In der Mitte. Von N»d. jseondiirt, zi. (12. Fortsetzung und Schluß.) Anstatt zu antworten, führte der Arzt sie zu ein«m S«sfel, zwang sie, sich zu setzen und sagte zögernd: „Ja, Frau Brown, ich bringe Nachrichten, und iraurig« dazu. Fassen Sie sich, denn Sie bediirsen aller Ihrer Kraft, diesel ben zu ertagen." „Oh, ich weiß, ich weiß, mein armer Fritz ist todt, gemordet von seinem Va ter. Ungeheuer, wehhalb habe ich Dich nicht längst niedergeschossen, wie einen räudigen Hund! Dann hättest Du wenigstens meinen armen Jungen nicht gemordet." „Mäßigen Sie sich, Frau Brown, beschwor der Arzt. „Es ist leider nur zu wahr, daß Ihr Gatte den Tod Ih res Sohnes veranlaßte: alleinSie dür fen nicht vergessen, daß der Wahnsinn seinen Geist umfangen hielt, und daß er deßhalb nicht verantwortlich für die That ist." „Ich weiß es besser, Doctor," entgeg nete sie heftig. „Er mordete seinen Verwandten und Wohlthäter vor ein undzwanzig Jahren. Er würde mich gemordet haben, hätte er nicht gewußt, Haß ich aus meine-r Hut und vorbereitet war. Ein Mann, der dies zu thun im Stande ist, ist zu allem fähig. Oh, warum folgte ich nicht der ersten Ein gebung, als ich ihn in der Schreckens nacht vom Ballon niedergleiten sah! Mein armer Sohn lebte dann noch. Aber warte. Du Kindesmörder, ich werde Dich anklagen und des Mordes überführen. Auf dem Galgen sollst Du Erschöpft hielt sie inne und fragte dann in sanfterem Tone: „Wo ist sein Leichnam, Doctor? Führen Sie mich zu ihm, ich will, ich muß ihn sehen." Damit wollte sie aus dem Zimmer eilen, doch der Arzt hielt sie zurück. „Sie wollen ihn sehen," sagte er sanst und mitfühlend; „doch warten Er winkte, und gleich darauf hörte man den gemessenen Schritt von meh reren Männern in der Halle. Bella vernahm sie und eilte aus dem Zim mer. Als sie die Halle erreichte, hat ten die Träger eben die Bahre nieder den Leichnam, und eine Fluth von Worten, worin sich Schmerz und Ver wünschungen seltsam mischten, ent strömte ihren Lippen. Arme Mutter, Du hast unsere wärmst« Sympathie, Deinen Character getrübt, Dein Leben verbittert hat. Wir lassen mitleidig den Vorhang auf diese schreckliche Stunde der Prüfung fallen und spre chen zugleich die Hoffnung aus, daß der Leser ick Zukunft die VZorte Lau- hoch, zu tief; zu schief; Der Schlaf floh in dieser Nacht nicht von der Mordthat die ganze S'tadt auf, indem die Morgenblätter dieselbe mit der gewöhnlichen Extase brachten. ner Tod der gleichen tückischen Habgier zuzuschreiben sei. Die Kund«, daß Fre deric Brown dem Wahnsinne verfallen brachte nur die reine Wahrheit. Eine gründliche Untersuchung veranlaßte Dr. Braun zu der Angabe, daß d«r Verstand des Advokaten gänzlich zer rüttet sei und diese Angabe wurde durch H>apit«l 23. U« b« rsich t. Zeit geheilt werden. Der plötzliche und schrecklich« Tod Fritzens hatte Johanna dergestalt mit Mitleid und Sympathie für Bella und Luzi« erfüllt, daß sie nur mit Widerstreben daran dachte, ihre Erbschastsanspritche zu vcrsolgen. Gewissensbisse bewogen sie endlich, Trueworthy den Austrag zu geben, Bella tzen. Da war erstens die Broeng Fa milie, welche ihres Beistandes bedurft«. Betsie wurde zu alt. um