2 Maina und Onkel Zchmitt. Gestern war Mama's Geburtstag, Sie hat wieder geweint. Vor einem Jahre war sie immer vergnügt Warum nur Papa nicht gekommen ist? So lange ist er verreist. Ich frage Mama gar nicht mehr nach ihm, d«nn wird immer trauriger. - Wir haben zwei Pensionär«; der «ine heißt Oskar; er ist Sextaner, zu ihm sage ich „Du". Zu dem anderen sage ich „Sie"; er heißt Herr Schmitt und ist ein möblirter Herr, wie die Mine sagt. Oskar ist neun Jahre; er ist aber nicht stärker als ich. Wir haben uns heute mächtig gehauen. Warum?... Er sagt, Mama sei eine geschiedene Frau! Er soll nur ganz still sein; er hat gar kein« Mama, und f«in Vater ist schon lange todt. Zwei Windbeutel und drei Mohren köpfe habe ich gegessen; Herr Schmitt hat mich zum Conditor geführt. Er ist riesig nett; ich soll „Onkel" zu ihm sagen. Wie ich aus der Schul« komme, sehe ich auf einmal Papa an der Straßen ecke! Na, die Freude! Ich falle ihm gleich um den Hals und geh« stolz mit ihm nach Hause. Mama ist furcht bar erschrocken, als wir beide ankom hat sie auch wieder. Aber manch« Menschen weinen vor Freude, sagt Herr Lorenz, unser Lehrer. Gegen Abend ist Papa wi«d«r nxggefahren. Onkel Schmitt kam und wollte sieht. Onkel Schmitt ist sehr gut; oft sitzt er noch lange bei Mama, w«nn wir schlaf«» g«h«n; dann spricht er englisch mit ihr; das nennt man Con verfationsstunde; Mama kann viel bess«r englisch als er. Wir gehen jetzt alle Tag« weit spa zieren; ich mit Oskar voran; Mama und Herr Schmitt hinterher. Morgen ist mein Geburtstag, wenn ich doch einen Flitzbogen bekam«! Was wird mir nur Onkel Schmitt schenken? Ge stern, als ich die Thür zu s«inem Zim mer ausmacht«, steckte er schnell ein Ein großer Kuchen mit neun Lich tern; ein ganzes Regiment Bleisolda ten und «in schönes Buch von Mama; von Oskar einen Ball; von den Tan ten eine Kiste mit Apfelsinen, Choco lade, Strümpfen und Kuchen; der blaue Anzug ist von Großmama; ich soll in den Ferien zu ihr kommen. Onkel Schmitt hat zwei Flaschen Wein spendirt zur Bowle; er hat mit jetzt „Du" zu ihm und „Onkel Ri chard". Mit Mama hat er auch Brü derschaft getrunken; er sagt „Tante Er ist „Jurist"; das ist etwas sehr Gelehrtes. melier Swdent?" „Hoho, mein Junge, meinst Du Respekt aus; ich bin Jurist!" Er lachte dazu. „Also bist Du doch etwaZ und Was hast Du?" „Was ich habe?" Er zog die mit kann man sechs Mal hintereinan der schießen. Wenn er stirbt, soll ich de-, Revolver haben, sagt er. „Na. da muß ich aber sehr lange Jahr," sagt Herr Lorenz; „Onkel Ri chard ist erst fünfundzwanzig Jahre und hat einen kleinen, schwarzen Sicknurrbart. Mein« Armbrust ist fein, aber w«nn sie kaput ist und bei mir geht alles kaput dann taufe ich mir einen Revolver; ich habe ja zwei Goldstücke in der Sparbüchse." » « » Gestern Abend haben Mama und Onkel immerzu gerechnet, „Es geht nicht; das Exempel stimmt nicht/ teufjtf Mütterchen. und beide schienen Mark Miethe, 18V0 Mark Haushalt. 