohn will noch warten," hieß eS ja, und «r wartet heut« noch. Tie drei Feenkiuder. Von Pcler Corneliu». In alten, alten Zeiten, lange vor der Schlacht von Savowa, gehört« «ine mächtige, große Stadt zum Deutschen Reich mit einem wunderbar hohen Thurm, der wie ein Riesenfinger gen H.»nmel deutet«, und einem wilden Garten, der so groß war. daß vi«l lu stige Leute darin tanzen und viel Hir sche herumspringen und einsam« Kopf hänger darin lustwandeln konnten, ohne daß «ins dem andern auf den Fuß trat. Da wohnt« in einer kleinen Hütte eine alt« Botenfrau, die hatte sonst Schmerz und Lust in Brief und Zeitung, Weihnachtsgaden und Oster eier allüberall hingetragen, man kannte sie wi« Glockenton und Kuckucksruf, bei Alt und Jung war sie willkommen, man nannte sie schlechtweg „Die Ge müthlichkeit". Tie war nun alt und gebrechlich geworden, und, wie «s so geht, die Leut« vergaßen sie. Wenn auch wohl einmal tZrinS oder das An dere frug: '„Wo ist denn nur die alte Gemüthlichkeit hingekommen?", so siel es doch Niemanden ein, für sie zu sor gen, ihr «in kleines Scherfleiii. ein Opfer zu bringe». Und als sie fühlte, daß sie sterben mußte, ri«s sie ihr« drei Buben zu sich, den Franzi, den Hansi und das Nandl, und sagt«: „Kinder, ich muß sterben und bin arm und kann euch nichts vermachen, aber ich weiß was, und sag's euch, das bringt euch Ehr' und Segen, wenn auch nicht Gold und Nut, die machen ja nicht glücklich. Draußen im Gar ten sind dkei Vogelnester, die sollt ihr suchen und Jedem soll»«ins gehören. Du Franzi, kriegst das Nest mit d«r Wundernachtigall; wo die singt, da ist lein Herz so hart, es fühlt Wehmuth und Lust, und olle Menschen werden dich lieb haben um ihretwillen. Du, Hansl, bekommt die Grasmück', di« singt so geschwätzig und heiler, daß es Mädchen und Burschen in die Beine wird's immer heißen: .Noch 'n Wal zer! Hansl, noch 'n Walzer!" Für dich aber, mein liebes Nandl, ist die Lachtaube. Wer die hört, und wär' er noch so traurig, dem wird das Herz schütt«rn vor Lachen, und er wird wird's den Leuten fast wunderUch zu Muth werden, als lebte cur« alte Mut !!hurm, und alle Welt lauschte ent dem Uebermuth unverdorben«» Posse mit «iner Lachlust, d«r aAesEdle scheu Wesens und Geistes enthalten ist. möchten, weil gerad« in Werten dieser drei Wiener «ines von den Wah rzeichen ist, an welchen alle Fremde d«n iibethaupt kennt, so fühlen wir uns gedrungen, keine Gelegenheit vorübergehen zu lassen, um das Ewig: in dem Walten deutschen Geistes ge genüber den vergänglich«» Aenderun gen der Landkarte zu betonen. Ferdinand Naimuiid ist unser teut scher Gozzi; wenn ihn dieser durch sei ner« Form übertrifft, so hatte Rai mund das Glück, in Musikern wie Wenzel Müller und Conraoin Kreu zer Ergänzungen zu finden, welche der Gesamnu.virlung seiner Stücke den Sieg sickern. Während unsere Tieck und Platin in ihrein aristokratischen Gebahren Werke gaben, die nur lite rarisch wirklen, ohne Cigenthum deS Volles n'erden zu tonnen, so hat der praltische Dichter - Schauspieler kühn und naiv mitten ins BsltSleben hin eingegriffen und die unsergleichlichen Typen eines Valentin, eines Wurzel, eines Florian, für lange Zeit zu Lust und Behagen der Deutschen hingestellt. Wie der treucLehensmann in der deut schen Heldensage ist hier der treue Die ne», der sich selbst über den Herrn ver gißt. der wahre voltsthümiiche Held. Was he sen uns all« die Geistreichhei ten, die auf dem Papier stehen und in t«n zaub«risch«st«n Versen geschrieben sind! Menschen aus Fleisch und Blut, in Bewegung gesetzt zur Verkörperung der ewigen Lehre, daß Herzensgut« und Lieb und Tr«u« mehr sind, höh«r stehen als alleGüler der Welt, und das Alles aufgeputzt mit dem buntesten Wechsel vo» Erscheinungen und Scene- rien, durchzogen von lachender, harm -loser Laune das ist wohl ein Werk, eines Dichters werth, da kann sich Arm und Reich, Alt undJung'an dem selben, Alleif fließenden Born erqui cken, der wie unser Gerstensaft den Unterschied der Stände aufhebf. Der Dichter, dem so etivas gelingt, geht in die Adern der Nation über. Ein „Ho bellied" ist wie eine Grabschrift auf manches still« «hrenfeste Menschenleben, und manchem Deutschen mögen in den letzten Tagen und Stunden wohl noch di« Worte im Herzen summen: Da leg' ich meinen Hobel hin Und sag' der Welt Ade! An Raimund muß eine vollsthilm lich strebend« Dichtkunst imm«r wieder d«n Anknüpfungspunkt suchen. Äir wundern uns, daß bei dem Ueb«rfluß an Dichtern und Musikern nicht neue Tal«nt« sich hervorthun, lvelche die be wegenden Ideen unserer Zeit in phan tastisch«» Spielen anklingen lasten, die in dem Rahmen der Raimunö'schen Stücke beziehungsreiche poetische Ge bilde entfalten könnten. Ein hoch bcladeiicr Getreidewagen fährt in der tlcinen Stadl über vi« Straße und wie er gerade gefahren loniinl, ist der Zug da, keuchend und pfeifend, wie nur oie Züge von Klein bahnen in kleinen Stadien keuchen und Pfeifen können, damit die Frauen und Liebsten des Zugperionals es daß sie Essen uno Mund bereit hauen sollen. In demselben Augenblick macht das eine der beiden Pferde vor derGelreide fuhre einen Sprung, einen rasenden Sprung, der das halbe Geschirr zer reißt. Dann stürzt es, zappelt mit ven Hinterbeinen und bleibt still liegen. Der Thierarzt kommt sofort die Leute wohnen dort nicht weit in d