DiiiWz «MliP. Mar Ptiiibcrlou. (10. Fortsetzung.) Es schlug sieben Uhr. Mit präch- Droschke» begannen über das Pflaster zu rasseln, der schrill« Ton von Pfei fen ertönte, und der Ruf d«r Zeitungs leute dabei'im Spiel«," dachte sie, „sie des «füllte ihr Herz. „Ich will ihn lizei gehen und die ganze Geschichte er zählen," Sie hätte weniger Mühe gehabt, hätte sie Pauls Absichten gekannt, als «r sie verließ. Sie glaubte, er gehe auf die russische Botschaft. Si« erin nerte sich zwar, daß er von der Süd war es an ihr, den starken, entschlosse nen Theil zu spielen. Nichtsdestoweni ger hielt die Hoffnung, in den nächsten Gesicht, Sie seufzt» oft, als sie iii den Leben war ein langer Kampf mit MißHelligkeiten aller Art gewesen. Das Lächeln, das ihre Gesichtszüge Mann, der zu ihr stand und ihr sagte: „Du bist mein Weib!" Dies Geheim niß der Liebe verstand sie nicht. schlössen still, und als sie einen Augen blick um sich geblickt hatte, kehrte sie hastig in ihr Zimmer zurück und ging nen Gesichtszüge eines Aristokraten hatte. Der Instinkt sagte Marianne, thiir klopsie? hatte daß Hausmädchen eintrat, «ine Karte des Fürsten Tolma in der Hand. „Es ist nicht für Sie," sagte sie, „sondern für den Herrn. Ich sagte kehrt." . etwas zugestoßen, er würde mich sonst nicht ohne Nachricht lassen. Ich bin Marianne Best und habe Ihren Na men schon sehr oft gehört. Wenn ich nen zu lernen. Ist es sehr hoch zu steigen? Sind es viele Stuf«n?" Ein freundlicher Hausbewohner und der kräftige Diener schleppten die Last nach oben, Marianne folgt« mit einem Gefühl der Erleichterung, wie sie es kaum jemals in ihrem gekannt. Es war ihr, als hätte eine starke Hand sich nach ihr ausgestreckt, um sie zu ret- Stimme, die vornehme Haltung, die wohlwollenden Augen dieses alten Herrn, die Art, wi« er befahl und wie er seine Autorität ausübte, alles das gewann vollkommen ihr Vertrauen. Der Fürst betrat daS kleine, dürftig ausgestattete Zimmer und watschelte zu einem Sessel. Mit einem patheti schen Seufzer der Dankbarkeit ließ er sich in denselben fallen. Schweiß tropfen standen auf f«in«m kahlen dem Büffet steht." mit Sodawasser. Sie hatte vorher des Aristokraten, seine tadellose ZNei- AIS er den Becher geleert, setzte er daß sie über und über erröthete. „Sie sind also Fräulein Best." sagte er, listig mit dem Kops nickend, „Sie meine Absicht war. als ich herkam. Aber jetzt ist mein Zorn verraucht und ich bin Kommen Sie her, net, dem sie so rückhaltlos vertraut hätte. Ihr längst verstorbener Vater, ein Mann, der stets sich mit staubigen Mtleid erweckt. Das schöne Gesicht sanfte und gewinnende Stimme, seine freundlichen Manieren erregten in ihr den Gedanken, WaS wohl auS ihr ge fen-S , sh 112 dl'ch sagte sie einfach, „das thut so wohl, denn es ist schon so lange her, seit ich einen Freund hatte. Ich denki bis läßt, wenn Sie glauben, daß es in sei nem Interesse liegt, das zu thun, so wäre ich die letzte, ihn davon zurückzu halten, Es würde sür mich schon Glück lich ist." Paris nach London eilte, schien es ihm sehr leicht, seine Absicht durchzuführen. Er schmeichelte sich, daß kein Mann die Spione treffen einem Chormädchen oder der Frau eines Jndustrieritters, der Bankrott gemacht hatte, oder auch aber zehn Worte mit Marianne änder ten seine Ansicht vollkommen. „Si« ist ein durch und durch ehrenhaftes Mäd koften." „Ihr seid ein paar Kinder," rief er aus, Mariannes Rede kurz abschnei dend. „Es ist