EilroMsche MilWim. Berlin. Prediger Georg Wil helm Schulze, unter dem Namen Thränenschulze" weit und breit be kannt, ist gestorben. Er hatte die Je suskirche in der Wasserthorstraße aus eigenen Mitteln erbaut und nahm sich Entgleisten an. Postdirektor Hilde brandt, Vorsteher des Briefpostamts in der Heiligengeiststraße, welcher schon als Feldpostmeister im Kriege gegen Frankreich hervorragende Dienste ge leistet und darauf das hiesige Packet poftwefen organisirt hatte, feiert« sein fünfzigjähriges Dienstjubiläum. Der bei dem Postamt 56 (Französische straße) beschäftigt gewesene Postgehttfe 1340 Mark das Weite suchte, wurde :n Wien verhaftet. Ein trauriges En de hat der S7jährige Klavierspieler Georg Nestle genommen, der seit 8 Jahren in dem Hause Hollmannstraße 27 ein möblirtes Zimmer bewohnte. Ursprünglich für den kaufmännischen Beruf bestimmt, widmete er sich später dem Studium der Musik und besuchte das Conservatorium in Stettin; seit maßen leben konnte. Schließlich aber gerieth Nestle in große Noth und er tränkte sich im Landwehrcanal. Wegen seiner Entlassung aus dem Dienst hat sich der 23 Jahre alte Stra deburger Straße 9 das Leben genom- Schläfe. Aus Furcht vor Obdach losigkeit hat sich der 36 Jahre alte, aus geln ertrunken ist der 40 Jahre alte Bureauvorsteher Otto Krause, der seit einer langen Reihe von Jahren bei Jahre alte Gummiarbeiter Berndt aus der Schulstraße 66. Mit einer Tän zerin flüchtig geworden ist der in der Jahre alte Eisenbahnbeainter Albett vier Kindern. Tilsit. Kaufmann Aron Bern stein meldete Konkurs an. Wegen Mordes und schweren Raubes, began gen an dem praktischen Arzte Dr. Hei^ Die von ihm eingelegte Revision wur de jetzt vom Reichsgerichte verworfen. Trink he im. Ein schrecklicher Unglücksfall ereignete sich auf dein Hose des Besitzers Albrecht. Der Trainsoldat Hobucher fand in einem Stall ein Gewehr, das er in der Mei nung, es sei nicht geladen, auf den Trainsoldaten Hollstein anlegte. Plötz lich krachte ein Schuß und Hollstein stürzte entseelt zu Boden. Hobucher Wehlau. Gastwirth Leiber aus Gauleden entleibte sich hier mittelst Revolvers. Wormditt. Ein Unglücksfall ereignete sich sich in Stegmannsdorf. Besitzer und Schmiedmeister Thied mann gerieth beim Einlegen in die in das Getriebe. Er wurde in das hiesige Krankenhaus geschafft, wo ihm die Hand abgenommen werden mußte. terchen eines Handwerkers, Alice Hert zing, wurde auf der Altstadt von der elektrischen Bahn überfahren und so fort getödtet. Elbin g. Aus Lebensüberdruß erhängte sich der 76 Jahre alt« Ar beiter Ferdinand Behrend. Im Schulgraben wurde die Leiche der 67 Jahre alten Wittwe G«hrmann gefun den. Die Gehrmann, deren Mann vor einiger Zeit starb, hatte sich den Tod ihres Gemahls so zu Herzen genom men, daß sie schwermülhig wurde und höchstwahrscheinlich in, diesem Zustande den Tod im Wasser gesucht hat. Flatow. In dem Weißwaaren Geschäft d«r verwittweten Frau Kreiss«kretär Neumann brach Feuer aus, welches das ganze Waarenlager tet. Graudenz. Vermißt wird der 15 Jahre alte Fleischerlehrling Johann Gr.' - Wol,. Arbeiter Karl Ulk in der Weichsel. Provinz Gommern. Stolp. Für insotvent erllärte sich Kaufmann Ewald Artschwager.