Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, August 29, 1901, Page 6, Image 7

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    6 Ter Mater.
«o» Björnstjenie Björns»»,
' Thord Oeweraas, von dem hier er
zählt w«rd«n soll, war dtr Mächtigste
in seinem Kirchspiel. Hoch aufgerich
tet und ernst stand er eines Tages im
Studirzimmer des Pretsgers.
.Ich habe einen Sohn bekommen."
sprach er, „und möchte ihn taufen las
sen."
„Wie soll er heißen?"
> „Finn nach meinem Vater."
I „Und die Gevatter?"
Sie wurden genannt; es waren die
besten Männer und Frauen der Ort
schaft, aus der Familie des Mannes.
„lst sonst Etwas?" fragte der Pre
blicke ganz still.^
d t
zwölf Uhr Mittags."
„Ist sonst Etwas?" fragte der Pre
diger.
„Sonst nichts."
Der Großbauer drehte die Mütze, als
und sah ihm in die Augen:
„Gebe Gott, daß Dir das Kind zum
Segen werde!"
stand Thord wieder in der Stube des
„Du hältst Dich gut, Thord," sagte
der Geistliche, den» er sah keine Ver
„Was hast heute Abend
»Verden soll!"
„Er ist ein flinker Bursche," sagte
der Geistliche.
„Ist sonst EtwasZ" fragte der Pre-
Gefolge heute Abends."
„Ich wollte das Aufgebot für mei
der Ortschaft."
Protokoll.
sagte der
Prediger.
„Weiß schon, aber der Junge ist
mein einziges Kind, ich wollte Alles
Der Prediger nahm das Geld in
„Das ist nun das dritte Mal, daß
Du wegen Deines Sohnes hier stehst,
Thord." 's
Vierzehn Tage nachher ruderten
Vater und Sohn bei stillem Wetter
über's Wasser nach Storliden, um die
hebt sich, um sie zu befestigen.
Im selben Augenblicke gleitet das
Brett, aus dem er steht, aus, er schlägt
„Faß das Ruder," ruft der Vater;
erstarren.
„Wart, wart!" ruft der Bater und
rudert schnell auf ihn zu.
» « » !
Seit jenem Tage war wohl ein Jahr
vergangen. Da hört der Prediger spät
eines Abends zur Erntezeit Jemand
die Thür des Hauses berühren und
vorsichtig nach dem Thürgriff tappen.
über.
Thord; er setzt sich.
Auch der Geistliche setzt sich und
wartet auf das Begehren des Besuches;
lange war es still.
Da spricht Thord:
„Ich h»be Etwas mitgebracht, da!
ich gern den Armen geben möchte; eS
Er erbebt sich, legt Geld auf den
Tisch setzt sich wieder. Der Pre
dig-.c zähl! es nach.
„Das ist viel Geld," sagt er.
ist die Hälfte meines Hofes; ich
Stille; dann fragt er sanft:
„Was gedenkst Du nun zu thun,
Thord?"
„Etwas Besseres."
So sitzen sie eine Zeit lang; Thord
richtet.
Da spricht der Geistliche still und
langsam:
„Ich denke, daß Dein Sohn Dir
zum Segen geworden ist."
„Ja, nun denke ich es auch selber,"
sagt Thord.
Er blickt auf und zwei Thränen
rinnen über sein Antlitz.
Unverbesserlich.
Professor (der sich einen neuen
Schirm gekauft, als ein Platzregen
losgeht): „Das ist fatal, jetzt hab' ich
vergessen, zu fragen, wie der Patent
verschluß zu öffnen ist!"
VerhältnißmSßig
„Aber hör' mal Kleiner, wem
bringst du denn diese unheimliche
Menge Bier?!"
Selb st verrath.
Tourist: „Daß aber die Forellen
gar so theuer sind?"
wird?!"
Bauernfuhrwerk im 20.
Jahrh un dert
oder: Die Heimfahrt vom Biehmarkk.
Gemüthlich. Richter:
„Ihre Strafliste iveist bereits 23
Jahre Zuchthaus auf." Alter Gail
ner: „Ne schöne Zeit, Herr Amtsrich
ter, nich wahr, nu sollt ich mich eigent
lich zur wohlverdienten Ruhe setz-n
Ritter vom Bogen.
Wenn man heutzutage von Bogen»
»nd Armbrustschützengesellschaften re
den hört, setzt man dabei unwillkürlich
tung der „guten alten Zeit" handelt.