alles nurSpiel für Euch, die Schiffe und die Armee Rußlands sind Euer Spielzeug. Und doch könnt Ihr auch an daS Geld denken." Schweigend hört« sie den Vorwurf „Ja," fuhr er ernst fort, „Ihr denkt auch an das Geld, Kinder, die Ihr seid. Was Sie gethan haben, mein Fräulein, ist ein großes Verbre chen gegen mein Vaterland. Wenn ich die Geschichte, die Paul mir erzählte, nicht glaubt«, und wenn ich nicht an nichts in diesem Zimmer hier zurück halten. Aber ich kenne die Menschen, und vor all«m, ich kenne auch die Frauen. Für mich sind die Menschen nichts als Spielzeuge auf dem großen Spieltische der Welt. Ich habe so i viele in di« Grube fahren sehen, und ! wie lange wird eS noch dauern, so werde ich auch sterben. Aber Sie sind jung, und Ihr Leben noch ang«nehmes Leben sein. Sie werden hier in England bleiben. Paul wird mich als mein Gesellschafter nach Paris begleiten. Ich liebe junge Ge sichter; ich bin jetzt im Alter sehr ein sam. Wenn «s an mir allein läge, so würde ich für die Zukunft andere Ver sprechungen machen. Ab«r ich muß einen Weg ausfinden, damit Paul in die Heimath zurückkehren kann, und zwar mit Ehren. Halten Si« mich nicht für hartherzig, ich spreche als Ihrer beider Freund. Es kann nicht anders sein; es ist der einzige Weg." Marianne saß unbeweglich, bleich und schweigsam da. Sie glaubte sich in diesem Äugenblick« von Gott und den Menschen verlassen, und doch scheut- sie vor dem Opfer nicht zurück. ' „Wenn es für Paul nöthig ist." rief > sie bitter, „wenn «s k«inen anderen Ausweg giebt, so trenne ich mich von ihm, und Gott helfe uns beiden!" Tolma liebte es nicht, eine Frau weinen zu sehen, wenn es nicht tn sei ner Macht stand, die Thränen zu trocknen. Die schöne, mädchenhafte Gestalt an seiner Seite ließ in ihm mildere Regungen aufkommen. Er zog Mariannes. Kopf an sich und strich ihr die Locken, durch die die Thränen glitzerten, aus der Stirn. „Mein Kind," sagte er freundlich, „wenn ein alter Mann «in Wunder be wirken könnte, so würde es sicher jetzt geschehen. Aber, warum sind Sie denn so traurig? Wenn Sie Pauls Namen wieder in Rußland geachtet sehen wollen, müßten Sie da nicht die ses Opfer bringen? Wenn er bei Ihnen ist wenn es ihr Gatte ist, wird man sagen: Sie liebt ihn, weil er einen Werth für sie hat. Sie hat noch nicht alle Karten, die sie braucht, und er soll die fehlenden nachmachen. Später wird sie ihn auslachen und ei nen anderen Artillerieoffizier suchen und auch eine andere Stätte für ihre Wirksamkeit!" Marianne lächelte durch Thränen. „Armer Paul!" sagte sie. „Wenn er davon leben müßte, Karten von Kronstadt zu zeichnen, so würden wir verhungern, Durchlaucht." Hinsicht. Er würde lachen, wenn er Sie hören könnte. Ich glaube, er schläft in weiter denkt, iit Haupt gar keine Karten, Er > schrieb es mir wenigstens, daß diesel ben alle v«rbrannt seien," „Er schrieb Ihnen die Wahrheit: , nen und jedes Fort und jede Kanone . an den richtigen Platz setzen. Wenn ich Paul nicht liebte, so könnten mich r meine Zeichnungen jetzt zu einer reichen ! Frau machen, Durchlaucht." r Tolma saß ganz still da. Er erwog in seinem Geist hundert Möglichkeiten, i > Das Mädchen hatte jede Waffe aus 1 seiner Hand geschlagen. Wenn ihre Erzählung wahr wäre, so konnte sie t don die Waffen entwinden. - „Es mag ja so sein," sagte er, in e j dem er so höflich wie möglich seine ' > ' .Ich verlange auch garnicht, daß je k mand sie glaubt. Durchlaucht. Wie sah