noch daran fchen und da Claude verschwunden blieb, so hatte sich auch diese Quelle des Einkommens geschlossen. Ferner hatte Karl zu verschiedenen Malen seine Ab sicht kund gethan, die Erbschaft zur Gründung «iner wohlthätigen Anstalt zu verwenden, und Johanna scheute sich, ihm die Möglichkeit der Ausfüh kens durch ihr Thun oder vielmehr Lassen zu rauben. Drittens hatt« sie aus zuverlässigen Qu«llen erfahren, datz Fred Brown mindestens ein« hal- sie an di« Brauns knüpften. Als Bella geringste Anrecht auf das Vermögen Carlos Brunos gehabt hatte, leistete sie sofort freiwillig Verzicht darauf Beihilfe Adolphs, welcher sich als wah war allerdings nicht so geräumig wie die Villa und statt der vielen Dienstbo ten besaßen sie deren jetzt nur zivei. menSchaukclstuhle Bella und blickt Ich wählte die letztere —das ist Alles." Jetzt war er d«r glückliche Gatte Lu den, nicht Laura, sondern ihr „Eben bild". ergänzt der Leser, die Herrin desselben ist. Wir wollen dies« Vor wenn wir uns recht erinnern, mehr a,S einen Wink hinsichtlich Clairens Zu kunft fallen ließen. Ja, Leser. Paul und Claire sind seit sechsMonaten v«r heirathet. Claire besuchte eine höher« Schule, nachdem sie zu Hause alles ge lernt hatte, was zu lernen war. Sie ist nicht nur eine gebildete Dame ge worden. sondern auch die bedauerlichen Schwächen, welche wir früher entdeck ten, sind dem Einflüsse guten Umgang ges gewichen. Paul hatte von Anfang an «ine Neigung zu ihr gefaßt. An fangs hatte Fritzens profpectiverßeich thuin und ihre krasse Unwissenheit sie verhindert, das echte Gold von bloßen Schlacken zu unterscheiden; allein, wie ihr Geist sich entfaltete, fielen ihr nach und nach die Schuppen von den Augen und in dem Grade, wie sie Pauls edle Eigenschaften erkannte und zu würdi gen lernte, stieg auch ihre Neigung zu ihm, so daß sie seinen Antrag mit ei nem freudigen belohnte. naten, welcher selbstverständlich das schönste, klügste und beste Kind auf Gottes Erdboden ist. Wenn Du ge neigt bist, dies zu bestreiten, Leser, so benswürdig Laura auch ist, in diesem Punkte versteht sie keinen Spaß. Laura ertheilt nur noch wenigen, viel lerin auferhält, sondern ihr das nöthi ge Nadelgeld liefert. Einige ihrer Lie der sind so populär geworden, daß man sie allenthalben pfeifen und singen hört. Karl hat seine Office nach dem Pl.i' teau verlegt, indem der Bau des Ban den, ihn daheim auszusuchen. Johan na ist.glücklicher als seit Jahren. Sie hat allerdings die traurige Vergangcn fllr dieselbe, sondern auch für ihre Kin der, denen sie mit gleicher Liebe zuge than ist. Von den Broengs läßt sich wenig sagen. Gust ist ein wenig mäßi ger allein frühe Ausschwei fungen haben ihn zu sehr geistig wie körperlich geschwächt, als daß eineMe dergeburt möglich wäre. Betsie dage gen hat sich sichtlich erholt und ver bringt jetzt einen großen Theil ihrer freien Zeit in Besuchen bei Claude und den andern Nachbarn, indem Johanna Ber. Staaten Schuldscheine in genü gende: Anzahl in einer Bank deponirt hat, daß die Zinsen derselben die Be dürfnisse des- Broeng'schen Ehepaares während der Dauer feines Lebens decken. Nun zum Schlüsse noch einen Be such in der Carlos