Fremde Schuld. Roma» vcn M. PnM-Brook. (4. Fortsetzung.) Langsam tri-b das Fahrzeug dahin. Hans Demming verging sast vor Un geduld. Wi:, nxnn er zu spät kam und Hannah gegangen ivar, ohne daß «r ihr noch einmal die liebe Hand hätt« drück!» können? Wie, wenn Brink mann sie doch «mein Unwürdigen über ließ. der ihre Unschuld und Unerfah renh-nt mißbrauchte? Es wurde ihm bei dem Gedanken siedend heiß, und «r war froh, als endlich das Fahrzeug di« „Elbe" erreichte. Auf sein lautes Ahoi «rschien nach langer Z«it ein die Wach« habend«! Matrose, der s«n verant wortliches Amt wahrscheinlich im Schlaf ausübte. Er rieb sich, über di« Störung verdrießlich, die Augen, «r -klärte auf die Frage d«s jung«» Herr» nach fein«m Capitä», derselbe s«i an Land gegangin und lehr« schwerlich vor Abend h«im. Die junge Dam«, nach d«r H«rr Fl«mming frag«, s«i mit ihm, desgleich«» «in Herr, der si« habe obholen wollen. Auch d«s Fräuleins Gepäck habe man mitgenommen. Di« Auskunft befriedigte den arm«n Hans leinesw«gs. Hannah war fort. Das war die Hauptsache, über der «r alles Uebrige vergaß! Eigentlich hätt« er sich in des Mäd chens Sinne freuen müssen, daß Brink mann keinen Anstand genomm«n, sie ziehen zu lassen. Seine Sorge hatt« sich demnach als unbegründet «rwi«sen. Im tiefsten Innern fühlt« der junge Mann, daß «r «ine B«hind«rung Han nahs geradezu ersehnt, nun war ihm die Geliebte so unnahbar fern gerückt und die Roll« ihres Schützers, als den «r sich im G«ist schon gesehen, si« wäre so süß gewisen! In diese Gedanken vertieft, bemerkt« «r kaum, daß er das Land «reicht«. Der Schiff«r zog d«n Hut und streckt« die Hand aus, seinen Obolus zu em pfangen. Hastig b«fri«digt« Hans den Mulatten, sprang an's Land und stand rathlos da, von Furcht und Hof fnung hin und her geworfen. Ob er das junge Mädchen noch wieixrfah? Er lief im Hafen auf und ab, der Kopf brannte, di« Füße schmerzten ihn, und er fand k«in« Spur, nicht einmal in Gedanken, wo er si« suchen sollte. „Elb«" schlug plötzlich an sein Ohr. Der Mann kam aus einer der am Ha- Nordland. Ueber Mittag hält sich hier de», sowie d«m schweren roth«n Land- Wein tüchtig zuzusprechen. Auf ein« einladende Handbewegung nahmFlem ming Platz, doch wies «r Sp«is« und Trank energisch von sich. ~Si« möchten wissen, wo Fräulein sort: „Sie sinden mich im Zustand eines rechtschaffenen Aergers vor! Traf Al les doch so «in, wie ich geahnt! Der spielte dieser Lump in unserem Falle nur di« Rolle eines Hels«rs, welchem Umstände er es verdanlt, daß ich ihn '^H den chr die neue Heimath zu Theil nxr den ließ!" „Was soll nun aber aus ihr wer den?" Hans richtete sich auf und heftete den Der zuckte die Achseln. „Am liebsten nahm« ich das arme Kind graden Wegs mit mir zurück. Ob sie ab«r .dazu Lust verspürt? Auf Rosen war sie auch wohl nicht gebettet die letzte Zeit." „Könnt« ich das Fräul«in sprechen?" Wieder zuckteßrinlmann ausdrucks voll die Achseln. „Ich weiß «s nicht. Mir gegenüber will sie nicht mit der Sprache heraus. Vielleicht hat sie zu Ihnen mehr Ver trauen, vielleicht auch irr« ich mich, und «s druckt sie sonst nichts wie ihre trau rige Verlassenheit. Versuchen Sie im merhin Ihr Heil!" Hans verließ das Gemach. Drau ßen suchte er sich einen der zahlreich umherlungernd«n Di«n«r, dem er fei nen Wunsch, das fremde Fräulein zu sehen, vortrug. Obwohl das deutsche Clubhaus in streckend. „O, lassen Sie mich! Ich fen ist." „Nicht mit Geld, nicht mit Alnio- noch jüngerer Herr, empfing ihn herz lich und versprach, des Mädchens Wohl im Auge zu behalten. Am nächst«« Tag« sollt« seine Frau sie zu sich holen, um Hannah l«nn«n zu lernen. Auch zur Erlangung eines einstweiligen Un terkommens rieth «r Hans, das junge Hannah Holthaus sah mit nassen Augen den Freund von dann«» ziehen, eine Lücke in ihr Leben reißen, das fühlte sie tief. Nachdem Hans Flem niing das feste Versprecheil von ihr er- N»r ihn d«r An blick der Cidada alta, jenes Theiles der Stadt, der, von Orangen- und Bana- User hin, mit unerschöpflichem Reich thum an edlen Hölzern allerlei Art. Wo man den Wald ist de^ So also würde "sein künftiges Arbeits feld beschaffen sein. Er war beglückt, die junge Kraft zum ersten Mal bethä tigen zu können, in Verhältnissen, von habt.