— Mit 1 Jahr Gefängniß belegte dix Strafkammer den Schmiedegefellen Wilhelm Kettelhut wegen Urkunden fälschung, Diebstahlsund Betrugs. Stralsund. Der 78 Jahre alte Mentier Ferdinand H«rzfeld und seine 81jährige Gattin begingen das Fest Teschin. Plötzlich richtete er die Waffe Spielgefährten verhindern konnten, durch den Leib. Der Knabe würd« übergeführt. Zimckendorf. Bei dem Bran dc eines Tagelöhnerhauses auf dem hiesigen G.ute kam das 5 Jahre alte Söhnchen des Arbeiters Klinge, das gelke. Delve. Die Eheleute Heinrich Jacobsen und Frau feierten in selte ner .Rüstigkeit das Fest der goldenen Hochzeit unter starker Betheiligung. Der Mann hat an dem schleswig-hol steinischen Kriege von 1848 bis 1851 theilgenommen. Gard i n g. Deichgraf a. D. G. W. Riese aus Kating, der auf dem hiesigen Amtsgericht geschäftlich zu thun hatte, kam auf der Treppe des Amtsgerichtsgebäudes zu Fall unk er litt einen Bruch des Unterschenkels. Großbllttel. Amtsvorsteher Meyer, der bereits eine 12jährige Thä tigkeit hinter sich hat, ist auf weitere sechs Jahre zum Amtsvorsteher er nannt worden. Ho he nwest e d t. Bei der Wahl Mois. Stellenbesitzer Beier gerieth und der Arm mußte amputirt werden. N a Bade l. Knecht Christian^Dro der wurden verwickelt und der Körper des Unglücklichen schrecklich zugerichtet. Der Hals, ein Arm und beide Beine wurden gebrochen. Drobek war Vete ran von 1866 und 1870—71. Meseritz. Bei der Rückkehr von einem HochzeitSscste stürzte der Arbei ter Musiel in der Truntenheit von ei te. Hierbei ging ihm ein Rad üb:r den Kopf, so daß er sofort todt war. Nackel. Als der Flößer Kraal aus Ludwikowo sich mit seinem Floß unweit Josephkowo befand, löste ein heftiger Windstoß das Floß auf, so daß Kraak in's Wasser siel und unter das Holz gerieth. Obwohl er ein zu- Kindern^ Palendzie. Die Wittwe Heide torn von hier hat sich zwischen Gurt- Nixey. Der hier beim Gastwirth Güterbahnhof« verunglückte derHilss telst des Bremsholzes bremsen, als schalst. Professor a. D. Dr. Otto Se«- Bentheim. DaS Wohnhaus des Colonen Gerd Lammers in der nieder. Bremervörde. Das Wohn haus und die Scheune des AnbauerS de? Burgdorf. Durch den Lehrter Gendarm wurde hier der Tischler Himstedt verhaftet. Himstedt soll dem im Sorgenser Schützenfeste verletzten Haussohn Krack« - Weferlingsen di« tödtliche Wunde beigebracht haben. E«lle. In Gleiwitz ist der hier h«n« silberne Ehejubiläumsm«daille. Brockmann ist 77,, seine Gattin 74 Jahre alt. Schuß, der sich nicht zeitig g«löst hatte, den Tod. Die Wittwe und 4 Kinder betrauern ihren Ernährer. Recklinghause n. Auf der schine erfaßt und sofort getödtet. Köln. Gestorben sind: Dr. jur. R. Claessen, Generaldirektor der Köl- Besitzer des Reichshollen - Theaters. Aachen. Der Postkassirer Ver trag in der Postkasse von rund 25, MX) Mark ist festgestellt worden. Er war bereits vor drei Jahren, als er von Kassel nach Aachen versetzt wurde, län ger« Zeit verschwunden und litt da mals an epil«ptisch«m Dämmerungs haben einstimmig den Bürgermeister Voß, dessen Amtszeit demnächst ab wesen ging in Flammen auf. Praunheim. Während