nicht mehr das Kind in ihr, ein« Frau, s«lbstbewußt, stolz und schön stand jetzt vor ihm. „Was gewinne ich damit?" starte Arm des eigenen Vaterlandes stand zwischen ihr und den Russen. Der Fürst sah sofort, daß er ihr« Worte für seine Zwecke gebrauchen konnte. „Mein Fräulein," sagte er, sich müh sam aufrichtend, „Sie gewinnen da durch einen Gatten." „Ein«n Gatten? O Durchlaucht, Sie scherzen!" st dt s ch nen s«iner am sichersten bewahr ten Festung einen Schaden zuzufügen. „Sie scherzen, Durchlaucht," wieder holte sie mit der Mi«ne der großen Da me, „und was noch mehr heißt, Sie glauben mir Incht." rend er den Tisch mit seinem Stock be arbeitete, „ich scherz« so wenig, daß ich Sie morgen zu Pauls Galtin machen will, wenn Sie mir die Wahrheit Ih rer Angaben beweisen." Jetzt >oar an ihr die Reihe, zu stau man glaubt, Sie wollen aus seiner Kenntniß Nutzen ziehen? Ueberzeugen Si« die Leute, daß Sie die Geheim nisse besitzen, nicht er, und sie werden Himmel und Erde in Bewegung setzen, um Ihre Lippen zu schließen. Ein Kind verstehen. Ein freies^ Sassulitfch? Wird sie Rußland verra then? Meiner Treu! Pauls Augen! waren besser, als die unsrigen, das zeigt sich wirklich jetzt! Und wie Bcnzo enttäuscht sein wird! Ich möchte wirk lich seine Mi«ne sehen, wenn Paul ihm erzählt, was Sie mir eben erzählten. lein. Ja, widersprechen Si« es, und ich Tinte und Feder in die Hand zu neh ,Nicht hier," sagt« er mit d«? G«ste eines Schauspielers, „aber noch heute in dem Hause des Graf«n Talvi. Mein Wagen wird sie abholen. Fürchten Si« nichts; für Ihre Sicherheit bürgt Ihnen das Wort des Fürsten Tolma." Er watschelte die Treppen hinunter, lach? hatte, 22. Das Wort des Fürsten tungsvoll in dem großen Salon des Grafen Talvi, Die silberne Uhr auf dem Kaminsims hatte gerade neun Uhr ! mer, saß auf einem Sopha neben der Thür und hatte eine russische Zeitung i brach Bonzo seine Wand«rung ab, > blieb plötzlich an der Thür stehen, denn «in Lakai erschien, um die Ankunft ei nes Gastes zu melden, ! „Fräulein Best!" rief er mit laut«: Stimme. das Paul ihr geschenkt hatte, Ihr Kleid schieden auf, daß sie wie zum Kom- Furcht, die sie befallen hatte, als sie aufbrach, um sich in Talvis HauS zu die jetzt sprach, die Marianne von dem Karnevalsfest, der Stern des Gou verneurshauses. > s , »Beginnen wir!" rief Tolma aus. »Wir sind nicht hier, um Weltgeschichte zu schreiben, Was geschehen ist, ist sie ihm die Hand geschüttelt," In Bonzos großem Gesicht stieg zor nige Rothe auf; aber während er noch in den hat, heute Abend sich hierher zu bemü hen. Ist es nicht Zeit, damit zu begin nen?" »Ohne Zweifel!" rief Tolma aus. „Also ans Geschäft? Worauf warten wir denn noch? Das Fräulein ist sicher schon bereit?" Marianne blickte nervös von einem zum anderen. Dann bemerkte sie den Tisch, auf welchem das weiß- Papier ausgebreitet lag. „Ich bin bereit," erklärte sie, obwohl ihr Herz heftig zu schlagen begann. „Bitte, wollen Sie mir sagen, was ich zeichnen soll," Bonzo ging an den Tisch. „Fräulein," sagte er, „wir sind so lange aus Rußland weg, daß wir un ser eigenes Land schon vergessen haben. Sie haben, wie man uns erzählt hat, ein besseres Gedächtniß. Wenn Sie ei ne kleine Karte auf dieses Papier zeich nen wollten, so ist es möglich, daß Sie die Mühe, die wir Ihnen dadurch ma chen, durchaus nicht bedauern werden. Es soll eine Karte vom Fort Constan tin sein." Er beobachtete sie. während er sprach. Sie