6 Frau Agnes. Als Mädchen war sie sehr groß, lehr schlank und sehr blaß gewesen. In der kurzen Zeit ihrer Ehe hatte sie einige Lust gezeigt, voller zu werden. dreiundzwanzig Jahre Der junge Gutsherr, der sie, die Lehrerswaise, aps Armuth und Ver lassenheit zu sich'genommen hatte, war den wättirten Schniirrock an und die Fiichspelzmütze auf dem blonden Schopf. Erst hatte er sich die Feld flasche von ihr füllen lasse» und dann hatte er ihr zwei Küsse gegeben zum Abschied, mit der ruhigen, behä- Und wenige Stunden darauf wurde er in das Haus gebracht; Rehposten im Schädel und die Blässe des Todes über der braunen Haut. Frau Agnes ivar keine starke Na tur. Vielleicht hätte sie in dumpfem Schmeiß monatelang vor sich hin ge wäre. Aber am anderen Tage, als sie mit brennenden Augen und fast sinn los auf der Chaiselongue lag, hatte als ein Jahr alt und noch nicht ganz sicher aus den fetten Beinchen. Wie es die Mutter sah, hatte es erst laut auf ihren weißen Hals bohrend, immer „titzi, titzi" gesagt, bis ihm das selbst so komisch vorkam, daß es lachen mußte. Aber die Mutter hatte sich Dann aber starb auch die Kleine. So schnell wie ihr Gatte. Die Diph theritis war im Dorf. Zwei Stun- S' l tt k ' h d si t " starres Gesicht geglitten. alleN-Besitzern der Umgebung seine Pflichten der Gastfreundschaft. Die ««gen. Grundherr, Heinrich Heeren, der wäh rend ihrer Mädchenzeit zu ihren eif rigsten Verehrern gezählt hatte, ohne daß es jedoch je zu einer ernsthaften Annäherung gewinmen wäre. Der sie die ihre» niederschlagen mußtet „Darauf, daß die Todten ihr Glück und ihren Frieden haben und die Le daß es die a»dern nicht zu hören ver noch so aus wie in Ihrer Madchenze.l. Nur noch schöner!" —da flog ein tiefe Nöthe über ihr elsenbeiiiblasseS Geficht, und es war ihr seitdem, als ob sein großes, ernstes Auge ihr über» all hin folgte. Am nächsten Tage saß sie an dem Fenster ihres Schlafzimmers und sah in den öden, verwilderten Garten hin aus. Sin Südwind war über das Dorf gekommen, der warm und feucht über den Februarfchnee hin fortstrich. Auch die Sonne sah mitunter, wenn auch noch immer müde und angegris sen, durch die farblosen Wollen. Sie und die Regenschauer, die von Zeit zu Zeit kurz und heftig herniederbrachen, brachten die weiße Decke zum Schmel zen und spülten sie immer weiter von Garten nicht aus. Der Boden war uneben, und überall halten sich Was serrinnen gebildet, die von den kleinen ihr« Augen rein darauf ruhen. Aber bald kam auch die in's Fließen. Und wie sich der Schnee das Herz" Aber seltsam! des in Ihrer Mädchenzeit. Nur noch schöner!" wiederholte sie leise. For schend betrachtete sie sich. Sie öffnete Eine Minute blieb sie so stehen. spielt«. Ein Seufzer rang sich aus ihrer Brust. Dann öffnete sie das Fenster, weit hinauslehnend, Höchster Neid. „ . . . Schau', abmurksen kunnt' i' Di' jetzt, aber Du Lump bist ja in der Lebensversicherung... da waar' Dei Alte fein 'raus!" Gut gezogen. i „ ... Du nähst Dir wohl gar selbst die Köpfe an?" meiner Frau!" Beim Jogelhändler. „Sie bringen mir jetzt nach Wochen den Papagei zurück was haben Sie denn an ihm auszusetzen?" „Der Pa —Pa —pa -Papa—aei— st —st—st —st-lter! jal" Drastischer Beweis. .Lieber