wie Karl die alten gesetzt worden und von beiden Enden springt ein Flügel vor, der fast bis an die reicht. Auch hinten Ben wir, daß das Institut den Charak ter einer Fabrik trägt. Dies ist inso fern richtig, als es dazu dient, jungen Rufe eine Beschäftigung zu lehren, ge eignet, ihnen später einen genügenden che Geschlecht, welches es bekanntlich schwerer findet, sorgenfrei durchs Le ben zu wandern, als das männliche. In der Anstalt wurde sowohl Putz- wie ikleidermachen gelehrt, und tue verfir zählung haben kennen lernen, sowie für die Anstalt, welche ihrer Freigebig keit und Menschenliebe entsprang? Hoffentlich ist dieselbe ein Wink für ähnlich Gesinnte und ein Fingerzeig für die Abschaffung der vielen Mängel, an welchen unsere sozialen Zustände leiden. Leser, wir danken Dir für die Aufmerksamkeit, mit welcher Du unse rer einfachen Erzählung gefolgt bist; Befriedigung sein, wenn wir hoffen dürften, Dich zu unserer Ansicht be kehrt zu haben, daß „Wenn Du nicht in der Mitt? bleibst, Suchst Du das Glück vergebens!" (Ende.) Ein wildes Ving. „Adieu, Müsch —" Ada Leinert würgte hastig den letz ten Bissen ihrer Kasseesemmel herun ter, wischte sich mit den inetnanderge steckten halbseidenen Handschuhen die Lippen und bot ihrer Mutter den Mund. jüngstes Töchterchen herzlich aber ohne die Milch aus dem Auge zu las sen, die sie am Feuer hatte, und die Bischtn Dialekt. Nachdem sie den Topf — die Taschentllchter, die test, und Dein Frühstück hast Du Dein Frühstück? Na siehst Du. Kind! ken esch"' i i K"ch holen, schatt sie, nach einem besorgten Blick aus die Stubenthür. gedämpft ! vor sich hin. I lich auf, Kindchen! Wenn Du im Ge- schäft auch so unachtsam bist, dann ist es doch kein Wunder, wenn die Direk trice Dich ausschilt. Und am Ende schicken sie Dich gar weg! Das wäre doch schrecklich, nicht wahr?" flüsterte sie, indem sie besorgt und zärtlich dem ungeduldig fortstrebenden Mädchen die Wangen strich. „Wo wir doch das Geld so nöthig brauchen für unsere Grethe —" „Weiß schon, Muttchen brauchst gar keine Bange zu haben!" rief sie die Treppe hinauf. °>! n demselben Mo ment aber zog sie den Fuß, den sie be reits auf die nächste Stiege gesetzt, zu rück und spähte lauschend in den zwei ten Stock hinab. Mit dem schwarzen Frühstllcksbeutel winkle sie ihrer Mut- Unten wurden Schritte laut. Ein kurzes, scharfes Läuten der elektrischen Glocke dann wurde eine Thür geöff net und «ine sonore Männerstimme wenn ich nicht irre." Damit wurde die Thür zugeschlagen. Ada huschte zu ihrer Mutter hin auf. „Muhfch, «s kommt Einer", flüsterte sie interessirt, fast erregt; „Einer, der miethen will Auch Frau Leinert machte aufgereg te Augen. „Aber Kindchen, das ist Wohl nicht möglich wo sollte Jemand in der Herrgottsfrühe und wir haben doch erst vorgestern —" Dennoch nestelte sie in fliegender Hast mit den gichtisch verkrüppelten Fingern an dem Schürzenband und warf das schmutzige blaue Linnen hin ter die offene Entreethür. „Aber es wäre ein Glück wegen Streichen," flüsterte sie fast jauchzend, als sie die Schritte treppan kommen hörte. Das eingetrocknete und von der Gicht wie verbogene Figürchen der verhärmten kleinen