zog die Handschuhe mit zitternden Fingern ab. Die Stunde schien ihr erhabener, als alle anderen Stunden des Lebens, Wenn sie etwas vergessen hätte! Wenn ihr Gedächtniß jetzt versagte! „Es geschieht um Pauls willen," wiederholte sie sich immer wie der. „Es handelt sich darum, daß ich sein« Frau werde!" Die Lichter tanz ten vor ihren Augen und die Gestalten der drei Herren verschwanden vor ih ren Blicken. „Gott." betete sie in ih rem Herzen, „hils mir, den Geliebten vom Fort Constantin? O, daS ist sehr leicht, Herr Oberst." (Schluß folgt.) Erinnerungen an Rlanpassant. Interessante Erinnerungen an Guy de Maupassant aus zwei verschiedenen LebenSpochen des genialen Erzählers veröffentlicht Maurice Talmenr im Pariser „Matin". Talmeyr zeigt un» zuerst einen Maupassant voll Kraft und Gesundheit, einen kräftigen unter, setzten Mann von 25 Jahren mit vier schrötigem Kopf, dickem Hals, einem starten Schnurrbart und einem „pa tinirten" Seemannstcint; zu diesem robusten Gesteht wollten nur die trau recht passen. Maupassant war damals, was man einen „guten Jungen" nennt, schlicht, unterhaltend, so wenig „Buch mensch" wie möglich; daneben zeigte er aber eine außerordentliche Vorliebe für Luxus und sllr Mode in seinec Toilette und in seiner ganzen Lebens haltung, Eines Tages es war in den ersten Tagen eines Aprilmonats lud er Talmeyr zu einem Ausflug nach Etreiat ein, wo er eine Villa be saß, Der Dichter nahm aus Paris eine Tonne Karpfen mit, um seinen Fischteich in Etretat zu besetzen. „Vo riges Jahr", sagte er, „hatte ich schon »räcktiae tische. Da schenkte mir die Fürstin X. eines TageS chinesische Enten, und die Enten haben alles ver nicht, ob Sie sind wie ich, aber da» Wasser ist für mich das Leben, and ich spreche von dem Süßwasser, von dem Wasser des Flusses und des Br der Fahrt zeigte Maupassant für die aus dem Winterschlaf« erwachende Frühlingslandfchaft draußen nicht das über und sprach schließlich von gleich giltigen Dingen. In Etretat aber thaute er auf und war während des es Ihnen Spaß, auf den Zsel geschlosscncn Augen in alle Fels schluchten der Gegend führen. Es giebt hier keine Felsspitze, die ich noch nicht erklettert hätte. Ich bin überall hin aufgestiegen, selbst dort, wo kein Mensch hinauskommt. Ich duze die Fischer, und sie nennen mich „Mon sieur Guy". Ich kenne alle Höhlen, alle Gräser, alle Muscheln, alle Fische, Hand, wie Sie vielleicht nicht einmal Sie sollen sehen, . . Ich habe eiserne Kniekehlen.. ." Etwa zehn Jahre spä ter befand sich Talmcyr eines Abends in Gesellschaft, und einige neurasthe nifche Weiber sprachen in einem Saal schaftlichen und humbugartigen Mit tel zur Bekämpfung der Migrän:: plötzlich tauchte vor ihm ein abg«MZ gerter Mann mit leidendem, von Run zeln durchfurchtem Gesicht aus, der ihm traurig lächelnd die Hand reichte. „Maupassantk" rief Talmeyr. „Wie! Sie erkennen mich wirklich?" ein Scherz sein?" „Nein, das ist kein Scherz. Ich traf erst gestern einen vorüberging, ohne mich anzuspre chen. . ." Mairpassant hatte sich in der That furchtbar verändert, und von dem ehemaligen kräftigen Bergkletterer war nichts übrig geblieben. Sein ab gemagerter Arm war so fleischlos, daß der Rockärmel leer zu sein schien, und unter dem Rock, unter den Diaman ten Fältchev des fast lächerlich feinen und verzierten Oberhemdes befand sich nur noch «in Skelett. Maupassant nahm den alte» Freund bei Seite sagte: „Ach ich könnte Ihnen über die