eines Streites warf der Fuhrknecht A. Voll seinen College» Wilhelm Niev« unter einen Lastwagen. Nie« wurde über- H « rs feld. Das hiesige Amtsge nes Otto auf, sich bis zum 1. April I. Wepler vollständig zerstört. Mitteldeutsche Staaten. Bernburg. Kaufmann Richard Labesehr stellte jeine Zahlungen ein. In der hiesigen Jute> pinnerei verun glückte der Heizer Borchers von hier. Mittel und rettete das Mahl, ivelches dann in schönster Harmonie verlief. Sachsen. tränkt. Neum a r k. In Folg« Genusses !h be/ A ?<- schwer verletzt. Oberreichenbach. EinenGr«is g. December 1801 zu Netzschkau gebo renen früheren Webers August Opitz. Er hat s«in Handwerl seit etwa 30 Jahren niedergelegt und sich nachdem Rützeng rü n. Als Brandstifter Leben, daß er von einem durchgegan genen Hund« zu Boden gerissen würd«, wob«! ihm das Rückgrat brach. Schönbrunn. Tödtlich verun glückte hier der Gutsbesitzer Christoph Müller dadurch, daß «r beim Einlegen von Garben in die Dreschmaschine ge rieth, wodurch ihm neben anderen schweren Verletzungen, die er erlitt, der Brustkasten eingedrückt wurde. Schwarzenberg. Im Haus« des Kaufmanns Jakob wurde der Dac hstuhl durch Feuer zerstört. Zittau. Die Frau des Ziegelei. Pächter? Kästner zog sich am Zieqelofen so schwere Brandwunden zu, daß sie verstarb. Hessen Z>armtladt. Bensheim. Finanz - Aspirant Georg Breitwiejer hierselvst würd« ein stimmig zum Stadtrechner von Alzey gewählt. Bingen. Ihr silbernes Ehejubi läum feierten Fuhrunternehmer Kranz Häuser und seine Frau Franziska, gcb. Dockendorff. ZI! ain z. Der Weinhändler G. Hirsch von hier, der auch als Schrift steller unter dem Namen Hartwig thä tig ivar, ist in itonstanz gestorben. Er hat der Stadt Mainz 100,000 M. ver macht. Dem Hofrath Boelel wurden Werth von 70,000 M. repräsen tiren, ferner sieben Stück Tausendmark- Seli g e n sta dt. Der Nestor der Gemeindepolizisten im Kreise Ossen bach, Polizei- und Ortsgerichtsdiener ler Rüstigkeit sein 80. Lebensjahr und jubiläum als Gemeindedien«r. Ebrach. Das Anwesen d«s Oel müllerS Andreas Kastenmiller ist ein Raub der Flammen geworden. Die Oekonomiegeväude, sowie die Stallung, ein Theil des Wohnhauses und sämim liche im Stadel ausgejpeicherten Fut vernichtet. Auch Vieh ist mitveivrannt. Erlangen. Zum städtischen Schulrath wurde der Bezirkshauptleh rer Dr. Graßmiiller hier gewählt. gestohlen. Kempten. In der tatholischen Kirche wurde der Taglöhn«r Alois Neumeister aus Poskowitze auf der That ertappt, als er «inen Opferstocl berauben wollt«. Mehrere Kirchenbe übergaben ihn der Polizei, die ihn hin- Königshofeni. Grabfeld. Nach kurzer Krankheit starb im Alter von 54 Jahren Gotteslästerung und Majestätsbeleidi- Oberst a. D. Ludwig Leythäuser ist im Alter von 83 Jahren dahier gestorben. ' Regensburg. Der Restaura teur F. Ruder ist von hier unter Hin- München Mitbesitzer des Cas6 - Re ren. Auch am Kopse wurde er schwer verletzt. Stu t ar t. Der 17 alte Verurtheilt wurden: wegen Diebstahls die 38 Jahre alte Taglöhnerssrau die 25 Jahre alt« Dienstmagd Anna Adelmann von Hegstfeld zu 5 Mona- Johann Fr. Ruthardt von Altdorf zu 1j Jahren Zuchthaus. Aldingen. Bei