Frau richtete sich fast gerade aus; sie betastete die tief auf dem grauen Haare sitzende Haube und rückte heftig an ihrer Halsschleife. „Geh nun jetzt, mein Kind," sagte sie dann laut Mnd als wenn sie an gar nichts Anderes dächte, „Du kommst sonst zu spät, Ada, geh." Ja, es^>x möglichst mit Pension, denn für die ben und Mama helfen sollte. Jung schien er auch noch und sein, sehr sein! „Drei Treppen sind mir allerdings ein bischen hoch," bemerkte der Herr, nachdem er auf feine Frage nach möb erhalten hatte. Auf diesen Vorhalt wich, die Reserve einem verlegenen ge schäftigen Eifer. Frau Leinert drückte nervös an ihren kranken Händen und erwiderte eifrig: „Aber die Treppen sind gar nicht steil und nicht hoch, mein Herr, ich ver sichere Sie! Ich laufe diese Treppen mindestens zwanzig Mal des Tags, Herr, bitte —." Der junge Mann verbeugte sich mit einem leisen, halb gutmüthigen, halb überlegenen Lächeln und solgte der be weglichen Frau, die schnell Dies und Jenes vor ihm aus dem Wege räumte, in das Entree und dann in die gute Stube. „Dies wäre das Zimmer —" sagte sie, indem sie nach einem flüchti gen Rundblick ihr« Augen forschend auf sein freundliches, etwas müdes Gesicht richtete: „Die Schutzbezüge werden von d.n Polsterstühlen natür lich abgenommen. Es ist braunrother Rips darunter sehen Sie und das Sopha ist ebenso. Wir haben uns diese Garnitur erst vor sieben Jahren angeschafft, als mein Mann noch ,'k tiver Officer war. Vor drei Jahren bekam er den grauen Staar und mußte leider seinen Abschied nehmen. Ah-r wir haben noch nie vermiethet und nicht. Es ist nur wissen Sie, mein Herr, unsere älteste Tochter ist so hoch talentirt, sie studirt Musik in Berlin— und das ist doch ein bischen kostspielig deshalb, nur deshalb." „Ich verstehe, sehr wohl, natür lich, gnädige Frau," versicherte er ver bindlich. „Das Zimmer ist sehr hübsch jene Tapetenthür. Es ist noch nicht „Aber, bitte, das macht nichts verbindlich. Das Hürde als Schlaf zimmer genügen. Und nun der Preis, gnädige Frau?" Die bewegliche kleine Frau bot mit einem Male ein Bild peinlichster Hilf losigkeit und Verlegenheit. Ihre ver unstalteten Hände preßten sich wieder tigen Gesichtchen malten sich dunkle Flecken. „Ich sagte schon, mein Herr - daß wir es eigentlich nicht nöthig haben ja und es soll Ihnen absolut an nichts fehlen ich besorge Alles selbst, blick. Ernst!" Wie auf ein erwartetes Kommando trat ein hochgewachsener alter Herr in'» Zimmer. Ewi^prZchUge^militä nen Hünen. Mit dem gespannte» ta stenden Ausdruck des Blinden lauschte er nach der Richtung hin, wo er den Fremden fühlte uNd als wenn er auch gefühlt hätte, daß dieser sich ver beugte, schlug er die Halen seiner bunt gestickten Morgenschuhe zusammen. „Mein Name ist Leinert, Zeug- H«rr- " D ' 112 facher. Ich bin Kunsthistoriker und große Zukunft hat sie studirt Mu- Gemahlm »klärte mi^be geduld. „Wenn Sie die Güte haben wollten —" „Ja, Ernst den Preis wie denkst Du darüber?" Wag: „Darf ich Ihnen sechzig Marl mo natlich proponiren? Es wäre das ungefähr der Satz, den ich mir gemacht habe Beide drückten ihm wiederholt die Hand und so herzlich, daß es fast abermals genierlich