2 Me Sepp nnd Pepp de« Him mel finden. Der P«pp ist noch, dei Sepp ist bald toitder eu, Kino: der Pepp hat vi« er stenbeHäufung, jener der jüngste; zwi jch«n ihn« stehen der Joses und der Jost. Jr'«s der Großvater, der Jost der Va ter Usd der Pepp der Bub. Vom Atte sten und vom Jüngsten dieser vier ist es taum zu glauben, daß sie noch am Le ben sind; denn der Sepp ist «in überzei tiger, an Geist und Körper v«r sqrumpster Mann, und der Pepp, der mit groben blauen Augen aus einem ficht sieht, scheint an «inem so dünn«n L«benssädl«in zu hängen, daß sein« Mutter, die «in« rauhe Frau ist, zu d«m und j«n«m äußert: »Heut od«r morg«n, drauf g«ht «r doch, dir Bub!" Am Ende ober leben st« noch immer, der achtzig- und d«r silnsjährig«, und di« Dörfler haben lernen müssen, den Nam«n Joses, der viermal in der Si gristensamUi« sich findet, auf vier Ar ten abzuändern. Der Alte und d«r Bub hab«n ein schweres Leben, aber sie «mpsinden sein« Schwere taum, denn wie ihr« Zähne sich an st«inh»rt«s. tro «k«n«s Brot g«wöhnt hab«n, lauen und schlucken sie di« zähen Widerwärtigkei ten ihr«s L«b«ns hinunter. D«r Alt« ist in der Hütt« s«in«s En l«lk, d«s Sigrist«n, jetxm im Wege. Sein Sohn, der hochgewachsen?, noch lräftig« Mann, stößt ihn; der Josi, d«r Sigrist, stößt ihn, und drss«n Frau th«ilt ihm «ist recht ihre groben Püffe «ius. So stiehlt er sich stets, wenn das nicht Ruhe lassen." kindischer Zorn, des Alten Wesen hat Kreist ihn umstehend, lassen sie «inen Regen spottend«! Wort« und Gelächters iib«r ergehen, und so ist «s W«nn der Sepp ausgetobt hat, pflegt er, fast schwindlig geioorden, die Augen aufzuthun, packt dann des Urentels Hand in die seine und läuft mit ihm hinweg. Dieses Fortlaufen bringt, wenn die spottsüchtig« Jugend sie nicht verfolgt, die zwei ungleichen Mensch«n zumeist aus dem Dorfe hinaus, und sie Hunger sie treibt, suchen sie den Heim wea wieder. Der tl«ine P«pp hat auf di«s«n Wanderungen nach und nach, weil seine Auzen aus einer lindischen Gewohnheit imm«r den Himmel suchen, «ine neugierige Liebe für die große, un-, belannte Welt, die sich blau od«r grau über ihm wölbt, b«lomnien. S«in Blick ist für alle möglichen Er scheinungen am Himmelsgewölbe scharf geworden, und «r l«gt sich ihre Ursach«n und Wirlungen nach seiner W«ij« zu- Aetti" «r gibt txm Urgroßvat«r d«n die Wölk« dort, dort fährt der Hkrrgott spazi«r«n." Dann staunt «r andächtig einer weißen, gleitenden Wolke nach, die für ihn der Wagen ist, in dem d«r prächtige Himm«lsvat«r h»ch über sei nem Reich, der Erd«, auf di«s« herab blickend, vorütxrsähit. Besonders g«rn hat d«r Pepp die Stern«. Er sitzt oft bis in die Nacht Haus und staunt die flirrenden Him melslicht«! an, und der S«pp l«ist«t ihm G«s«llschaft. „J«tzt ist wieder «ins ang«zünd«t," zählt der Bub, „und jetzt wieder eins" und er sieht mit sein«m inneren Aug« tl«in« Engel zwisch«n d«n Strr n«n g«h«n und imm«r n«u« anzünden. die ihn viel beschäftigt, ist, ob der Aetti Uch halb zu sich selbst halb zu dem Al« Es ist Wint« im Dorf; der Winter im Thal trägt das W«tt«r stlbst Hand- Felsen und