^ — Ziel setzte. In Villa nova, der Endsta- Fkmming'schen Pflanzung ehrerbietig begrüßte. „Dir Wagen ist noch nicht wieder rück?" chöZ die Hannahs noch so unzivei felhaft sein, für seine Eltern blieb die Thatsache, daß sie sremd, ohne Anhang in dieses Land gezogen, im best«n Fall «in Abenteuer, das ihnen jenes arme, schlecht berathene Kind aus ewig fern halten würde. Hans seufzte tief aus Herzensgrund. Er sah den harten Kamps vor sich und nahm sich vor, in diesem einen Falle nicht zu weich«n, niemals dem Vater seinen Willen zu aus wi« zum Schwur. Er würde einst, vielleicht «rst in ferner Z«it, vor die Ge liebte treten und mit aus dem H«rzen kommenden Worten um ihre Liebe fle hen, bis sie ihn wiederliebte. Dann g«gen Morgen in «inen kurzen, unruhigen Schlaf. Herr Hintz« wtckte ihn. Noch in b«!m Anblick des prächtigen Ge spannes das Herz auf. Er war ein großer Pferdeliebhaber, der es lebhaft sehbare Tabalfelder, deren Blätter sich „Ein Theil der Felder ist zur Ernte Arbeit mit heran. Zum Glück fehlt's T)" ' Chef st t lang hingestreckter Raum, dessen Dach eine Anzahl offener, verschließbarer zeigte: der An nele. Nicht Iveit von diesen Gebäuden sah man etwa fünfzig kl«ine, ebenfalls weiße Häuschen, deren jedes in einem mäßig großen Garten stand. In ihm zog der zeitige Besitzer die zum Leben nöthigen Früchte, als Reis, Kaffee, Zuckerrohr und andere im Süden vor kommende Pflanz«». D«r herrschaft liche Garten der Haci-nda Hilda indeß Blumen ging ein fast betäubender süßer Dust aus, der schon von Weitem sich bemerllich machte. Hans Flemming sah das Alles näher und näher kommen, er hätte aufjubeln mögen vor Freud« und Lust. Ihm war, als «mpfind« er für dieses schön« ! Land, das ihm gastlich die Arme öff- nete, schon Heimathgefühl«, als gebe es j k«in größeres Glück, als auf dieser ihm ! zugehörigen Scholle s«in Haus zu gründen, in das er einst, vielleicht schon bald seine Hannah führen könne. Di« alte Welt, das Elternhaus, Beides v«r sank hinter ihm. Er war am Ziel! Auf dem Rasenplatz«, der sich vor j sich unter Leitung des Inspektors, der ein T«utscher war und Baumann hi«ß, d!« zur Pflanzung g«börigen Leute vcr- sammelt. Der einfahrende Wagen > wurde im Nu von einer Schaar dunkel i gelb- und weißg«fichtigerM«nschen um l ringt, di« schrieen. Wie fragend wen i dete der neue Herr, dessen Hand d«r Jnsp«ctor gefaßt hi«lt, sich an di«fm. «twas deutsch. Möchten Si« ihnen «i- Jnspector zum Schluß, di« Leul« s«st- Mischling«. „Man hat sein« Noth, d«n Frieden unter ihnen zu erhalten," bestätigte Hans Flemming schlief in dieser Nacht den süßen Schlaf der Er schöpfung, und in seine Träume Gefahr von einer Schaar gelbgesichti ger Mulatten drohte. Mit ein«m Schrei erwachte der jung« Chef. Presse fertig zu fein, dann wurden di« gepreßten Blätter in tzroße Ballen ver schnürt, gegen Wasser und Luft forg- Gehalt. Zerstückle Blätter, Abfälle selbst, sowie das Sortiren große Sach kenntniß. D«r junge Ch-f sah zum er sten Mal «in, wie vi«l ihn. »och zum tüchtigen Handelsherrn fehlte, und sein Ehrgeiz wurde wach. Er sah, daß ihm noch viel zu lern«n blieb, und «r lernte mit Eifer und mit Lust. Zu seinem großen Bedauern sah «r die Tage kom- Hintze viel zu früh, er würde ihn schwer entbehren müssen. Sein Stolz verbot ihm aber, dies dem alten Herrn zu gestehen, im Gegentheil, «s stachelte ihn an, sein Bestes zu thun, man sollt« in B/einen den Abgang des bewährten Leiters in keiner Weise spüren. Vor Allein fiel «s Hans Flemming schwer, sich mit den Leuten zu stellen. schein Maßstab zu messen, es gehörte Uebung dazu, mit ihn«n auszukommen. Von Ansang an war ihm unter den Negern einer aufgefallen, den «r zu sei nem persönlichen Dienst bestimmte. Dieser, ein herkulisch gebauter Mensch mit osfen«m, gutmüthigem Gesicht, Cäsar genannt, war auf die ihm wi derfahrene Auszeichnung nicht wenig stolz und bemüht« sich, seinem H«rrn nehmen, ihn selbst nach Bahia auf's Schiff zu bringen. Das sei er Herrn Hintze schuldig, meint« «r auf dessen leif«n Protest hin. Die Ernte >var im vollen Gange und eigentlich d«r Herr unablömmlicher denn je. Doch das lümmerte Hans nicht. H«rr Hintze konnte freilich nicht ahnen, daß ein Magnet feinen Chef in di« Haf«nstadt zog, der stärler ivar als Pflicht und Arb«itsfreude, ja stärker als Hans Flemming selbst. Männer und Frauen umringt«n d«n Wagen, schüttelten ihr«m alt«n Herrn die Hand und versprachen das Beste für genS achtete» feiner nicht. Der Alte, dem «ine Wehmuths thräne das Auge trübt«, dachte sorgen wohnenden deutschen Freunde» Ab schied zu nehmen. Die beiden Herren verabredeten, sich im Clubhauje zu che» öffnete die Thür. Gottlob, das Fräulein war zu Haufe und in ihr«,» Zimmer. Hans folgte dem Mädchen auf dem Fuß« und trat gl«ich hinter ihr in das (L«mach. Hannah hatte nicht Zeit gehabt, sich von der Ueberra schung zu erholen, helle Freude strahlt« aus ihren Augen, das liebliche Gesicht färbte sich und nicht/hatt« si« «s s«hlen lassen, Alles HanS lrampste sich das Herz zufam fein Glück, seine Arbeitskraft, all' fein« fühlt« jetzt, daß Äll«s, was er mit stal len, und Hans erfuhr zu s«inem Schmerz, daß auch ihr jetziger Ausent halt sie niederdrücke. Zwar ihr Haus wirth war ein brav«r Mann, dein jcine L«hrthätigk«it wenig Zeit sür seine junge Hausgenossin übrig ließ. Dage gen paßte die Frau, eine derb«, robuste Deutsch«, in k«in«r Weise zu ihr. Si« z«igt« sich neugierig, ängstigte das gend und Un«rfahrenheit bezeickMte, zu n«hm«n. U»ausges«tzt drängte si« zur Annahm« einer Stelle, obgleich sie wußte, es biete sich keine zur Zeit. Al les sei besser, bekam Hannah zu hören, als ihr« Abhängigkeit von einem frem den jungen H«rrn! Sie wolle glauben, daß Herr Flemming «s ausnahmsnxife ehrlich nieine, in der Regel pflege das nicht der Fall zu sein! sprang auf. Sein Antlitz blitzte ein ungewöhnlich entschlossener Ausdruck auf. Er bot d«m über diese Plötzlichk«it «rschrockcne» Mädchen be schwichtigend di« Hand. „Auf morgen, Fräulein Hannah," Er hätte leinen Augenblick länger bleiben könne»! Es überwältigte ihn. Sein stolzes Li«b, »i,' üb«rmülhige, Koch lieble er si« noch heißer, nur noch (Fortsetzung folgt.) Es l«bt oft auf zu großem Fuß, Wer kleinen Füßchen schön thu?, muß. Für die Küche. Taubensuppe. Einig« alte Tauben werden geputzt, in Hälft«n ge gute Aleijchschüssel. Speck -Om« l e t t«. Ein halbes 12 —17Eßlöffel Milch klar, quirlt dies braten«» St«ck und bäckt di«fe Om«- lette auf beiden Seiten hellgelb. Diese Portion wird auf zw«i Pfannen ge backen und reicht für acht P«rfon«n. Ei«rsp«ise. Auf ein« Person rechnet man zwei Ei«r, wiegt sie indessen jedes Ei einen Eßlöffel Milch, «twas Salz und Pfeffer. Di«s olles wird Eierspeise sofort servirt. Kaltes Fleischgericht.— ftl tuppelförmig arrangirt hatte So bleibt das Gericht mehrere Stunden lang stehen, um sodann servirt zu w«r- Chow-Chow. Gemischtes von Tomaten, Meerrettig, Kraut und Pses« hat. 2 Eßlöffel auf 1 Quart Essig, kaltes Wasser hinzu. Endlich stäubt Grün«K o h l r a bi. Bon 3—lV Höhlungen füllt man jung«, ausg«- fchält« Erbf«nkerne, bind«t die Deckel mit Faden fest auf jeden Kopf und setzt nein Viertel Pfund Butter auf. Man Wasser, bestreut «s mit Salz und dämpft es, sest zugedeckt, I—lj1—1j Stunde weich. Dann nimmt man di« Kohlrabi füllt. die Köchin küßtest!" — Eh.'gatt«: „Ich 3