wurde. Der junge Abmachungen, und man kam übercin, daß er noch heute zuziehen sollte. Die Familie Leinert hatte eben :hr der Küche. Aber das machte nichts. Fräulein Ada ah, wie immer, für zwei, und der alte Herr war aufgeräumt wie abgezählte baare fünfzig Marl gleich nach Berlin zu schicken. Ada sollte ihn zur Post begleiten aber aufgeben wollte er das Geld an seine Grethe selbst! Er war schon zum Ausgehen fertig und hielt die fünf Goldstück warm und fest in der Hand. Mit Ada werden. „Was muddelst Du denn so lange, Mädchen?" rief der alte Herr schließ lich zwischen Lachen und Ungeduld, indem er mit dem Spazierstock aus stieß. „Gott ja, Papa ich komme ja schon! Ich finde es überhaupt un recht, daß Du das Geld partout schon heute wegschicken willst. Morgen könn- Grethe doch auch 'was von mir nicht war, Muhfchi?" Frau Leinert antwortete nicht. Sie schien noch kleiner, noch eingefalle ner als sonst. Sie hielt ihren Teller in der Linken und stocherte mit der Gr» bel darin herum, um etwas zu genie ßen. „Ist Dir 'was Mamachen?" fragte der alte Herr, indem er seine uu^.- hob. „Mir sällt jetzt ein —Da warst „Aber Ernst —" wehrte die Frau Teller stocherte. Ada lachte. „Muhschi ist blos traurig, weil ihr der garstige Doktor die schönen gehä kelten Sophadeckchen abgeräumt hat. Drüben ging die Thür, und fle'ch darauf klopfte es bescheiden an der Küche. „Frau Hauptmann, verzeihen Sie bitten darf —" Der Teller klirrte zu Boden, aber sie achtete nicht daraus. Als sie mit zit ternden Knieen im Zimmer ihres Mi:- „Jch bitte tausend Mal um Ent- oder es ist ja etwas sehr gewagt im Kostüm. Ich bin gern bereit, das Bild zu verwahren, wenn Sie das pielletcht mit Rücksicht auf Ihr Fräulein Tochter wünschen gerne " Frau Leinert schluckte ein paar Mal mit Anstrengung dann sah sie aus brennv>.den Augen zu ihm auf und wies mit der krüppeligen Hand auf den Tisch. „Da unter der Schreibmappe schließen Sie es, bitte, weg, Herr Doktor. Es ist wohl unbeschei- Berlin Chansonette! Ein wildes Ding aber nett scheint ! übrigen» trotz ihre» englischen vom Äv sriK-rnl? «ine Landsmännin von Ihnen zu sein dem Dialekt nach." Frau Leinert nickte vor sich hin und tastete wortlos hinaus. Draußen lief Ada lachend auf den Treppenflur hin aus und hinter dem blinden Papa her, der sich die Stufen allein hinunterge tastct hatte und von dem ersten Absatz her launig hinaufrief: —!"" «cisttSgegtnwart auf »er Bühne. Eine glänzende Probe von Geistes gegenwart und Schlagfertigien hat Frau Odilon be! einer der letzten Auf führungen von „Wi:nerinnen" von Hermann Bahr im Wiener Deutschen Vollstheater abgekgt. Im zweiten Alte hat Frau Odilon - Daisy ihrem Stubenmädchcn zu schellen, Lini, cer dienstbare Geist, hat hierauf sofort zu erscheinen. Aber Lini kam nicht. Die nicht pünltlich, aber wenn sie ihren „Ausgang" hät, da wird sie gewiß pünktlich sein." Heiterkeit im Publi kum. „Mit dieser Lini wird es doch nicht weiter gehen", fuhr Frau Odilon in plötzlicher Eingebung fort, als sich dieThür noch immer nicht rührte, durch die das Stubenmädchen eintreten soll te. „Was hat mir diese Lini heute auch außerdem angethan. Ich bestell« mir in «in«m