Migräne die beste Auskunft geben. Ich habe sie vielleicht allein weit häufiger gehabt als sie alle zusammen, und ich bin sicherlich eines ihrer größten Opfer. Ich hatte sie fast alle Tage, und da ich damals für den „Gil Blas" und für andere Blätter durchschnitt lich drei Erzählungen pro Woche lie fern mußte, war ich, um arbeiten zu können, genöthigt, mir durch allerlei Mittel, selbst durch die gefährlichsten, Erleichterung zu schaffen. Man hat er zählt, daß ich Aether. Morphium. Ko kain nahm. . . Ja. es ist wahr, das andere genommen habe, und weil ich alles nehmen mußte. Aber, was mich getödtet hat und mich tödten wird, das ist das Antipyrin. Ach das Antipy rin! Die Wirkung ist wunderbar. Sobald ich daS Leiden kommen sah, das mich gerade dann niederwarf, wenn ich arbeiten mußte, verschluckt- ich mein Antipyrin. Es war zauberhaft. In fünf Minuten stand ich wieder auf recht da. und am Abend war meine Geschichte fertig. Nach emiger^Zett und wenn ich jetzt schreibe, schien mir die einfachsten Worte. Wenn ich das Wort Frau", das Wort „Kind", das Wort „Himmel" das Wort „Erd-", das Wort „Haus" brauche, sind sie mir plötzlich aus dem Hirn entschwun den. wie jene Noten, die bei alten ver stimmten Pianos unter den Fingern fehlen. Und das kommt vom Anti pyrin. O. es ist das Heilmittel „K I» iiioil,-" und ein wunderbares Hei'- mittel. Es richtet uns aus. als wenn es uns mit einem Aauberstabe be rührte. es heilt uns wie eine Fee, aber eS ist ein entsetzlicher Zerstörer und wird eine ganz« G-n-ration vernich ten." Noch ein drittes Mal traf Tal meyr mit Manpassant zusammen; es war amKassenschalter des „Gil Blas . Guten Tag Maupassant" .sagte Ta.? „Guten Tag. . ." Er sprach nur diese beiden Wort«. Im „Gil Blas" war ein Artikel von ihm erschie- Honorar zu holen. Man zahlte ihm ggO Francs aus; mit einer ironischen Verbeugung nahm er vie Banknote in Empfang, hob sie mit den Fingerspi tzen auf, zeigte sie dem Freunde, den er mit irrem Blicke ansah, faltet: sie dann zusammen, steckte sie in die Ta sche seiner weißen Weste und v-rli-ß, indrm er mit einer Handbewegung grüßte, ohne ein Wort zu sprechen die Redaktion, Sein ganzes Benehmen deutkte darauf hin, daß er nicht mehr im Vollbesitz seines Verstandes war. . . Gestörte Unterhaltung. „Wie Haben Sie sich im gestrigen Kc/» größer«» Schnurrbart?" Darum, Si«: „Weshalb schreiben die Maler immer ihren Na- Für die Küche. Kohlroll« n. Schöner Wirsing wird fünfzehn Minuten in Salzwasser gekocht. Dann löst man vorsichtig die größeren Blätter ab. hackt die mittle ren in Ileine Stücke und vermengt diese mit Zwi«backkrumen und einem Ei. Man würzt mit Salz und Muskatnuß nach Belieben. Von dieser Masse rollt man je einen tllchtigcnLöffel voll in ei nige große Kohlblätter, verschnürt sie mit einem Faden und bratet sie in Butter schön braun. Gemüse von Brunnen, kr esse. Kochdauer 4 Stunde, g Personen. Die kleinen, grünen Blät ter der Brunnenkresse werden sauber verlesen. 