6 Kisa Gotami. Müller. Als Kisa Gotami ein Jahr vcrhei- Endlich begegnet- sie einem weisen Manne, dem bei ihrem Anblick der G«danke kam, daß es wohl das erste Kind sei, das diese arme Frau hatt«, und daß sie nicht wisse, was der Tod „Ich selbst, meine Tochter, weiß kei ne Arznei, aber ich weiß Jemanden, der die richtige Arznei sür Dich kennt." „Oh Vater," sagte sie, „wer ist das?" „Der Herr!" antwortete er. „Gehe und frage ihn!" „Das werde ich, Vater," sagt« sie. Und sie ging auf den Herrn zu, ver. beugte sich vor ihm und sprach: „Herr, wißt Ihr wirklich eine Arz nei für mein Kind?" „Meine Tochter, ja, ich weiß eine," antwortet« er. „Und welche ist es?" sagte sie. „Verschaffe Dir einige Senfkörner." „Ich werde sie mir verschaffen, Herr, aber in welchem Haus« werde ich sie be kommen?" „In jedem Hause, in welchem je mals weder ein Sohn, noch eine Toch ter, noch sonst Jemand gestorben ist." „Habt Dank, Herr, «ntg«gnete sie, sich wieder vor ihm oerbeugend, drückte ihr todtes Kind fester an sich und ging in das nächste Dorf. Vor der Thüre des ersten Hauses blieb sie stehen und rief: „Habt Ihr wohl ein paar Senfkör ner zu Haufe? Ich muß einige für meinen Knaben als Arznei haben." „Ja, wir haben Senfkörner!" ant worteten die Leute. „Dann gebt si« mir!" Und als si« die Senfkörner her ausreichten, fragte sie: Man antwortete ihri „Beklagens werthe, was sagst Du? Der Lebenden Und so ging sie von Haus zu Haus, in gleicher Weise an jeder Thür« fra gend. Als sie jedoch die Senfkörner in keinem Hause bekommen tonnte und dir Abend bereits hereinbrach, wurde ihr tlar, daß es «ine schwierige Auf gabe sei, und sie begriff mit einem Male, daß ihr Knabe todt fei. „In jedem Dorfe sind mehr Todte als Le bei Nacht Als «r diesen Vers beendet hatte, ist es in Wirklichkeit, Kisa Gotami, Und weiter sprach d«r Herr: „Ein Augenblick des Lebens ist für den Menschen, der „Nirvana" siehet, Und endlich sagte er ihr die folgen den Verse, um sie das Sesed ,u lehren: Bilder aus Grönland. Die Forschungen der neueren Zeit, soweit sie Grönland betreffen, haben nicht nur zu einer bedeutenden Erwei terung unserer Kenntniß über die geo graphischen und Naturverhältnisse die ses Polerlandes geführt, sondern auch sc eingehende Ausschlüsse über die an den verschiedenen Stellen lebenden Voilsstämme erbracht, daß man sich nun»,lehr einen richtigen Begriff von diesen in vieler Hinsicht interessanten Polarbewohnern, von ihren Lebensbe dingungen, Sitten und Gebräuchen zu bilden vermag. Menschen leben in Grönland natür lich nur an der eisfreien Küste, die das "ungeheure, zu beträchtlicher Höhe an steigende Inlandeis in seiner ganzen Ausdehnung umsäumt. Ihre höchste Breite hat diese Küste bei der Colon!« Holstensborg im dänischen Westgrön land mit «twa IVO Meilen; dagegen er reicht das Inlandeis an einigen Stel len, wie z. B. in dem jüngst von Pre mierlieutenant Amdrup erforschten Gebiet an der Ostküste, fast die Küste. Großes Interesse bieten naturgemäß die am Smithsund und an der Ostküste lebenden Eskimostämme, die bis in die neuest« Z«it hinein fast gar nicht mit anderen Menschen in Berührung ge kommen sind, und die somit ein noch unverfälschtes Naturvoll darstellen. Im dänischen Westgrönland, das sich bis zum 74. Grad hinauf erstreckt, ha ben die Eingeborenen schon seit Lan gem einen erstaunlichen Grad von Ci- Redacteur Möller. erttgt. d' s G" l" völlig heidnisches Dasein" Doch