Streithändeln schlua der S 5 Jahr« alt« Fabrikarbei ter Karl Vo!z dem IS Jahre alten Mann starb nach wenigen Stunden. D«r Thäter wurde verhaftet. Altenst e i g. Konditoreibesitzer nung erschossen. Er verübt« die That Äsperg. Die Scheuer des Metz gende Wohnhaus ergriffen, dessen Dachstuhl zerstört wurde. Es liegt Brandstiftung vor. richts fordert die am 12. Oktober 1862 spätestens bis zum 23. April 1902 zu Förstner so aneinander, daß der erstere dem letzteren das Messer in die Brust stieß und diese? nun lebensgefährlich stellte sich selbst dem Gericht. Lörrach. Der s. Zt. mit 10,000 Wiesenthäler Bant hier, Joseph Dold lammer in Freiburg 1 Jahr 6 Monate Gefängniß. Mannheim. Durch einen Sturz vom Wagen wurde das zweijährig« Kind des Bierhändlers Herold ge tödtet. Dem Krankenhaus ent wundet. Pforzheim. Der 26jährige Steinbrecher A. Lenz fiel in ange link«n Unterkiefers zuzog. Wegen Sittlichkeitsvergehens wurde der' 64- jährige Commifsioncir G. A. Schule Haus stellt« der Arzt schwere Vor lag. Rathschreiber Peter Matt feierte sein Spei er. Frau Sibille Wolff, Wittwe des Regierung? - Registrators Wolff, feierte b«i guter Gesundheit ihren 90. Geburtstag. Sodawasser- I. Kriegshauser ist von curs eröffnet. Kaiserslautern. Hilfsschaff ner Jnfelsberger von hier verunglückte vom Trittbrett geschleudert wurde. Man fand ihn todt auf der Bahn strecke. Reisender Emil Reis wird Landshut. Bei der Schmidt 'schen Dreschmaschine von Hütschen hausen, welche bei Posthalter Pall- Schäferhof. Der hiesige Glas- Wirthschaft B. in's Wasser zu stürzen. Vionvill«. In dem Nachbar- Paul Hesse (Firma Alex Hesse) von Mestl i n. Fehrer, Küster und ger amtlicher Thätigkeit in den Ruhe stand. Von diesen 62 Jahren wirkte Mamerow 47 Jahre in Mestlin. Die hiesige Stelle wurde vom Klosteramt Dobbertin dem Lehrer Wendt in Klä den verliehen. Neuen b u r g. Auf Astederfeld verstarb ein alter Veteran von Anno Achtundvierzig, Christoph Pieper in seinem achtzigsten Lebensjahre. Westerstede. Beim Wirth wurden die Pferde des Mühlenbesitzers I. Meyer daselbst scheu und brannten durch. Dabei wurde der Linter des Hamburg. Dem Sielarbeiter Krup wurde bei den Sielarbeiten am Neuen Pferdemarkt durch eine herun terstürzende Holzwalze der Kopf zer schmettert. Der Tod trat alibald ein. Der in der Goethestraße wohnend« seinen in der Schumannstraße belege nen Stall, um sein Pferd zu putzen. Dabei wurde er vom Schlage getroffen und verstarb auf der Stelle. Der in der Hopfenstraße 5 wohnhafte Arbei ter Raums glitt auf der Treppe aus und stürzte die Stufen so unglücklich tuts, ist im Alter von 70 Jahren plötz- Eichberg. Tagelöhner I. Frey, 86 Jahre alt, hat sich erhängt. Gossa». Baron Max v. Scherer, welcher kürzlich verstorben ist, hat der Winlelriedstistung ein Legat von 20,- 000 Francs vermacht. Langenthal. In der Bleicherei der Firma Gugelmann ck Co. brach Liestal. Zum vierten Lehrer Hierselbst wurdeLehrer Arnold Tschopp aus Waldenburg gewählt. Schnhder. Neuntirch. Hier ist im Alter von 94 Jahren Pfarrer Heu>- ZZatur. Wien. Das Ehepaar Franz und Josefine Rosulek, Ziegelofengasse wohnhaft, feierte die goldene