Was sollten auch heutzutage Bo
gen oder Armbrust als Waffen zu be
deuten haben? Und doch giebt es noch
eine ganze Reihe von Vereinigungen,
die diese veraltete Waffenübung pfle
gen. Vereinzelt kommen oder kamen
sie wenigstens bis vor Kurzem auch
noch in Deutschland vor; häufiger ha
ben sie sich indeß in Frankreich, Eng
land und Belgien erhalten. Im Gan
zen mögen die betreffenden Vereine >n
den erwähnten Ländern 50,000 Mit
glieder zählen; Frankreich allein weist
in seinen verschiedenen Schützengilden
30,000 „edle Ritter vom Bogen" auf.
Im letzterem Lande bildet denn auch
daS Bogen- und Armbrustschießen ei
nen richtigen nationalen Sport. Die
Vereine sür Bogen- und Armbrust
schießen finden sich in Frankreich
hauptsächlich in den nördlichen De
gend von Paris. Der älteste von ihnen
geht bis auf das Jahr 1769 zurück; er
hat sich ganz in seiner ursprünglichen
Spitze des Zuges.
Weise bis auf den heutigen Tag erhal
ten und umfaßt «inen Kreis von Män
nern, die unter sich gute Kameradschaft
und einen anständigen, ehrbaren gesel
ligen Verkehr Pflegen wollen ein
Stückchen mittelalterlicher Romantik
inmitten der modernen Demokratie.
Thatsächlich bilden bei ihm, wenn auch
mit Beseitigung de« allzu Veralteten,
die Satzungen aus der Gründungszeit
die unverrückbare Grundlage für die
heutige Leitung. In allen diesen Ber
einigungen finden sich Bürger, Hand
werker und Landleute zusammen, um
miteinander auf dem Fuße der Gleich
heit, zugleich aber auch in einer Form
zu verkehren, die auf die höheren Er
fordernisse des Lebens Rücksicht
nimmt.
Die Schießübungen finden auf zwei
erlei verschiedene Art statt, als Schei
ben- und als Vogelschießen. Bei den
Scheibenschießen wird entweder aus
eine feststehende oder auf eine trans
portable Scheibe geschossen. Bei den
Uebungen der ersteren Art (tir au
schaftsmitglieder oder „Ritter" in ei
nem „Schießgarten", das heißt an ei
ner rings eingefriedigten, jedem pro
fanen Blick entzogenen Stätte. Die
Scheibenstände bestehen aus einer Art
von Holzhütte, deren Wand mit Stro
hbündeln möglichst dicht und gleichmä
ßig ausgepolstert ist, und einem in ihr
vor dieser Polsterwand angebrachten
Die Distanz, aus welche geschossen
wird, beträgt gewöhnlich 100 Meter.
Das Schießen auf nicht feststehende,
wird in Frankreich nur von wenigen
Gesellschaften gepflegt. Häufiger
kommt es in England vor.
Gel") befestigt sind. Die letztere Art
Verwendung kommen.
Schießen a u 112 „P a i l l a 112 o n S".
Jedes Jahr treten die verschiedenen
des (I<? U»,i
c>u?t) führt. An den Schießen oieser
Art betheiligen sich gewöhnlich Ver
bände von je 20 Vereinen, und zwar
derart, daß das Schießen jedes Jahr
abwechselnd an einem Orte stattfindet,
an denen die Vereine ihr« Sitze Häven,
so daß jeder Ort alle 20 Jahre nur
der Verband nur 18 Vereine, so findet
das Schießen nur alle 18 Jahre an ei
nem und demselben Orte statt. DaZ
„Bouqu«t" ist Eigenthum deS Provin
zialverbandes; es besteht aus einer
kostbaren Vase, die «inen Strauß aus
künstlichen Blumen und Federn ent
hält. Sie wird stets ein Jahr lang
von dem Vereine desjenigen OrteS auf
wahrt, an dem das letzte Schießen statt
gefunden hat.
Wenn der Tag deS Wettschießens
herannaht und der Verein des OrteS,
an dem eS stattfinden soll, das Bou
quet von dem Vororte zu übernehmen
hat, schickt er an alle Vereine ein Ein
berufungsschreiben, in dem alle ?ed>!^
der Preise, dazu das Programm der
festlichen Veranstaltungen. An dem
anberaumten Tage wird dem Verein
tes der Blumenstrauß in feierlicher
Weise überreicht, der dann, von weiß
gekleideten jungen Mädchen getragen,
geschulterter Waffe.