Freund, es nützt Ihnen nichts. Sie werden mich nicht überzeugen, als! Arzt kann ich unmöglich an eine Auf erstehung der Todten glauben." „Aber bester Doktor! Bei stehen Italienische Trachten. lerischen Volkstrachten immer mehr; indessen haben sie sich in dem weniger von der Cultur und dem Zuge der Zeit erreichten Süden weit zahlreicher er- Albanesischer Abstammung ist das Paar in unserer ersten Abbildung aus San Martins di Finita in der Pro- Cosenza! Bei diesem Namen denkt man unwillkürlich an Graf Platen's „Nächtlich am Busento lispeln bei Co senza dumpfe Lieder, Aus den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder —" und im Geiste hört man wohl die Kla gen und die Lobgesänge der westgoti nen, ihren VMes besten Todten," Erst seit dem fünfzehnten Jahrhundert giebt Lange Zeit bewahrten dieselben noch Paar aus San Marin» di Finita, ihre Freiheitsliebe, durch die sie den Türken so gefährliche Gegner gewesen waren. Noch um das Jahr ISOO ver- Wanderstab weiter, denn die Knecht schaft galt ihnen als der Uebel größtes. Heute sprechen sie zwar untereinander noch ihre Sprache, haben sich aber im übrigen der Lebensweise ihrer Umge bung mehr und mehr angepaßt. Die Frauen von San Martina di Finita trugen bei festlichen Gelegenheilen lan ge, rosafarbene Atlaskleider mit Gold arabesken, ein veilchenfarbiges, gold gesticktes Mieder mit Halsausschnitt und darüber ein flaschengrünes katjäckchen. Ihre stärkere Hälfte trägt den inKalabrien üblichen schwar zen Sammetanzug und kegelförmigen Hut mit wehenden schwarzen Sammet bändern. Die letzteren sind kürznils die des baumlangen kalabrefischen Zie genhirten aus Nicastro, der seinen Hutlegel so keck und verwegen auf oen Tracht ausNicastro. Kops gehängt hat wie einen Bersaglie diese Weise tritt auch die schöne Weste so würde sie es sicher singen, denn sie liebt diese Farben bis zum Tod. D!e Haare trägt sie ebenso schlicht wie di! schwerlich wurve sie iyren staiin chenKalabresen gegen dessen rauhen Collegen aus der Provinz Caserta ein» tauschen mögen. Seine Züge dentuch ihres Geliebten, und durch sein Wams aus Ziegensellen übt er einen unwiderstehlichen Reu aus ihr« Lach- Schuhen fühlt er sich offenbar äußerst Wohl. ii-eine Frau hat sich in ein recht buntes und zusammengestücktes Ko stüm geworfen. Gsell Fels rühmt den Frauen Cascanos große Schönheit nach; sie scheinen aber doch das Be dürfniß zu fühlen, dieselbe durch aller lei bunte Shawls und Tücher in das machen, und denken nun: Viel hilft viel. Ihren Kopf bedeckt über einem weißen Spitzenkarree ein schweres, von brauch ist, sind die Frauen vielfach kahlköpfig. Fast jedes der vielen Klei dungsstücke trägt Goldborten, das nie keläugigen Abruzzentochter aus der Provinz Campobasso. Zwei lichten Schmetterlingsflügeln gleicht ihr wei ßes Battisthäubchen, wirkungsvoll hebt sich ihre farbenfreudige Schürze von Insel Procida, so sehr sich diese Gric sticktes Seidengewand. Ein duftiger Franfenshawl wird über Brust und Rücken geschlagen, und auf den letzte- Die Frau aus Procida schützt Ihren Atlasrock und seine feine Goldstickerei mit einer schwarzseidenen Schürze. Die kleidsamsten Trachten Italiens auf dieser merkwürdigen Insel, die. im großen