160 Mark Steuern... und so geht das ist ja ganz richtig." „Kleines, kluges Kerlchen!" der O nkel nickt« lächelnd. f d' s lb« Onkel Richard hat zwei Tag« zu Bett gelegen. Komisch! Der Doctor hat zu Mama gesagt, Onkel Richard sehr oft; d«r Onkel könne gar nicht krank sein bei dem Appetit. Jetzt zielt ganz gesund. Mädchen/hat ein langes weißes Kleid Was ist denn eine Depesche? Im mer wenn so «ine Depesche kommt, ist krank. Armes Mütterchen! alle Ursel zu Bett brachte, küßte sie Mama!" „Und für Onkel Schmitt auch!" „Nein, für den nicht!" Und sie ballte die Faust und sah grimmig an Am liebsten bin ich im Pferdestall. Als ich heute mit Oskar kam, lehnte Johann, der Gärtner, an der Stall etwas besser, „det kommt bloß von de Revolvers her; so 'n Ding knallt kaum und schießt gleich maufetodt!" „Pst!" machte Martin, „da sind di« Johann re t. un es schießt gleich Und das Todtschi«ßen ist lebensge fährlich. ... Ans dem Haremsleben. In hoh«m Maße beschäftigt das Haremsleben seit Jahrhunderten die Einbildungskraft der Abendländer. Vom Zauber märchenhafter Romantik umflossen erscheinen uns die „Verbote nen", die „Unzugänglichen". Harem, arabisch „i'l tuu-im", heißt das „Ver boten«", „Unverletzliche". Es hält sehr schwer, Zutritt zu der Frauen wohnung eines vornehmen Muselma nen oder gar des Sultans zu «rlangen. Denn mit größter Sorgfalt hllt«t d«r echte Moslem dreierlei: Frauen, Schmuck und Wohlgerüche. Es ist seine feste Ueberzeugung, daß diese drei „Dinge" sich besonders gern verflüchti gen. Die Bewohnerinnen der Harems sind höchstens für di« nächsten männ lichen Anverwandten sichtbar. Will ein unglücklicher Zufall es, daß die Gattin oder Lieblingsfilcrvin «ines Rechtgläu-/ bigen von einem anderen Manne un-! verschleiert gesehen wird, dann sind ihre guten Tage gezählt. Es soll so-l gar vorgekommen sein, daß ein schönes? Weib, dessen Gesicht ein Europäer ohne Verhüllung erschaute, von dem eigenen Gemahl auf der Stelle erschossen wurde. Nur so glaubte der Musel mann, die Ehre seines Hauses wieder lichtn Mißtrauens gegen die Frauen. Konfucius sagt, der Geist eines Wei bes ist mit Quecksilber, ihr Herz mit Wachs zu vergleichen. Der weise Bid« pai, d«r als Verfasser der „Pantscha tantra" gilt, einer im zweitenJahrhun- greifen. Obwohl die Mohamedanerinnen ein streng abgeschlossenes Dasein führen, kann man den Harem doch keineswegs beschränkt ist. seine Gebete im eigenen Heim verrich ten. Die Moslem - Familie erhebt sich schon mit Sonnenaufgang. Wäh- Pflichtet ist. Nach dem Frllhinahl geht man den ganzen Tag sich selbst über lassen. Man hat volle Freiheit, Be sein. Die Türkinnen wissen einen ge müthlichen Kaffeeklatsch sehr wohl zu schätzen, wenngleich sie eine wirkliche Passion für den duftenden Mokka nicht haben. Die „Faulheitsprinzessinnen", wie man oft bezeich- Frauen der höchsten Stände besitzen große Fertigkeit im Nähen, Stricken und sogar im Spin sterin im Fabriciren von Näschereien aller Art ist. Auch die Wartung und Pfleg« der Kinder nimmt die Zeit der oft noch sehr jugendlichen Mütter in Anspruch. Aus Eifersucht und aus Furcht vor dem Einfluß des „bösen Auges" überlassen selbst vornehme Türkinnen nur selten ihre Kleinen der Dienerschaft. Versteht es zum Bei spiel ein« untergeordnete Sklavin, dem Kinde ihrer Herrin niedliche Kunst stückchen beizubringen, die es dem Papa vormacht, dann könnte es sich ereignen, daß der