Glieder der Vereine mit ihren Familie
n
angehörigin Zulaß erhalten. Da»
Preisschießen dauert in der Regel sechs
Wochen die Preise Gold
feste gewonnen. Sobald der König
proklamirt ist, empfängt er die Jnsig
nien seiner Würde; es wird auf den
blößen vor ihm das Haupt. Jedesmal,
wenn der König schießt, müssen die
Ritter sich ihm zu Ehren in Positur
stellen und die Kopfbedeckung abneh
men. Es herrscht die Sitte, daß jeder
Schütze, bevor er einen Pfeil abschießt,
sein Gesicht den übrigen Rittern zu
wendet, den Kopf vor ihnen neigt und
die Worte spricht: „Ich grüße Sie,
Wenn ein'Ritier stirbt, so ist es
Sitte, nach der Rückkehr vom Begräb
niß ihm zu Ehren aus dein Schieß
stand ein Trauerschjeßen abzuhalten.
Ein solches findet manchmal auch bei
Persönlichkeit statt. So oft es statt
findet, auS welchem Anlaß auch im
mer, werden die Standscheiben mit
Traueremblemen versehen.
große Ovationen gebracht. In den
Kreisen deS Militärs sowohl wie im
Volke genießen die Radfahrer, denen
Maj. G>?rardmitStab.
thieen. Das Hauptverdienst daran hat
Major der unermüdlich an
der Vervollkommnug des Militärrades
arbeitete und in W«rt und Schrift stets
von neuem auf die Vortheile des RadeS
steht auS 1 Lieutenant, 1 Unterlieute
-22 Sappeurs, 1 Mechaniker und 3
Radreparatur.
Werkzeugen. Diese Truppe soll der
Eavallerie vorauseilen und ihren Weg
von Hindernissen säubern, zerstörte
Brücken wiederherstellen, Eisenbahn-
und Telegraphenlinien u. s. w. brauch
in Sedan, Major selbst. Die
bin Naturwunder.
Daß die Allmutter Natur ein« große
Zauberin ist, weiß der am besten, der
ihr« Wunderwerke mit Mikroskop und
Fernrohr, mit Retorten und Spektral
apparaten untersuchen kann, denn ihre
jeder, der mit offenen Augen durch die
Welt wandert, allüberall ihr« Zauber
werte. Ein solches Naturwunder ist
res in Argentinien gelegen. Dieser
seltsam« Stein, der etwa 20 Fuß hoch
ist und gegen 7000 Centner wiegt, hält
sich seit Jahrhunderten in der Schwebe,
kleinen Punkt auf seiner Unterlage
.ruht. Aber der Stein steht nicht unbe
weglich st'!' außerordentlich
Der bewegliche Stein,
langsam hin und her, unmerklich zwar
niger Entfernung von seinem Stütz
punkt eine Flasche hinlegt, die dann
nach kurzer Zeit von dem schweren
Steinklotz, der sich auf sie niedergesenkt
hat. zerdrückt wird. Höchstwahr
durch die Sonne hervorgerufen, die eine
ungleiche Ausdehnung der einzelnen
Theile zur Folge hat. Durch diese un
gleiche Ausdehnung aber entsteht eine
ttv« die Massen des Steines verschieben
sich etwas, so daß der Schwerpunkt
verändert wird und der Stein sich da
her dementsprechend anders lagern
muß. Es ist seltsam, daß Wasser
und Luft, die ja beständig das Gestein
zernagen und verwittern, und die ja
doch unsere ganze Erdoberfläche im
Laufe der Jahrtausende verändern,
das Naturspiel zu Tandil noch nicht
zerstört haben.
Tie Heilkraft des Lichtes.
gen der Menschheit erscheint das Licht
und wir begegnen schon früh der Vor
stellung, daß das Licht ein« heilend«
Kr«st habe. Das Licht wirkt durch die
Vermittlung unserer N«tzhaut direkt
anregend aus unser Nervensystem.
nen, ist nun aber kein einheitliche?
Ganze, sondern setzt sich aus Wärme
strahlen, leuchtenden Strahlen und
kleine» Umwege vor Augen führen.
Wie unangenehm ist es, wenn ein kost
et a s'sag e b on ne n
bar«s farbiges Kleid in kurzer Zeit in
der Sonne „verschossen" eine Wir
kommt. und wie dankbar sind wir wie
der diesen Strahlen, wenn sie uns das
wohlgetroffen« Bild unserer Lieben auf
die photographische Platte zaubern.