rüttelt an den ewigen Bur gen Gottes, den Felswänden. Und d«r Schnee fällt tage- und tagelang und trüb« Gesichter; denn der Winter hat Truhen sind leer. In der Sigristhlltt« Di« Schwach«» in txr Sigristhütt« sind txr S«PP und d«r P«pp. Der Josi, d«r Sigrist, r«ckt die zäh«» Arm«, hat ein hochrothes Gesicht und flucht: „Da kannst dich abschinden d«n Somm«r Munde w«g!" „Daß der Alte nicht sterben kann," brummt die Sigristin und meint den weil lebt," knurrt der Joses, der Größ ter Sepp und der Pepp au^noch hast zu Mittag zu viel gefut- Da hat sich der Alte, in sich hinein flennend, auf die Ofenbank getrollt. Auch d« P«pp hat irgendwi« sein«s Lat«rs Mißfallen «rreat. als er kaum zweimal den Löfs«! voll Mai« zun, Mund« geführt hatt«. Weil ihm d«r Löff«l aus der Hand zeschlag«n und di« g«ineinsa,n« Schüssel nxggerückt worden ist, hat er sich zu d«m Aetti hin gestohlen. Nun hocken sie zusammenge kauert wie Hühner bei schlechtem Wet ter da; keinem reichen di« Füße von der Bank zum Boden. Plötzlich schallt von der Gasse heiein dem Pepp d«.s Jubeln und Lachen bei Dorskind«r in die Ohren. Di« Gass« fällt steil ab, und aus ihr tummelt sich bei Zunachten der Stockdorfer Nach wuchs aus Schlitten. Das Herz klopft dem Bub, das bischen Freude lockt ihn d«r Sigrist zur«chtg«ziininirt hat. D«r Sepp, als «r d«n Platz auf d«r Bank n«b«n sich l«er sieht, fährt aus feinem halb blödsinnigen Vorsichni«d«r- Dorskinder sind an ihm; d«r Pepp hat anstatt seiner kl«in«n Freud« slln« große Plage gefunden. Ein« Weile bleibt der Alt« lxis«it« ft«hen; als der Gass«, der Bub schluchzt und streicht ter Alter sein. Vor ihnen toll«n di« Kintxr; ab«r als die Gass« dunkl«r wird, lichtet sich di« Schaar, und es be still«! zu nxrden. Di« Nachtkält« wächst, ab«r der Hinmel st«ht voll warmleuchtender Sterne, an denen der Pepp die Augen hängen hat. Die beiden lxrgessen ganz „Lug die Straß« dort, Aetti!" flu« st«rt es. .Ah," nickt d«r Alt«. Sein Geist an seinem Munde liegen. „Gelt, Aetti," beginnt «r nach «in«r W«il« rvi«der, „wenn wir da hinauf Der Sepp nickt, vielleicht ab«r ist «s auch im Schlaf geschehen. ab. Sein schwacher Verstand macht sich langsam zu «igen, was der Bub ihm vorplaudert. . „Ja, ja, beim Eid, das kann einer." Der Pepp aber steht schon im Schn«e n«b«n der Bank und saßt nach Worte, die der Bub gesagt hat. halb zuMem Der Schn«« knirscht unt«r ihren kur zen Schritten, akxr d«r W«g ist Hill stampf«n eifrig fürbaß, ihre klein« Hc.st sticht s«ltsam wider di« groß« Ruh« rings um sie ab. alles. zu, dem Winterbergwald. .Jetzt sind wir schon da." flüstert B«rg, als li«s« si« mit dessen Gipfel zu siehst, si«hst." jubelt d«r Pepp. Und txr Alte stottert ein schlä ein wohliges „Ah" aus und lehnt den Kopf an des Alten Arm. Dann h«bt «r di« Augen wieder gen Himmel, «ine schloss«» hält und schläft. Der Bub auf. Auf der weißen Wolle der Ach« straß«! „A«tti," sagt d«r P«pp. Er redet träumter: „J«tzt sind wir da, Aetti, Und d«r P«pp si«ht sich und d«n Ur r«ne. D«r Si«grist ist wild nach ihnen aus; sein rauhes W«ib hält Jamm«rn für nöthiger: „W«nn ihnen nur nichts g«sch«hen ist, dem alten Sepp und dem Buben!" Dorfum und -«in sind sie Die Italienerin. Ein Geschöpf voll vulkanisch«! Lei denschaft, ganz Feuer und Lekxn, mit einheitlich«» Typus txr Italienerin. Die d«s Nordens ist durchschnittlich ruhiger, gediegener, von größer«! Fe- gemahnen. Die Römerin ist meist brünett, von kräftiger Gestalt und «la- Mcher Harmonie allen Bewegun- Zauber uniwob«n und nennt, «inen Vorzug ihr eigen, auf den ihr ganzer Charakter sich eigentlich erst aufbaut überhaupt nur den Frau«n der südli chen Völler beschieden ward das starke Naturell, die Ursprllnglichleit. Diese Ursprünglichkeil wird bei ihr edelt, aber niemals unterdrückt; in allen Verhältnissen versteht sie es, ihre rechte Weibesnatur zu wahren; Willenskrast hervor Und ganz Weib, Frauenseele fast bis zur Ausschließ lichk-it beherrscht. Di« Kindes- und Mutterliebe, die Liebesleidenschaft Spitzenindustrie verdankt man ihrem kunstvollen Fleiße von Alters her die herrlichsten Erzeugnisse. Die Frau der mittleren und höheren Gesell schaftsklassen besitzt unerschöpfliche Thatkraft, wo es sich um ihre Selbst ständigkeit, um die Nutzbarmachung mer bewies sie auf praktischem Gebiete eine außergewöhnliche Umsicht, beson ders als Leiterin von Geschäften, de- Hunderte lang den Handel der ganzen Welt beherrschten. Gegenwärtig strö men, überall, so auch in Italien, gährt es und regt es sich in der gebil deten Frauenwelt Italiens, als ob man nachholen wollte, was in Jahr hunderten versäumt ward. Freilich nicht immer versäumt, d«nn zu allen sich durch Geist und mannigfache Ta lente, sowie durch Gelehrsamkeit aus zeichneten, ja in «inig«n Perioden nach dieser Richtung alle ihre europäischen beispielsweise schon im Jahr« 1236 Bitisia Gozzadini in Bologna zum Doctor ernannt und hi«lt Vorlesun gen über Rechtsgelehrsamk«it. Auf den Lehrstuhl txr Mathematik an der selben Universität wurde von Benedikt XIV. Maria Agnes, berufen, welche, ein erstaunliches Wunderkind, mit elf Jahren griechisch verstand, mit drei zehn lateinisch« Autoren in verschie den« neuere Sprachen übersetzte, als sie siebzehn Lenze zählte, auch das Spanisch« und Hebräische txmeisterte und in ihrem einundzwanzigsten L«- txnsjahr« schon eine selbstständige, wissenschaftliche Arbeit herausgab. An vella d'Andrea, die über römisches so hinreißend«! Schönheit gewesen f«in soll, daß man von ihr erzählt, sie habe, um die Aufmerksamkeit ihrer Zuhörerschaft nicht durch ihren Anblick abzulenken. ihr«n Lehrstuhl immer sondern auch bedeutende Dichterinnen hat Italien h«rvorgebracht. Da glänzt in der großen Blüthezeit der italieni schen Literatur ein hell«r Stern: Vit toria Colonna. Sie stellt zugleich den idealsten Typus der Italienerin dar. Mit welcher Innigkeit und zugleich welch feurig«! B«geisterung besingt nicht Bittoria in den Liedern ihrer Jugend ihr«n fchön«n und tapferen Gemahl, Ferdinands d'Avalos. Und als ihr dieser entrissen ward er starb an den in der Schlacht bei Pavia empfangenen Wunden als ihre ir dische Lieb« mit d«m heißgeliebten Gatten in das Grab