entzückte Bater aus purer Er kenntlichkeit in Liebe zu der schönen Wärterin entbrennt. Das heilige Ge setz schreibt den Müttern das „Stillen" als Pflicht vor und jede Anhängen,, des Islam, von der Kadhn, der Ge mahlin des Sultans, bis zum Weib des «infachen Hamamdfchi herab, er füllt diese Pflicht gewissenhaft. diuernden Festlichkeiten, die vor dem Eintreffen eines kleinen Weltbürgers veranstaltet werd«». Zu j«dem größe ren Harem aehör? «in aeräumiger 'r Traiialt wird bei den Mohamedanern vollzogen, ehe das Brautpaar sich auch nur einmal gesehen hat. Der Ehe candidat oder dessen Stellvertreter be findet sich mit den männlichen Angehö rigen d«r Braut und dem Priester in einem Vorzimmer des Harems, wäh rend die Braut mit ihren weiblichen Anverwandten hinter der geschlossenen Thüre des Nebengemaches steht und die vorgeschriebenen Fragen beantwortet. Die Neuvermählte muß dann viele mengeschmllckten Baldachin zur Schau sitzen. Nach Beendigung der Feierlich keiten darf sie der Gatte zum ersten Mal sehen und in sein Heim führen. Im Allgemeinen hat es die Orienta lin garnicht so schlecht in der Ehe. Sie wird mit großer Rücksicht behandelt und ist unumschränkte Gebieterin in ihrem kleinen Reich. Niemals dürfte ein Moslem seine Hand gegen eine Frau erheben, denn im Koran steht ge schrieben: „Du sollst kein Weib schla gen und wäre es mit einer Blume ..." Der islamitische Gesetzgeber hat übri gens sein Möglichstes gethan, um die Dauerhaftigkeit der Ehe zu sichern. Ein« Sur« des dem „siebente» Him mel" entstammenden Buches l«gt es dem Muselman an's Herz, seine Ge mahlinnen nie an Zärtlichkeiten Man gel leiden zu lassen. Nach den beher zigenswerthen Aufzeichnungen der schönen Aischa, der Lieblingsgefährtin des vielbeweibten Propheten, wird der Gatte, der seine Frau durch eine Lieb tosung erfreut, von Gott zehn Gnaden empfangen. Wenn er sie an die Brust zieht, erhält er zwanzig, und wenn er sie küßt, gar dreißig Gnaden. Doch nicht immer herrscht im Harem eitel Lust und Fröhlichkeit. Wie übe.- all in der Welt spielen aucy !n den vor nehmen türkischen Häusern Intriguen aller Art. Haß und Eifersucht wan deln die für gewöhnlich so indolente Türkin in eine Megäre, die vor dem Gebrauch von Mordwaffen und Gift nicht zurückschreckt. Unter den „Ver botenen" «ines reichen Orientalen geht mancherlei vor, was nicht immer in die Oeffentlichkeit dringt, Eunuchen geben sich nur in seltenen Fällen zum Werk zeug verbrecherischer Anschläge her. Meist ist es eine Sklavin, die sich von ihrer Herrin zur Ausführung eines mörderischen Vorhabens anstiften läßt. Neid. , Eine Dame stand am Hotelplatz und wartete auf die Elektrische. Sonder bar, daß sie nie kommt, wenn man ein« Sie ging aufs Trottoir zurück und mustert', die Auslage eines Seidenla dens, Dann, als der Wagen lam, trat lie langsam wieder auf den Fahr vanim und stieg, das zierlich geraffte ein und nahm den ersten Eckplatz. Als der Wagen sich schon wieder in Bewegung gesetzt hatte, schwang sich noch eine Dame hinauf, die in großer Eile angestürzt kam; sie wäre beinahe zurückgefallen, weil ein Bücherstapel, d«n sie unterm Arm trug, sie in der Bewegung hinderte, und sie