Hochzeit. Näherin Bertha Willner hat in der Wohnung ihres Geliebten, eines Bron gestorbcn. Zerwürfnisse mit ihrem Ge liebten waren das Motiv «des Selbst mordes. Monteur Leopold Stief- No. 15 bei einer Gasexplosion schwere Brandwunden. Im Keller des Ge mischtwaarenhändlers Herm. Hehdn, Ottatring, Fröbelgasse 15 wohnhaft, «xplodirte durch Verschulden des Lehr lings Franz Schwarz ein Faß^mit Grades, Herr Heydn leichte Verletzun gen. In der Frauenstrafanstalt zu Wiener-Neudorf ist die Gattiii und Mitschuldige des Mäbchenmörders Franz Schneider, Rosalia Schneids, mer 1891 mehrere Dienstmädchen er mordet, die Rosalia Kleinrath, Marie Hottwanger und Friederike Zousar. digt. hängt. Mansardenfenster öffnete und so aus ein«r Höhe von 10 Metern auf die Straße fiel. Um den Pariser Stra ßenmarkt für wohlfeiles Spielzeug von fremdem, vornehmlich deutschem Ein fluß zu befreien, verordnete der Poli zeipräfect, daß zum yächsten Weih nachtsmarkte kein Bvulevardbuden besitzer Spielzeug, das schon in Vor jahren betannt gewesen ist, verkaufen dürfe. Gleichzeitig ladet der Präfect die kleinen Fabrikanten, sowie die bewerb ein, bei welchem nur Spielzeug im Werthe von fünf Centimes bis drei Francs zugelassen wir> Die preis gekrönten und empfohlenen Objecte sollen als Massenartikel aus den näch sten Weihnachtsmarkt gelangen. Der Präfect Lepin« will alljährlich solchen Wettbewerb veranstalten. — I m Augustwurde aus der ihm allerlei Neues zu erzählen wdßicn, so eines Tages auch von der Ankunft eines steinreichen Fremden, der im Ho tel Marini wohne und unglaubliche Summen für alte Bilder zahl«. Felici fing an, sich vorsichtig zu erkundigen, und erfuhr, daß ein gewisser Ferrari der Vermittler sei. Richtig erschien er auch bei d«m, und nach sehr langen durch Felici's Mißtrauen bedingten Unterhandlungen kam man überei», daß Felici und zwei Andere das Bild um 10 Uhr Abends in's Hotel bringen sollten, wo ihnen der Fremd« 10,OVO Lire aushändigen werde. Sie sielen Dame, bekannt unter dem Kose namen Katinitza, deren Reize vi«le L«beinäiiii«r Athens noch immer unwi derstehlich fanden. Die würdige Dame hatte im vergangenen Jahre das selt same Unglück gehabt, ihr hoch versicher tes Hab und Gut dreimal hintereinan der in Flamme» aufgehen zu sehen, und stets ihre Bersichirungsgelder er halten. .. Aber diesmal, wo ihr« Mö bel ebenfalls wieder außerordei»!lich hoch versichert waren, ging die Sach« doch schief. Ihr Bruder, der im Auf trag« der schönen Katinitza das Feuer angelegt hatte, wurde verhaftet. D i« d r e i ßi gj ä h r i g e Pa riser Tänzerin Alice Alix, «in« Bel gierin, die mit ihrem bürgerlichen Namen Marie Elisabeth Grielens hatte mit de», Stallmeister und bereiter einer Pariser Reitschule, Mauric« Martin, einem ausfallend hübschen und viel umworbene» Bur schen. ein Verhältniß, dessen Kosten ausschließlich sie bestritt. In Neuilly bei Paris hatte sie ein« hübsche Woh nung, di« sie mit ihrem Geliebten theilte, doch gab sie dieselbe aus, als sie in Foules, einem anderen Pariser Vororte, ein bescheidenes Engagement aiinehniin iilußtc. Dort lernt« sie ein Student, der Sohn eines hohen Be amten. keiinen, der