10 Minuten in kochenden, Salzwasser abgekocht und zum Ablau- Durchschlag geschüttet. Aus 2 Unzen Butter und einer halben Unze Mehl bereitet man eine helle Ilehlschwitze, gibt die Brunnenkresse hinein, füllt «in halbes Pint Milch oder süßen: Rahm dazu und kocht das Gemüse gehörig durch. Man würzt dasselbe mit Solz, gerieben» Mus tatnuß und zieht es mit drei in etwas Wasser durchgeqmrlten Eigelb an. Zu letzt rührt man etwas Fkischextract darunter und richtet das Gemüse auf einer Schüssel aufgehäuft an. Unter, dessen hat man dreieckig geschnittene Semmelcroutons in Butter braun ge braten und verziert damit kranzförmig das Gemüse., Hamm e l - C'o te le t t en. Ein schönes, derbes Stück Hammelfleisch wird gehäutet, von allen Knochen be freit, sodann das Fleisch sammt etwai gem Fett schön gehackt oder durch di- Fleischhackmaschine getrieben, mitKllm mel, feingewiegten Kapern, Salz und Mostrich abgeschmeckt und mit der nachfolgenden Masse untermischt: 2j Unzen Butter, 2z Unzen geriebene Semmel, 3 Eßlöffel voll Milch oder Sahne und ein ganzes Ei werden auf dem Feuer abgebrannt, bis die Masse sich von der Kasserolle ablöst. Ist die ses alles gut vermengt, so formt man runde oder länglich« Coteletten dar aus, steckt in ein jedes ein kleines Ham melrippchen. wälzt die Cotelettchen in Ei und Paniermehl und bratet si« kurz vor dem Anrichten in steigender Butter ab. Polnischer Rostbraten. — Vier Stücke Rindfleisch (Rippenstück) werden gut geklopft und das Fett ab geschnitten. Fünf Unzen Sardellen putzt man, wiegt sie mit «wem Büsch«! sen. Hiih n e r sri kasse e. 2 junge sauber geputzte, ausgenommen« Hühner werden in 6 Theile geschnitten, mit Butter und feingeschnittenen Zwiebeln etwas gedünstet, ohne daß sie gelb wer den, mit einigen Löseln weißer Sance begossen, weich gekocht, alsdann in eine andere Kasserolle gelegt und di-Sauc-, mit einigem Eigelb und Rahm legirt. über die HUHncrstiickchen passirt und mit Croutons von Butt«rteig angerich tet. Reiss peis e. Man nehme eil» Pfund gut«n Reis, wasche ihn zuvor tüchtig, setz« demselben ein OuartWas ser und etwas Salz zu, lasse ihn tüch tig kochen, bis di- Mass« ganz breü, wird, nehme alsdann tin Pint MuH, welch« man so lange unter fortwähren dem H«rumriihren nachschüttet, bis der Reis ganz weich ist. Darauf nimmt man ein viertel Pfund gestoßenen Zucker, rührt'denselben in die-Masse hinein, läßt es bei schwachem Feuer weiterkochen, bis die Masse ganz dick wird, dann nimmt man eine Tasse, schwenkt sie iti kaltem Wasser und gibt damit die gefällige Form zum Servi ren. Obenauf streut man- Zucker und Zimmet. Als Zugabe gibt man Him beersauce,. zubereitet aus einem halben Theil dicken, reitien Himbeersaftes und einem halben Theil kochenden Wassers. Dieselbe Reisspeisc. ohne Zucker zube reitet, kann man auch als Beilege zum Fleisch geben. Schi nk e nk°l'ö Bch eir - Sup pe. Man wiegt 3 U"nM» Schinken mit dem Speck recht sein und röstet zwei in feine Würfel geschnittene Sem mel» in Schmalz., oder schüttet da? heiß« Schmalz über dir Brotwiirsel. Nun lnengt man sein gewiegte Peter silie und Zwiebel danrn, gibt dann den SchinNn, zwei Eier, etwas Milch und etwas Mehl daran, auch «in wenig Sal,, mengt alles durch und läßt die Masse ein- Sninde st-yen, Nun formt man Ileine Klößchen, legt sie in si-den d« fsleischbriwe. kocht sie etwa zehn Mi nimten, bis sie aufsteigen, und bringt ?e dann zu Tisch, Lammbraten, Hierzu wird gesalzen, mkt Butter in die Brat pfanne gegeben und unter fleißigem Begoßen langsam gebraten, dann mit der nach Wunsch noch mit Mehlem brenne seimiger zu machendey Sauce ausgetragen, " -Limonade, Der kleine Fritz: „Weißt Du, Mama, das ist recht ko misch, wie Schwester Adelheid und Al fred Frechner. wenn «r bei uns zu Be such ist, Limonade machen," Mama: „So? Was machen sie d«nn?" Der kleine Fritz: „Schwester Adelheid hält die Citrone und Alfred Frechnn drückt Schwester Adelheid." 3