sank athemlos in die Ecke, der anderen Da me gegenüber. gleichgiltigen und dennoch musternden Blick, den fremde Frauen für einander haben. Dann nahm die Hastige ein Notizbuch und kritzelte etwas hinein mit nachdenklich lraus gezogener Stirn. Ohne aufzusehen, zog sie mechanisch ihren Nickel aus der durch Ueberla stung starl erweiterten Faltentasch« und streckte ihn hin. Die andere Da me entnahm ihrem Juchtengeldtäsch chen «inen Fünfziger und ließ dem Schaffner ein kleines Trinkgeld. Beide Damen waren an der Grenze der Jugend. Aber die gepflegt« Er scheinung der Einen, ihr üppiger Haarknoten, ihr frischer Teint, ihre elegante Figur würden ihr immer die Bezeichnung „eine junge Dame" ein- getragen haben. Während die Lehre rin, überhastet, abgearbeitet, grau lich, nur „ein ältliches Mädchen" war. Ihre Erscheinung war nicht häßlich, . aber sie trug das Gepräge des Beruss s weibes. das kein« Zeit hat, mit sich selbst liebevoll umzugehen. Der Hut war sicher nicht vor dem Spiegel auf gesetzt; am Kleiderrock war «in Stück I Stoßband mit Stecknadeln befestigt, die Handschuhe waren s«hr abgcgrif» fen. ! Die andere Dame war, von dem ! schwarzen Federhut bis zu den schma-' ' len Lackstiefeln, gepflegte Correctheit. ! Sie hielt ewen Leihbibliothcksband im ! Der Beilchenstrauß an ihrer Jacke ent ! sendete süßen, frischen Hauch. Wieder trafen sich die Blicke der bei- men einen wärmeren, persönlichenAuS ! „Trude! nicht wahr —es ist doch > Trude B." saate die Elegante und streckte liebenswürdig ihr« Hand aus. Etwas kühler legt« die Lehrerin ihre hinein. „Allerdings daß ich Dich nicht gleich erkannt habe, Margot! Aber ich bin kurzsichtig, und achte auch nicht sehr auf die Menschen. Ich habe so wenig Zeit." „Du bist also wirklich Lehrerin ge worden?" fragte Margot und streifte mit flüchtigem Blick den Stapel Hefte. „Freilich, schon seit sechs Jahren. Aber erst seit ein paar Wochen bin ich hier es ist eine Verbesserung. Ich .Drum habe ich Dich auch noch nie ge sehen! Ich wohne schon lange hier, feit meiner Verheirathung. Mein Mann ist a. D." „Ah so! Ich las Deine Heiraths- Letzte." „Ja, andere Anzeigen haben wir nicht gemacht," sagte die junge Frau mit gedämpfter Stimme, Und aus den Augen verliert. Und in der Schule waren wir doch so befreundet. Ich glaube übrigens, Du warst es, die das Schreiben aufgab." „Es ist aber doch hübsch, wenn das Schicksal einen wieder so zusammen führt," meinte Margot. kriegt man nichts Ordentliches mehr. Ich fahre bis zur G.-Straße." „So? Ich kann auch noch ein Stück sagte Vorübergehen grüßend zu Margot: „Also auf Wiedersehen heute Abend in den Meistersingern." .Das Früblingswetter ist fast Z» schön, um ins Theater zu gehen", sagt» Margot erläuternd zu Trude. „Aber als wir es verabredeten, war es noch re, sagte ich ab." Die Lehrerin vermied es, die Ju gendfreundin anzusehen. Sie hatte Angst, der Neid möchte ihr zu deutlich aus den Augen sehen, der brennende Neid auf die Frau, die Zeit hatte, Schönes zu genießen, ihren Neigungen „Du mußt mir die Freude machen, mich einmal zu besuchen," sagte die ten Zeiten plaudern." , „Sehr gern", sagte die Lehrerin; „aber sehr bald wohl noch nicht