sich in sie verliebte und ihr «ine prachtvolle Wohnung auf dem BoulevarH des Batignollcs in Paris miethete. Diesem reichen Ver ehrer zuliebe wurde nun Martin ver abschiedet. Sie gab sich zu diesem Zwecke mit ihm ein Rendezvous in einem Hotel der Rue Calvados ii» Clichy, schenkte ihm 1000 Francs, da mit er seine Schulden bezahle, und gab ihm außerdeni noch einige werih volle Andenken. Im Anfang der Un terredung benahm sich Martin sehr ruhig und ging scheinbar auf den Vor» schlag der Tänzerin, den Verkehr ab zubrechen, ein. Beim Abschied jedoch und stieß es der Tänzerin bis an's Hesi in's Herz, so daß sie auf der Stelle todt blieb. Alle Recherchen der Abend verließen die Russen das preu ßische Gebiet mit ihrem Gefährt. Die Verbindungsstraß« zwischen den beiden Grenzorten wird gegenwärtig umge pslastert und dort bekamen die Russen mit dem Steinfetzmeist«! Mohr Streit, weil dieser ihnen das Fahren auf d«r polizeilich gesperrten Straße unter sagte. Sofort lösten si« von ihrem Wagen die Rungen und schlugen da mit so lange auf den Steinsetzmeister los. bis dieser besinnungslos liegen blieb. Rittergutsbesitzer Brandt, txr diesen Vorgang beobachtet hatt«, Heß sofort den Gendarmen Krayczy be nachrichtigen. der auch in kürzester Frist zur Stelle war. Unmittelbar vor .dem Grenzübergänge gelang es ihm, das russische Gefährt einzuholen. Kaum war er d«n Pferden in die Zü gel gefallen, als die Russen wiederum die Rungen von ihrem Wagen lösten und damit über den Sicherheitsbeam ten herfielen. Obwohl auch er in der Nothwehr von seiner Schußwaffe Ge brauch macht« und einen seiner Geg ner an i>er Schulter verwundet«, wurde er doch überwältigt und sehr schwer verletzt. Die Attentäter sollen zu ei ner Zs»d« der gefährlichsten Schmugg ler jener Gegend gehören. Die Stadt Bayonn« er lebte neulich das seltene Schauspiel eines Stiergefechts ohne di« vom Thierschutzverein so h«ftig beanstand«- ien Picadores! denn letztere hatten diesmal auf einem Automobil Platz genommen. Die Idee stammt« von Henry Deutsch, demselben, der den Deutsch - Preis für die Lustschiffer ausgeworfen. Von dem Luftballon in's Automobil ist oft nur einSchritt, daher denn Deutsch mit den Picadores in die Arena einfuhr, um selbst bei der Tauf« seiner Idee Pathe zu stehen. Große Dinge versprach man sich von d«>n Versuch, nicht allein, das Ver schwinden der Gaulschinderei, sondern auch die «ndgiltige Einbürgerung des spanischen Nationalsports in Frank reich und zumal in Paris. Freilich hatte man eine bei dies«m Sport in «rster Linie interessirte Perfönlichleit nicht im Voraus über fein« M«inung befragt, d«n Stier nämlich; statt das Automobil auf seine Hörner zu spie ßen, drehte «r ihm einfach den Rücken, und zwar in der richtigen Erkenntniß, daß, wenn «r früher alt« Klepper von höchsten» einem Achtel Pferdekraft vor sich hatt«, er eS jetzt mit einemßadross« von wenigstens 30 gesunden Pserde iräften zu thun habe; er dachte daher, wie ZValstaff, daß der bessere Theil der Tapferteit Vorsicht sei und riß auS. Jndess«n mögen nicht alle Stiere so tlug sein; möglich ist es daher immer hin »och, daß der Versuch erneuert 7