Selbst am eigenen Körper kann diese
Wirkung der Strahlen recht empfind
lich zum Ausdruck kommen, wenn wir
„sonnenverbrannt" aus der Sommer
frische heimkehren, so verdanken wir
das nicht, wie der Ausdruck vermuthen
läßt, der Sonnenwärme, sondern den
chemischen Strahlen. Die wichtigst«
Eigenschaft der chemisch wirksamen
Strahlen des Sonnenlichts und deS
starken elektrischen Bogenlichts besteht
nun darin, daß sie im Stande sind,
Bakterien in allerkürzester Zeit abzu
tödten, und da sich unter diesen klein
sten Lebewesen eine große Zahl von
Krankheitsmengen befindet, liegt der
Gedanke nahe, diese Lichtstrahlen zu
Heilzwecken zu benutzen. Das Innere
des Körpers ist den Strahlen ja nicht
zugänglich, aber auch in unserer Haut
können Krankheitskeim« eine höchst ver
heerende Wirkung entfalten, und die
Haut ist einer Bestrahlung überall
auszusetzen. Das Verdienst, auf diesem
Gebiete als Bahnbrecher gewirkt zu ha
ben, gebührt dem dänischen Forscher
Professor Finfen in Kopenhagen. Un
ter den durch Bakterien bedingten
Massage bei elektrischem
Licht.
Hautkrankheiten nimmt der Lupus, die
sogenannte „fressende Flechte", eine
Sonderstellung ein, weil er außeror
dentlich verbreitet ist und tiefgreifende
Zerstörungen der Haut bewirken kann,
wodurch so manches Menschenantlitz
für ewig entstellt worden ist. Gegen
diese verheerende Tubertulofe der Haut
richteten sich zuerst die Lichttheilversu
che Finsens, und seine Heilresultat«
sind so gute, daß man seit Kurzem auch
an der Universität Berlin ein Institut
sür Lichtbehandlung nach Finsen er
öffnet hat. Bei der Behandlung mit
Sonnenlicht wird dasselbe durch eine
große Sammellinse auf der erkrankten
Hautstelle concentrirt. Um möglichst
die chemischen, ultravioletten Strahlen
zur Geltung kommen zun lassen, ist die
Linse hohl und mit einer blauen Flüs
sigkeit gefüllt. Zum Wegdrücken deS
Blutes wird eine Bergkrystallkapsel be
nutzt. welche beständig von einem
Strom kalten Wassers durchflössen
wird, um die Wärme abzuleiten; au
ßerdem hat Bergkrystall die Eigen
schaft, mehr chemisch wirksame Strah
len hindurchzulassen als Glas. Diese
Kapsel muß während der Dauer der
Bestrahlung, meist eine Stunde, dau
ernd an die Haut gedrückt bleiben, dies
wird durch ein elastisches Band er
reicht;, es stellte sich jedoch bald als
nothwendig heraus, jedem Kranken eine
Wärterin beizugeben.
Bei der Behandlung mit elektrischem
Licht werden Bogenlampen von 40,000
Kerzen Stärke benutzt, deren Licht
durch Bergkrystalllinsen concentrirt
wird, außerdem werden die Wärme
strahlen noch durch eine Wasserkühlung
ferngehalten.
Zum Schutz gegen dos starke Licht
tragen Patienten und Wärterinnen
dunkle Brillen.
Die Leute finden selbst das anstö-!
Big, daß du nirgends anstößt. I
Alteßeidenschast.
einen Kuß!"
Förster: „Schau Weiberl, sie kam
mir halt so schön in die Kußlinie."
Früh übt sich. >
Piccolo (der zufällig kassirt, für
sich): „Bei dem Fremden habe ich mich
Wirksame Abhilfe.
Herr: „Sehr wahr! Aber wissen Sie
was. Gnädigste? Hängen Sie meinen
Schnauze! dazu da faßt keiner mehr
hin!"
Kein Roß trägt so viele
reiter als der Pegasus.
Die Physik lehrt, daß man auf der
„schiefen Ebene" Kraft spart, aber an
Weg zusetzt; auf der „schiefen Ebene"
des Lebens wird die Kraft verschwen
det und der Weg gekürzt.
Der eine trägt's, woran der andre
stürbe,
Mit Geistesgegenwart;
Den einen klopft die Faust des Schick
sals mürbe.
Den and:rn hart.
Tiefsinnig. Dame (zum
Professor): „Ja, Herr Professor, mein
Professor: „Hm ich hatte einen
Kollegen, der ist gerade an feinem Ge
burtstage zur Welt gekommen."
Edler Wettst r e i t. 1. Bari-
Wenn ich erst unterwegs bin, singe ich
von Berlin bis Posen."
—Beruhigen sprechen
meinen?" „Bewahre! Ei giebt
Ber Ihnen noch genug Schwindler!"
Die klassische Köchin.
Madame: „Ihre Zeugnisse sind aber
nicht besonders!" Stellensuchende
Köchin (pathetisch): „Natürlich: Es
liebt die Welt das Strahlende zu
schwärzen, und das Erhab'ne in de»
Staub zu zieh'n!"