ich habe so wenig Zeit." Es genirte sie, und doch sagte sie es beinahe trotzig. Mochte die wohlhaben ts reizte sie, es zu sagen. Auch die andere sah sie mit einem sonderbaren Blick an. War es Mit hatte. Was müßte das für ein Hochgefühl sein, dachte die arme Reiche, sagen zu können: Ich habe keine Zeit! Wirklich etwas Ernsthaftes zu thun zu haben, etwas, das gethan werden mußte, und umhertrieb. Sie that wohl di«s und das. Ab«r das Meiste unterblieb in dem lähmenden Gefühl: Wozu? Wem nützte es? Es blieb eben so gut unge than. Noch nie hatte sie ihre Luxusexistenz so als Schmach empfunden als jn Die Lehrerin stand auf. „Also, wenn Du kannst, kommst Du einmal, nicht wahr? 8.-Straße 15", sagte Margot nochmals.^ Nebenstraße hinein. An der nächsten Ecke verließ Mar got den Wagen. Mit langsamen, Straße zurück, die sie eben gefahren. Sie war zu dem Besuch Sie konnte ihn ja auch gut ei säumte gar nichts. Ob die Frau«n sich noch einmal et was erzählen würden? Kaum. Ei lag «twas Unüberbrückbares zwischen ihnen der schmerzende, sengend« Neid... Art. „Zu einem Schneider kommst Du in die Lehre? Aber Du wolltest doch ganz bestimmt als Goldsucher kw«teren Ein wand zu machen hatte, schritt man zur Vertheilung der Zettel. Während der nächsten Biertelstunde war nichts zu hören, als manchmal ein leises Geki cher; endlich waren alle fertig, die Zet tel wurden gefaltet, in eine Schale ge worfen und einem Herrn zur Verle sung übergeben, der zum erstenmal in der Gesellschaft war und die Hand schriften nicht kennen konnte. Er nahm „Egoismus". Die Damen lachten und schrien „Bravo", die Herren schienen gekränkt. Der Vorleser suhr dann fort „Unlini irt, also Herr, Neugierd«." Nun lachten die Herren beifällig, Zettel war von einem Herrn. Sein Urtheil lautete „Ueberspanntheit". Dann kamen zwei Damenansichten, die auf Seite der Herren laute Entrü stungsrufe erregten: „Eitelkeit und Rücksichtslosigleit". Aber die nächsten beiden Schriftstücke gaben zu allgemei ner Heiterkeit Veranlassung, sie stamm ten von einem Herrn und einer Dam« th«il« sie selbst oder das andere Ge schlecht betrafen. Als der letzte Zettel vorgelesen war, hatte der, der das Spiel vorgeschlagen Papier zusammen und v«rlllndete das Resultat. „Die Haupteigenschaften der Männer," las er, „sind nach Ansicht zen wir lieber." „Halt," sagte der Vorleser, „poch ei nen Augenblick. Ich habe zwei Zettel vergessen. Sie sind von einem Herrn und einer Dame und lauten „Selbstlo sigkeit" und „Güte". Di« Zettel waren gar nicht da, aber der Vorleser war ein gutmüthiger Mensch. Darum erfand er sie. Jetzt wurden auch alle wieder sehr vergnügt und tanzten bis in den grau enden Morgen. Tic Zar» - Kapelle. Die Baptisteiilapelle In Fressing» field, Suffolk, gehört wahrscheinlich nen. Einegute Freundin. Alte Jungfer: „Ich das^ Le blichs!?"" " Fein ausgedrückt. „Nun, unser Freund Robert hat sich wohl sehr reich verlobt?" „Ja, das will Milchhändlers." Durch die Blume. Geck: „Ich möcht« wohl wissen, ob mich Ihr Vater als Schwiegersohn haben möchte." Dame: „Aller Wahr scheinlichkeit nach. Papa ist stets an der«» Ansicht als ich." Dil! fremde Sprache. genwart und Zukunft lag auf dem