westlichen Becken des Mittel mceres gelegen, ein Kreuzungspuntt Dle Nationaltracht der Männer zeigt die preußischen Landesfarben, daß dieselben sie gut kleiden und ihrem Charakter entsprechen. Wie beim Orientalen, ist auch beim Sarden die der Kleidung und wird daher auch im Hause nicht abgelegt. Sie hat auch in ihrer -sorm etwas Orientalisches und Osilone r i n n e n. Jacke läßt die Brust frei. Sie wird fach auch bei den italienischen Marine- Ossicieren in Gebrauch ist. Vom Gür tel abwärts trägt man bis zur Hälfte gestopft. So ernst die Kleidung der Männer, so farbenfreudig und reich ist die der tistshawl, einer Jacke mit Goldbesatz Schürze; das farbenstrotzende Fest tagsgewand vom Kopf bis zu den Fü ßen aus scharlachrothem Tuch mit brei ten weißen Kanten, auf welche bunte Blumengewinde gestickt sind. Hals und Brust bedeckt auch Sonntags der duf tige Battistshawl. Selbst aus dieser weltvergessenen Insel verdrängt die langweilige euro päische Mode di« malerischen Volks trachten, und in «inem Menschenalter wird man denselben vielleicht nur noch in einem Voltstrachtenmuseum, das Italien bis heute leider noch nicht be sitzt, oder bei Maskeraden begeg- Ncuc Elektrizitätswerke. digkeits- und Druckregulatoren ver- Das Kurbelwerk, sehen. Die Generatoren geben 10,000 Volt Spannung bei einer Leistung von .850 Kilowatt. Der Strom wird mittels Kabel unter dem Maschinen tungsthurm geführt. Von hier ziehen Ortschaften, so nach St. Gallen, God dach, Teufen, Bühler. Gais. Stein, Chinesischer Polizist. Im Dienste der Kunst. Kunstausstellungs - Gebäude seiner Schöpfer dieses Bauwerkes ist Prof. Friedrich Ratzel in Karlsruhe, der in Schöpfung im vollen Sinne des Wor tes geschaffen hat. Der Barockstil, der in den badischen Landen einst vor- Das Ausstellungsge b ä u d e. herrscht« und in neuester Zeit seine Wiedergeburt findet, ist im Aeußern wie Innern des neuen Gebäudes in meisterhafter Art zur Durchführung gelangt. Die Baukosten, welche die großherzogliche Civilliste trägt, belau fen sich einschließlich der Erwerbung des Grund und Bodens, auf nahezu 300.000 Mark. Zusammen im Felde. Wie in allen Verzweiflungskämpfen, in denen unterdrückte Völker gegen ei nen übermächtigen Feind ihre Freiheit gerungen, hat es auch in dem Boeren kriege nicht an heldenmüthigen Frauen Das Ehepaar Wagner, gefehlt, die zur Waffe gegriffen haben. Unsere Abbildung stellt das Boeren- Ehepaar Wagner dar, welche gemein sam den Krieg gegen die Engländer mitgemacht haben. Die klassische Köchin. Hausfrau: „Marie, Sie müssen (e' 112 ll d): „G "d' F Mutler! „Diese Torte mag ich zu gerne! An der tönnt' ich mich zu Tod« -ssen!" Elichen! „Ach bitt«, Mama, laß' Neugierig. Du, d e n möcht' ich sehen, von dem die diebessere Hälfte ist!" Storch und bringt dem Ämti-schreiber Federl Zwillinge!" Der schlaue Wal d I. 1 „Wo ist denn Ihr Dackl, Herr För ster?" „Hab' keine Ahnung! . . . Ah, da Der Pantoffelheld. „Sie haben also Ihrer Frau Ge „Ja, und das war eine vorzügliche Idee von mir! Letzten Montag l>ab^ich der Rasirer, „welche Biere am meisten schäumen?" „Die Weißbiere?" „Nein, die Barbiere!" „Guter Witz! Werde ich mir merken." —Abends sitzt Herr Schneidig am Stammtisch .Nun?" .Die Barber?!'