gesunken war. da lebte si« nur noch d«r himmlischen Liebe und schuf jene herrlichen, reli giösen Dichtungen, di« den Stempel der Vollendung tragen und ward ge stiert und verehrt von Michel Angelo. Auch Gaspara Atampa hat wunder der war sie eine von jenen, deren Le ben und Dichten zerrann, weil sie sich nicht zu zügeln ixrstanden. Sie li«bte mit unh«ilvoll«r Leidenschaft den Gr afen Eollatino und starb schon mit dreißig Jahren in wehem Leid. Und wer nennt alle die hochbegabten, fein sinnig«» Fürstinnen, welche Wissen schaften und Künste in Italien be schützten? Da wären schon allein Ca- Lukrezia und Leonore lombi, die alle Höhen und Tiefen des Menfche«herzens klar «rfchäut und zu künden weiß. Mit welch heißem, wehmuthsvollem Empfinden schildert sie in ihrer ergreifenden Novelle: „In Reifaia" die Noth und das Elend ih res Volkes. Auch die Serao versteht Ada Negri durch den sittlichen Ernst machen. Und mit Recht wurde ihrer zollt! Wo hätte der Frauencultus mehr geblüht als in Italien? Wer so lebt sie, die italienische Frau, als verklärte Gestalt in unsterblich«n We rk«n zum Entzücken kommender Ge schlechter fort. Nachdem sie sich abgeschüttelt hatten, Das Höchste. „... Und woraus folgern Herr Comnierzienrath, daß genannter Schriftsteller der bedeu tendste aller lebenden Autoren sein müsse?" „Nu. der Mann fs sogar an d«r Börse bekannt." . —ZwingenderGrund. „Na, derbsten Wetter da jetzt hinaus?" „Ich sag's Ihnen im Vertrauen, nach BNl! und schmutzl Geburtstage mit leeren Händen?" Er: „Zch wollte Dir eben das Kostbarst« schenken. etwas, was unbezahlbar ist Mutterliebe. Als ich den Brief gelesen hatte, sah zigen Kern dieses armen, verlöschen- Soll ich ihr die Wahrheit mitthei len?.... Es gi«bt eine Wahrheit, die dem grichN richt,.. und wenn in ihr das erstirbt, was das W«sen und den K«rn des Le bens bilde!.... und der giftige Sie hat ja durch 28 Jahre hindurch Und ihr, die heilig auf sewen Tri umph vertraut, soll ich das Wort hin werfen: Dein Sohn ist besiegt!? O n«in, «in« Lüg« ist besser! Brief«, welche mit den Worten began nen: „Meine theure, liebe Mutter!" Sie erwiderte mir dieselben innig Du warst noch nie mit mir so offerü so herzlich, so voller Liebe, wie Du jetzt in Deinen Briefen bist. Möge Dir Gott die Reinheit Deines Herzens lohnen, welche meine letzten Lebens ganzen Reichthum meiner Einbil dungskraft, gebraucht« die zärtlichsten Ausdrücke, die herrlichsten Farben für Mutter hat." Und sie starb im Glauben an das Glück ihres Kindes, gerade in d?m Augenblick, als dasselbe ausruhte in einer Häftlingsstation auf der Strecke nach dem fernen, grausamen Norden, Mißlungene Ausrede. Graf (zu feinem Förster): „Ein paar orthographische Schnitz« sind auch Richtig gest«llt. „Mit dem Otto Nitsche verkehren Sie, mit diesem Habenichtse Fräulein :„Bitte sehr, der hat»n«ulich hundertfllnfzig» tausend Mark in der Lotterie gewon nen ist also jetzt kein Habenichts mehr, sondern ein Hattenichts." Kaufmann. „Herr Kohnstein, Ihre Tochter wird mich glücklich machen!" „Natürlich; so 'was führt aber auch die Eoncur renz nicht!"