auch bei den Eskimos der Ostküste wird jetzt versucht, dem Christenthum Eingang dem in jüngster Zeit wieder häufiger genannten Ort Angmagsfalik vor «tli chen Jahren «ine Handels- und Mis- scken dem W. und M. Breilengrad liegt, ist, wie jetzt feststeht, der nörd lichste bewohnte Ort an der grönländi gegend der Station gegenwärtig etwa 24V Eskimos leben, die sich auf acht Winterhütten verthcilen, sodaß im Durchschnitt in einer Eskimohütte, in der es nur einen gemeinsamen Wohn- dieser daß'str die Äbwechs iicn überhaupt recht sonderbare An lässe: so läßt ein Eskimo seine bessere Ehehälft« im Stich, wenn sie nicht sein« Stiefel in Ordnung hält, oder wenn sie zu viel ißt. Auch Kinderlosigkeit givt oft Anlaß zur Trennung. Bei Frauen von der Westküste. Kindermangel wird zuweilen die Hilfe des „Angeloks", eines Mediums, das die auch in civilisirten Ländern nicht unbekannte Kunst, Geister zu beschwö ren und sonstige Wunderdinge zu ver richten, versteht. Ein Angekot ist im Stand«, eine R«is« nach dem Mond auszuführen, von dort der betreffenden Frau ein Kind zuzuwerfen und somit ihren Wunsch zu erfüllen. Geheiraihet wird bei den Eslimos sehr frühzeitig. Wenn die jungen Es limomiidchen, die sich innerhalb der Hütte, wie alle übrigen Bewohner, in m«hr oder minder paradiesischem Zu stand bewegen, 16 Jahre alt sind, be ginnen sie Beinkleider anzulegen und ihr Haar auf dem Scheitel in einen Wulst zusammenzubinden, eine Haar tracht, wie man sie auch bei sämmtli chen Frauen auf unseren Bildern sehen lann. Es ist dies das Zeichen, daß sie heirathssähig sind; doch gehen manch« Mädchen schon mit 13 Jahren eine Die in derAngmagsfalikgegend woh nenden Eskimos sind von Mittelgröße und verhältnißmäßig schlanl gebaut. Di« Männer, deren schwarzbraunes Haar ziemlich lang ist, haben scharf markirte Gesichtszüge, meistens aber sind sie bartlos, da die jüngeren Leute sich di« Barthaare auszurupfen Pflegen. Di« Frauen lieben es durchnag, sich zwischen den Augenbrau-n, an der Nasenwurzel und am Kinn, häufig auch an Armen, Beinen und Brust zu tätowiren. Erwähnt mag noch wer den, daß sich viele Eskimos zwei Frauen nehmen, wenn sie diese ernäh ren tonnen? es gibt daher auch unter ihnen fast gar leine unverh«irath«ten Wesen, obwohl das weibliche Geschlecht auch hier in der Mehrheit ist. Für «in besonders hilbscheS Mädchen muß der Eskimo, der Heirathen will, seinem Schwiegervater ein Geschenk machen, z. B. eine Harpune oder dergleichen: ist er aber ein tüchtiger Mensch, dann be kommt er noch «in Heirathsgut. Raffinirt. konnt?" Ein Wegweiser. Fremder (in einem pfälzischen Landstädtchen): „Sagin Si« 'mal wo trinkt man hier den besten Wein?" als der Nas' noch!" Tie Tehuantepee-Bahn. Reise von Europa nach der Pacifickiiste ausschließlich zu Schiff um das Cap Horn machen. Abgesehen von den vi«- Se«fahrt hatte natürlich auch der Welthandel unter diesen Verhältnissen ganz besonders zu leiden. kam verbunden mit einem Canal, diesen Hemmschuh im Weltverkehr zu beseiti- Markt in Tehuantepec. gen. Ein Blick auf die Karte zeigt ab«r, daß auch Mexico ganz außeror- Bahn einen größeren Antheil am Weltverkehr zu sichern. Aber gleich wie das ganze Panama - Unterneh z«nskind werden. Aber Garay's Un- Frau«n in Tehuantepec. ternchmen verkrachte und mehrere nahm die Regierung den Bau der Ei senbahn schließlich selbst in die Hände und dieselbe wurde endlich im Jahre L 7 Mill. Pesos