EonfettionsgesÄLst eine ganz gewöhnliche Hausblonse, für die sie dort im Geschäft zwölf Gulden ver langen. Die schicken mir Nachmittags die Blouse; der Diener aber verlangt 12 Gulden M Kreuzer. „Geben Sie dem Mann nur seine 12 Gulden, die ausgemacht waren," sag' ich der Lini, indem ich das Geld aus dem Porte monnaie nehme. „Aber gnä' Frau," sagt mir die kecke Person, „wer wird für Ihre'Blousen die suszig Kreu zer draufzahlen!" Abermaliges schal lendes Gelächter im Publikum. Frau Odilon hatte die Geschichte um so flie ßender «rzählen können, als sie die selbe oft, zuletzt ihrer Collegin Glöck ner mitgetheilt hatt« . . . Endlich öff nete sich die Thür und Lini kam. „Am nen Schauspielerin entgegen. Und nun kam wieder der Verfasser zu Wort. Auf der Strasl«. An «inem'Spätherbstabend schritt ein Mann durch die Straßen eines leblo sen Theiles dcr Stadt, in dem die spär- Üchen Gaslateriwi» -in unbestimmtes Licht verbreiteten. In Gebauten ver sunken, hörte er plötzlich neben sich ein schluchzten, an der Gosse hocken und mit den Fingern irn Kothe wühlen. Ter Mann trat herzu und fragte, warum Un/ere Mutter —" Die Wort« wur den?" so lange —" „Dann steht nur auf. Di« Sach: ist nicht so schlimm. Kommt her." lich noch deutlich in den Ohren lag. Er staunt blieb er stehen. Wahrhaftig da saßen dieselben Kinder wieder und zum Herzzerbrechen. „Nun?" fragte er „was ist euch?' „Wir wir haben zwanziz ter —" —Nicht'ma l M e i e r. „Denk nich! 'mal M«ier!" ,Wi« heißt er denn?" „Bio» M«i«rlein!" Für die Küche. Russischer Salat. Rind»« P a p r i k a s ch n i tz e l. Man schneidet nicht zu groß« Schnitzel aus einer Kalbskeule, klovft sie. dreht sie in Mehl um, bestreut sie nicht zu stark mit Paprika und dem nöthigen Salz, legt sie in heiße Butter, bratet sie ab, gießt Rindsbrühc läßt sie ausko- Salatblätter, Portulak, Estragon, muß 15 Minuten in etwas Fleisch brühe sieden. Indessen schneidet man geschälte Semmel in Scheiben, taucht geriebenen Parmesankäse und backt diese Eroutons aus einem Backblech in Lratofen. Sobald die zur Suppe Dann schmilzt man Butter rn einer größeren Kasserolle, rührt etwas Wei zenmehl rührt ijt. gießt man nach und itach eine Tasse abgekühltes Spargelwasser da runter, giebt alsdann die Sauce auf ciere. Echt italienischer Risot to. Ein halbes Pfund Reis wird eine be nehmen. Ost p re-u ß i scher Hackbra, te n. Ein Pfund rohes Rindfleisch Würfel und-mischt sie ebenfalls an das Fleisch. Man würzt die Masse nach Belieben mit fei »gewiegter Zwiebel. eingeschnitten und die Schenkelbeine einwärts gestickt. Die zerschnittenen Hühner werden nun gesalzen, in Mehl getaucht, in aufgeklopfte, gesalzene Eier getunkt, in Semmelbrösel ge» wälzt und kurz vor dem Anrichten in einer Kasscrole in drei Finger hohem, heißem Fett (Butter od» Theil mit einem Backlöffel herausgenommen, auf Löschpapier in eine Schüssel gege ben und in die offene Röhre gestellt. Auch der Magen und die Leber wer den, in Mehl, Eier und Semmelbrösel s« reut sie dann mit Gebackener grüner Boshaft. Weinhändler: bezahlen?" Kunde: „Nein; aber we iteren ich gebe Ihnen die leeren Flaschen zurück!" Wer Perlen haben will, muK tief schöpf«». . , 3