Wasser; denn er hatte sich zum Feld« seiner Thätigkeit den Hasen erkoren. pen und Laternen sein« Spezialität. Da das Wasser keine Balk«n hat, so Mitwirkung seines Freundes, des Jol» spruch. Seiner Meinung nach be herrschte Th«dje Düßler sämmtliche Sprachen der Welt, und es war sein feststehender Grundsatz, die Mannschaft aus Schiffen fremder Nationalität in ihrer Muttersprache anzureden. Als er daher das Deck «ines englischen Stea je Düßler zu d«m ihm entgezenkom menden Matrosen: „Do you sp«ak eng lish?" „Ues Sir," antwortete dieser. „Wöll, so frog mol den Käpp'n, ob doar any reparativ!, neuthig wier an lamps, lights, lanterns," sagte Thedje. Der Seemann begriff und entfernte sich, um den Kapitän zu holen, welcher auch nach einiger Zeit erschien und eine reparaturbedürftige Positionslaterne mit sich bracht«. Denn er kannte den sprachgewandten Thedje Düßler schon feit vielen Jahren. „Good morning, Käpp'n, how do you do? Is de lantern twei? Let me see," rief Thedje dem Kapitän entge gen; und während er die Laterne sach verständig untersuchte, suhr er fort: „Wöll, wöll, I understand vullkamen, de Dacht sitt, fast. Jer I am very sorry doar is nix bi to malen de Screw is fully in'» Tutt. I can't Help it, as dat ich en niegen Screw insetten dhei. I bring ji de Lantern hüt Obend 'Klock seven torügg." „Allright," sagte der Kapitän Thedje verabschiedete sich mit einem „Goodbye" und stieg in Hein Dröge müllers Jolle. Am nächsten Dampfer, einem Fran zosen, konnte Thedj« keine Gelegenheit «rspähen, um an Bord zu gelangen. Er ließ daher ein kräftiges „Hallo!" er schallen, und als daraufhin ein Ma trose sichtbar ward, fragte ihn Thedje: „Parlez-vous francais?" Oui, monsieur," antwortete der An geredete. „Denn smeet mi mol «n Tauenn dohl," sagte Thedje, indem er mit der Hand erst auf sich zeigte und dann auf das Schiff hinauf wies. D«r Fran zose verstand und ließ das gewünschte Tauende herab, an welchem Thedj« an Deck klettern konnte. Nachdem er bei Abwicklung seiner Geschäfte auf d«m französischen Schiff den Beweis erbracht hatte, daß er das gallische Idiom ebenso beherrschte, wie das angelsästsische, ließ sich Thedje zum nächsten Dampfer rudern, der hoch, hoch aus dem Wasser empor ragte, weil er entlöscht war. Die Schiffsireppe war nicht tief genug herab gelassen, sc daß sie für Thedje unerreichbar war.— Oben über die Bordwand des Dam pfers, welcher kein« Flagge zeigte, blick te mit phl«gmatifch«m Gesichtsausdruck ein Matrose, der seinen Kopf auf die beiden Riefenfäust« gestützt und di« Ellenbogen aus die Reeling aufgelegt hatte. „He sall dat Fallreep en beten rün nerloten," sagt« H«in Drögemüller. „Jj, j»>" nickte Thedje Düßler und schrie zu dem Manne hinauf. „Dr you speal englrsh?" Der Mann schüttelte verneinend den Kopf. „Parlez-vous francais?" Der Mann schüttelte den Kopf. „Paria italiano, Signore?"—Kopf schütteln. Thedje versuchte es schwedisch, nor wegisch. dänisch, spanisch, portugiesisch, holländisch, russisch Antwort im mer nur Kopfschütteln. Kn«cht is dat," sagt« Thedje, „De ver steiht mien Tag goar nix. Segg, Hein, wat mokt »vi. dat wi dat Fallreep rün nerkregen?" Hein Drögemüller, welcher den V