beendet und in Betrieb auf etwa so Indianerinnen rn Salin« Cruz. chem Zweck die mexikanische Regierung einen Beitrag von 5 Mill. Pesos zu leisten hat. Pearson hat außerdem die Zeit einni Antheil des Weltverkehr! hoben, daß seit 1880 di« Mexikanische Kabelcompagnie eine Telegraphenlinie von Galveston noch Tampico, Vera cruz und Coatzacoalcos am Golf von Mexico und von hier entlang der Ei senbahn über den Isthmus von Te huantepec nach Salina Cruz mit Ver amerika hergestellt hat, die eine directe Kabelverbindung mit den Vereinigten Staaten und Europa bildet. huantepec - Eisenbahn für eine rasche kulturelle Entwicklung der am Isth mus gelegenen reichen In Peliilg. Graf Waldersee. Es sind dieselben üM Jahre alt. Die weit über Deutschland hinaus bekannte Bierstube in Nürnberg, das Bratwurst - Glöcklein, feiert« in dieftn Tagen das Jubiläum ihres fiinfhun derijährigen Bestehens. Angeschmiegt an die Seitenwand d«r alt«n Moritz kap«ll«, trägt «s an seiner Giebclwand das Glöcklein wohl richtiger die Glock« —, d«r «s s«in«n Nam«n v«r ixrtjährig« Bestehen d«s Lokals, dann Das Bratwur st-Glöcklein. ist er durch die Füll« der Beweisstück«, di« sich überall d«m Beschauer auf drang«», geliefert. Im Laufe d«r Jahr hundert« hab«n die Stübch«n manch«s gesehen: Hans Sachs und seinen Mei st«rsing«rn sind die Pegnitzschäfer ge folgt und heut drängt und schiebt sich Voll aus aller Herren Länder darin umher, und ein wackerer Handiverker stillen Winkel einen Sang in der „ab geschiedenen Vielsraßweise" dichten wollte, um damit auf dem Singestuhl vor dem Gewerkt um ein«» Preis zu werben, dürfte dort jetzt fchiverlich die nöthige Sammlung finden. Angenehme Eröffnung. Hassfrau (der die Thüre beim Al len!" Bettler „Warten S', Madam' Perfide Replik. Arzt: Jahre lang behandelt!" „Himmel muß der gesund gewesen fein!" Triumph der Technik. gnügungen dieses Lebens dafür sorgte, daß er seinen Antheil daran unver lürzt erhielt. Als ihn aber dann das Schicksal in Amt und Würden berief, ja ihn weit hinten an böhmische hängen, sondern fügte sich als recht schaffener Mensch und Staatsbürger in das Unabänderliche. h des süffigen Stoffes sitzend, den Maß fideler Musik bierselige Juchzer von sich gen, denn als eines Tages ein Händler aus München mit einem Phonographen gekommen war, dessen Ajalzen die Modern. Silly: „Nicht wahr, Deine Verlo bung ist zurückgegangen?" Nelly: „Welche meinst Du?" Japanische ftrisuren Aus der Art und der Form d«r Frisur kann man nicht nur das Alter fre?, h. Junge gen ihr Haar vorn« recht hoch und ordnen am Hinterkopf die Haarflechten fächer- oder schmetlerlingsartig an, nach hinten. Aus der Kaserne. Unter officier: „Rekrul Meyer, machen Sie ist und dem der Storch gleich das erste Mal Drilling bringt!" Daß einer lein Esel ist, merkt ten will. Beim Wildprethändler. „Ich weiß jetzt nicht, soll ich den «Nehmen Sie,doch beide!" „Zwei Hasen?! Das glaubt mir doch kein Mensch!" „Gestatten gnädiges Fräuleiy, daß ich das große Vergnügen habe, mit Ihnen zusammen naß zu werden!" Boshaft. Wirth: „Mein Wein hat schon man chen auf die Bein« gebracht!" Gäjte mitunter?" ZerstörteJllujion. Neue Gutsbesitzerin: „Ach, wie löst „Weshalb stehe» Sie denn immer auf der Brücke, mit dem Niüungsgvr- Erbin ins Wasser fallen." terKerl!"^ bleibt d«nn h«ute wieder einmal der Mostrich?" Frau( in die Küche ei lend): „Einen Augenblick Geduld, ich werde Dich gleich befenstigen."